Krieg in Nahost Der Ticker vom 14.10.2023

Agenturen/red

15.10.2023

Hamas-Geiseln sollen bei israelischem Luftangriff ums Leben gekommen sein

Hamas-Geiseln sollen bei israelischem Luftangriff ums Leben gekommen sein

STORY: Nach Angaben des bewaffneten Teils der Hamas vom Samstagmittag sind bei israelischen Luftangriffen auf den Gazastreifen in den vorangegangenen 24 Stunden neun Geiseln ums Leben gekommen. Darunter seien auch vier Ausländer, teilen die Al-Kassam-Brigaden auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Die Gefangenen seien «aufgrund der zionistischen Bombardierung der Gebiete, in denen sie sich aufhielten», getötet worden. Als Zionisten oder zionistisches Regime bezeichnet die Hamas üblicherweise die israelische Führung. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Auch war zuletzt nicht klar, um welche Geiseln es sich handeln sollte. Bei einem Grossangriff auf israelisches Territorium hatten Kämpfer der Hamas dort mehr als 100 Geiseln genommen und diese in den Gazastreifen verschleppt. Unterdessen hat der Libanon angekündigt, formelle Beschwerde beim UN-Sicherheitsrat einlegen zu wollen. Grund dafür sei die «absichtliche Tötung des libanesischen Journalisten Issam Abdallah durch Israel» auf libanesischem Gebiet, so hiess es. Abdallah war Kameramann der Nachrichtenagentur Reuters und mit Kollegen im Einsatz, um nahe der Grenze zu Israel ein Live-Signal zu senden. Er wurde bei einem Raketeneinschlag im Süden des Landes getötet. Einer seiner Kollegen berichtete, die Geschosse seien aus Richtung Israel heran geflogen. Während des Vorfalls wurden weiter Journalisten verletzt. Gilad Erdan / UN-Botschafter Israels Israels UN-Botschafter sagte am Freitag, ganz offensichtlich sei es nicht die Absicht seines Landes, Journalisten im Einsatz zu töten. Gleichzeitig könnte dies im Kriegszustand aber nicht ausgeschlossen werden. Zum Tod des Journalisten würden Ermittlungen eingeleitet.

15.10.2023

Die WHO warnt angesichts des israelischen Evakuierungsaufrufs für Zivilisten in Gaza vor der Verschärfung einer «humanitären Katastrophe». US-Präsident Biden spricht mit Israels Premierminister Netanjahu und Palästinenserpräsident Abbas über den Schutz der Zivilbevölkerung. Die Entwicklungen im Ticker.

Agenturen/red

Das Wichtigste im Überblick

  • Das israelische Militär bereitet sich nach eigenen Angaben auf einen «integrierten und koordinierten Angriff aus der Luft, vom Meer und dem Land» auf die islamistische Hamas vor.
  • Israel hat eine Evakuierung des nördlichen Teils des Gazastreifens angeordnet. Dies betrifft rund 1,1 Millionen Menschen, die ihr Zuhause in Richtung Süden verlassen müssen.
  • US-Aussenminister Antony Blinken hat am Samstag zum Schutz der Zivilbevölkerung im Gazastreifen und in Israel aufgerufen. Blinken traf in Riad mit dem saudi-arabischen Aussenminister Prinz Faisal bin Farhan zusammen.
  • Israel soll eigenen Angaben zufolge im Gazastreifen einen der mutmasslich Verantwortlichen des Terrorangriffs von vor einer Woche bei einem Luftangriff getötet haben.
  • Die Schweiz unterstützt Israel bei den Ermittlungen zu den Terrorangriffen. Geplant ist die Entsendung von zehn bis 20 Spezialisten in den nächsten Tagen.
  • Seit Beginn des Krieges kamen 1300 Israelis ums Leben, mindestens 3300 wurden verletzt, etwa 150 wurden mutmasslich entführt. Aus dem Gazastreifen werden etwa 2200 Tote und über 8700 Verletzte gemeldet.
  • Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union treffen sich am Dienstag zu einem Video-Sondergipfel, um über die Lage in Israel und im Gazastreifen zu beraten.
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  • 23.45 Uhr

    Wir beenden unseren Ticker von Samstag, 14. Oktober 2023

  • 23.39 Uhr

    Zahl der toten US-Amerikaner nach Hamas-Angriffen steigt auf 29

    Die Zahl der bei Angriffen islamistischer Hamas-Terroristen in Israel getöteten US-Amerikaner ist nach Angaben des US-Aussenministeriums auf mindestens 29 gestiegen. Zuvor hatte Washington 27 tote US-Staatsbürger gemeldet. Zu den Umständen des Todes mache man jeweils keine Angaben, teilte das Ministerium der Deutschen Presse-Agentur in Washington mit. Derzeit würden ausserdem 15 US-Bürger*innen vermisst sowie eine Person mit rechtmässig ständigem Wohnsitz in den USA – damit sind in der Regel Besitzer einer sogenannten Green Card gemeint.

