CoronavirusDeutlich mehr Corona-Tote in Russland als bislang angegeben — In China droht ein zweiter grosser Corona-Ausbruch
Agenturen/red/tpfi
13.6.2020
In Russland sind im April mehr als doppelt so viele Menschen infolge einer Coronavirus-Infektion gestorben wie bislang vermeldet. In Peking steigt die Angst vor einer zweiten Corona-Welle: Wegen Dutzender neuer Infektionsfälle haben die chinesischen Behörden Teile der Hauptstadt abgeriegelt. Die Ereignisse des Tages im Überblick.
In der Schweiz und in Liechtenstein sind innerhalb eines Tages 31 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Insgesamt gab es bisher 31'094 laborbestätigte Covid-19-Fälle, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Samstagmittag mitteilte.
Die Fallzahlen unterliegen einer wöchentlichen Schwankung mit tieferen Zahlen am Wochenende. Am Freitag wurden 19, am Donnerstag 33 und am Mittwoch 23 neue Fälle gemeldet. Am Dienstag waren es 16, am Montag 7. Auf 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner entfielen 362 Fälle. Bisher starben in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein gemäss BAG 1'677 Personen, die positiv auf Covid-19 getestet worden waren.
In Peking steigt unterdessen die Angst vor einer zweiten Corona-Welle. Wegen Dutzender neuer Infektionsfälle haben die chinesischen Behörden Teile der Hauptstadt abgeriegelt. In elf Wohngebieten im südlichen Stadtteil Fengtai wurde den Bewohnern das Verlassen ihrer Wohnungen untersagt, wie Behördenvertreter am Samstag mitteilten. Die Neuinfektionen stehen demnach im Zusammenhang mit einem nahegelegenen Fleischgroßmarkt. Massentests wurden angeordnet. Auch neun Schulen und Kindergärten wurden wegen des neuen Krankheitsausbruchs geschlossen.
Auch in anderen Teilen der Welt steigen die Zahlen der Corona-Toten und Corona-Infizierten. Weltweit stieg die Zahl der Corona-Toten auf mehr als 425.000. Brasilien entwickelt sich weiter zum Brennpunkt der Corona-Pandemie. Am Freitag überholte das südamerikanische Land Grossbritannien bei der Zahl der Todesfälle. Mit mehr als 41'800 Todesfällen steht Brasilien nun an Platz zwei der am schwersten von der Pandemie betroffenen Länder der Welt nach den USA.
Mit 11'458 neuen Coronavirus-Infektionen hat Indien am Samstag einen weiteren Tagesrekord erreicht. Die Gesamtzahl der Fälle stieg laut Gesundheitsministerium auf 308'993, ein neuer Meilenstein und vierthöchster Wert weltweit. Die Zahl der Toten stieg um 386 auf 8'884.
In den USA sind binnen 24 Stunden fast 840 weitere Todesfälle durch das neuartige Coronavirus registriert worden. Wie aus einer Zählung der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore vom Freitag hervorging, erhöhte sich die Zahl der Corona-Todesfälle in dem Land damit auf insgesamt 114'613. Die Zahl der Infektionsfälle lag am Freitagabend (Ortszeit) demnach bei 2,04 Millionen.
