Plötzlicher Schneesturm Erster Toter nach Schnee-Drama am Mount Everest – Hunderte noch eingeschlossen

Samuel Walder

6.10.2025

Hunderte Menschen eingeschlossen: Jetzt zeigt ein Video die dramatischen Schnee-Szenen am Mount Everest

Hunderte Menschen eingeschlossen: Jetzt zeigt ein Video die dramatischen Schnee-Szenen am Mount Everest

Am Wochenende wurden fast 1000 Touristen auf 4900 Metern Höhe von einem Unwetter überrascht: Der Schneesturm am Mount Everest traf sie unvorbereitet – mit dramatischen Folgen.

06.10.2025

Ein plötzlicher Schneesturm hat am Sonntagabend rund 1000 Touristen am Mount Everest überrascht und von der Aussenwelt abgeschnitten. Das ist bis jetzt über die Rettungsaktion am höchsten Berg der Welt bekannt.

Samuel Walder

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Rund 1000 Touristen sitzen auf etwa 4'900 Metern Höhe in Tibet fest, nachdem am Sonntagabend ein plötzlicher Schneesturm eingesetzt hat.
  • Bisher wurden rund 350 Personen in Sicherheit gebracht, mit weiteren 200 konnte Kontakt aufgenommen werden. Der Aufenthaltsort der übrigen ist unklar.
  • Auf 4'900 Metern beträgt der Sauerstoffgehalt der Luft nur etwa 55 Prozent des Normalwerts – der Sturm verschärft die ohnehin extremen Bedingungen.

Das Wetter in den Bergen kann bekanntlich in Minuten umschwenken und wo vorher noch Sonne war, ist jetzt Regen, Schnee und Starkwind. Am höchsten Berg der Welt, am Mount Everest, hat sich genau das am Sonntagabend abgespielt.

Während 350 Menschen in Sicherheit gebracht werden konnten, sind noch hunderte im Schnee gefangen. Rettungskräfte bestätigen jetzt gegenüber chinesischen Staatsmedien den ersten Todesfall.

Das ist passiert

Rund 1000 Touristen sollen am Mount Everest (8'848 Meter) fest sitzen. Ein überraschender Schneesturm hat sie von der Aussenwelt auf 4'900 Metern über Meer abgeschottet. Laut dem chinesischen Staatsfernsehen befinden sich die Touristen in der Nähe der Ostwand des Mount Everest in Tibet.

350 Personen sind laut Berichten bereits in Sicherheit gebracht worden. Mit weiteren 200 konnte man Kontakt aufnehmen. 

Wie geht es weiter?

Im Moment ist noch unklar, wo sich die restlichen Touristen genau aufhalten und wie der Zustand der Gruppen ist. Laut Berichten wisse man nicht genau, ob diese an Ort und Stelle verharren und auf Rettung warten, oder ob sich diese bereits auf dem Abstieg befinden.

Rettungskräfte sind weiter im Einsatz. 

So gefährlich ist der Schneesturm

Die Situation ist keineswegs ungefährlich. Auf 4'900 Metern über Meer beträgt der Sauerstoffgehalt der Atemluft nur etwa 55 Prozent des Anteils auf Meereshöhe. Anders gesagt: Der Körper bekommt bei jedem Atemzug nur noch die Hälfte an Sauerstoff ab.

Die Bedingungen am Mount Everest auf 4'900 Metern sind schon ohne Schneesturm gefährlich und eine grosse Anstrengung für den menschlichen Körper. Nach einem Schneesturm werden die Bedingungen am Berg noch härter.

Wetter fordert Dutzende Menschenleben

Laut Berichten von bereits Geretteten, sei der Wetterumschlag sehr plötzlich eingetreten. «Das Wetter in diesem Jahr ist nicht normal. Der Reiseführer sagte, er habe im Oktober noch nie so ein Wetter erlebt. Und es kam viel zu plötzlich», sagte ein Tourist gegenüber Reuters.

Doch ganz so überraschend kam wohl die Wetterveränderung doch nicht ganz. Schon am Freitag berichteten Medien über starke Unwetter in Nepal. Es ist die Rede von Blitz, Donner und Sturzfluten. In Folge eines Erdrutsches durch die Unwetter sollen 47 Menschen ums Leben gekommen sein. 

Mindestens 35 Menschen kamen im Ilam-Distrikt an der Grenze zu Indien ums Leben, als mehrere Erdrutsche ganze Häuser mitrissen. Neun weitere Personen gelten nach Behördenangaben als vermisst, sie wurden von den reissenden Fluten fortgespült, berichtet «CNN». Auch in anderen Teilen des Landes forderte das Unwetter Opfer: Drei Menschen starben durch Blitzeinschläge, teilte das nepalesische Innenministerium mit.

Weitere Touristen an der Nordwand gestrandet?

Der Bericht des chinesischen Staatssenders CCTV gab keine Auskunft darüber, ob auch lokale Führer oder Hilfspersonal der Trekkinggruppen betroffen waren. Ebenso unklar ist, ob sich das Geschehen möglicherweise auf Touristen an der Nordwand des Mount Everest – auf tibetischer Seite – auswirkte.

Ob noch weitere Touristen auf der Nordwand festsitzen, ist unklar. 
Ob noch weitere Touristen auf der Nordwand festsitzen, ist unklar. 
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Gerade diese Nordseite zieht jedes Jahr zahlreiche Abenteurer an. Dank der asphaltierten Zufahrtsstrassen ist sie für Touristen vergleichsweise leicht erreichbar. Besonders im Oktober, wenn sich nach dem indischen Monsun der Himmel klärt, herrscht dort Hochsaison – mit einem regen Andrang von Bergsteigern, Touristen und Reisegruppen.

Tourismus steht still

Ab Samstagabend wurde der Ticketverkauf und der Eintritt in das gesamte «Everest Scenic Area» ausgesetzt. Das teilte die örtliche Tourismusgesellschaft des Landkreises Tingri auf ihren offiziellen WeChat-Kanälen mit. Die Sperrung gilt für sämtliche Besucherinnen und Besucher – vom Basislager-Touristen bis zu Trekkinggruppen, die normalerweise von hier aus zur Nordwand aufbrechen.