Attentat auf Ariana-Grande-Konzert Überlebende verklagen britischen Geheimdienst MI5

dpa/dor

15.4.2024 - 03:59

Ariana Grande bei einem Konzert in Los Angeles. (Archivbild)
Ariana Grande bei einem Konzert in Los Angeles. (Archivbild)
Bild: Keystone/Chris Pizzello/Invision/AP

Hunderte Überlebende des Selbstmordattentats, bei dem 2017 auf einem Konzert der US-Sängerin Ariana Grande in Manchester 22 Menschen getötet worden waren, gehen gerichtlich gegen den britischen Inlandsgeheimdienst vor. 

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  • Hunderte Überlebende des Selbstmordattentats nach einem Konzert der US-Sängerin Ariana Grande 2017 in Manchester gehen gerichtlich gegen den britischen Inlandsgeheimdienst vor.
  • Bei dem Terroranschlag eines islamistischen Selbstmordattentäters wurden 22 Menschen getötet.
  • Mehr als 100 Menschen wurden verletzt, darunter viele Kinder und Jugendliche.
  • Eine offizielle Untersuchung hatte im vergangenen Jahr ergeben, dass der britische Inlandsgeheimdienst MI5 nicht schnell genug auf wichtige Informationen reagiert und eine wichtige Gelegenheit verpasst hatte, den islamistischen Anschlag zu verhindern.

Anwälte von drei Anwaltskanzleien gaben am Sonntag bekannt, sie hätten eine Sammelklage im Namen von mehr als 250 Mandanten beim britischen Gericht für Ermittlungsbefugnisse eingereicht. Nähere Angaben machten sie unter Verweis auf das laufende Verfahren nicht.

Am 22. Mai 2017 hatte ein islamistischer Selbstmordattentäter am Ende des Konzerts von Ariana Grande in der Manchester Arena eine Rucksackbombe gezündet. Mehr als 100 Menschen wurden verletzt, darunter viele Kinder und Jugendliche.

Eine offizielle Untersuchung hatte im vergangenen Jahr ergeben, dass der britische Inlandsgeheimdienst MI5 nicht schnell genug auf wichtige Informationen reagiert und eine wichtige Gelegenheit verpasst hatte, den islamistischen Anschlag zu verhindern. MI5-Beamte hatten den Täter 2014 auf dem Schirm gehabt, die Ermittlungen wurden jedoch nach kurzer Zeit eingestellt, weil er als risikoarm eingestuft wurde. Dem Bericht zufolge hat ein MI5-Beamter zugegeben, dass er Hinweise hatte, wonach der Mann ein mögliches Problem für die nationale Sicherheit war. Der Beamte habe sie aber nicht schnell genug mit seinen Kollegen besprochen.

MI5-Chef Ken McCallum hatte im Fernsehen eingeräumt, es tue ihm «zutiefst leid», dass seine Behörde nicht in der Lage gewesen sei, den Anschlag zu verhindern.