Soziale Ungleichheit gefährdet der Entwicklungsorganisation Oxfam zufolge die Bildungsziele der Uno. In armen Ländern sei die Chance, dass ein Kind aus einer armen Familie die Sekundarschule beende, siebenmal geringer als für ein Kind aus reicher Familie.
Gründe seien Benachteiligungen armer Familien und die ungleiche Verteilung von Bildungsausgaben, heisst es in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht der Organisation. Selbst in reichen Ländern absolvieren demnach nur drei Viertel der Kinder aus armen Familien eine Sekundarschulausbildung, verglichen mit 90 Prozent aus den reichsten Familien.
Recht für jedes Kind
«Jedes Kind hat das Recht auf eine faire Chance, das eigene Potenzial zu entfalten, nicht nur diejenigen, deren Eltern es sich leisten können», erklärte die Oxfam-Bildungsreferentin Sandra Dworack.
In Armut geborene Mädchen und Jungen litten oft unter schlechter Gesundheit und chronischer Unterernährung, heisst es in dem Oxfam-Bericht. Dies beeinträchtige ihre Entwicklung und Konzentrationsfähigkeit in der Schule.
Die öffentlichen Bildungsausgaben konzentrierten sich zudem tendenziell auf wohlhabende Gemeinschaften. Schulen in armen Gebieten seien deshalb oft überfüllt. Zudem fehle es dort an qualifizierten Lehrern, Schulbüchern und Toiletten.
Privatisierung verschärft Ungleichheit
Die Privatisierung von Bildung verschärfe soziale Ungleichheit, heisst es in dem Bericht weiter. In vielen Entwicklungsländern hielten vermeintlich günstige kommerzielle Bildungsanbieter die Kosten niedrig, indem sie extrem niedrige Löhne an unterqualifizierte Lehrer zahlten. Dies wirke sich auf die Qualität der angebotenen Bildung aus.
Oxfam forderte mehr staatliche Investitionen in gebührenfreie Bildung. «Die Antwort auf die Bildungskrise sind Investitionen in das öffentliche Bildungswesen, nicht die Förderung kommerzieller Privatschulen», erklärte Dworack.
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