Corona-Übersicht BAG setzt weitere Länder auf Quarantäneliste +++ Mehrere Omikron-Fälle in Europa

Agenturen/gbi

27.11.2021

Die Omikron-Variante des Coronavirus hält die Welt in Atem. In Deutschland, Grossbritannie, Italien und Tschechien wurden erste Fälle bestätigt. Das BAG setzt unterdessen weitere Länder auf die Quarantäneliste. Alle News im Ticker.

Agenturen/gbi

27.11.2021

Die erstmals in Südafrika entdeckte neue Virusvariante Omikron versetzt Europa in Panik: In Deutschland und in Grossbritannien wurden am Samstag zwei Fälle bestätigt, in Italien einer. In den Niederlanden wurden 61 von rund 600 Flugpassagieren aus Südafrika positiv auf Corona getestet, nun wird geprüft, ob die neue Variante darunter ist.

Bei den im deutschen Bundesland Bayern bestätigten Fällen handele sich um zwei Personen, die am Mittwoch über den Flughafen München eingereist seien und sich seit Donnerstag nach einem positiven PCR-Test in häuslicher Isolation befänden, teilte das bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege am Samstagabend mit.

Ein mutmasslich mit der Variante infizierter deutscher Reiserückkehrer aus Südafrika war bereits am vergangenen Sonntag über den Flughafen Frankfurt eingereist, wie das hessische Sozialministerium mitteilte. Das Ergebnis der vollständigen Sequenzierung stehe noch aus. Die Person war vollständig geimpft.

Der britische Gesundheitsminister Sajid Javid erklärte, es seien zwei miteinander in Verbindung stehende Omikron-Fälle entdeckt worden, bei denen es einen Zusammenhang mit einer Reise ins südliche Afrika gebe. Ein Fall wurde laut den Gesundheitsbehörden in der mittelenglischen Stadt Nottingham, der andere in Chelmsford östlich der Hauptstadt London entdeckt.

Der britische Premierminister Boris Johnson kündigte generelle Verschärfungen der Einreisebedingungen an. Künftig müssen alle Einreisenden zwei Tage nach ihrer Ankunft in Grossbritannien einen PCR-Test machen und sich bis zur Vorlage des Ergebnisses isolieren, sagte er bei einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz.

Die «positive Probe» stamme von einem Reisenden aus Mosambik, erklärte die italienische Gesundheitsbehörde am Abend. «Der Patient und seine Familienmitglieder sind bei guter Gesundheit».

In Tschechien wurde eine Frau, die aus Namibia eingereist war, wegen Verdachts auf die Variante getestet, wie der geschäftsführende Ministerpräsident Andrej Babis mitteilte.

BAG setzt weitere Länder auf Quarantäneliste

Beim Einsteigen (Boarding) in ein Flugzeug und bei der Einreise in die Schweiz aus Grossbritannien, den Niederlanden, Tschechien, Ägypten und Malawi müssen seit Samstag alle Personen einen negativen Covid-19-Test vorlegen und 10 Tage in Quarantäne. Seit Freitagabend 20.00 Uhr galt bereits ein Verbot für Direktflüge aus dem südlichen Afrika.

Die zusätzlichen Herkunftsländer listete das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Samstagabend auf und teilte sie über den Kurznachrichtenkanal Twitter mit. «Der Bundesrat empfiehlt, auf Reisen in Staaten und Gebiete mit einer besorgniserregenden Virusvariante zu verzichten», wie das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Abend nachdoppelte.

Laut BAG müssen auch Einreisende aus Südafrika und anderen Ländern einen negativen Covid-19-Test vorlegen und sich für zehn Tage in Quarantäne begeben - auch wenn sie geimpft oder genesen sind. Dasselbe gilt seit Freitag für alle Reisenden aus Belgien.

Grundsätzlich gilt ein Einreisestopp für Reisende aus Botsuana, Eswatini, Hongkong, Israel, Lesotho, Mosambik, Namibia, Simbabwe und Südafrika. Davon ausgenommen sind allerdings Schweizer Bürgerinnen und Bürger sowie Personen, die über eine Aufenthaltsgenehmigung in der Schweiz verfügen.

Die neue Corona-Variante Omikron (B.1.1.529) wurde bislang in der Schweiz nicht nachgewiesen, wie das BAG am Samstag schrieb. Von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurde sie als «besorgniserregend» eingestuft.

Keine Kontrollen in Zürich-Kloten

Das BAG forderte in Zürich ankommende Flugpassagiere aus Südafrika zu Tests auf - und zwar umgehend. Sämtliche Passagiere eines Swiss-Fluges vom Samstag aus Johannesburg nach Zürich würden «per SMS vom BAG informiert und aufgefordert, sich in Quarantäne zu begeben und sich testen zu lassen», teilte die Behörde der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage mit.



Die Passagierdaten des Fluges würden gleichzeitig den Kantonen übermittelt, damit diese die Kontrolle der Quarantäne und der Testungen übernehmen könnten, erklärte das BAG. Alle positiven PCR-Tests würden zudem genauer auf die Virusvarianten untersucht beziehungsweise sequenziert, hiess es weiter.

Am grössten Schweizer Flughafen in Zürich-Kloten waren am Samstag keine speziellen Kontrollen durchgeführt worden. Die Einreisenden seien zunächst auch nicht von Behörden kontaktiert worden, berichteten am Samstag mehrere Medien unter Berufung auf ankommende Passagiere.

Kündigung für fünf Berufssoldaten

Fünf Angehörige einer Sondereinheit der Schweizer Armee erhielten unterdessen die Kündigung, weil sie sich nicht gegen das Coronavirus Covid-19 impfen lassen wollten. Die Berufssoldaten konnten laut Armee ihre Arbeitsverträge nicht mehr vollumfänglich wahrnehmen.

