Polizei vermutet Terroranschlag Angreifer töten in Kaschmir mindestens 20 Touristen

tcar

22.4.2025 - 19:20

Indische Sicherheitsbeamte stehen in der Nähe von Pahalgam im Süden Kaschmirs Wache, nachdem Angreifer wahllos das Feuer auf Touristen im indisch kontrollierten Kaschmir eröffnet haben
Indische Sicherheitsbeamte stehen in der Nähe von Pahalgam im Süden Kaschmirs Wache, nachdem Angreifer wahllos das Feuer auf Touristen im indisch kontrollierten Kaschmir eröffnet haben
Bild: Dar Yasin/AP/dpa

Anschläge in Kaschmir trafen bislang meist indische Sicherheitskräfte. Jetzt haben Bewaffnete bei einem Angriff mehr als 20 Touristen getötet, mindestens drei Dutzend Menschen wurden verletzt.

DPA, tcar

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  • Bei einem Angriff in Kaschmir werden mehr als 20 Touristen getötet.
  • Die Polizei spricht von einem Terroranschlag von Extremisten, die die indische Herrschaft bekämpfen.
  • Kaschmir ist zwischen Indien und Pakistan geteilt.

Bewaffnete haben bei einem Angriff im indisch kontrollierten Teil der Himalaya-Region Kaschmir nach Polizeiangaben mindestens 20 Menschen getötet. Mindestens vier Angreifer hätten am Dienstag in Baisaran aus kurzer Distanz das Feuer eröffnet, sagten zwei hohe Polizeibeamte. Mindestens drei Dutzend Menschen seien verletzt worden, viele von ihnen schwer.

Die Polizei sprach von einem Terroranschlag von Extremisten, die die indische Herrschaft bekämpften, in der Nähe des Urlaubsortes Pahalgam. «Dieser Angriff ist viel grösser als alles, was wir in den letzten Jahren an Zivilisten gesehen haben», schrieb der regionale Regierungschef Omar Abdullah in sozialen Medien.

Ersten Berichten zufolge nahmen die Angreifer überwiegend indische Besucher der sogenannten Baisaran-Wiese unter Beschuss, einem malerischen Naturabschnitt etwa fünf Kilometer von Pahalgam entfernt. Sie ist ein beliebtes Ausflugsziel für täglich Hunderte Touristen. Polizisten und Soldaten riegelten das Gebiet ab und leiteten einen Sucheinsatz nach den Angreifern ein.

Der indische Innenminister Amit Shah erklärte, er sei auf dem Weg nach Srinagar, der wichtigsten Stadt im indisch kontrollierten Teil Kaschmirs, wo er sich ein Bild von der Lage machen wolle. «Wir werden die Täter mit den härtesten Konsequenzen bestrafen», schrieb er im Kurznachrichtendienst X.

Mirwaiz Umar Farooq, ein wichtiger Führer des kaschmirischen Widerstands gegen die indische Herrschaft, sprach von einem «feigen Angriff auf Touristen». «Solche Gewalt ist inakzeptabel und widerspricht dem Ethos von Kaschmir, das Besucher mit Liebe und Herzlichkeit empfängt. Wir verurteilen sie aufs Schärfste», schrieb er auf X.

Kaschmir ist zwischen Indien und Pakistan geteilt. Beide Atommächte beanspruchen aber jeweils die ganze Gegend für sich und haben bereits mehrere Kriege deswegen geführt. Rebellen sind in der Region seit 1989 aktiv. Sie fordern entweder einen unabhängigen Staat oder einen Anschluss an Pakistan. Der Konflikt hat Zehntausende Menschen das Leben gekostet.