  • 23.25 Uhr

    Syrischer Flughafen erneut Ziel von Luftangriffen

    Innerhalb von zwei Tagen ist ein Flughafen in Syrien erneut Ziel von Luftangriffen geworden. Die mutmasslich israelischen Angriffe beschädigten die Landebahn des Flughafens in Aleppo, wie gut informierte Kreise und syrische Aktivisten in der Nacht zu Sonntag übereinstimmend berichteten.

    Erst kurz zuvor war die Landebahn wieder repariert und für den Betrieb freigegeben worden. Die israelische Armee äusserte sich auf Anfrage nicht, wie in diesen Fällen üblich.

    Am Donnerstag waren Landebahnen der Flughäfen in Aleppo und Damaskus offenbar durch israelische Luftangriffe beschädigt worden. Der Betrieb wurde deswegen eingestellt.

    Um zu verhindern, dass Israels Erzfeind Iran und mit ihm verbündete Milizen ihren militärischen Einfluss in Syrien ausweiten, bombardiert Israels Luftwaffe häufiger Ziele im benachbarten Bürgerkriegsland. Der Iran ist einer der wichtigsten Verbündeten der Syriens.

  • 23.18 Uhr

    Oppositionspolitiker in Israel bestätigt Eintritt in Notstandsregierung nicht

    Der israelische Oppositionspolitiker Avigdor Lieberman hat trotz anderslautender Berichte einen Eintritt in die Notstandsregierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu nicht bestätigt. Netanjahus Likud-Partei hatte zuvor mitgeteilt, dass der frühere Verteidigungsminister einer Einladung Netanjahus zugestimmt habe, der Notstandsregierung beizutreten.

    Lieberman schrieb am Samstag auf X: «Wir unterstützen alle Massnahmen, die die Regierung ergreift, um die Hamas und ihre Führer auszuschalten, und werden dies auch weiterhin tun.» Er sei auch bereit, dem Kriegskabinett beizutreten, um so schnell wie möglichen einen Sieg zu erreichen. Er habe aber «kein Interesse daran, Minister Nummer 38 in der Regierung zu sein und wie ein Feigenblatt benutzt zu werden.»

    Medienberichten zufolge soll Netanjahu Lieberman nur einen Platz im Sicherheitskabinett angeboten haben. Liebermann strebt aber neben Netanjahu, Opositionspolitiker Benny Gantz und Verteidigungsminister Joav Galant einen Posten im Kriegskabinett an.

    Am Mittwoch hatte sich Netanjahu mit Gantz auf die Einrichtung einer Notstandsregierung verständigt. Das Parlament billigte einen Tag später die Bildung. Eine breite Koalition ist Experten zufolge notwendig ist, um weitreichende militärische und politische Entscheidungen durchsetzen zu können. Oppositionsführer Jair Lapid hatte trotz Bemühungen Netanjahus eine Zusammenarbeit abgelehnt.

  • 23.12 Uhr

    Biden spricht mit Netanjahu und Abbas über Schutz von Zivilisten

    US-Präsident Joe Biden hat mit Israels Premierminister Benjamin Netanjahu und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas über den Schutz der Zivilbevölkerung angesichts des blutigen Konflikts gesprochen. Mit Netanjahu habe Biden sich in einem Telefonat am Samstag über den Zugang «unschuldiger Zivilisten» zu Wasser, Lebensmitteln und medizinischer Versorgung ausgetauscht, teilte das Weisse Haus mit. Biden habe dabei seine Unterstützung für alle Bemühungen zum Schutz der Zivilbevölkerung bekräftigt.

    Terroristen im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Islamistenorganisation Hamas hatten vor einer Woche ein Massaker unter israelischen Zivilisten in Grenzorten und auf einem Musikfestival angerichtet. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen in dem dicht besiedelten Küstenstreifen.

