Am Montag ist ein Mann in der Mannheimer Innenstadt mit seinem Fahrzeug in eine Menschenmenge gefahren. Dabei kamen eine 83-jährige Frau und ein 54-jähriger Mann ums Leben, elf weitere Personen wurden verletzt, einige davon schwer.
Beim mutmasslichen Täter handelt es sich um Alexander S., ein 40-jähriger deutscher Staatsbürger aus Ludwigshafen im Bundesland Rheinland-Pfalz. Laut Polizeiangaben arbeitete er als Landschaftsgärtner und lebte allein. In der Vergangenheit war er wegen kleinerer Vergehen wie Körperverletzung, Trunkenheit am Steuer und Volksverhetzung vorbestraft, jedoch nicht im Zusammenhang mit extremistischen oder terroristischen Aktivitäten auffällig.
Nach der Tat versuchte Alexander S. zu fliehen, wurde jedoch von einem couragierten Taxifahrer verfolgt, der ihn schliesslich stoppte. Bei seiner Festnahme verletzte sich der Täter selbst mit einer Schreckschusspistole im Mund. Er wurde anschliessend in ein Spital gebracht, wo er derzeit in stabilem Zustand behandelt wird.
Mysteriöser Zettel im Auto
Im Fahrzeug des Täters fanden die Ermittler einen handschriftlichen Zettel mit mathematischen Berechnungen zum Anhalteweg eines Autos sowie eine Skizze eines Fahrzeugs und einer Person mit dem Schriftzug «Dani bremst». Diese Hinweise deuten darauf hin, dass der Täter seine Tat geplant haben könnte.
Die Ermittlungen konzentrieren sich derzeit auf eine mögliche psychische Erkrankung des Täters, da es Hinweise auf entsprechende Probleme gibt. Ein religiöser oder extremistischer Hintergrund wird von den Behörden aktuell ausgeschlossen.
MMA, Whiskey und Tiervideos
Seinen Aktivitäten auf den sozialen Medien zufolge ist Alexander S. Fan von Mixed-Martial-Arts-Kämpfer Connor McGregor und Terminator-Schauspieler Arnold Schwarzenegger, wie «Focus» berichtet. Zudem veröffentlichte er Fotos mit Whisky, Bier und Zigarre und teilte zahlreiche Tiervideos. Auch sein Profilfoto soll einen Hund zeigen. Politisch äusserte er sich dagegen kaum. Im Jahr 2020 soll er allerdings ein Video, in dem ein Hakenkreuz an einer Hauswand übermalt wird, mit «saugeil» kommentiert haben.
Der Vorfall in Mannheim reiht sich in eine Serie ähnlicher Ereignisse in Deutschland ein, bei denen Fahrzeuge als Waffe eingesetzt wurden. Erst vor wenigen Wochen kam es in München zu einer ähnlichen Tat.
Oberstaatsanwalt zur Tat in Mannheim: «Anhaltspunkte auf eine psychische Erkrankung des Täters»
In Mannheim ist am Montag nach Angaben der Behörden ein 40-jähriger Deutscher mit einem Auto in eine Menschenmenge gerast und hat dabei mindestens zwei Personen getötet.