Bei den Betroffenen handle es sich um Mitglieder des Kommandos Spezialkräfte der Schweizer Armee (KSK). Armeesprecher Daniel Reist bestätigte am Samstag gegenüber Keystone-SDA entsprechende Informationen der Tamedia-Zeitungen. Mehrere Armeeangehörige wehren sich gegen die Kündigungen. Sie reichten vor dem Bundesverwaltungsgericht Beschwerde ein, wie Reist sagte.

Neuenburg und St. Gallen verstärken Massnahmen

Im Kampf gegen das Coronavirus verstärken weitere Kantone ihre Massnahmen. Im Kanton St. Gallen gilt ab Montag für Besucherinnen und Besucher von Spitälern sowie Betagten- und Pflegeheimen eine Zertifikatspflicht. Laut Mitteilung müssen zudem die geltenden Regeln in Betrieben und in der Gastronomie zwingend eingehalten werden.



Im Kanton Neuenburg ist ab Montag das Tragen von Schutzmasken in geschlossenen Räumen, die für die Öffentlichkeit zugänglich sind, sowie in Pflegeeinrichtungen für alle Mitarbeitenden und Besuchenden obligatorisch. Dies Massnahme gelte aber nicht für öffentliche Einrichtungen sowie für die Ausübung sportlicher und kultureller Aktivitäten, teile der Neuenburger Staatsrat mit.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Das BAG hat weitere Länder auf die Corona-Testpflichtliste gesetzt.
  • In München sind die ersten beiden Fälle der neuen Omikron-Variante des Coronavirus in Deutschland bestätigt worden.
  • In Grossbritannien sind zwei Corona-Fälle mit der als besorgniserregend eingestuften Omikron-Variante entdeckt worden.
  • Aufgrund der dramatischen Corona-Lage in Deutschland empfiehlt die einflussreiche Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina sofortige und umfassende Kontaktbeschränkungen.
  • Die neue, als besorgniserregend eingestufte Coronavirus-Variante Omikron hält die Welt weiter in Atem.
  • Die Welthandelsorganisation WTO verschiebt wegen der neuen Coronavirus-Variante eine in Genf geplantes Konferenz. 
  • Die Niederlande rufen alle aus dem südlichen Afrika eingereisten Personen dazu auf, sich sofort auf das Coronavirus testen zu lassen.
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  • 21.50 Uhr

    Wir beenden den Live-Ticker am Samstag

  • 21.44 Uhr

    Erster Fall der Omikron-Virusvariante in Tschechien aufgetaucht

    In Tschechien ist erstmals die neu entdeckte Corona-Variante Omikron nachgewiesen worden. Nach einer sogenannten Genomsequenzierung stehe dies «mit rund 90-prozentiger Sicherheit» fest, sagte ein Sprecher des Krankenhauses im nordböhmischen Liberec (Reichenberg) im öffentlich-rechtlichen Fernsehsender CT. Eine weitere Probe sei zur näheren Analyse an das nationale Referenzlabor in Prag geschickt worden.

    Nach Aussage des geschäftsführenden tschechischen Ministerpräsidenten Andrej Babis handelt es sich bei der Patientin um eine Frau, die mit dem Flugzeug aus Namibia zurückgekehrt war - mit Umstieg in Südafrika und Dubai. Sie befinde sich in Isolierung, alle Kontakte würden nachverfolgt. Die Frau habe einen leichten Krankheitsverlauf und sei geimpft gewesen.

  • 21.05 Uhr

    Omikron-Verdachtsfall auch in Tirol

    Im Bezirk Schwaz im österreichischen Bundesland Tirol ist nun auch ein erster Omikron-Verdachtsfall aufgetreten. Wie mehrere österreichische Medien übereinstimmend berichten, sei nach einer ersten Prüfung der Testprobe durch die Virologie Innsbruck ein konkreter Verdacht gemeldet worden.

    Demnach sei die Person ebenso vor wenigen Tagen von einer Südafrika-Reise zurückgekehrt.

  • 20.51 Uhr

    Neue Variante «wahrscheinlich» unter 61 positiv Getesteten in Schiphol

    Unter den 61 Flugreisenden aus Südafrika, die auf dem niederländischen Flughafen Schiphol positiv auf das Coronavirus getestet worden sind, sind nach Angaben der niederländischen Behörden «wahrscheinlich» auch Menschen mit der neuen Virusvariante Omikron. «Die Omikron-Variante ist wahrscheinlich bei einigen getesteten Menschen gefunden worden», teilte das Nationale Institut für öffentliche Gesundheit (RIVM) mit. Es würden weitere Analysen vorgenommen, um endgültig zu bestimmen, ob die neue Virusvariante dabei sei.

    Nach Angaben der niederländischen Gesundheitsbehörde GGD kamen die Passagiere mit zwei Flügen aus Südafrika an. Neben den 61 positiven Ergebnissen habe es 531 negative Coronatests gegeben. Die positiv Getesteten wurden demnach in einem Quarantänehotel nahe des Flughafens untergebracht.

  • 20.20 Uhr

    Erster Omikron-Fall in Italien

    Die Omikron-Variante ist nun auch beim südlichen Nachbarn angekommen. Nach übereinstimmenden Medienberichten bestätigte das Nationale Gesundheitsinstitut einen positiven Fall. Es handle sich bei der betroffenen Person um einen Mann aus Kampanien, der aus Mosambik zurückgekehrt war.