    Da immer mehr Informationen über die Gräueltaten der islamistischen Hamas in Israel ans Licht kämen, bekräftigte ausserdem, dass alle Länder die Hamas unmissverständlich als terroristische Organisation verurteilen sollten.

    In einem Gespräch mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas habe dieser Biden über seine Bemühungen, der palästinensischen Bevölkerung insbesondere im Gazastreifen dringend benötigte humanitäre Hilfe zukommen zu lassen, informiert, so das Weisse Haus. Biden hat demnach auch mit Abbas über die Anstrengungen der USA gesprochen, mit den Vereinten Nationen und der Partner im Nahen Osten zusammenzuarbeiten, um sicherzustellen, dass die Zivilbevölkerung in Gaza mit humanitärer Hilfe versorgt werde. Beide haben den Angaben zufolge sich auch darüber unterhalten, dass die Stabilität in der Region erhalten werden müsse.

  • 22.51 Uhr

    Selenskyj: Terror muss weltweit bekämpft werden

    Angesichts zunehmender internationaler Krisen hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf weitere Unterstützung für sein von Russland angegriffenes Land gepocht. «Da sich der Terror weltweit ausbreitet, ist es wichtig, dass die Welt ein klares Signal sendet, dass die Terrorbekämpfung nirgends ins Wanken gerät», sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Samstag. Er dankte mehreren westlichen Partnern, die in der vergangenen Woche Militärhilfe angekündigt hatten – darunter etwa Belgien, das Kampfflugzeuge vom Typ F-16 zusagte.

    Nach den Angriffen der islamistischen Hamas auf Israel ist in Kiew zuletzt die Sorge gewachsen, dass die internationale Unterstützung für die ukrainische Armee nachlassen könnte. Selenskyj warnte bereits in der vergangenen Woche bei einem Besuch in Brüssel davor, dass Russland das ausnutzen würde, um in seinem bereits seit fast 20 Monaten andauernden Angriffskrieg neue Kräfte zu sammeln.

    In seiner aktuellen Ansprache erwähnte Selenskyj zudem die aktuell besonders heftigen russischen Angriffe im östlichen Donezker Gebiet. Insbesondere bei der Stadt Awdijiwka hatten die ukrainischen Behörden auch am Samstag wieder von massivem Beschuss und Umzingelungsversuchen der Russen berichtet.

  • 22.36 Uhr

    Zahl der in Gaza getöteten Palästinenser steigt auf 2228

    Die Zahl der bei Luftangriffen Israels im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist auf 2228 gestiegen. Mindestens 8744 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium am Samstagabend in Gaza mit.

    Terroristen im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Islamistenorganisation Hamas hatten vor einer Woche ein Massaker unter israelischen Zivilisten in Grenzorten und auf einem Musikfestival angerichtet. Es war das schlimmste Blutbad der israelischen Geschichte. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen in dem dicht besiedelten Küstenstreifen.

    In Israel wurden laut Armee durch die Hamas-Grossangriffe mehr als 1300 Menschen getötet. 3621 weitere wurden dem Gesundheitsministerium zufolge verletzt. Zwischen 150 und 200 weitere Menschen seien schätzungsweise in den Gazastreifen verschleppt worden, bestätigte am Samstag der israelische Sicherheitsberater Tzachi Hanegbi. Das Militär hatte zuvor mitgeteilt, dass die Familien von rund 120 Geiseln bereits informiert worden seien.

  • 22.34 Uhr

    Irans Aussenminister trifft Hamas-Chef in Katar

    Irans Aussenminister ist in der katarischen Hauptstadt Doha mit dem Chef der Hamas zusammengekommen. Hamas-Anführer Ismail Hanija traf Irans Minister Hussein Amirabdollahian am späten Samstagabend, wie Videos der staatlichen Nachrichtenagentur Irna zeigten. Die im Gazastreifen herrschende islamistische Palästinenserorganisation Hamas hatte vor einer Woche ihren Grossangriff auf Israel begonnen.

    Das Golfemirat Katar gehört seit etwa 15 Jahren zu den wichtigsten Unterstützern der Hamas. Das reiche Emirat greift der islamistischen Bewegung vor allem politisch unter die Arme und leistet finanzielle Hilfe, etwa beim Wiederaufbau von Infrastruktur nach israelischen Angriffen. Hanija selbst lebt in Katar.

