Spektakuläre Kampagne Spektakuläre Kampagne – Plakat-Aktion blamiert Brexit-Politiker

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15.2.2019

Boris Johnson und andere Brexit-Politiker werden in einer spektakulären Plakat-Kampagne in Grossbritannien aufs Korn genommen.
Boris Johnson und andere Brexit-Politiker werden in einer spektakulären Plakat-Kampagne in Grossbritannien aufs Korn genommen.
Twitter / Led By Donkeys

Halten, was versprochen wurde? Gar nicht so einfach mit Blick auf den Brexit. Eine spektakuläre Plakatkampagne ruft den Briten nun die Versprechen ihrer Politiker in Erinnerung.

Wie macht man in Zeiten des Internets auf die Widersprüche zwischen Politikeraussagen und ihren Handlungen aufmerksam? Eine aufsehenerregende Aktion in Grossbritannien macht es nun vor: mit klassischen geklebten Plakaten. Das Thema, wie könnte es anders sein: der Brexit.

Eine sogenannte Guerilla-Kampagne zielt darauf ab, Pro-Brexit-Politiker mit ihren eigenen früheren Behauptungen und Voraussagen zu konfrontieren – und zu blamieren, wie der «Guardian» berichtet.

Pub-Idee von Freunden

Verantwortlich für die Plakate ist eine Pro-Remain-Gruppe namens «Led By Donkeys», die ihre Aktion als «öffentliche Informationskampagne zur Erinnerung der Öffentlichkeit an die Aussagen und Versprechen unserer Abgeordneten» bezeichnet.



So sind auf einem der aktuellsten Poster die Worte des Politikers Liam Fox zu lesen, der im Juli 2017 sagte: «Das Freihandelsabkommen, das wir mit der Europäischen Union schliessen werden, wird eines der einfachsten in der Geschichte der Menschheit sein.»

Plakatiert wurde in Städten wie Dover, sagte ein Mitglied der Gruppe dem  «Guardian», die Städte wurden aufgrund ihrer Bedeutung als «Frontlinie» für die Auswirkungen des Brexit ausgewählt. Die Idee enstand demnach klassisch bei einem Freundesgespräch in einem Pub in Ost-London. 



«Wir könnten zwei Referenden abhalten»

«Der Nachrichtenzyklus ist heute einfach so schnell, dass die Leute oft vergessen, was unsere Politiker gesagt haben», sagte ein Sprecher der Gruppe dem «Guardian». «Lasst uns daran erinnern, was diese Leute vorher gesagt haben», heisst es weiter. «Wir müssen daran ablesen, ob sie für die kommenden Aufgaben qualifiziert sind.»

Auf Twitter bat die Gruppe ihre Follower, unter den Zitaten ihre Favoriten auszuwählen. Das beliebteste stammt aus dem Jahr 2011 von Hard-Brexit-Befürworter Jacob Rees-Mogg: «Wir könnten zwei Referenden abhalten. Es könnte sinnvoller sein, das zweite Referendum nach Abschluss der Neuverhandlung durchzuführen.»

Ebenfalls dabei sind prominente ehemalige Brexit-Hauptakteure. So wird Nigel Farage zitiert: «Sollte der Brexit zum Desaster werden, wandere ich aus, um anderswo zu leben.»

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