Israel Bericht: Skandal um UN-Palästinenserhilfswerk grösser als gedacht

SDA

30.1.2024 - 02:50

ARCHIV - Zwei Mitarbeiter laden Mehlsäcke auf einen Lastwagen im Verteilungszentrum des Hilfswerks der Vereinten Nationen für Palästinaflüchtlinge (UNRWA). Foto: Mohammed Talatene/dpa
ARCHIV - Zwei Mitarbeiter laden Mehlsäcke auf einen Lastwagen im Verteilungszentrum des Hilfswerks der Vereinten Nationen für Palästinaflüchtlinge (UNRWA). Foto: Mohammed Talatene/dpa
Keystone

Das Ausmass der mutmasslichen Verbindung von Mitarbeitern des UN-Palästinenserhilfswerks zu Terroristen im Gazastreifen ist einem Medienbericht zufolge grösser als bisher angenommen. Nicht nur sollen wie bisher bekannt zwölf von ihnen bei dem Hamas-Terrorangriff am 7. Oktober in Israel mitgemacht haben. Rund zehn Prozent aller rund 12.000 im Gazastreifen beschäftigten Mitarbeiter des Hilfswerks UNRWA hätten Verbindungen zur Hamas oder dem Islamistischen Jihad, berichtete die US-Zeitung «Wall Street Journal» am Montag unter Berufung auf Geheimdienstberichte.

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Die Vorwürfe gegen die Beschäftigten wegen mutmasslicher Beteiligung am Hamas-Massaker hatten weltweit für Empörung gesorgt. Als Reaktion stellten zahlreiche Staaten ihre Zahlungen an das Hilfswerk vorübergehend ein, darunter Deutschland, die USA, Grossbritannien und Frankreich. «Das Problem der UNRWA sind nicht nur 'ein paar faule Äpfel', die in das Massaker vom 7. Oktober verwickelt waren», wurde ein hoher israelischer Regierungsbeamter zitiert. «Die Institution als Ganzes ist ein Hort für die radikale Ideologie der Hamas.»

Die Informationen in den Geheimdienstberichten basierten unter anderem auf Mobilfunkdaten, Verhören von gefangenen Hamas-Kämpfern und auf Dokumenten, die bei getöteten Kämpfern sichergestellt worden seien, berichtete das «Wall Street Journal». Die US-Regierung sei über das Geheimdienstdossiers unterrichtet worden, hiess es. Von den zwölf UNRWA-Mitarbeitern, die an dem Überfall der Hamas am 7. Oktober beteiligt gewesen sein sollen, seien sieben Grund- oder Sekundarschullehrer, darunter zwei Mathematiklehrer, zwei Arabischlehrer und ein Grundschullehrer, berichtete die Zeitung.