Afghanistan Berlin und Wien setzen auf humanitäre Hilfe für Afghanen

SDA

31.8.2021 - 16:03

dpatopbilder - Vor einem gemeinsamen Gespräch gehen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz an einer EU-Fahne vorbei, um im Bundeskanzleramt ein Statement abzugeben. Foto: Kay Nietfeld/dpa Pool/dpa
dpatopbilder - Vor einem gemeinsamen Gespräch gehen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz an einer EU-Fahne vorbei, um im Bundeskanzleramt ein Statement abzugeben. Foto: Kay Nietfeld/dpa Pool/dpa
Keystone

Angesichts einer drohenden Fluchtbewegung aus Afghanistan setzen Deutschland und Österreich auf humanitäre Hilfe, um die Menschen im Land oder in den Nachbarländern zu unterstützen.

«Unsere Position ist, möglichst vielen Menschen in der Nähe ihrer Heimat, wenn sie das Land verlassen, eine Möglichkeit zu geben, dort humanitär versorgt zu werden», sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Dienstag in Berlin bei einem Treffen mit Österreichs Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP).

Dieser betonte: «Wir haben die humanitäre Hilfe für Afghanistan und die Region in einer Art und Weise aufgestockt, wie wir dies bisher noch nie gemacht haben.» Auf die Frage nach der Bereitschaft zur Aufnahme von Flüchtlingskontingenten bekräftigte Kurz seine ablehnende Position. Seine Haltung sei bekannt und habe sich auch nicht geändert. Österreich habe hier schon sehr viel geleistet und überproportional viele Menschen aufgenommen. «Wir haben pro Kopf gerechnet die viertgrösste afghanische Community weltweit.»

Merkel betonte, die deutsche Regierung fühle sich zunächst Ortskräften und ihren Angehörigen verpflichtet. Es handele sich dabei um eine Grössenordnung von 10 000 bis 40 000 Menschen. Zunächst müsse man sehen, wie viele von ihnen Afghanistan wirklich verlassen wollen. Ansonsten gehe es um humanitäre Hilfe. «Niemand verlässt leichtfertig seine Heimat. Und deshalb ist alles gut und wichtig, was wir in der Region tun können.» Über die Aufnahme von Kontingenten könne man überhaupt erst diskutieren, wenn klar sei, was es an Fluchtbewegung ausserhalb Afghanistans gebe.