Griechenland Athen ordnet dreiwöchigen Lockdown für ganz Griechenland an

SDA

5.11.2020 - 12:46

Ein Mann sitzt allein auf einem Stuhl vor einem Restaurant auf der Insel Astypalea. Foto: Petros Giannakouris/AP/dpa
Ein Mann sitzt allein auf einem Stuhl vor einem Restaurant auf der Insel Astypalea. Foto: Petros Giannakouris/AP/dpa
Source: Keystone/AP/Petros Giannakouris

Im Kampf gegen die Ausbreitung von Corona hat die griechische Regierung einen dreiwöchigen Lockdown von Samstag an für das ganze Land verfügt.

Er könne nicht zulassen, dass das Gesundheitssystem überlastet werde, begründete Premier Kyriakos Mitsotakis den harten Schritt am Donnerstagmittag in einer Fernsehansprache.

Ab Samstagmorgen um 6.00 Uhr müssen alle Läden ausser Supermärkten, Apotheken und anderen lebenswichtigen Geschäften schliessen. Ausserdem gilt von 21.00 bis 5.00 Uhr eine allgemeine Ausgangssperre. Ausgenommen sind Berufstätige, die vom Arbeitgeber eine entsprechende Bestätigung mitführen. Wer tagsüber einkaufen oder zum Arzt gehen will, muss per SMS darüber informieren. Die Schulen im Land werden – bis auf Kindergärten und Grundschulen – auf Online-Betrieb umstellen. Überall gilt Maskenpflicht.

Schon jetzt sei die Zahl der Neueinweisungen in Krankenhäuser hoch, sagte Mitsotakis. «Geht es so weiter, sind in den nächsten Tagen die ersten Krankenhäuser am Limit.» Einen Gutteil jener Berufstätigen, die wegen der Massnahmen kein Geld verdienen, wolle der Staat für den Monat November mit je 800 Euro unterstützen.

Im Vergleich zu anderen Ländern ist Griechenland mit seinen rund elf Millionen Einwohnern bisher nicht so stark von Corona betroffen gewesen. Allerdings schnellten die Zahlen in den vergangenen Wochen vor allem in den Grossstädten Athen und Thessaloniki unkontrolliert in die Höhe. Am Freitag zählte die griechische Gesundheitsbehörde 2646 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden.

Insgesamt verzeichnet das Land seit Ausbruch der Pandemie bisher knapp 47 000 Infektionen, 673 Menschen sind gestorben. Zum Vergleich: Im einwohnermässig ähnlich grossen Bundesland Baden-Württemberg wurden nach Angaben der Landesregierung seit dem Frühjahr rund 90 000 Fälle registriert, 2071 Menschen sind bisher gestorben.

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