Politik Befreite Geisel ruft Israelis zu Demonstration für Leidensgenossen auf

SDA

15.6.2024 - 04:01

dpatopbilder - HANDOUT - Die israelische Geisel Noa Argamani (r) umarmt Familienangehörige im Sheba Tel-HaShomer Medical Centre, nachdem sie von der israelischen Armee aus der Gefangenschaft im Gazastreifen befreit wurde. Foto: -/IDF Spokesperson's unit via GPO/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits
dpatopbilder - HANDOUT - Die israelische Geisel Noa Argamani (r) umarmt Familienangehörige im Sheba Tel-HaShomer Medical Centre, nachdem sie von der israelischen Armee aus der Gefangenschaft im Gazastreifen befreit wurde. Foto: -/IDF Spokesperson's unit via GPO/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits
Keystone

Eine Woche nach seiner Befreiung aus dem Gazastreifen hat die ehemalige Hamas-Geisel Andrey Kozlov die Israelis zu einer Demonstration für seine Leidensgenossen aufgerufen. «Ich bin wieder zu Hause in Israel, aber viele Geiseln sind noch immer im Gazastreifen», sagte der 27-Jährige in einer am Freitag veröffentlichten Videobotschaft. «Ich habe an den Samstagen oft die Demonstrationen gesehen und sie haben mir viel Hoffnung gegeben. Ich bitte euch, an diesem Samstag wieder auf die Strasse zu gehen und die Geiseln und ihre Familien zu unterstützen.»

Keystone-SDA

Israelische Soldaten hatten Kozlov und drei weitere Geiseln am Samstag vergangener Woche bei einem grossangelegten Militäreinsatz im Gazastreifen aus der Gewalt der Hamas befreit. Nach – nicht unabhängig überprüfbaren – Angaben der von der Terrororganisation kontrollierten Gesundheitsbehörde sollen dabei 274 Palästinenser getötet und Hunderte weitere verletzt worden sein. Kozlov und die anderen drei Geiseln schilderten danach eindrücklich das monatelange Martyrium in der Gewalt ihrer Entführer, die sie psychisch und körperlich misshandelt und gefoltert haben sollen.

Beim Überfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppen auf Israels Grenzgebiet zum Gazastreifen am 7. Oktober waren mehr als 250 Menschen in das abgeschottete Küstengebiet verschleppt worden. Derzeit werden dort noch rund 120 Geiseln vermutet, wobei unklar ist, wie viele von ihnen noch am Leben sind.

In der israelischen Küstenmetropole Tel Aviv gehen samstags regelmässig zahlreiche Menschen auf die Strasse, um für die Freilassung der noch immer im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln zu demonstrieren. Die Proteste richtigen sich häufig auch gegen die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, die aus Sicht der Opferfamilien nicht genug dafür tut, um ihre Angehörige heimzuholen.