Fortschritt oder Stillstand? Das sind die wichtigsten Punkte des Trump-Putin-Gesprächs

Jan-Niklas Jäger

18.3.2025

Donald Trump und Wladimir Putin haben erneut miteinander telefoniert. (Archivbild)
Donald Trump und Wladimir Putin haben erneut miteinander telefoniert. (Archivbild)
Bild: Evan Vucci/AP/Mikhail Metzel/Pool Sputnik Kremlin via AP/dpa

Donald Trump und Wladimir Putin haben erneut miteinander über den Krieg in der Ukraine beraten. Putin bremst die Friedensverhandlungen, ein erster Schritt scheint aber gemacht. Die wichtigsten Punkte im Überblick.

Jan-Niklas Jäger

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin haben miteinander telefoniert und über den Krieg in der Ukraine gesprochen.
  • Putin hat sich zu einer Aussetzung von Angriffen auf Energieinfrastruktur bereit erklärt.
  • Eine vollständige Waffenruhe lehnt der russische Präsident jedoch weiterhin ab.
  • Im Folgenden gibt es Antworten auf wichtige Fragen zu dem Gespräch.

US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin haben erneut telefonisch über ein mögliches Ende des Kriegs in der Ukraine gesprochen. Dabei hat Putin einem Vorschlag der USA zugestimmt, nach dem zunächst alle Angriffe auf ukrainische Energieinfrastruktur eingestellt werden sollen. Kiew soll es dem Kreml gleichtun.

Es war bereits das zweite Telefongespräch zwischen den beiden Staatschefs seit Trumps erneutem Amtsantritt am 20. Januar 2025. Was genau wurde besprochen, wie soll es weitergehen und was bedeuten die Ergebnisse des Gesprächs für Putin und Trump?

Was genau haben Trump und Putin vereinbart?

Wladimir Putin hat sich dazu bereit erklärt, Angriffe auf ukrainische Energieinfrastruktur für 30 Tage auszusetzen. Den Befehl dazu soll der Kremlchef bereits gegeben haben. Ab wann er gelten soll, ist unklar, das Weisse Haus spricht aber von einem sofortigen Beginn.

Putin verlangt von der Ukraine, dass sie es ihm im Gegenzug gleich tut. Der Vorschlag zu diesem ersten Schritt in Richtung einer Waffenruhe kam von der US-Regierung. Hoffnungen auf eine 30-tägige vollständige Waffenruhe konnten nicht erfüllt werden.

Welche Rolle hat die Ukraine bei der Vereinbarung gespielt?

Keine direkte, denn kein*e Vertreter*in der ukrainischen Regierung war in irgendeiner Weise an den Vorgängen beteiligt. Jedoch: Im Gegensatz zum Kreml hat sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zu einer vollständigen 30-tägigen Waffenruhe bereit erklärt. Damit hat Kiew genau die Friedensbereitschaft signalisiert, deren vermeintlicher Mangel ihr vorher von Trump vorgeworfen worden war.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hätte einer 30-tägigen vollständigen Waffenruhe zugestimmt. (Archivbild)
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hätte einer 30-tägigen vollständigen Waffenruhe zugestimmt. (Archivbild)
Bild: Ukraine Presidency/Planet Pix via ZUMA Press Wire/dpa

Wie soll es nun weitergehen?

Zusätzlich zu der Pausierung von Angriffen auf Energieinfrastruktur haben Trump die Aufnahme von Gesprächen über eine Feuerpause auf dem Schwarzen Meer vereinbart. Diese sollen möglichst bald beginnen. Das könnte in Saudi-Arabien passieren, wo die Gespräche demnächst fortgeführt werden sollen. Auch ein persönliches Treffen der beiden Staatschefs ist möglich.

Was lässt sich aus dem Gespräch über Wladimir Putins Verhalten ableiten?

Putin bleibt hart. Der Kreml stellte zwei Bedingungen: Der Westen dürfe keine weiteren Waffen und Geheimdienstinformationen mehr an Kiew liefern und die Ukraine die gewonnene Zeit nicht zur Rekrutierung weiterer Soldaten oder zur Wiederbewaffnung nutzen. Von vergleichbaren Einschränkungen für Russland war zunächst nicht die Rede.

Auch für eine Einigung auf einen endgültigen Frieden rückt der Kreml nicht von seinen Forderungen ab. Dazu zählen neben eigenen Sicherheitsinteressen, also dem Verbot eines Nato-Beitritts für die Ukraine, auch die «Beseitigung der Ursachen des Konflikts». Moskau beschuldigt Kiew, die russischsprachige Minderheit in der Ukraine zu unterdrücken und den Nationalismus zu fördern. Die Forderung könnte auf einen Anspruch auf weiteren Einfluss auf die Politik in Kiew verweisen.

Was bedeutet der Ausgang des Gesprächs für Donald Trump?

Der US-Präsident ist mit Maximalforderungen in die Verhandlungen gestartet – doch sein Versprechen, den russischen Angriffskrieg innerhalb von 24 Stunden zu beenden, hat sich nicht erfüllt. Nun geht es für Trump darum, den Krieg zumindest zügig zu beenden.

Die Einigung auf eine partielle Waffenruhe ist zwar ein erster Schritt, den Trump seinen Anhängern als Erfolg präsentiert: Bei Truth Social erklärte er nach dem Gespräch, es seien «viele Elemente eines Friedensvertrags» erörtert worden und der Prozess «in vollem Gange». Die Frage ist aber, ob er dieses Ziel bald erreichen kann. Denn obwohl Wladimir Putin sich gesprächsbereit zeigt, zügelt er den Prozess eher.

Dieser Artikel wurde mithilfe von Material der Nachrichtenagentur dpa erstellt.