  • 19.32 Uhr

    Betroffene Deutsche veranlassten Untersuchung auf Omikron-Variante selbst

    Die beiden Personen, die am Mittwoch über den Flughafen München eingereist sind, haben nach der Berichterstattung über die neue Virusvariante «vorausschauend selbst eine Untersuchung auf die Variante veranlasst», erklärte eine Ministeriumssprecherin in München.

    Fluggäste, die am 24. November mit derselben Maschine in München eingetroffen seien, sollten sich umgehend bei ihrem zuständigen Gesundheitsamt melden, heisst es aus dem Ministerium.

  • 18.49 Uhr

    BAG setzt weitere Länder auf die Quarantäneliste

    Beim Einsteigen (Boarding) in ein Flugzeug und bei der Einreise in die Schweiz aus Grossbritannien, den Niederlanden, Tschechien, Ägypten und Malawi müssen alle Personen einen negativen Covid-19-Test vorlegen und 10 Tage in Quarantäne.

    Das teilte das Bundesamt für Gesundheit (BAG)  über den Kurznachrichtenkanal Twitter mit.

    Einreisende aus Grossbritannien, den Niederlanden, Tschechien, Ägypten und Malawi müssen nun einen negativen Covid-19-Test vorlegen und sich für zehn Tage in Quarantäne begeben.
    Einreisende aus Grossbritannien, den Niederlanden, Tschechien, Ägypten und Malawi müssen nun einen negativen Covid-19-Test vorlegen und sich für zehn Tage in Quarantäne begeben.
    KEYSTONE/Christian Beutler
  • 18.40 Uhr

    Zwei Fälle der Omikron-Virusvariante in Deutschland bestätigt

    In München sind die ersten beiden Fälle der neuen Omikron-Variante des Coronavirus in Deutschland bestätigt worden. Die beiden Reisenden seien am 24. November mit einem Flug aus Südafrika eingetroffen, sagte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek.

    In der bayerischen Landeshauptstadt München sind die ersten beiden Omikron-Fälle registriert worden.
    In der bayerischen Landeshauptstadt München sind die ersten beiden Omikron-Fälle registriert worden.
    Peter Kneffel/dpa/KEYSTONE
  • 18.33 Uhr

    PCR-Test und Quarantäne für alle Einreisenden nach Grossbritannien

    Angesichts der als besorgniserregend eingestuften Omikron-Variante des Coronavirus verschärft Grossbritannien seine Regeln für Einreisende aus aller Welt. Alle Ankommenden müssen an Tag Zwei nach ihrer Einreise einen PCR-Test machen und bis zum Erhalt eines negativen Testergebnisses in Quarantäne gehen, wie der britische Premier Boris Johnson mitteilte.

    Boris Johnson, Premierminister von Grossbritannien, ordnete PCR-Tests und Quarantäne für alle Reiserückkehrer an.,
    Boris Johnson, Premierminister von Grossbritannien, ordnete PCR-Tests und Quarantäne für alle Reiserückkehrer an.,
    Justin Tallis/PA/dpa
  • 18.24 Uhr

    Mutmasslich mit Omikron infizierter deutscher Reiserückkehrer war geimpft

    Der mutmasslich mit der Coronavirus-Variante Omikron infizierte deutsche Reiserückkehrer aus Südafrika ist bereits am vergangenen Sonntag über den Flughafen Frankfurt nach Deutschland eingereist. Die infizierte Person «war vollständig geimpft», teilte das Sozialministerium des deutschen Bundeslandes Hessen mit. Sie habe im Laufe der Woche Symptome entwickelt und sich daraufhin testen lassen. Danach sei sie häuslich isoliert worden. Das Ergebnis der vollständigen Sequenzierung stehe noch aus; es werde in den nächsten Tagen erwartet.

    Das Sozialministerium verwies darauf, dass zum Zeitpunkt der Ankunft des Reiserückkehrers Südafrika weder als Hochrisiko- noch als Virusvariantengebiet eingestuft war.

  • 17.57 Uhr

    Erste Omikron-Fälle in den USA würden Fauci «nicht überraschen»

    Der US-Immunologe Anthony Fauci hält es für möglich, dass die als besorgniserregend eingestufte Omikron-Variante bereits in den USA ist. «Es würde mich nicht überraschen, wenn es so ist», sagte er im US-Fernsehen. Allerdings seien bisher noch keine entsprechenden Fälle gemeldet worden. Es sei letztlich fast unvermeidlich, dass sich die Variante auf der ganzen Welt ausbreite. Reiseeinschränkungen könnten lediglich Zeit verschaffen, um mehr über die Variante zu erfahren, so der Präsidenten-Berater.

    Auch die US-Regierung schränkt wegen der neuen Variante des Coronavirus Einreisen aus den Staaten des südlichen Afrikas ein. Betroffen sind laut Weissem Haus ab Montag Einreisen aus Südafrika, Simbabwe, Namibia, Botsuana, Lesotho, Eswatini, Mosambik und Malawi. Von den Beschränkungen ausgenommen seien einreisende amerikanische Staatsbürger, Menschen mit unbefristeter Aufenthaltsgenehmigung und andere Ausnahmefälle.

  • 17.06 Uhr

    Offenbar grosser Andrang am Swissport-Schalter in Johannesburg

    Aufgrund der Verbreitung der Omikron-Variante im südlichen Afrika versuchen derzeit viele Schweizer Staatsbürger*innen, nach Hause zu gelange. Wie «Blick» berichtet, hat sich deshalb offenbar eine lange Schlange vor dem Swissport-Schalter am Flughafen Johannesburg gebildet. Nach Angaben eines Augenzeugen sei die Schlange rund 200 Meter lang.

