AltersvorsorgeBundesrat will Rentenalter nicht an Lebenserwartung koppeln
su, sda
22.6.2022 - 11:28
Der Bundesrat will die Koppelung des Rentenalters an die Lebenserwartung nicht in die Verfassung schreiben. Er empfiehlt deshalb, die Renteninitiative der Jungfreisinnigen abzulehnen. Nun kann das Parlament entscheiden.
Keystone-SDA, su, sda
22.06.2022, 11:28
SDA
Am Mittwoch verabschiedete der Bundesrat die Botschaft zur Initiative an die eidgenössischen Räte. Einen Gegenvorschlag – ob direkt oder indirekt – beantragt er nicht.
Die Volksinitiative «Für eine sichere und nachhaltige Altersvorsorge (Renteninitiative)» verlangt in einem ersten Schritt, das Rentenalter für Frauen und Männer in Stufen auf 66 Jahre anzuheben.
Gegen Automatismus
In einem zweiten Schritt soll das Rentenalter dann an die durchschnittliche Lebenserwartung der Wohnbevölkerung im Alter von 65 Jahren angepasst werden. Dies soll jährlich in Schritten von höchstens zwei Monaten erfolgen. Jeweils fünf Jahre vor der Pensionierung erfahren die Betroffenen ihr Rentenalter.
Der Bundesrat stellt sich gegen einen solchen Automatismus, wie er in seiner Mitteilung zur Botschaft schreibt. Damit werde weder die Situation auf dem Arbeitsmarkt berücksichtigt noch die soziale Situation der älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.
Auch mit dem politischen System der Schweiz sei ein Automatismus nicht vereinbar, macht der Bundesrat geltend. Denn würde das Rentenalter und dessen Koppelung an die Lebenserwartung in der Verfassung verankert, hätten er selbst, das Parlament und auch das Volk keinen Spielraum mehr, um andere Kriterien zu berücksichtigen.
Ein höheres Rentenalter alleine löse die demografische Herausforderung für die AHV nicht, schreibt der Bundesrat schliesslich. Nötig sei dafür auch eine zusätzliche Finanzierung.
Für Jungfreisinnige «fadenscheinig»
Eingereicht wurde die Renteninitiative von den Jungfreisinnigen. Die Rentenpolitik der Landesregierung sichere die Interessen der jungen Menschen nicht, kommentierten sie das Nein des Bundesrates. Die Begründung des Neins ist in den Augen der Jungpartei der FDP «fadenscheinig».
Zu Wort meldete sich auch der Verein Renteninitiative. Der Bundesrat wolle sich der grössten innenpolitischen Herausforderung, der nachhaltigen Sicherung der AHV, nicht annehmen, schrieb er. Die Landesregierung «ignoriert kalt die systemische Problematik der AHV».
Der Verein hält dem Bundesrat vor, mit seinen Berechnungen in der Botschaft lediglich bis 2032 die Auswirkungen der Renteninitiative nicht darzulegen. Die Bindung des AHV-Alters an die Lebenserwartung finde erst danach statt. Und gerade dieses Element der Initiative entlaste die Finanzen der AHV am stärksten und nachhaltig.
Der Bundesrat will statt auf die Renteninitiative auf die AHV-Reform setzen, die unter anderem für Frauen das Rentenalter 65 und älteren Frauen einen Ausgleich bringt sowie eine zusätzliche Finanzierung über die Mehrwertsteuer. Am 25. September entscheidet das Stimmvolk darüber.
Weitere Vorlage bestellt
Eine Vorlage für die Stabilisierung der AHV in den Jahren 2030 bis 2040 habe das Parlament bestellt, schreibt der Bundesrat zudem. Diese muss bis Ende 2026 vorliegen. Thema werde dann eine generelle Erhöhung des Rentenalters auf mehr als 65 Jahre sein, schreibt der Bundesrat in der Botschaft. Auch eine Verbindung von Lebenserwartung und Rentenalter auf Gesetzesebene will er dann prüfen.
Noch im Parlament hängig ist die Reform der beruflichen Vorsorge, die unter anderem eine Senkung des Umwandlungssatzes zur Berechnung der Renten von 6,8 auf 6,0 Prozent bringt. In den Räten umstritten ist die Form des Ausgleichs für die Übergangsgeneration. Zuletzt schickte der Ständerat die Vorlage deshalb auf eine Zusatzrunde.
Deutsche Ministerin will in Kiew Winterhilfe übergeben
Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) ist zu einem neuen Besuch in der Ukraine eingetroffen. Russlands Ziel sei es, die Energieversorgung zu treffen, damit die Menschen in der Kälte in der Dunkelheit sitzen.
«Deswegen haben wir hier noch einmal zusätzliche Mittel mobilisiert, die helfen, die Energieversorgung hier jetzt wieder aufzubauen»
12.12.2024
Medienberichte: Trump hat Xi zur Amtseinführung eingeladen
Der designierte US-Präsident Donald Trump hat den chinesischen Präsidenten Xi Jinping zur Teilnahme an seiner Amtseinführung am 20. Januar in Washington eingeladen. Das berichtete der US-Sender CBS News am Mittwoch unter Berufung auf mehrere Insider. Xi wurde offenbar schon Anfang November eingeladen, kurz nach den Präsidentschaftswahlen am 5. November. Es sei aber nicht klar, ob Xi die Einladung auch angenommen habe, hiess es weiter.
12.12.2024
USA: Erfolgreicher Test zum Abfangen ballistischer Raketen vor Guam
Laut Angaben des Pentagons konnte ein Erfolg bei der Entwicklung der US-Verteidigungsfähigkeit gefeiert werden. Wie das Militär am Dienstag mitteilte, war es der Missile Defense Agency bei einem Test vor der im westlichen Pazifik gelegene Insel Guam gelungen, erstmals eine luftgestützte Mittelstreckenrakete abzufangen. Das US-amerikanische Aussengebiet Guam ist ein strategischer und militärischer Aussenposten, der näher an China als an Hawaii liegt. Guam spielt eine wichtige Rolle in der Region, unter anderem auch bei der Abschreckung potenzieller Gegner. Der erfolgreiche Test des US-Militärs unterstreicht das Bemühen des Pentagons, Guams Verteidigung auch gegen eine wachsende Bedrohung durch Raketenbeschuss zu stärken.
12.12.2024
Deutsche Ministerin will in Kiew Winterhilfe übergeben
Medienberichte: Trump hat Xi zur Amtseinführung eingeladen
USA: Erfolgreicher Test zum Abfangen ballistischer Raketen vor Guam