Neues WaffengesetzAngehöriger stört Rede von US-Präsident Biden
dpa
11.7.2022 - 19:32
Eine Reform soll in den USA mehr Schutz vor Waffengewalt bringen. Der Vater eines Opfers, der seinen Sohn 2018 bei einem Massaker verlor, störte die Rede des Präsidenten zum Thema lautstark.
11.07.2022, 19:32
dpa / tchs
Der Vater eines Opfers von Waffengewalt hat eine Rede von US-Präsident Joe Biden unterbrochen. Biden sprach am Montag im Garten des Weissen Hauses über eine Reform für mehr Schutz vor Waffengewalt in den USA, als ein Mann lautstark dazwischenrief.
Bei dem Mann handelte es sich US-Medien zufolge um Manuel Oliver, der seinen Sohn 2018 bei einem Massaker an einer High School in Parkland im US-Bundesstaat Florida verloren hatte. Den Berichten zufolge forderte er schärfere Waffengesetze. Nach der Unterbrechung der Rede wurde er vom Sicherheitspersonal hinaus eskortiert.
Intervention auf CNN angekündigt
Zu der Veranstaltung, bei der Biden eine vor etwa zwei Wochen verabschiedete Reform lobte, waren unter anderem an dem Gesetz beteiligte Senatoren sowie Angehörige von Opfern eingeladen worden. Der Störer hatte bereits am Morgen in einem Interview mit dem Sender CNN angekündigt, er werde – falls er die Gelegenheit haben werde – Biden sagen, dass das Gesetz nicht reiche. Ausserdem kritisierte er, dass die Veranstaltung den Charakter einer Feier habe. «Es gab keinen Grund, diese Veranstaltung so zu nennen, wie sie jetzt genannt wird.»
Das neue Gesetz stellt eine leichte Verschärfung der insgesamt eher laxen Waffengesetze in den USA dar. Die Reform sieht eine intensivere Überprüfung von Waffenkäufern vor, die jünger als 21 Jahre sind. Zudem geht es darum, Gesetze aus Bundesstaaten auszuweiten, um potenziellen Gefährdern Waffen abnehmen zu können. Illegaler Waffenhandel soll auf Bundesebene bestraft werden können.
Zudem sollen Milliarden in psychische Gesundheitsvorsorge und Anti-Gewalt-Programme fliessen. Auch für die Sicherheit von Schulen sind weitere Mittel vorgesehen. Das von Demokraten geforderte Verbot von Sturmgewehren fehlt in dem Gesetz.