  • 16.57 Uhr

    Omikron ist laut Impfallianz Gavi Zeichen für ungerechte Vakzin-Verteilung

    Die neue Corona-Variante Omikron unterstreicht aus Sicht der globalen Impfallianz Gavi den Mangel an Impfdosen in vielen Teilen der Welt. Solange grosse Teile der Weltbevölkerung ungeimpft blieben, könne das Virus mutieren und sich so die Pandemie verlängern, sagte Gavi-Chef Seth Berkley in Genf. «Wir werden die Entstehung von Varianten nur verhindern können, wenn wir alle Menschen auf der Welt schützen, und nicht nur die Reichen», fügte er hinzu.

    Omikron wurde im November in Südafrika entdeckt. Dort liegt die Rate der vollständig geimpften Erwachsenen noch unter 36 Prozent. In Deutschland liegt sie bei 79 Prozent, im EU-Schnitt bei 77 Prozent.

    Als Partnerschaft zwischen öffentlichen und privaten Spendern versucht Gavi, Menschen in ärmeren Ländern vor vermeidbaren Krankheiten zu schützen. Gavi ist auch federführend bei der internationalen Covax-Initiative zur Vermittlung von Covid-Impfstoff. Covax hatte auf 2 Milliarden Dosen für diese Jahr gehofft, doch bislang konnte nur ein Viertel davon an bedürftige Länder geliefert werden.

    Omikron wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als «besorgniserregend» eingestuft. Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC spricht von ernsthaften Sorgen, dass die Variante die Wirksamkeit der Corona-Impfstoffe erheblich verringern und das Risiko von Reinfektionen erhöhen könnte.

  • 16.16 Uhr

    Deutsche Regierung hat keine Imformationen zur Impfquote in Pflegeberufen

    Das deutsche Gesundheitsministerium hat nach Informationen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) keine Informationen darüber, wie hoch die Impfquote in medizinischen Berufen ist. «Informationen zu den Impfquoten bei pflegerischen und ärztlichen Berufen liegen dem Robert Koch-Institut nur auf der Basis von einzelnen stichprobenartigen Studien vor», zitierten die RND-Zeitungen aus einer Antwort des Ministeriums auf eine Anfrage des FDP-Bundestagsabgeordneten Konstantin Kuhle.

    Daten über den beruflichen Hintergrund von geimpften Personen würden im digitalen Impfquoten-Monitoring des RKI regelmässig «nicht erfasst». Kuhle sagte dem RND dazu, angesichts der dramatischen Pandemie-Situation müsse die Debatte über Impfpflichten für bestimmte Bevölkerungsgruppen offen geführt werden.

    «Man kann eine Impfpflicht jedoch nicht einfach in den Raum stellen, ohne sich über die genaue Ausgestaltung oder die Datengrundlage im Klaren zu sein», sagte Kuhle. Auch die Prüfung, ob eine Impfpflicht verfassungsgemäss sei, könne nur anhand eines konkreten Vorschlags erfolgen.

    Deutschland sei von der scheidenden Bundesregierung «auf die Einführung einrichtungs- oder tätigkeitsbezogener Impfpflichten schlampig vorbereitet worden», sagte Kuhle. Dies zeige die Tatsache, dass das Bundesgesundheitsministerium keine Angaben zur Impfquote etwa in den verschiedenen Bereichen der Pflege machen könne.

  • 15.53 Uhr

    Geltungsdauer des digitalen Corona-Impfpasses soll in Deutschland verkürzt werden

    Die bislang auf ein Jahr angelegte Gültigkeitsdauer des digitalen Corona-Impfzertifikats in Deutschland soll laut Gesundheitsminister Jens Spahn verkürzt werden. Da der Impfschutz nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen nach einigen Monaten nachlasse, stehe nun eine Entscheidung darüber an, «dass dieses digitale Impfzertifikat angepasst wird an die tatsächliche Schutzwirkung», sagte Spahn bei einer Digital-Veranstaltung seines Ministeriums in Berlin.

    Die Verkürzung werde aber «nicht über Nacht» erfolgen, beteuerte Spahn. «Wir werden das so machen, dass jeder seine Auffrischimpfung hat kriegen können, um das Zertifikat zu verlängern.» In der Frage der Verkürzung strebe er eine EU-weit abgestimmte Regelung zur Geltungsdauer des Digitalnachweises an.

    Die bislang ausgestellten Impfnachweise, die etwa per Handy-App gespeichert und vorgezeigt werden können, sind auf zwölf Monate befristet. Diese Frist beginnt zwei Wochen nach der Zweitimpfung. Inzwischen hat sich aber gezeigt, dass der Impfschutz nach etwa sechs Monaten nachlässt - deshalb wird zu diesem Zeitpunkt eine Booster-Impfung empfohlen.

  • 15.20 Uhr

    Zwei Fälle der Omikron-Variante in Grossbritannien entdeckt

    In Grossbritannien sind zwei Corona-Fälle mit der als besorgniserregend eingestuften Omikron-Variante entdeckt worden. In den englischen Städten Nottingham und Chelmsford sei jeweils ein Fall festgestellt worden, teilte der britische Gesundheitsminister Sajid Javid  mit. Beide Fälle sollen miteinander in Verbindung stehen und auf Reisen in den Süden Afrikas zurückzuführen sein.

    Die betroffenen Personen und ihre Haushalte befänden sich in Quarantäne, ausserdem werde man in den Gegenden verstärkt testen, kündigte Javid an.

