Politik Anhänger von Pakistans Ex-Premier stürmen Militärgebäude

SDA

9.5.2023 - 17:26

Anhänger des ehemaligen pakistanischen Premierministers Khan werfen Steine, um gegen seine Verhaftung zu protestieren. Der ehemalige pakistanische Premierminister Khan ist wegen Ermittlungen in einem Korruptionsverfahren verhaftet worden. Foto: Fareed Khan/AP/dpa
Anhänger des ehemaligen pakistanischen Premierministers Khan werfen Steine, um gegen seine Verhaftung zu protestieren. Der ehemalige pakistanische Premierminister Khan ist wegen Ermittlungen in einem Korruptionsverfahren verhaftet worden. Foto: Fareed Khan/AP/dpa
Keystone

Nach der Verhaftung des ehemaligen Premierministers Imran Khan ist es in Pakistan am Dienstag in mehreren Städten des Landes zu Ausschreitungen gekommen.

Wie der Geheimdienst der Deutschen Presse-Agentur bestätigte, stürmten Imran Khans Anhänger das Hauptgebäude des pakistanischen Militärs in der Millionenstadt Rawalpindi. Auch in der Stadt Lahore im Nordosten des Landes drangen Protestler in ein Militärgebäude ein. Sicherheitskräfte haben nach eigenen Angaben nicht versucht, die Massen aufzuhalten, um eine Eskalation zu vermeiden. In mehreren Teilen des Landes gingen Menschen auf die Strasse.

Der ehemalige Regierungschef und Kricket-Star war am Dienstag aus einem Gericht in der Hauptstadt Islamabad abgeführt worden, wo er in Zusammenhang mit einem Kautionsantrag erscheinen musste. Der Polizei von Islamabad zufolge ist Khan wegen Korruptionsvorwürfen verhaftet worden. Khans Partei PTI sprach von einer «Entführung».

«Wir werden das ganze Land blockieren und protestieren, bis Khan wieder freigelassen wird», sagte der Anhänger Waseem Qayyum in Islamabad der dpa. In der Stadt Quetta soll ein Mitarbeiter von Khans Partei bei Protesten ums Leben gekommen sein, so die ehemalige Menschenrechtsministerin Shirin Mazari.

Im April 2022 war Khan durch ein Misstrauensvotum als Premierminister nach fast vier Jahren im Amt abgesetzt worden. Seitdem brachte die Justiz immer neue Vorwürfe gegen Khan vor.

Imran Khan hatte in den vergangenen Monaten immer wieder zu Massenprotesten und Neuwahlen aufgerufen. Bei dem Versuch, den Politiker im März dieses Jahres in seiner Residenz in der Millionenstadt Lahore zu verhaften, kam es zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Polizei und seinen Anhängern.