Nationales Säbelrasseln China geht auf Konfrontationskurs zu Washington

sda/phi

6.8.2019

China hat US-Präsident Donald Trump am Dienstag erneut für seine Politik der Konfrontation kritisiert und mehrere Warnungen ausgesprochen. 
China hat US-Präsident Donald Trump am Dienstag erneut für seine Politik der Konfrontation kritisiert und mehrere Warnungen ausgesprochen. 
Source: KEYSTONE/AP/SUSAN WALSH

Droht nach dem Handelskrieg nun auch noch ein Währungskonflikt zwischen den USA und China? Ein weiterer Zankapfel ist das Thema Raketen-Aufrüstung.

Die chinesischen Staatsmedien haben den USA am Dienstag vorgeworfen, absichtlich die internationale Ordnung zu zerstören. Die grossen Staaten seien dafür verantwortlich, in der Welt für Stabilität zu sorgen.

So heisst es in einem scharf formulierten Leitartikel der Zeitung der Kommunistischen Partei vom Dienstag. Zugleich müssten sie die Grundlagen für die Entwicklung aller Länder schaffen. «Aber einige Leute in den Vereinigten Staaten machen genau das Gegenteil.»

Die USA hatten die Volksrepublik zuvor erstmals seit 25 Jahren wieder als Währungsmanipulator eingestuft. Mit einer bewussten Abwertung der Landeswährung verschaffe sich China unfaire Vorteile im Welthandel und verstosse damit gegen Verpflichtungen als Mitglied der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer, hatte US-Finanzminister Steven Mnuchin am Montag in Washington erklärt.

Angst vor Währungskrieg

Die Entscheidung fiel, nachdem der chinesische Yuan auf den tiefsten Stand seit mehr als elf Jahren gefallen war. Dies schürte die Furcht, dass nun auch ein Währungskrieg der beiden weltgrössten Volkswirtschaften droht.

Eine Abwertung verbessert die Chancen chinesischer Firmen auf dem Weltmarkt und federt damit die Folgen der US-Strafzölle im Handelskonflikt ab. Die chinesische Führung liess die Abwertung zu. Denn der Yuan-Kurs bewegt sich nicht vollkommen frei von den Marktkräften, sondern wird von der Notenbank gewöhnlich in einer bestimmten Spanne gehalten.

China warnte die USA am Dienstag zudem vor der Stationierung von Mittelstreckenraketen in Asien. China werde «alle notwendigen Massnahmen ergreifen, um die nationalen Sicherheitsinteressen entschlossen zu verteidigen», teilte eine Sprecherin des Pekinger Aussenministeriums am Dienstag mit.

In Chinas Hinterhof

Man werde niemals untätig bleiben, um die eigenen Interessen zu schützen, und werde es keinem Land erlauben, Probleme in der «Nachbarschaft» zu verursachen.

Shanghai am 31. Juli: Der US-Unterhändler Robert Lighthizer (Mite) spricht unter den Augen von Finanzminister Steve Mnuchin (links) mit Chinas Vize-Prmier Liu He.
Shanghai am 31. Juli: Der US-Unterhändler Robert Lighthizer (Mite) spricht unter den Augen von Finanzminister Steve Mnuchin (links) mit Chinas Vize-Prmier Liu He.
Bild: Keystone

Wenn die USA diesen Weg einschlügen, werde dies ernsthafte negative Auswirkungen auf die internationale und regionale Sicherheitslage haben, hiess es. Es bestünde jedoch die Hoffnung, dass die USA vorsichtig handelten und keine Massnahmen ergriffen.

US-Verteidigungsminister Mark Esper hatte sich zuvor für eine Stationierung von landgestützten Mittelstreckenraketen im Asien-Pazifik-Raum ausgesprochen. Die US-Regierung wolle dies «so schnell wie möglich» realisieren, wenn möglich innerhalb von Monaten, sagte Esper laut US-Medienberichten.

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