    Laut dem britischen Gesundheitsminister Sajid Javid sind in England zwei Corona-Fälle mit der als besorgniserregend eingestuften Omikron-Variante entdeckt worden.
    Laut dem britischen Gesundheitsminister Sajid Javid sind in England zwei Corona-Fälle mit der als besorgniserregend eingestuften Omikron-Variante entdeckt worden.
    KEYSTONE/EPA POOL/NEIL HALL  (Achivbild)

    Die zuerst in Südafrika und Botsuana nachgewiesene Variante B.1.1.529 wurde am Freitag von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als «besorgniserregend» eingestuft. Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC spricht von ernsthaften Sorgen, dass die Variante die Wirksamkeit der Corona-Impfstoffe erheblich verringern und das Risiko von Reinfektionen erhöhen könnte. Welche genauen Auswirkungen die neue Variante hat, steht allerdings noch nicht fest.

    Grossbritannien setzt nun weitere afrikanische Länder - darunter Malawi, Mozambik und Angola - auf die sogenannte rote Liste. Damit wird für Rückkehrer eine zehntägige Hotel-Quarantäne Pflicht.

  • 15.02 Uhr

    Auch Australien und Brasilien verhängen Einreiseverbote wegen Omikron

    Immer mehr Länder reagieren auf die in Südafrika entdeckte neue Coronavirus-Variante Omikron mit strikten Reisebeschränkungen. Nach zahlreichen europäischen, nordamerikanischen und arabischen Staaten folgte nun Australien, das den Reiseverkehr mit neun Ländern des südlichen Afrika einstellte.

    Ausländer, die sich in den vergangenen 14 Tagen in Südafrika, Simbabwe und mehreren weiteren Staaten der Region aufhielten, dürfen vorerst nicht mehr nach Australien einreisen, wie Gesundheitsminister Greg Hunt mitteilte. Australische Staatsbürger, die in den betreffenden Ländern waren, müssen bei der Rückkehr für 14 Tage in Quarantäne. Es seien nun «strikte, schnelle und sofortige Massnahmen» erforderlich, sagte Hunt.

    Zuvor hatte auch Brasilien ein Verbot für Flüge aus sechs südafrikanischen Ländern verhängt. «Wir werden die Brasilianer in dieser neuen Phase der Pandemie schützen», erklärte Kabinettschef Ciro Nogueira nach einer Krisensitzung mehrerer Ministerien.

    Die Entdeckung der neuen Coronavirus-Variante mit der wissenschaftlichen Bezeichnung B.1.1.529 war am Donnerstag in Südafrika bekannt gegeben worden. Nach Angaben südafrikanischer Wissenschaftler könnte die Variante wegen der ungewöhnlich vielen Mutationen noch ansteckender als die derzeit grassierende Delta-Variante sein und die Impfstoffe weniger wirksam machen.

    Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stufte die nach dem griechischen Buchstaben Omikron benannte Variante als «besorgniserregend» ein. Die EU-Krankheitsbekämpfungsbehörde ECDC hält das Risiko einer Ausbreitung in der EU für «hoch bis sehr hoch». Ein erster Fall wurde in Belgien bereits festgestellt.

  • 14.13 Uhr

    Deutsche Akademie der Wissenschaften will sofortige umfassende Kontaktbeschränkungen

    Die Corona-Lage in Deutschland ist dramatisch. Um dem rasanten Anstieg der Neuinfektionen zu begegnen, empfiehlt die einflussreiche Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina sofortige umfassende Kontaktbeschränkungen. «Unmittelbar wirksam ist es aus medizinischer und epidemiologischer Sicht, die Kontakte von Beginn der kommenden Woche an für wenige Wochen deutlich zu reduzieren», heisst es in Stellungnahme. «Aufgrund der nachlassenden Immunität müssten diese Massnahmen vorübergehend auch für Geimpfte und Genesene gelten, die in dieser Zeit eine Auffrischungsimpfung erhalten müssen.» Neue Virusvarianten machten schnelles und konsequentes Handeln noch dringlicher.

    An der Tür einer Apotheke im deutschen Bundesland Brandenburg hängt ein Schild mit der Aufschrift «Wir haben Keine Corona-Tests mehr!».
    An der Tür einer Apotheke im deutschen Bundesland Brandenburg hängt ein Schild mit der Aufschrift «Wir haben Keine Corona-Tests mehr!».
    Christophe Gateau/dpa

    Die Impfkampagne müsse massiv verstärkt und eine Impfpflicht stufenweise eingeführt werden. Ungeimpfte müssten so schnell wie möglich geimpft werden, dazu müssten sie motiviert oder in die Pflicht genommen werden. Wichtig sei eine rasch eingeführte berufsbezogene Impfpflicht für Ärzte, Pflegekräfte und medizinische Fachberufe. Insgesamt sollten bis Weihnachten neben Erst- und Zweitimpfungen rund 30 Millionen Drittimpfungen ermöglicht werden, so die Leopoldina.

    Unterdessen seien strikte Kontaktreduzierungen im privaten Bereich, in Innenräumen und Situationen mit vielen Menschen, etwa bei Veranstaltungen, in Bars und Clubs, nötig. Wo sich persönliche Kontakte nicht vermeiden liessen, müsse eine generelle Maskenpflicht gelten. Die 2G-Regeln müssten konsequent durchgesetzt und auch die AHA-L-Regeln (Abstand, Hygiene, Alltagsmaske und Lüften) eingehalten werden.

    «Diese Option würde bei stringenter Umsetzung den exponentiellen Anstieg der Neuinfektionen in der vierten Welle beenden und somit auch der Überlastung des Gesundheitssystems entgegenwirken.» Eine konsequente Durchsetzung der 2G-Regeln allein wäre weniger effektiv, es müsste mit einem längeren Verlauf der vierten Welle und mehr Todesopfern gerechnet werden, so die Experten, zu denen auch der Berliner Virologe Christian Drosten gehört.

