Angeblicher Fund in Deutschland Bilder sollen beweisen, dass die vermisste Maddie tot ist

Bruno Bötschi

8.5.2025

Madeleine «Maddie» McCann verschwand am 3. Mai 2007 kurz vor ihrem vierten Geburtstag spurlos aus dem Ferienapartment ihrer Eltern in Praia da Luz, Portugal.
Madeleine «Maddie» McCann verschwand am 3. Mai 2007 kurz vor ihrem vierten Geburtstag spurlos aus dem Ferienapartment ihrer Eltern in Praia da Luz, Portugal.
Bild: Luis Forra/LUSA/epa/dpa

Die Polizei soll bei einem Verdächtigen im Fall der Entführung von Madeleine McCann, Fotos gefunden haben, die ihren Tod bestätigen. Das Mädchen verschwand 2007 aus einem Ferienapartment in Portugal.

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Keystone-SDA, Bruno Bötschi

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  • 18 Jahre ist es her, dass Madeleine «Maddie» McCann aus dem Ferienapartment ihrer Eltern in in Praia da Luz, Portugal, verschwand.
  • Die Staatsanwaltschaft Braunschweig geht davon aus, dass das damals drei Jahre alte Mädchen noch in der Nacht des Verschwindens ermordet wurde – und der vorbestrafte Pädophile Christian B. der Täter ist.
  • Nun behauptet die britische Zeitung «The Sun»: Es soll Fotos geben, die Maddies Tod beweisen.

Am vergangenen Samstag, dem 3. Mai, jährte sich das Verschwinden von Madeleine Madeleine «Maddie» McCann zum 18. Mal.

Aus diesem Anlass wandten sich ihre Eltern mit einer bewegenden Botschaft an die Öffentlichkeit. Kate und Gerry McCann dankten all jenen, die sie in den vergangenen Jahren unterstützt haben.

Doch jetzt behauptet die britische Boulevardzeitung «The Sun»: Es soll Fotos geben, die beweisen, dass Maddie tot sei.

Maddies Leiche wurde nie gefunden

Fakt ist: Die Leiche des Mädchens wurde bisher nicht gefunden.

Laut «Sun» sollen die Bilder auf Datenträgern entdeckt worden sein, die in einer stillgelegten Kistenfabrik in Sachsen-Anhalt, Deutschland, gefunden wurden.

Was genau auf den Fotos zu sehen ist, darf offenbar nicht öffentlich gezeigt werden – aber sie sollen definitiv beweisen, dass Maddie nicht mehr lebe.

Kate und Gerry McCann zeigen während einer Pressekonferenz im Jahr 2007 ein Bild ihrer verschwundenen Tochter Madeleine.
Kate und Gerry McCann zeigen während einer Pressekonferenz im Jahr 2007 ein Bild ihrer verschwundenen Tochter Madeleine.
Bild: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa

Es heisst, die Staatsanwaltschaft Braunschweig gehe davon aus, dass das Mädchen noch in der Nacht des Verschwindens ermordet wurde – und Christian B. der Täter sei

Der vorbestrafte Pädophile hatte die Fabrik 2008 gekauft, also rund ein Jahr nach dem Verschwinden von Maddie. Die Datenträger seien in einer Grube unter dem verstorbenen Hund des Verdächtigen verscharrt gewesen.

Auf der Festplatte wurden «kranke Bilder» gefunden

Die Nachricht über die gefunden Bilder wurde von der «The Sun» veröffentlicht und sofort auch von den portugiesischen Medien aufgegriffen.

Auf der gefundenen Festplatte befinden sich offenbar Inhalte, die von den Behörden als «kranke Bilder» beschrieben werden und die Kinder-Besessenheit von B. belegen.

Neben Fotos, Kleidung und Spielzeug wurden auch Masken, Chemikalien, Waffen und Computermaterial mit Daten von Skype-Gesprächen mit anderen Pädophilen gefunden.

Beweise sollen nicht für Anklage ausreichen

Laut der deutschen «Bild» hatte die Staatsanwaltschaft in der Vergangenheit wiederholt behauptet, Beweise für Madeleines Tod und die Täterschaft von B. zu haben.

Und weiter: «Diese würden jedoch für eine Anklage noch nicht ausreichen. Ein eigenartiger Widerspruch. Ein Grund vielleicht: Gäbe es, wie von der ‹Sun› behauptet, digitale Fotos, dann wäre damit nicht automatisch geklärt, wer sie gemacht oder gar bearbeitet hat.»

«The Sun» schreibt zudem, dass im Kofferraum eines Jaguars, der Christian B. gehört haben soll, Flaschen mit Betäubungssubstanzen wie Chloroform oder Äther gefunden worden seien. Ein Bild der Fläschchen würde dies belegen.

Anwalt spricht von «unseriöser Berichterstattung»

Laut «Bild» will Dr. Friedrich Fülscher, der Anwalt von B., die «unseriöse Berichterstattung» der «Sun» nicht kommentieren. Den deutschen Ermittlern droht derweil ein weiteres Problem: Ihnen läuft die Zeit davon.

Christian B. sitzt aktuell noch bis kommenden September eine siebenjährige Haftstrafe wegen der Vergewaltigung einer Amerikanerin in Portugal ab.

Sprich: Sollte es bis dahin keine Anklage gegen ihn im Fall Maddie geben, wäre er ab Herbst ein freier Mann.


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