Angst vor Strafe und Bevormundung Angst vor Strafe und Bevormundung: Immer mehr Saudis fliehen ins Ausland

dpa/tsha

16.2.2019

Immer mehr Frauen verlassen Saudi-Arabien (Symbolbild).
Immer mehr Frauen verlassen Saudi-Arabien (Symbolbild).
Bild: SDA

Weltweit suchen immer mehr Menschen Saudi-Arabien Schutz. Vor allem Frauen verlassen das repressive Land.

Immer mehr Menschen aus Saudi-Arabien fliehen aus dem erzkonservativen Königreich und beantragen Asyl in EU-Ländern. Ihre Zahl habe sich weltweit im Jahr 2017 verdreifacht, sagte ein Sprecher der Menschenrechtsorganisation Amnesty International der Deutschen Presse-Agentur. Die steigende Zahl von Asylsuchenden und die Unterdrückung von Aktivisten und Kritikern der Regierung seien ein alarmierendes Zeichen für die Meinungsfreiheit in Saudi-Arabien.

Verglichen mit den insgesamt etwa 130'000 Asylanträgen allein im vergangenen Jahr in Deutschland ist die Zahl der Gesuche aus Saudi-Arabien allerdings gering. In den vergangenen vier Jahren beantragten in Deutschland nach Angaben des europäischen Statistikamts Eurostat etwa 180 Menschen aus Saudi-Arabien Asyl in Deutschland. Europaweit waren es demnach knapp 700 Anträge. Allerdings gab es in den vier Jahren zuvor – von 2011 bis 2014 – nur 15 (Europa: 210) Anträge.

Vor allem junge Frauen versuchen nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten verstärkt, aus dem Land zu fliehen. Sie dürfen in Saudi-Arabien nur mit Erlaubnis eines männlichen Vormunds einen Pass beantragen, das Land verlassen oder heiraten. Erst am Donnerstag hatte das EU-Parlament die saudische Regierung aufgefordert, das Vormundschaftssystem umgehend abzuschaffen.

In der Schweiz beantragten im vergangenen Jahr vor allem Menschen aus Eritrea Asyl, gefolgt von Syrern und Afghanen. In der amtlichen Asylstatistik des Staatssekretariats für Migration werden keine Asylanträge aus Saudi-Arabien aufgelistet.

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