  • 14.02 Uhr

    Kanton Neuenburg verstärkt Massnahmen gegen das Coronavirus

    Der Kanton Neuenburg erhöht die kantonale Corona-Alarmstufe auf Orange und führt neue Massnahmen gegen das Virus ein. Ab Montag ist demnach das Tragen von Schutzmasken in geschlossenen Räumen, die für die Öffentlichkeit zugänglich sind, sowie in Pflegeeinrichtungen für alle Mitarbeitenden und Besuchenden obligatorisch.

    Dies Massnahme gelte aber nicht für öffentliche Einrichtungen sowie für die Ausübung sportlicher und kultureller Aktivitäten, teile der Neuenburger Staatsrat mit. Neben der Maskenpflicht empfahl er dringend die Arbeit von zu Hause aus sowie das Reisen und die persönlichen Kontakte zu reduzieren.

    Das Engagement jeder und jedes einzelnen, ob geimpft oder nicht, sei notwendig, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen und die Gefahr für das Gesundheitssystem abzuwenden, betonten die Behörden. Nur wenn diese Anstrengungen unternommen würden, könnten das Jahresende und insbesondere die Weihnachtszeit gelassener angegangen werden.

    Der Staatsrat erinnerte daran, dass die Impfung und die Einhaltung der Schutzmassnahmen die wirksamsten Mittel seien, um sich selbst und andere vor dem Virus zu schützen. Er ermutigte erneut alle, die noch nicht geimpft seien, dies zu tun, und die Personen, die für eine Auffrischungsimpfung in Frage kämen, sich so bald wie möglich dafür anzumelden. Personen unter 65 Jahren könnten dies ab Anfang Dezember tun.

    Neuenburg traf seine Massnahmen in Absprache mit anderen Westschweizer Kantonen. Am Freitag hatten etwa auch die Kantone Jura, Wallis und Bern die Ausweitung der Maskenpflicht angekündigt.

  • 13.47 Uhr

    Astrazeneca-Experte bleibt zuversichtlich

    Der Entwickler des Astrazeneca-Impfstoffs gegen Covid-19, Andrew Pollard, geht trotz der neuen Variante Omikron nicht von einem dramatischen Rückschlag in der Pandemie aus. «Es ist sehr unwahrscheinlich, dass es in einer geimpften Bevölkerung einen Neustart der Pandemie wie im letzten Jahr geben wird», sagte der Immunologe von der Universität Oxford am Samstag in einem BBC-Interview.

    Man müsse einige Wochen warten, um sichere Ergebnisse zu haben – es gebe jedoch Anlass zur Hoffnung, dass die Impfstoffe gegen schwere Erkrankungen weiterhin wirken würden. Die nun im Süden Afrikas entdeckte Omikron-Variante vereint Mutationen, die bereits bei früher als besorgniserregend eingestuften Varianten aufgetreten waren. «Trotz dieser Mutationen haben die Impfstoffe schwere Erkrankungen verhindert, während wir uns von Alpha, Beta und Gamma bis hin zu Delta bewegt haben», sagte Pollard.

    Im vergangenen Jahr war in Grossbritannien kurz vor Weihnachten die erste deutlich ansteckende Alpha-Variante aufgetaucht, die eine schwere Welle auslöste. 

    Andrew Pollard, Immunologe an der Universität Oxford und Entwickler des Astrazeneca-Impfstoffs.
    Andrew Pollard, Immunologe an der Universität Oxford und Entwickler des Astrazeneca-Impfstoffs.
    Bild: Tayfun Salci/ZUMA Press Wire/dpa
  • 13.21 Uhr

    Südafrika-Rückkehrer haben noch nichts vom BAG gehört

    Wer aus Südafrika in die Schweiz einreist, muss sich seit Freitagabend eine zehntägige Quarantäne einhalten und über einen negativen Test verfügen. Doch von diesen neuen Weisungen spürten manche Passagiere von Flug LX285, der am Samstagmorgen in Zürich landete, noch nichts. 

    Zwar seien die Passagiere während des in Johannesburg gestarteten Fluges informiert worden, dass Südafrika-Rückkehrende vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) kontaktiert würden und allenfalls in Quarantäne müssten, sagte eine Frau nach ihrer Ankunft in Zürich zu SRF. Doch habe sie zunächst noch nichts von den Schweizer Behörden gehört. Dasselbe sagten dem Bericht zufolge auch mehrere andere Passagiere, die in derselben Maschine sassen.

    «Ich wurde bis jetzt nicht aufgefordert, in Quarantäne zu gehen», sagte einer der angekommenen Personen auch zum «Blick».

  • 12.33 Uhr

    Italienische Polizei entlarvt Zertifikats-Betrüger

    Sie boten gefälschte Corona-Impfausweise an – und betrogen ihrer «Kundschaft» am Ende auch noch. In Italien ist nun eine kriminelle Bande aufgeflogen. 

    Eine Einheit gegen Internet-Kriminalität der Finanzpolizei machte die mutmasslichen Betrüger*innen in den Regionen Venetien, Ligurien, Apulien und auf der Insel Sizilien aus, wie die Guardia di Finanza am Samstag mitteilte.

    Die Betrüger*innen seien Administratoren eines Kanals im Messenger-Dienst Telegram gewesen. Dort seien interessierten Personen gefälschte Corona-Impf-Zertifikate für 100 Euro angeboten worden. Die Bezahlung sollte mittels Kryptowährungen erfolgen.

    Erhalten hätten die Kund*innen jedoch nichts, erklärte ein Polizeisprecher. Bei ihren Untersuchungen entlarvten die Polizisten das Netzwerk der kriminellen Bande und fanden zahlreiche Fotos von Personalausweisen und Gesundheitskarten sowie Chatverläufe. Ob die mutmasslichen Täter festgenommen würden, sei noch unklar, da die Ermittlungen noch liefen.

