USABiden: Trump veranstaltet «Superspreader-Events» im Wahlkampf
SDA
29.10.2020 - 22:29
US-Präsidentschaftskandidat Joe Biden hat Amtsinhaber Donald Trump vorgeworfen, mit Grossveranstaltungen in der Corona-Pandemie Menschenleben zu gefährden. Der Präsident verteile bei seinen «Superspreader-Events» im Wahlkampf Viren im ganzen Land – mit diesem Begriff sind Ereignisse gemeint, bei denen sich besonders viele Menschen anstecken. «Er sagt, es geht dem Ende entgegen, dass (das Virus) weggeht. Dass wir damit leben lernen. Nein, er erwartet, dass wir lernen, damit zu sterben», rief Biden seinen Anhängern am Donnerstag im Ort Coconut Creek (Florida) nahe Miami zu. Zusätzlich zu Keimen verbreite Trump auch Spaltung und Zwietracht.
Trump hielt zur gleichen Zeit ebenfalls im umkämpften Florida eine Wahlkampfrede. Bei der Veranstaltung in Tampa standen wie in den vergangenen Tagen Tausende Menschen teils ohne Masken und dicht zusammengedrängt vor der Bühne. Biden dagegen trat am Donnerstag wie schon in der Vergangenheit vor einer deutlich kleineren Menge auf. Vor seiner Bühne standen etwa 200 Autos – die Veranstalter forderten die Insassen auf, sich stets in der Nähe ihres Wagens aufzuhalten, um die Abstandsregeln einzuhalten.
Trump sagte auch wieder einmal, die Biden-Events seien so klein nicht wegen Corona, sondern weil niemand da hingehen wolle. «Ich denke, wie viele Leute kommen, das ist die ultimative Umfrage – und basierend darauf werden wir am Dienstag gewinnen.» In regulären Umfragen liegt Biden vielfach vorn – auch wegen der Unzufriedenheit mit Trumps Umgang mit der Corona-Krise.
Die Pandemie hat in den USA mehr als 225 000 Menschen das Leben gekostet. Trump behauptet, durch sein Krisenmanagement womöglich Millionen Tote verhindert zu haben. Biden wirft Trump dagegen Versagen in der Corona-Krise vor und beschuldigt ihn, für den Tod Zehntausender US-Bürger verantwortlich zu sein.
Trump wurde zu Monatsbeginn selber positiv auf das Coronavirus getestet und wegen seiner Covid-19-Erkrankung im Krankenhaus behandelt. Nach seiner Rückkehr in den Wahlkampf rief der Präsident die Amerikaner dazu auf, «keine Angst» vor dem Virus zu haben.
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