Probleme Brasilien bekommt vierten Gesundheitsminister seit Pandemiebeginn

dpa

16.3.2021 - 07:55

Jair Bolsonaro, der brasilianische Präsident, wechselt seine Gesundheitsminister häufig aus.
Jair Bolsonaro, der brasilianische Präsident, wechselt seine Gesundheitsminister häufig aus.
Bild: Keystone

In Brasilien sterben täglich rund 1800 Personen im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Die Probleme des Landes in der Pandemie-Bekämpfung haben auch personelle Auswirkungen. 

Brasilien bekommt seinen vierten Gesundheitsminister seit Beginn der Corona-Pandemie. Präsident Jair Bolsonaro entschied, dass Marcelo Queiroga, der Vorsitzende des brasilianischen Kardiologenverbands, Eduardo Pazuello ersetzen soll. Pazuello hatte zuvor am Montag mitgeteilt, dass Bolsonaro ihn austauschen wolle.

Die wiederholten Wechsel auf dem Posten spiegeln die Probleme des grössten Staats Lateinamerikas mit der Pandemie wider. Mehr als 1800 Todesfälle gibt es dort durchschnittlich pro Tag im Zusammenhang mit dem Virus. Insgesamt starben fast 280'000 Menschen. Pazuello wird vorgeworfen, dazu durch Nachlässigkeit beigetragen zu haben. Ausserdem wird er für die geringen Fortschritte beim Impfprogramm verantwortlich gemacht.

Pazuello hatte unter Bolsonaro zwei Vorgänger, die mit dem Präsidenten über Kreuz geraten waren, der Abstandsregeln kritisiert und ein unerprobtes Malariamittel zur Behandlung von Covid-19 empfiehlt. Pazuello zeigte sich gefügiger. Gleich nach seinem Amtsantritt unterstützte sein Ministerium Einsatz und Verteilung der Malariapille. Der General ohne Erfahrung im Gesundheitswesen erklärte mehrfach, sein Chef sage, was er zu tun habe, und er gehorche.

Bevor bekannt wurde, dass Bolsonaro sich für Queiroga entschieden hat, sagte die Kardiologin Ludhmila Hajjar dem Fernsehsender Globo News, sie habe den Posten abgelehnt. Bolsonaro und seine Anhänger sprächen sich für Corona-Behandlungen aus, die die Wissenschaft ablehne.