Bezahlen muss er nichts Student wird zwei Mal innert vier Tagen von gleichem Berg gerettet

dpa

29.4.2025 - 11:33

Der Gipfel des Fuji, Japans höchstem Berg zwischen den Präfekturen Yamanashi und Shizuoka, ist schneebedeckt.
Der Gipfel des Fuji, Japans höchstem Berg zwischen den Präfekturen Yamanashi und Shizuoka, ist schneebedeckt.
-/kyodo/dpa

Wer auf dem Berg Fuji in Not gerät, muss vielleicht um seine Gesundheit fürchten, nicht aber um seine Finanzen. Der Fall eines Studenten, der gleich zwei Mal innerhalb von vier Tagen gerettet werden muss, lässt Social-Media-Nutzer in Japan an der Sinnhaftigkeit dieser Regelung zweifeln.

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Ein Student aus China ist zwei Mal innerhalb von nur vier Tagen vom höchsten Berg Japans gerettet worden. Wie die Polizei mitteilte, setzte der 27-Jährige, der in Japan lebt, erstmals am vergangenen Dienstag einen Notruf vom Fuji ab, weil er Symptome der Höhenkrankheit entwickelte. Ausserdem seien seine Steigeisen beschädigt gewesen.

Nach seiner Rettung per Hubschrauber sei der Bergsteiger am Samstag zum Fujinomiya-Pfad in etwa 3000 Metern Höhe zurückgekehrt, um nach seinem Handy und anderen zurückgelassenen Habseligkeiten zu suchen. Ein anderer Bergsteiger habe ihn dort bewegungsunfähig vorgefunden – erneut mit Anzeichen der Höhenkrankheit.

Die Behörden nahmen den Fall zum Anlass, auf die widrigen Bedingungen auf dem Fuji in der Nebensaison aufmerksam zu machen. Die Temperaturen seien niedrig, selbst im Frühjahr sei der Berg mit Schnee bedeckt, erklärte die Polizei in der Präfektur Shizuoka.

Keine Strafe bei Nichtbeachtung

Offiziell sind die Wanderwege auf dem Fuji nur von Juli bis Anfang September geöffnet. Wer sich ausserhalb der Saison auf den Weg macht, muss aber keine Strafen befürchten.

Das gilt auch für den Fall, dass in Not geratene Abenteurer gerettet werden müssen. Der Fall des chinesischen Studenten löste aber dennoch einen Aufschrei in sozialen Medien aus, verbunden mit Forderungen, ihn zur Kasse zu bitten – zumindest für den zweiten Rettungseinsatz.

Der 3776 Meter hohe Berg wurde im Jahr 2013 in die Liste des Unesco-Weltkulturerbes aufgenommen. Das Wahrzeichen Japans war früher eine Pilgerstätte und erfreut sich wachsender Beliebtheit unter Wanderern.

Um den Ansturm zu kontrollieren und Risiken durch überhastete nächtliche Aufstiege zur Betrachtung des Sonnenaufgangs zu verringern, führten die lokalen Behörden im vergangenen Jahr eine Eintrittsgebühr ein und beschränkten die Zahl der Besucher für den beliebtesten Wanderweg. Ähnliche Regeln sollen in diesem Jahr auch auf anderen Hauptwegen in Kraft treten.