Hongkong Peking warnt Demonstranten in Hongkong vor «Spiel mit dem Feuer»

SDA/gbi

6.8.2019 - 11:29

Chinas Regierung richtet scharfe Worte an die Protestbewegung in Hongkong: «Wer mit dem Feuer spielt, kommt darin um.» Bisher liessen sich die Demonstranten von Drohungen nicht einschüchtern. 

Am Montag ist es in Hongkong erneut zu gewalttätigen Zusammenstössen zwischen Polizei und Demonstranten gekommen – die Geduld der Machthaber in Peking scheint strapaziert. Die Demonstranten sollten die «enorme Stärke der Zentralregierung» nicht unterschätzen, sagte heute Yang Guang, Sprecher des für die chinesische Sonderverwaltungszonen Hongkong und Macau zuständigen Büros des Staatsrats.

Die «radikalen Proteste» hätten starke Auswirkungen auf den Wohlstand und die Stabilität Hongkongs. Die Sonderverwaltungszone werde dadurch in einen «gefährlichen Abgrund» gestossen, so Yang. Und weiter: «Wer mit dem Feuer spielt, kommt darin um.»

Die chinesische Volksbefreiungsarmee hatte ihrerseits bereits in der vergangenen Woche die Demonstranten in martialischen Tönen gewarnt. Sie habe alle «Einsatzmöglichkeiten», um die Sicherheit in Hongkong sowie Chinas «nationale Souveränität» aufrechtzuerhalten.

Proteste trotz Warnung

Gleichwohl ebbten die Proteste in den vergangenen Tagen nicht ab. Am Montag legte ein Generalstreik das Leben in der Finanzmetropole weitgehend lahm. Die Polizei setzte an zahlreichen Orten Tränengas gegen Demonstranten ein. Die Proteste waren in den vergangenen Wochen immer häufiger in Gewalt umgeschlagen.



Die seit mehr als zwei Monaten andauernden Demonstrationen waren ursprünglich durch ein – mittlerweile auf Eis gelegtes – Auslieferungsgesetz ausgelöst worden, das die Überstellung von Verdächtigen an Festland-China erlaubt hätte.

Die Proteste weiteten sich danach zu einer Bewegung gegen den wachsenden Einfluss Pekings in Hongkong aus. Die Demonstranten fordern neben dem Rücktritt der Peking-treuen Hongkonger Regierungschefin Carrie Lam auch demokratische Reformen.

China hatte London bei der Übergabe Hongkongs im Jahr 1997 zugesichert, dass in der ehemaligen britischen Kronkolonie Grundrechte wie Meinungs- und Pressefreiheit für mindestens 50 Jahre gewahrt blieben. Hongkongs Oppositionsbewegung wirft der Regierung vor, die als «Ein Land, zwei Systeme» bekannte Regelung zunehmend zu unterlaufen.

Die Geschichte Hongkongs

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