  • 11.07 Uhr

    Omikron schon in der Schweiz? Experte hält das für denkbar

    Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat bislang noch keinen bestätigten Fall der neuen Virusvariante Omikron in der Schweiz festgestellt. Dennoch sei es sehr gut denkbar, dass diese bereits ihren Weg in die Schweiz gefunden hat, sagt ein Epidemiologe zu «20 Minuten».

    Jürg Utzinger, Direktor des Schweizerischen Tropen- und Public Health-Instituts (Swiss TPH), sagte dem Portal: «Wenn neue Virusvarianten irgendwo auf der Welt entstehen, dann zirkulieren diese leider relativ schnell.» Es könnte jedoch noch einige Tage dauern, bis die Variante auch identifiziert werde. 

  • 11.06 Uhr

    Omikron-Verdacht in Hessen

    In Deutschland könnte die neue Omikron-Variante des Coronavirus nach Angaben des hessischen Sozialministers Kai Klose «mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit» angekommen sein. Das teilte der Grünen-Politiker am Samstag auf Twitter mit. Bei einem Reiserückkehrer aus Südafrika seien mehrere für Omikron typische Mutationen gefunden worden.

    «Es besteht also ein hochgradiger Verdacht, die Person wurde häuslich isoliert. Die vollständige Sequenzierung steht zum aktuellen Zeitpunkt noch aus», twitterte der im Bundesland Hessen auch für Gesundheit zuständige Minister.

  • 10.20 Uhr

    St. Gallen führt 3G-Pflicht in Altersheimen ein

    Auch im Kanton St. Gallen gilt ab kommendem Montag für Besucher*innen von Spitälern sowie Betagten- und Pflegeheimen eine Zertifikatspflicht.

    Mitarbeitende, über 12-jährige Besucher von Heimen sowie Mitarbeitende von Organisationen zur Hilfe und Pflege zu Hause – also etwa die Spitex – müssen zudem Mund- und Nasenschutzmaske tragen, wie die Staatskanzlei am Samstag mitteilte.

    Ausserdem fordert die Regierung verstärkte Kontrollen in der Gastronomie. Neben der Einhaltung der 3G-Pflicht, sollen demnach auch die Regeln für Aussenzelte besondere Beachtung finden. So dürfen bei überdachten Aussenbereichen auf mindestens der Hälfte der Seiten keine Wände wie Plastikfolien, Blachen oder Ähnliches vorhanden sein.

    Eine Übersicht über die geltenden Massnahmen in den Kantonen findest du hier.

  • 10.12 Uhr

    Niederlande: Aus Südafrika eingereiste Personen sollen zum Test

    Die niederländische Gesundheitsbehörde hat alle seit dem vergangenen Montag aus dem südlichen Afrika eingereisten Personen aufgefordert, sich umgehend auf das Coronavirus testen zu lassen.

    Der Aufruf erging am Samstag, nachdem am Vortag auf dem Amsterdamer Flughafen Schiphol bei 61 von rund 600 Passagieren aus Südafrika eine Corona-Infektion festgestellt worden war. Ob es sich dabei um die neue Omikron-Variante (B.1.1.529) handelte, war zunächst aber noch unklar.

    Passagiere eines Fluges aus Kapstadt landen am Schipol-Flughafen in Amsterdam. 
    Passagiere eines Fluges aus Kapstadt landen am Schipol-Flughafen in Amsterdam. 
    Bild: AP
  • 9.48 Uhr

    Armee entlässt fünf Impfverweigerer

    Fünf Angehörige einer Sondereinheit der Schweizer Armee haben die Kündigung erhalten, weil sie sich nicht gegen das Coronavirus impfen lassen wollten.

    Bei den Betroffenen handle es sich um Mitglieder des Kommandos Spezialkräfte der Schweizer Armee (KSK). Armeesprecher Daniel Reist bestätigte am Samstag der Nachrichtenagentur Keystone-SDA entsprechende Informationen der Tamedia-Zeitungen. Wegen der Weigerung, sich impfen zu lassen, hätten die fünf Personen ihre Arbeitsverträge nicht mehr vollumfänglich wahrnehmen können.

    Man habe mit den Betroffenen mehrere Gespräche geführt, sagte der Sprecher. Letztendlich seien «die Arbeitsverträge der fünf Spezialisten wegen Verletzung wichtiger gesetzlicher oder vertraglicher Pflichten verfügt» worden. Die Kündigungsfrist betrage sechs Monate.

  • 9.32 Uhr

    Angst vor einer Variante «so gefährlich wie Ebola»

    Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, warnt vor der Entstehung gefährlicher Varianten des Coronavirus. «Meine grosse Sorge ist, dass es zu einer Variante kommen könnte, die so infektiös ist wie Delta und so gefährlich wie Ebola», sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Samstag.

    Die neue südafrikanische Variante B.1.1.529 sei ein gutes Beispiel dafür, dass man dem Virus keine Chance zur Mutation geben dürfe. Um weitere Varianten zu verhindern, werde es nötig sein, die Welt noch jahrelang zu impfen, sagte Montgomery.

    Eine Ebola-Infektion führt meist zu hohem Fieber und inneren Blutungen und endet sehr oft tödlich. Ohne Medikamente sterben rund 50 Prozent der Erkrankten, wobei der Anteil je nach Virusart auch deutlich darunter oder darüber liegen kann.

