Kongo Bürger von Kongo-Brazzaville wählen Präsidenten

SDA

21.3.2021 - 13:01

Unterstützer von Präsident Sassou-Nguesso jubeln während der letzten Kundgebung des Wahlkampfes. Foto: Zed Lebon/AP/dpa
Unterstützer von Präsident Sassou-Nguesso jubeln während der letzten Kundgebung des Wahlkampfes. Foto: Zed Lebon/AP/dpa
Keystone

Im zentralafrikanischen Kongo-Brazzaville haben die Bürger am Sonntag einen neuen Präsidenten gewählt. Der seit Jahrzehnten regierende Staatschef Denis Sassou-Nguesso bewirbt sich um eine weitere Amtszeit. Trotz Wirtschaftskrise werden seinen sechs Herausforderern kaum Siegeschancen eingeräumt.

Nach Angaben von Innenminister Raymond Mboulou verlief die Wahl ruhig. Der Zugang zum Internet und zu sozialen Netzwerken war gesperrt, im Gegensatz zu den Wahlen 2016 blieben Mobilfunknetze und Telefonverbindungen aber in Betrieb. Das Wahlergebnis wird innerhalb von zwei Tagen erwartet.

Kongo-Brazzaville ist einer der grössten Ölproduzenten Afrikas. Wegen niedriger Ölpreise und einer sinkenden Produktion hat das Land mit rund fünf Millionen Einwohnern in den letzten Jahren wirtschaftlich sehr gelitten. Zwar sank der Anteil der Menschen, die unter der Armutsgrenze leben, laut Weltbank zwischen 2005 und 2011 von 51 Prozent auf 41 Prozent. Die Zahl der Bürger in extremer Armut sei seit 2016 aber gestiegen. Auf dem Korruptions-Index von Transparency International ist das Land unter den letzten 15 Staaten.

Der über 70-jährige Sassou-Nguesso kam 1979 durch einen Militärputsch an die Macht. 1992 verlor er die ersten Mehrparteienwahlen im Kongo, kam jedoch fünf Jahre später nach einem Bürgerkrieg wieder an die Macht und ist seitdem Staatschef. Mit insgesamt mehr als 35 Amtsjahren ist er einer der dienstältesten Präsidenten Afrikas und wird daher auch «Kaiser» genannt.

Stärkster Herausforderer ist Guy Brice Parfait Kolélas. Er wurde bei der letzten Präsidentenwahl zweiter. Kolélas wurde kurz vor der Abstimmung nach eigenen Angaben positiv auf das Coronavirus getestet. Er sollte voraussichtlich noch am Sonntag zur Behandlungen nach Frankreich gebracht werden, sagte sein Wahlkampfleiter.

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