CoronaChina verabreicht Impfung per Inhalationsapparat
dpa / tjnj
26.10.2022
Noch immer herrschen in China strenge Vorschriften zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Um die Anzahl der Booster-Impfungen zu steigern, wird nun eine kostenlose Inhalationsimpfung angeboten.
dpa / tjnj
26.10.2022, 23:55
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China hat am Mittwoch mit einer Inhalationsimpfung gegen Corona begonnen. Ein Video eines staatlichen Online-Mediums zeigte, wie Menschen in Shanghai einen Atemzug aus einem Stutzen über einem weisslichen Becher nahmen.
Dem Begleittext zufolge atmeten sie langsam ein und hielten fünf Sekunden die Luft an. Ein Geimpfter sagte, der Impfstoff habe etwas süsslich geschmeckt.
Der Inhalationsnebel wird als Impfauffrischung kostenlos für Menschen angeboten, die bereits immunisiert sind. Den Angaben zufolge stärken Tröpfchen des Nebels die Virus-Abwehr in Mund und Rachen, noch kleinere Tröpfchen wandern weiter in den Körper und wehren das Virus ab, bevor es die Atemwege erreicht.
Inhalation statt Spritze
Das Mittel wurde vom chinesischen Unternehmen Cansino Biologics entwickelt und im September zugelassen. Den Angaben zufolge handelt es sich um die Aerosol-Version eines per Spritze verabreichten Impfstoffs.
Dieser ist unter anderem in Ungarn, Pakistan, Malaysia, Argentinien und Mexiko zugelassen. Die Aerosol-Variante darf in Malaysia klinisch getestet werden, wie dort vergangenen Monat berichtet wurde.
Inhalationsimpfstoffe werden weltweit getestet
In China gibt es zwar keine Corona-Impfpflicht, doch die Behörden wollen ihre strengen Pandemieregeln nur lockern, wenn eine grosse Zahl von Menschen eine Booster-Impfung erhalten hat. Impfungen durch Inhalation könnten auch Menschen überzeugen, die eine Spritze scheuen.
In Indien ist eine in den USA entwickelte Impfung per Nasentropfen zugelassen, aber noch nicht ausgeliefert worden. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation wird weltweit etwa ein Dutzend solcher Impfstoffe getestet.