Italien Berlusconi fühlt sich nach Aussagen zu Ukraine missverstanden

SDA

20.10.2022 - 10:03

Der ehemaliger Ministerpräsident von Italien Silvio Berlusconi fühlt sich nach seinen Aussagen zum Angriffskrieg auf die Ukraine missverstanden. Foto: Cecilia Fabiano/LaPresse/AP/dpa
Der ehemaliger Ministerpräsident von Italien Silvio Berlusconi fühlt sich nach seinen Aussagen zum Angriffskrieg auf die Ukraine missverstanden. Foto: Cecilia Fabiano/LaPresse/AP/dpa
Keystone

Der ehemalige italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi fühlt sich nach seinen Aussagen über den russischen Krieg gegen die Ukraine missverstanden.

«Das alles wurde aus dem Zusammenhang gerissen. Es wurde verbreitet ohne die globale Bedeutung meiner Worte zu kennen, mit dem einzigen Ziel, Verleumdungen und Desinformation zu verbreiten», sagte der Vorsitzende der konservativen Partei Forza Italia der Zeitung «Corriere della Sera» (Donnerstag). Seine Äusserungen seien «kein Freispruch» für die russische Invasion gewesen. Er verurteile den Angriff.

Am Mittwochabend hatte die Nachrichtenagentur LaPresse Auszüge eines Audio-Mitschnitts von einer Berlusconi-Rede vor Abgeordneten seiner Partei veröffentlicht. Darin erklärte der 86-Jährige, Russlands Präsident Wladimir Putin sei aus dem Donbass um Hilfe gebeten worden, habe zunächst aber nicht intervenieren wollen. Dann habe er dem Druck in Russland nachgegeben und Truppen in die Ukraine geschickt, wo er mit «unvorhersehbarem Widerstand» konfrontiert worden sei. Die Ukrainer hätten bereits «ab dem dritten Tag Geld und Waffen aus dem Westen» bekommen.

Berlusconi, dessen Partei mit den rechtsradikalen Fratelli d'Italia und der rechtspopulistischen Lega die kommende Regierung stellen könnte, gehört nach eigener Aussage zu Putins engsten Freunden. Fratelli-Chefin Giorgia Meloni, die mutmassliche künftige Ministerpräsidentin, erklärte am Mittwochabend: «Italien ist voll und ganz und mit erhobenem Haupt Teil Europas und der Atlantischen Allianz. Wer mit diesem Eckpfeiler nicht einverstanden sein sollte, wird nicht Teil der Regierung sein können.»