  • Frank Ulrich Montgomery glaubt, dass das Coronavirus noch lange nicht besiegt ist.
    Frank Ulrich Montgomery glaubt, dass das Coronavirus noch lange nicht besiegt ist.
    Bild: Keystone
  • 9.15 Uhr

    Hohe Viruslast bei Omikron-Infizierten festgestellt

    Die zwei bestätigten Omikron-Infizierten in Hongkong weisen offenbar eine sehr schnell ansteigende Viruslast auf. Die PCR-Tests der beiden Männer, die wenige Tage zuvor noch negativ ausfielen, enthielten einen Ct-Wert von 18 und 19. «Das ist wahnsinnig hoch, insbesondere wenn man bedenkt, dass die zwei bei den letzten PCR-Tests noch negativ waren», schreibt der Epidemiologe Eric Feigl-Ding. Es sehe so aus, als ob die Variante dem Impfschutz tatsächlich entgehen könnte.

    Laut Angaben der Hongkonger Regierung wurde die Omikron-Variante des Coronavirus von einem Reisenden aus Südafrika eingeschleppt, der sich seit seiner Ankunft am 11. November in einem Quarantäne-Hotel befand. Am 13. November wurde er dann positiv getestet.

    Es wird davon ausgegangen, dass der Mann trotz strenger Isolation einen 60-Jährigen im gegenüberliegenden Zimmer des Quarantäne-Hotels angesteckt hat.

    Im Kampf gegen das Coronavirus setzt Hongkong unter anderem auf Massentests.
    Im Kampf gegen das Coronavirus setzt Hongkong unter anderem auf Massentests.
    Bild: Anthony Kwan /Pool Photo via AP
  • 9.13 Uhr

    Diskussion um Freigabe von Impfstoff-Patenten

    Die neue Coronavirus-Variante Omikron hat die Diskussion um die Freigabe der Patente für Corona-Impfstoffe neu entfacht. «Die in Südafrika entdeckte Variante zeigt deutlich, dass wir die Patente für die Covid-Impfstoffe temporär freigeben müssen», sagte die Vorsitzende des Binnenmarktausschusses im EU-Parlament, Anna Cavazzini, der deutschen Zeitung «Die Welt».

    Die neue Variante zeige, «dass das Beharren auf dem Patentschutz uns auch in Europa im Kampf gegen Covid zurückwirft. Es ärgert mich kolossal, dass wir die Patente nicht von Anfang an freigegeben haben und deshalb so viel Zeit verloren haben.»

    Das Thema Patentfreigabe sollte auch die 12. Ministerkonferenz der Welthandelsorganisation (WTO) dominieren, die ab Dienstag in Genf stattfinden sollte. Wegen der Omikron-Virusvariante verschob die WTO die Konferenz jedoch kurzfristig (siehe unten).

    Indien und Südafrika hatten bereits vor mehr als einem Jahr einen Antrag bei der WTO eingereicht, in dem sie die Freigabe von Patenten auf Covid-Impfstoffe fordern, um die Produktion von Corona-Impfstoffen in Entwicklungsländern zu beschleunigen und der ungleichen Verteilung von Impfstoffen entgegenzuwirken.

    Fast alle Schwellen- und Entwicklungsländer, die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die USA unterstützen den Vorschlag. Widerstand gegen die Freigabe der Patente kommt bislang unter anderem aus der EU.

  • 9.04 Uhr

    Dutzende Corona-Fälle bei Reisenden aus Südafrika

    Dutzende aus Südafrika in Amsterdam gelandete Passagiere sind nach Einschätzung niederländischer Behörden mit dem Coronavirus infiziert. Es sei allerdings noch nicht geklärt, ob es sich dabei um die neue Virusvariante B.1.1.529 handele, zitierte die Zeitung «De Telegraaf» in der Nacht zu Samstag die Gesundheitsbehörden. Das sollten Folgeuntersuchungen des Erasmus Medical Centre in Rotterdam zeigen. Am Freitagvormittag waren zwei Flugzeuge der Gesellschaft KLM mit rund 600 Menschen an Bord auf dem Airport Schipohl gelandet. Die Maschinen waren in Kapstadt und Johannesburg gestartet.

    Ein Sprecher des Gesundheitsamt sagte der Zeitung zufolge, es lägen mittlerweile 110 Ergebnisse vor. Davon seien 15 Ergebnisse positiv und 95 Ergebnisse negativ. Auf der Grundlage dieser Ergebnisse werde eine Rate von 13,6 Prozent angenommen. Das bedeute, dass man mit 85 positiven Fällen rechnen müsse.

    Die infizierten Personen würden in einem bewachten Isolationshotel untergebracht, hiess es weiter. Wer ein negatives Testergebnis erhalte, dürfe den Flughafen verlassen, müsse aber fünf Tage lang in häusliche Quarantäne und sich nach fünf Tagen erneut testen lassen.

  • 8 Uhr

    WTO-Treffen wegen Virusvariante verschoben

    Die Welthandelsorganisation (WTO) verschiebt wegen der neuen Omikron-Variante ihr für die kommende Woche in Genf geplantes Ministertreffen.

    Die Schweiz, in der die WTO ihren Sitz hat, hat am Freitagabend Einreisen aus Südafrika und Belgien, wo diese Virusvariante festgestellt wurde, beschränkt. Davon wäre auch die in Brüssel ansässige EU-Kommission betroffen. Alle Mitgliedstaaten unterstützten den Entscheid, liess die WTO-Vizedirektorin Anabel Gonzales über Twitter verlauten.

    Die Ministerkonferenz hätte vom 30. November bis 3. Dezember stattfinden sollen. Erwartet worden waren 4000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, darunter Staatschef und mehr als Hundert Minister. Es ist bereits die zweite Verschiebung nach der Absage eines Treffens, das im Juni 2020 in Kasachstan hätte stattfinden sollen.