Eine Million Infektionen täglichChina lässt Coronavirus-Variationen verfolgen
SDA/uri
23.12.2022 - 13:40
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Massive Corona-Welle: China beginnt Jagd auf Virus-Varianten
In der massiven Corona-Welle verfolgen die chinesischen Gesundheitsbehörden nun auch die Entwicklung neuer Virus-Varianten.
Nach Aufgabe der strikten Null-Covid-Politik explodieren offenbar die Fallzahlen in China – auch wenn Peking das anders darstellt. Nach Virusvarianten lässt Peking aber trotzdem suchen.
Keystone-SDA, SDA/uri
23.12.2022, 13:40
23.12.2022, 13:45
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China wird von einer massiven Corona-Welle mit derzeit schätzungsweise einer Million Neuinfektionen am Tag heimgesucht. Auch wenn die Zahlen offiziell bedeutend niedriger liegen, lassen die Gesundheitsbehörden des Landes die mögliche Entwicklung neuer Virus-Varianten verfolgen.
Alle Provinzen müssten drei Spitäler in jeweils drei Städten auswählen, die jede Woche Proben von 15 Infektionen, 10 schweren Erkrankungen und allen Toten sammelten, berichtete der Direktor des Virus-Instituts des nationalen Gesundheitsamtes, Xu Wenbo, nach Angaben von Staatsmedien vom Freitag.
China spielt Zahlen herunter
Nach der Entschlüsselung und Analyse der Genome sollen die Untersuchungsergebnisse innerhalb einer Woche berichtet werden. So könnten die gegenwärtigen Omikron-Varianten sowie «mögliche Symptome, Übertragungsfähigkeiten und Pathogenität neuer Varianten mit potenziellen biologischen Veränderungen» in Echtzeit beobachtet werden, zitierte ihn die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua.
Die Entwicklung wird im Ausland mit Sorge betrachtet, da China das Ausmass und die Schwere der Infektionswelle herunterspielt. So melden Gesundheitsbehörden nur wenige Tausend Infektionen täglich, während Modellrechnungen des in London ansässigen Forschungsinstituts Airfinity gegenwärtig von wahrscheinlich mehr als einer Million Infektionen und mehr als 5000 Toten am Tag ausgehen.
Die Welle wird demnach im Januar und März zwei Höhepunkte mit möglicherweise 3,7 Millionen beziehungsweise 4,2 Millionen Fällen täglich erleben.
US-Aussenminister fordert Transparenz von China
In einem Telefonat mit seinem Amtskollegen Wang Yi unterstrich US-Aussenminister Antony Blinken am Freitag im Umgang mit dem Ausbruch «die Notwendigkeit von Transparenz für die internationale Gemeinschaft».
Nach fast drei Jahren mit Lockdowns, Zwangsquarantäne, Massentests und Kontaktverfolgung hatte das bevölkerungsreichste Land am 7. Dezember seine harte Null-Covid-Politik abrupt aufgehoben. Die Kehrtwende wurde damit begründet, dass die Infektionen mit den neuen Omikron-Varianten nicht mehr so schwer verliefen.
Doch sahen Experten den Grund vor allem darin, dass die strikten Massnahmen angesichts der explosionsartigen Ausbreitung nicht mehr durchgehalten werden konnten. Auch hatten die rigorosen Beschränkungen die zweitgrösste Volkswirtschaft zunehmend belastet.