Argentinien Argentinier wählen neuen Staatschef

SDA

19.11.2023 - 13:38

Eine Wählerin wirft ihren Stimmzettel für die Präsidentschaftswahl in die Wahlurne. In Argentinien hat die entscheidende zweite Runde der Präsidentenwahl begonnen. Bei der Stichwahl am Sonntag trat Wirtschaftsminister Massa von den regierenden Peronisten gegen den libertären Populisten Milei an. Foto: Matias Delacroix/AP/dpa
Eine Wählerin wirft ihren Stimmzettel für die Präsidentschaftswahl in die Wahlurne. In Argentinien hat die entscheidende zweite Runde der Präsidentenwahl begonnen. Bei der Stichwahl am Sonntag trat Wirtschaftsminister Massa von den regierenden Peronisten gegen den libertären Populisten Milei an. Foto: Matias Delacroix/AP/dpa
Keystone

In Argentinien hat die entscheidende zweite Runde der Präsidentenwahl begonnen. Bei der Stichwahl am Sonntag trat Wirtschaftsminister Sergio Massa von den regierenden Peronisten gegen den libertären Populisten Javier Milei an. In den jüngsten Umfragen lagen beide fast gleichauf. Rund 35 Millionen Menschen waren zur Wahl aufgerufen. In dem Land gilt eine Wahlpflicht.

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Inmitten einer schweren Wirtschaftskrise verspricht der selbst ernannte «Anarchokapitalist» Milei eine radikale Kehrtwende: Er will den US-Dollar als gesetzliches Zahlungsmittel einführen, die Zentralbank sowie viele Ministerien abschaffen und die Sozialausgaben kürzen. Regierungskandidat Massa hingegen dürfte die bisherige Politik mit massiven Eingriffen des Staates in die Wirtschaft und umfangreichen Sozialprogrammen fortsetzen.

Die zweitgrösste Volkswirtschaft Südamerikas steckt in einer tiefen Wirtschaftskrise. Die Inflationsrate liegt bei über 140 Prozent, rund 40 Prozent der Menschen in dem einst reichen Land leben unterhalb der Armutsgrenze. Argentinien leidet unter einem aufgeblähten Staatsapparat, geringer Produktivität der Industrie und einer grossen Schattenwirtschaft, die dem Staat viele Steuereinnahmen entzieht. Die Landeswährung Peso verliert gegenüber dem US-Dollar immer weiter an Wert, der Schuldenberg wächst ständig.