Grossbritannien Biden: Frieden in Nordirland war nicht selbstverständlich

SDA

12.4.2023 - 16:17

Joe Biden, Präsident der USA, spricht an der Ulster University in Belfast. Foto: Patrick Semansky/AP/dpa
Joe Biden, Präsident der USA, spricht an der Ulster University in Belfast. Foto: Patrick Semansky/AP/dpa
Keystone

US-Präsident Joe Biden hat bei einer Rede zum 25. Jahrestag des Karfreitagsabkommens in Belfast den Mut und die Entschlossenheit der Menschen in Nordirland gewürdigt.

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«Im Rückblick vergessen wir, wie hart erarbeitet und wie erstaunlich der Frieden damals war», sagte Biden bei einer Ansprache an der Ulster Universität in der nordirischen Hauptstadt Belfast am Mittwoch. Frieden und Wohlstand gehörten zusammen, betonte der demokratische Politiker, der irische Wurzeln hat.

Das Bruttoinlandsprodukt Nordirlands habe sich seit dem Friedensschluss 1998 verdoppelt, sagte Biden und betonte: «Ich sage voraus, dass es sich verdreifachen wird, wenn sich die Dinge weiter in die richtige Richtung bewegen.» Viele amerikanische Unternehmen seien interessiert daran, in Nordirland zu investieren. Den Frieden in der früheren Unruheprovinz zu bewahren sei eine Priorität für beide Parteien in den USA.

Das Karfreitagsabkommen von 1998 beendete den jahrzehntelangen blutigen Konflikt zwischen mehrheitlich katholischen Befürwortern der Vereinigung beider Teile Irlands und den überwiegend protestantischen Anhängern der Union Nordirlands mit Grossbritannien.

Doch auch ein Vierteljahrhundert danach leidet die Provinz unter Spannungen und politischer Lähmung. Die grösste protestantisch-unionistische Partei DUP ist nicht mit den Brexit-Regeln einverstanden und weigert sich, in eine Regierung einzutreten. Auch das Parlament kann nicht zusammentreten. Biden lobte die im Februar geschlossene Vereinbarung zur Beilegung des Streits zwischen London und Brüssel. Er hoffe, dass das Regionalparlament und die Regierung in Nordirland bald wieder funktionierten, sagte der 80-Jährige.

Biden wollte direkt nach der Rede in Belfast nach Dublin aufbrechen. Dort will er neben Gesprächen mit verschiedenen Politikern auch auf Spurensuche seiner Vorfahren gehen.