Das Wichtigste des Tages im Überblick:
Die Zahl der Corona-Toten in Russland lag im April mehr als doppelt so hoch wie bislang angegeben
Peking riegelt elf Wohnviertel nach neuem Corona-Ausbruch ab
Laut dem BAG haben sich in der Schweiz und in Liechtenstein innert eines Tages 31 Personen neu mit dem Coronavirus angesteckt
Indien meldet am Samstag mit 11'458 neuen Coronavirus-Infektionen einen weiteren Tagesrekord
Erstmals seit vielen Wochen erlebt Peking wieder einen grösseren Corona-Ausbruch, Teile der Hauptstadt wurden abgeriegelt
Weltweit sind inzwischen 425'000 Todesfälle durch das Coronavirus bestätigt
In den USA sind binnen 24 Stunden fast 840 Menschen am Coronavirus verstorben
Brasilien überholt Grossbritannien bei der Zahl der Corona-Toten
Bundesrat Alain Berset warnt vor der Gefahr eines Corona-Rückfalls
Frankreich will ab dem 1. Juli schrittweise weitere Grenzen ausserhalb des Schengen-Raums öffnen
17.20 Uhr: Papst fordert in Corona-Krise mehr Unterstützung für Arme
Angesichts der verheerenden Auswirkungen der Corona-Pandemie weltweit hat Papst Franziskus eindringlich dazu aufgerufen, «den Armen die Hand» zu reichen. Er kritisierte in einer am Samstag veröffentlichten Botschaft den «Zynismus» und die «Gleichgültigkeit», wenn Menschen hinter Computern Vermögen verschieben und damit «den Reichtum begrenzter Oligarchen wie auch das Elend der Massen» bestimmen oder wenn Menschen sich mit dem Verkauf von Waffen oder Drogen bereichern.
17.00 Uhr: Deutlich mehr Corona-Tote im April in Russland als bislang angegeben
In Russland sind nach Angaben der Gesundheitsbehörden im April mehr als doppelt so viele Menschen infolge einer Coronavirus-Infektion gestorben wie bislang angegeben. Die Gesundheitsbehörde Rosstat teilte am Samstag mit, im April seien 2'712 Menschen in Verbindung mit dem Virus gestorben. Bislang hatten die Behörden die Zahl mit 1'152 angegeben.
Grund für die höheren Zahlen ist demnach eine neue Zählweise. Zuvor waren lediglich die Todesfälle gezählt worden, bei denen eine Covid-19-Erkrankung eindeutig als Haupt-Todesursache festgestellt worden war. Nach der neuen Zählweise werden nun auch solche Fälle mitgerechnet, bei denen es einen Zusammenhang zu Covid-19 gab.
16.10 Uhr: Griechenland verstärkt Medizinpersonal vor Tourismusstart
Griechenland zeigt sich bereit, ab Montag seinen Tourismus neu zu starten. Aus diesem Grund wurden alle Inseln in der Ägäis und im Ionischen Meer mit zusätzlichem medizinischem Personal verstärkt. «Die Gesundheit unserer Gäste hat erste Priorität», sagtee der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis am Samstag während eine Besuches der Touristeninsel Santorini vor Journalisten.
16.00 Uhr: Sursee feiert mit Kreidezeichnung Corona-Lockerungen
Die Stadt Sursee hat am Samstag zum ersten Mal nach den Corona-Lockerungen wieder einen grösseren Anlass mit seiner Bevölkerung durchgeführt. Gross und Klein malten im Rahmen der Aktion «Soorsi erwacht» auf dem Martignyplatz auf einer Fläche von 50 auf 25 Meter ein Kreidebild.
15.30 Uhr: Deutschland und andere sichern 300 Millionen Corona-Impfdosen für EU
Deutschland, Frankreich, Italien und die Niederlande haben einen ersten Vertrag über 300 Millionen Impfdosen gegen das Coronavirus geschlossen. Das teilte das Bundesgesundheitsministerium am Samstag in Berlin mit. Die Entwicklung eines Impfstoffs könnte im günstigen Fall schon Ende des Jahres abgeschlossen sein, hiess es aus dem Ministerium.
14.40 Uhr: Ukraine öffnet Grenzen wieder für Ausländer
Die Ukraine öffnet ihre seit drei Monaten wegen der Coronavirus-Pandemie geschlossenen Grenzen wieder für Ausländer. Die Aufhebung der Einreisesperre trete mit der Veröffentlichung der Regierungsbeschlüsse in Kraft, teilte der Grenzschutzdienst am Samstag mit. Die Grenzöffnung wird demnach für Montag gleichzeitig mit der Wiederaufnahme des internationalen Flugverkehrs erwartet.
