Die syrische Rebellenhochburg Duma ist am Samstag erneut zum Ziel schwerer Luftangriffe geworden. Kampfflugzeuge und Helikopter würden nach mehrtägiger Pause wieder Angriffe auf die Stadt in Ost-Ghuta fliegen,
Dies sagte Rettungshelfer Firas al-Dumi der Nachrichtenagentur AFP am Morgen. Parallel greife die syrische Armee mit Artillerie an, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Syrische Staatsmedien berichteten von tödlichen Rebellenangriffen auf die Hauptstadt Damaskus.
Die oppositionsnahe Beobachtungsstelle mit Sitz in Grossbritannien, deren Angaben für Medien kaum zu überprüfen sind, berichtete von mindestens 48 toten Zivilisten bei Angriffen auf Duma am Freitag und Samstag. Demnach wurden die Luftangriffe von der syrischen oder der russischen Luftwaffe geflogen. Es handelte sich um die ersten Luftangriffe auf Duma seit zehn Tagen.
Kontrolliert wird Duma von der islamistischen Rebellengruppe Dschaisch al-Islam, die von dort immer wieder die Hauptstadt beschiesst. So seien am Samstag sechs Zivilisten beim Beschuss durch die Rebellen getötet und dutzende weitere verletzt worden, berichteten syrische Staatsmedien.
Syrische Truppen rückten auch auf dem Boden gegen Duma vor. Nach Angaben der Beobachtungsstelle beschoss die syrische Artillerie am Samstag die Obstanbaugebiete an den Rändern der Oasenstadt. Die Regierung versuche "die Schlaufe um Duma von Westen, Osten und Süden her enger zu ziehen", sagte der Leiter der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman.
Die von Russland unterstützten Truppen von Präsident Baschar al-Assad haben seit Beginn der Offensive auf Ost-Ghuta am 18. Februar 95 Prozent der Enklave erobert. Andere Rebellengruppen akzeptierten nach Verhandlungen unter der Führung Moskaus ihren Abzug aus Ost-Ghuta.
Seit Wochenbeginn verliessen auch tausende Kämpfer und ihre Angehörigen in Buskonvois die Stadt Duma in Richtung Nordsyrien. Ein Teil von Dschaisch al-Islam scheint sich jedoch weigern abzuziehen.
Verhandlungen stocken
Die Verhandlungen zwischen den Rebellen, Moskau und Damaskus gerieten zuletzt ins Stocken. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Sana weigerte sich Dschaisch al-Islam, Gefangene freizulassen. Andere Beobachter vermuten interne Streitigkeiten unter den Rebellen. Die schieben den Verhandlungsstopp ihrerseits auf Machtkämpfe innerhalb des Regierungsbündnisses.
Insgesamt wurden nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle seit Beginn wochenlangen Armeeoffensive östlich von Damaskus mehr als 1600 Zivilisten getötet.
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