Frankreich bekommt neue Regierung Castex wird Premier

SDA/tpfi

3.7.2020

Jean Castex, der neue Premierminister von Frankreich. Castex ist bisher in der Corona-Krise dafür zuständig, die Lockerungen zu koordinieren.
Jean Castex, der neue Premierminister von Frankreich. Castex ist bisher in der Corona-Krise dafür zuständig, die Lockerungen zu koordinieren.
Bild: Keystone/EPA/Gonzalo Fuewntes 

Der französische Staatschef Emmanuel Macron will im zweiten Teil seiner Amtszeit seine Präsidentschaft neu ausrichten. Neuer Premierminister wird Jean Castex, der zuletzt die Corona-Lockerungen in Frankreich koordiniert hatte.

Frankreichs neuer Premierminister Jean Castex sieht das Land wegen der Coronavirus-Pandemie vor vielen Herausforderungen. «Wenn man die aussergewöhnlichen Umstände bedenkt, in denen unser Land steckt ... erkenne ich die gewaltige Aufgabe, die vor uns liegt», sagte der 55-Jährige am Freitag. Präsient Emmanuel Macron ernannte ihn zum neuen Regierungschef, das gesamte Kabinett dürfte umfassend umgebildet werden.

Castex' Ernennung zum Premier braucht keine Genehmigung durch das Parlament. Der Karrierebeamte folgt auf Édouard Philippe nach, der nach seinem Sieg bei der Kommunalwahl am Sonntag wohl Bürgermeister seiner Heimatstadt Le Havre wird. Castex ist nicht unbedingt ein politisches Schwergewicht. Zuletzt koordinierte er für die Regierung die Lockerung der Corona-Beschränkungen. Die schrittweise Wiederöffnung der Wirtschaft seit dem 11. Mai ist bisher als allgemein erfolgreich betrachtet worden.

In den vergangenen Wochen hatte Philippes Beliebtheit deutlich zugenommen, wie von französischen Umfrageinstituten zu erfahren war. Macron hat vor, in den zwei verbleibenden Jahren seiner ersten Amtszeit als Präsident seinen politischen Kurs neu auszurichten. Zentrales Ziel ist eine Ankurbelung der französischen Wirtschaft, die unter der Coronavirus-Krise gelitten hat. In einem Interview mehrerer französischer Zeitungen liess Macron wissen, er strebe einen «neuen Pfad» an, um Frankreich wieder aufzubauen. Er lobte Philippes «herausragende Arbeit» in den vergangenen drei Jahren.

Bei Kommunalwahlen in Frankreich hatten die Grünen und ihre Verbündeten zuletzt grosse Erfolge gefeiert. Die Partei von Macron wurde in den grössten Städten des Landes hingegen geschlagen. Die Umbildung der Regierung war allerdings bereits vor den Wahlen geplant gewesen.

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