13.40 Uhr: Teile von Peking wegen Dutzender neuer Corona-Fälle abgeriegelt
In Peking steigt die Angst vor einer zweiten Corona-Welle: Wegen Dutzender neuer Infektionsfälle haben die chinesischen Behörden Teile der Hauptstadt abgeriegelt. In elf Wohngebieten im südlichen Stadtteil Fengtai wurde den Bewohnern das Verlassen ihrer Wohnungen untersagt, wie Behördenvertreter am Samstag mitteilten. Die Neuinfektionen stehen demnach im Zusammenhang mit einem nahegelegenen Fleischgrossmarkt. Massentests wurden angeordnet. Auch neun Schulen und Kindergärten wurden wegen des neuen Krankheitsausbruchs geschlossen.
12.25 Uhr: BAG meldet 31 neue Corona-Fälle
In der Schweiz und in Liechtenstein sind innerhalb eines Tages 31 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Am Freitag wurden 19, am Donnerstag 33 und am Mittwoch 23 neue Fälle gemeldet. Am Dienstag waren es 16, am Montag 7.
Insgesamt gab es bisher 31'094 laborbestätigte Covid-19-Fälle, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Samstagmittag mitteilte. Bisher starben in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein gemäss BAG 1677 Personen, die positiv auf Covid-19 getestet worden waren.
11.10 Uhr: 11'000 neue Corona-Fälle in Indien — Gesamtzahl auf neuem Höhepunkt
Mit 11'458 neuen Coronavirus-Infektionen hat Indien am Samstag einen weiteren Tagesrekord erreicht. Die Gesamtzahl der Fälle stieg laut Gesundheitsministerium auf 308'993, ein neuer Meilenstein und vierthöchster Wert weltweit. Die Zahl der Toten stieg um 386 auf 8'884. Innerhalb von einer Woche ist die Zahl der Fälle in Indien um etwa 100'000 gestiegen — praktisch zeitgleich mit der Wiedereröffnung von Einkaufszentren, Gebetsstätten und Restaurants. Landesweite Ausgangsbeschränkungen hatte die Regierung Ende März verhängt.
10.30 Uhr: Polens Grenzen zu EU-Ländern wieder geöffnet
Nach knapp drei Monaten hat Polen seine Grenzen zu allen EU-Nachbarländern in der Nacht zum Samstag wieder geöffnet. Dies bedeute, dass es auch keine Fieber-Kontrollen und keine Quarantänepflicht für Einreisende aus der EU mehr gebe, sagte eine Sprecherin des polnischen Grenzschutzes am Samstag laut Nachrichtenagentur PAP. «Wir kehren zum freien Reisen zurück.»
10.15 Uhr: 348 registrierte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland
Innerhalb von 24 Stunden haben die Gesundheitsämter in Deutschland dem Robert Koch-Institut (RKI) 348 neue Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Damit haben sich seit Beginn der Corona-Krise 186'022 Menschen in Deutschland nachweislich mit Sars-CoV-2 angesteckt, wie das RKI am Freitagmorgen meldete (Datenstand 13.6. 0 Uhr).
8'781 mit dem Virus infizierte Menschen starben nach RKI-Angaben in Deutschland — das bedeutet ein Plus von 18 im Vergleich zum Vortag. Etwa 171'900 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. Das sind 300 mehr als noch einen Tag zuvor.
9.15 Uhr: Corona-Ausbruch auf Grossmarkt in Peking — Wohnviertel abgeriegelt
Erstmals seit vielen Wochen erlebt Peking wieder einen grösseren Ausbruch des Coronavirus. Auf einem Grossmarkt der chinesischen Hauptstadt wurden bei anfangs 500 Tests schon 45 Infektionen entdeckt. Der Xinfadi-Markt im Stadtviertel Fengtai, der rund 90 Prozent des Gemüses und Obsts der 20-Millionen-Metropole liefert, wurde geschlossen. Im Umfeld wurden elf Wohnviertel abgeriegelt sowie Kindergärten und Schulen zugemacht. Rund 10'000 Händler und Mitarbeiter des Marktes sollen getestet werden.
