EcuadorAnschlagsserie auf Polizeiwachen erschüttert Kolumbien und Ecuador
SDA
28.1.2018 - 16:46
Bei einer Reihe von Bombenanschlägen auf Polizeiwachen in Kolumbien und Ecuador sind mehrere Menschen ums Leben gekommen und Dutzende weitere verletzt worden.
Fünf Beamte wurden getötet, als mutmassliche Drogenhändler in der kolumbianischen Hafenstadt Barranquilla am Samstag einen Sprengsatz vor einer Wache detonieren liessen. 41 weitere Polizisten wurden verletzt, wie die Behörden mitteilten.
Präsident Juan Manuel Santos schickte 1500 zusätzliche Polizisten in die Stadt an der Karibikküste, wo in zwei Wochen eine der grössten Karnevalsfeiern Lateinamerikas beginnt.
Bürgermeister Alejandro Char vermutete Drogenbanden hinter dem Anschlag. Die Polizei hatte in den vergangenen Woche hart gegen die Gangs durchgegriffen. Ein Verdächtiger wurde festgenommen. Möglicherweise handelte es sich bei dem Bombenanschlag aber auch um ein Ablenkungsmanöver: Unbekannte überfielen fast zeitgleich einen Geldtransporter in Barranquilla. Dabei wurde ein Sicherheitsmann getötet und ein weiterer verletzt.
Auch die ehemalige Guerillaorganisation Farc verurteilte den Anschlag. "Unsere Solidarität gilt den Familien der getöteten Polizisten", sagte der frühere Rebellenkommandeur Rodrigo Londoño, der sich bei der Präsidentenwahl im Mai um das höchste Staatsamt bewerben will.
Bei einem Sprengstoffanschlag auf eine Polizeiwache im Dorf Santa Rosa del Sur im Departement Bolívar wurden zwei Beamte getötet. In der Region sind die Guerillaorganisation ELN und kriminelle Banden aktiv. In der Gemeinde Soledad nahe Barranquilla wurden bei einem weiteren Bombenanschlag fünf Polizisten und ein Zivilist verletzt.
Auch im Nachbarland Ecuador verübten Unbekannte einen Anschlag auf eine Polizeiwache. 28 Menschen wurden leicht verletzt, als die Täter am Wochenende vor der Polizeistation in San Lorenzo nahe der Grenze zu Kolumbien ein mit Sprengstoff beladenes Auto explodieren liessen. Unter den Verletzten waren nach Angaben der Behörden vier Beamte. 37 Gebäude wurden bei dem Anschlag beschädigt.
Präsident Lenín Moreno verhängte den Ausnahmezustand für die Region. Innenminister César Navas machte Drogenhändler für den Anschlag verantwortlich. Die Polizei war zuletzt hart gegen die Banden vorgegangen und hatte mehrere Rauschgiftlieferungen beschlagnahmt.
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