Politik Argentinien zieht Delegation von Klimagipfel in Baku ab

SDA

14.11.2024 - 12:42

ARCHIV - Der ultraliberale argentinische Präsident Javier Milei, der sich selbst als «Anarchokapitalist» bezeichnet, leugnet den menschengemachten Klimawandel. Foto: Natacha Pisarenko/AP/dpa
ARCHIV - Der ultraliberale argentinische Präsident Javier Milei, der sich selbst als «Anarchokapitalist» bezeichnet, leugnet den menschengemachten Klimawandel. Foto: Natacha Pisarenko/AP/dpa
Keystone

Die argentinische Regierung hat ihre Delegation von der Klimakonferenz in Baku zurückgerufen. Präsident Mileis Entscheidung wirft Fragen auf und sorgt für Diskussionen.

Keystone-SDA

Die argentinische Delegation, bestehend aus über 80 Vertretern, wurde von der Weltklimakonferenz in Baku vorzeitig abgezogen. Diese Anweisung kam am Mittwoch direkt von der argentinischen Regierung, die ihre Repräsentanten aufforderte, die aserbaidschanische Hauptstadt zu verlassen. Ursprünglich war geplant, dass die Delegation zwei Wochen an dem Gipfeltreffen teilnimmt.

Die Nachricht wurde zuerst von «Climática», einem auf Klimathemen spezialisierten Portal, veröffentlicht. Die Umwelt-Staatssekretärin Argentiniens, Ana Lamas, bestätigte die Entscheidung gegenüber dem «Guardian». Sie erklärte: «Wir haben Anweisungen vom Aussenministerium, nicht länger teilzunehmen.» Diese Entscheidung steht im Einklang mit der Haltung des argentinischen Präsidenten Javier Milei, der den menschengemachten Klimawandel leugnet und sich selbst als «Anarchokapitalist» bezeichnet.

Telefonat mit Trump

Am Dienstag führte Präsident Milei ein Telefonat mit dem designierten US-Präsidenten Donald Trump. Laut der «New York Times» bereitet Trump den erneuten Austritt der USA aus dem Pariser Klimaschutzabkommen vor. Diese Entwicklung hat Spekulationen über mögliche Zusammenhänge mit der argentinischen Entscheidung ausgelöst.

Die deutsche Klimaaktivistin Luisa Neubauer äusserte auf dem Klimagipfel in Baku ihre Vermutungen über einen möglichen Zusammenhang. Sie sagte: «Das ist jetzt ein Interesse natürlich von Leuten wie Trump, vermutlich, und von allen anderen jetzt hier Chaos und Unruhe zu stiften oder den Eindruck zu erwecken, jetzt wären hier alle weg.» Neubauer betonte jedoch, dass die Verhandlerinnen und Verhandler aus den meisten Ländern weiterhin anwesend seien.

Reaktionen der Zivilgesellschaft

Trotz der Abwesenheit der argentinischen Delegation bleibt die Zivilgesellschaft aktiv. Fridays for Future und argentinische Aktivisten fordern mehr Entschlossenheit in den Verhandlungen. Sie betonen die Notwendigkeit, den Klimaschutz mit grösserem Ehrgeiz voranzutreiben, um den globalen Herausforderungen gerecht zu werden.