7.00 Uhr: Mehr als 425.000 Todesfälle durch Coronavirus weltweit
Weltweit sind seit dem Beginn der Corona-Pandemie mehr als 425'000 Menschen an der vom neuartigen Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Wie eine Zählung der Nachrichtenagentur AFP vom Samstag ergab, wurden rund um den Globus mehr als 7,6 Millionen Infektionsfälle nachgewiesen.
5.40 Uhr: USA registrieren mehr als 800 Corona-Todesfälle binnen 24 Stunden
In den USA sind binnen 24 Stunden fast 840 weitere Todesfälle durch das neuartige Coronavirus registriert worden. Wie aus einer Zählung der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore vom Freitag hervorging, erhöhte sich die Zahl der Corona-Todesfälle in dem Land damit auf insgesamt 114'613. Die Zahl der Infektionsfälle lag am Freitagabend (Ortszeit) demnach bei 2,04 Millionen.
5.10 Uhr: USA: Striktere Corona-Massnahmen könnten wieder nötig werden
Trump kehrt auf die Wahlkampfbühne zurück, in vielen Städten gibt es weiterhin Proteste nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd. In den USA könnte der Eindruck entstehen, dass die Corona-Pandemie ausgestanden ist. Doch Experten warnen.
Angesichts anhaltender Coronavirus-Neuinfektionen hat die US-Gesundheitsbehörde CDC alle Bewohner der USA dazu aufgerufen, die Situation weiter ernst zu nehmen.
Die Pandemie sei noch nicht vorbei, sagte der bei der CDC für Infektionskrankheiten zuständige Jay Butler am Freitag. Auch neue strikte Ausgangsbeschränkungen «könnten wieder nötig werden». Das müsse auf lokaler Ebene je nach Infektionsgeschehen entschieden werden.
4.10 Uhr: Brasilien überholt Grossbritannien bei Zahl der Corona-Toten
Brasilien hat Grossbritannien bei der Zahl der Corona-Toten überholt. Nach den Daten des Gesundheitsministeriums vom Freitag starben in Brasilien bislang 41'828 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Das grösste und bevölkerungsreichste Land in Lateinamerika liegt damit laut der Johns-Hopkins-Universität in den USA weltweit auf Platz zwei der Länder mit den meisten Corona-Toten — nach den Vereinigten Staaten (mehr als 114'600 Tote). 828'810 Menschen haben sich in Brasilien mit dem Virus infiziert.
4.00 Uhr: Fast 62.000 Corona-Infektionsfälle in Südafrika
Innerhalb von nur fünf Tagen hat sich die Zahl der Corona-Infektionsfälle in Südafrika um mehr als 10'000 erhöht. Wie offizielle Statistiken vom Freitag zeigten, wurden in dem Land inzwischen fast 62'000 Infektionsfälle mit dem neuartigen Coronavirus nachgewiesen. Die Zahl der Todesfälle stieg dem Gesundheitsministerium zufolge auf mehr als 1'350.
3.55 Uhr: Berset warnt: Gefahr eines Rückfalls bleibt präsent
Trotz ermunternder Anzeichen, dass die Schweiz die Coronakrise gut bewältigt hat, bleibt die Gefahr eines Rückfalls nach Ansicht von Bundesrat Alain Berset präsent. Die Vorbereitungen für eine mögliche zweiten Welle liefen.
«Das Virus ist noch da, und die Abstands- und Hygieneregeln sind noch immer unverzichtbar», sagte Berset in einem Gastbeitrag zur Corona-Bewältigung in den Tamedia-Zeitungen (Samstagausgabe). Sorglosigkeit könnte sich rächen.
Frankreich will die Grenzen zu Ländern ausserhalb des Schengen-Raums ab dem 1. Juli schrittweise öffnen. Das teilten Innenminister Christophe Castaner und Aussenminister Jean-Yves Le Drian am Freitag mit.
Frankreich werde den Zeitpunkt der Öffnung je nach Gesundheitslage in den verschiedenen Drittstaaten variieren und den Vereinbarungen entsprechen, die bis dahin auf europäischer Ebene beschlossen würden.