Grossbritannien Mehrere Tote nach Bootsunglück im Ärmelkanal befürchtet

SDA

14.12.2022 - 13:02

Immer wieder versuchen Migranten den Ärmelkanal in Richtung Grossbritannien zu überqueren, wie hier im August.
Immer wieder versuchen Migranten den Ärmelkanal in Richtung Grossbritannien zu überqueren, wie hier im August.
Archivbild: Gareth Fuller/PA Wire/dpa

Ein Boot mit Migranten gerät im Ärmelkanal in Seenot. Laut Berichten sind mindestens drei Menschen gestorben. Weitere Personen werden noch vermisst. 

Keystone-SDA

Bei einem Bootsunglück im Ärmelkanal sollen britischen Medienberichten zufolge mindestens drei Menschen ums Leben gekommen sein. Das meldete die britische Nachrichtenagentur PA unter Berufung auf eine Regierungsquelle. 43 Menschen sollen lebend gerettet worden sein.

Nach Informationen von Sky News sollen auf dem in den frühen Morgenstunden in Seenot geratenen Boot rund 30 bis 50 Migranten an Bord gewesen sein, wie der Sender unter Berufung auf eine französische Quelle berichtete. Auf Bildern, die Sky News veröffentlichte, ist zu sehen, wie Menschen in der Dunkelheit aus einem überfüllten schwarzen Schlauchboot auf ein Rettungsboot klettern.

Suche nach Vermissten zieht sich hin 

Die Küstenwache koordinierte am Mittwoch gemeinsam mit Militär, Polizei und dem Grenzschutz eine Such- und Rettungsmission, bei der mindestens zwei Helikopter sowie britische und französische Rettungsboote im Einsatz waren. Was mit dem verunglückten Boot genau passiert war, blieb zunächst unklar.

Die Suche nach Vermissten werde sich den weiteren Tag über hinziehen, berichtete Sky News unter Berufung auf Insiderquellen. Aufgrund der kalten Temperaturen – in den vergangenen Nächten fielen diese in der Region in den Bereich der Minusgrade – werde jedoch nicht mehr nach Überlebenden gesucht.

Grossbritannien will illegale Migration stoppen

Vor gut einem Jahr waren bei einem Bootsunglück im Ärmelkanal rund 30 Menschen ums Leben gekommen. Zuletzt unternahmen viele Tausende Migranten die gefährliche Überfahrt in Richtung Vereinigtes Königreich. Der britische Premierminister Rishi Sunak hatte erst am Dienstag Pläne öffentlich gemacht, wie er härter gegen illegale Migration vorgehen will.

Die britische Innenministerin Suella Braverman, die für ihre radikale Linie in Sachen Migration bekannt ist, schrieb auf Twitter, sie sei mit ihren Gedanken bei allen Betroffenen. Sie werde über den «erschütternden Vorfall» auf dem Laufenden gehalten und die Behörden seien dabei, die Situation aufzuklären. Am Mittag wollte sich die konservative Politikerin im Unterhaus zu dem Unglück äussern.