Türkei Anzeigen gegen Erdogan wegen «Flittchen»-Aussage

sda/dpa/toko

2.6.2022 - 18:24

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan wurde angezeigt.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan wurde angezeigt.
Markus Schreiber/AP/dpa/Keystone

Auch ein Präsident darf sich nicht alles erlauben: Weil Recep Tayyip Erdogan, Präsident der Türkei, Demonstranten der Gezi-Proteste 2013 als «Flittchen» bezeichnet hatte, wurde er nun von der CHP angezeigt.

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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan ist mehrfach angezeigt worden, weil er Teilnehmer der Gezi-Proteste 2013 als «Flittchen» bezeichnet hatte. Unter anderem Politiker der oppositionellen CHP und Frauenrechtsorganisationen reichten Strafanzeigen gegen den Präsidenten ein, wie sie jeweils auf Twitter mitteilten.

Der Vorsitzender der CHP, Kemal Kilicdaroglu riet Erdogan auf Twitter, künftig lieber den Mund zu halten und erhielt dafür etwa Zustimmung von dem berühmten türkischen Pianisten Fazil Say. Auch die bekannte Autorin Elif Safak empörte sich via Twitter über «diskriminierende Sprache».

Erdogan hatte am Mittwoch, dem neunten Jahrestag der regierungskritischen Proteste, zu der scharf kritisierten Bezeichnung gegriffen. Die Regierung hatte die Proteste damals brutal niederschlagen lassen. Zahlreiche Menschen sitzen wegen der Teilnahme an den Demonstrationen in türkischen Gefängnissen.