Neue Details zum Kühltruhen-MordGetöteter war in Thailand selbst polizeibekannt
Red.
11.7.2023
Neue Details im Fall des getöteten und zerstückelten Deutschen in Thailand: Hauptverdächtige ist eine bekannte Betrügerin, die den Geschäftsmann zuletzt gesehen haben soll. Auch das Opfer war bei der Polizei kein Unbekannter.
Red.
11.07.2023, 16:23
Red.
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In Thailand wurde die Leiche eines vermissten deutschen Geschäftsmanns zerstückelt in einer Kühltruhe aufgefunden.
Unter Hauptverdacht steht die deutsche Petra G., die den deutschen Behörden als verurteilte Betrügerin bekannt ist. Zwei weitere Personen werden derzeit verhört.
Nach neuen Informationen war das Opfer selbst polizeibekannt. Er soll Minderjährige zur Prostitution gezwungen haben.
Im aufsehenerregenden Fall des in Thailand getöteten Deutschen gibt es neue Erkenntnisse zu den Verdächtigen und dem Opfer. Der Geschäftsmann Hans-Peter M. war am 4. Juli als vermisst gemeldet und eine Woche später tot aufgefunden worden. Die Polizei hatte seine zerstückelte Leiche in einer Kühltruhe in einem Haus in der Provinz Chon Buri entdeckt.
Der 62-Jährige soll gefoltert und ermordet worden sein, anschliessend wurde sein Körper in Teile zerstückelt und in schwarze Müllsäcke verpackt. Laut «Bild» sei das Opfer vor seiner Ermordung gefoltert worden. Am Tatort wurden «Blick» zufolge mehrere kleine Elektrosägen gefunden, die bei der Tat verwendet wurden.
Gefunden wurde das Opfer in einem Haus, das einem deutschen Bekannten des 62-Jährigen gehören soll. M. wohnte mit seiner 24-jährigen Ehefrau Piraya Boonmak in der Wohnsiedlung «Swiss Paradise» in Pattaya.
Hauptverdächtige «Party-Petra» keine Unbekannte
Übereinstimmenden Medienberichten zufolge gilt die Deutsche Petra G. (52) als Hauptverdächtige. Sie habe sich den Behörden gestellt und sei verhaftet worden. Sie soll die letzte Person gewesen sein, die den Toten lebend gesehen hat.
Unter anderem rekonstruiert die «Bild»-Zeitung den möglichen Ablauf des Treffens: Am 4. Juli waren Petra G. und der Immobilienmakler Hans-Peter M. zu einem Geschäftstermin verabredet. Dabei soll es um den Verkauf einer Villa auf Koh Samui und einer Boxhalle gegangen sein. Beide Immobilien sollen zusammen über 17,5 Millionen Franken wert gewesen sein.
Nach dem Treffen soll M. dem Auto von Petra G. gefolgt sein – in seinem Mercedes, der später leer und gereinigt auf einem Parkplatz gefunden wurde. Auch die Reifen wurden getauscht.
Petra G., auch «Party-Petra» genannt, sei den deutschen Behörden bereits bekannt gewesen. Sie soll in der Vergangenheit Geschäftspartner betrogen haben, indem sie sich als Eventmanagerin ausgab, Partys organisierte und die Geschädigten auf den Kosten sitzen liess. Nach mehreren Anzeigen gegen sie im Jahr 2018 sei sie nach Thailand gezogen.
Getöteter war vorbestraft
Der Getötete selbst soll den thailändischen Behörden kein Unbekannter gewesen sein: Er wurde 2018 verhaftet, weil er und seine Partnerin Minderjährige zur Sexarbeit gezwungen haben sollen, wie etwa «Pattaya Mail» aus Thailand berichtet. Neben Petra G. werden ein weiterer Deutscher, Olaf B., und ein Mann pakistanischer Herkunft verhört.
Letzterer wird verdächtigt, in den brutalen Mord, den Transport des Opfers und die grausame Zerlegung des Leichnams verwickelt gewesen zu sein. Videomaterial deutet darauf hin, dass er sich während des Transports auf dem Rücksitz eines Lkw befand, unmittelbar neben der Kühlbox, in der später der zerstückelte Körper gefunden wurde.
Die Polizei bereitet Haftbefehle gegen die Verdächtigen vor. Nach Angaben der «Bild» soll Petra G. bei den Verhören schweigen und nach ihrem Anwalt verlangt haben.