    Gleichzeitig spielt Katar auch bei Vermittlungen mit dem Westen eine wichtige Rolle. Erst am Donnerstag empfing der deutsche Kanzler Olaf Scholz den katarischen Emir Tamim bin Hamad Al Thani in Berlin. Amirabdollahian traf in Doha ein, nachdem er auf einer Reise im Irak, Syrien und dem Libanon Verbündete getroffen hatte, darunter auch den Generalsekretär der Schiitenorganisation Hisbollah, Hassan Nasrallah.

  • 22.21 Uhr

    Israels Militär greift nach Raketenbeschuss Ziele in Syrien an

    Israels Militär hat nach eigenen Angaben auf Raketenbeschuss aus Syrien mit Artilleriefeuer reagiert. Ziel sei der Abschussort der Flugkörper gewesen, teilte das Militär am Samstagabend mit. Nach ersten Erkenntnissen seien zwei Raketen auf Israel abgefeuert worden. Beide seien auf offener Fläche gelandet. In zwei Orten an der Grenze zu Syrien hatten zuvor Warnsirenen geheult.

    Welche Gruppierung für den Abschuss aus Syrien verantwortlich war, war zunächst unklar. Laut syrischen Aktivisten soll eine eng mit der libanesischen Hisbollah verbundene Miliz die Raketen abgeschossen haben. Die Hisbollah hatte zuvor im Libanon ein Todesopfer unter ihren Kämpfern gemeldet. Am Samstag hatten sich mehrere kurze Feuerwechsel an der Grenze zu Israel ereignet.

    Nach Angaben des israelischen Militärs wurde am Abend zudem ein verdächtiges Objekt abgefangen, das aus dem Libanon auf israelisches Gebiet gelangt sein soll. Weitere Angaben machte das Militär jedoch nicht.

    Die Lage an den nördlichen Aussengrenzen Israels ist seit dem Massaker der islamistischen Hamas und den darauffolgenden Angriffen Israels im Gazastreifen seit Tagen angespannt.

  • 21.40 Uhr

    EU-Sondergipfel zu Angriffen auf Israel – Videokonferenz am Dienstag

    Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union treffen sich zu einem Sondergipfel, um über die Lage in Israel und im Gazastreifen zu beraten. Der Gipfel soll am Dienstag per Videokonferenz stattfinden, teilte EU-Ratschef Charles Michel am Samstagabend mit. Man stehe in voller Solidarität zum israelischen Volk und den Opfern der jüngsten Terroranschläge.

    Hunderte von Terroristen waren vor einer Woche im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Hamas in einem Überraschungsangriff über die Grenze nach Israel gekommen und hatten ein Blutbad mit rund 1300 Toten angerichtet. Israel greift seither Ziele im Gazastreifen an.

    Michel erklärte, die von der Hamas genommenen Geiseln müssten sofort und ohne jegliche Vorbedingung freigelassen werden. «Für Terror gibt es keine Rechtfertigung.» Israel habe das Recht, sich in voller Übereinstimmung mit dem Völkerrecht zu verteidigen. Gleichzeitig beklagte Michel die «tragischen» Zustände im Gazastreifen nach dem massiven israelischen Beschuss und einer verhängten Blockade. Dies lasse in der internationalen Gemeinschaft die Alarmglocken schrillen.

  • 21.38 Uhr

    Tausende Menschen suchen in Klinik in Gaza Schutz

    Im grössten Spital von Gaza haben nach Angaben der Klinikleitung rund 35'000 Menschen vor einer erwarteten israelischen Bodenoffensive Schutz gesucht. Der Generaldirektor des Schifa-Spitals, Mohammad Abu Selim, teilte mit, das Gebäude und umliegende Gelände werde von einer grossen Menschenmenge umlagert. Das Spital ist das grösste im gesamten Gazastreifen.

    «Die Menschen denken, dass dies der einzige sichere Ort ist, nachdem ihre Häuser zerstört wurden und sie gezwungen waren zu fliehen» sagte ein Vertreter des Gesundheitsministeriums, Medhat Abbas. «Gaza ist ein erschreckendes Bild der Verwüstung.»

    Das israelische Militär hat etwa die Hälfte der Bevölkerung des Gazastreifens, einschliesslich ganz Gaza-Stadt, zur Evakuierung aufgefordert und bereitet den Einsatz von Bodentruppen vor. Hunderttausende Menschen flüchteten in den Süden des Gebiets, viele andere waren noch unterwegs.

  • 21.15 Uhr

    Frankreich fordert humanitären Korridor zum Verlassen des Gazastreifens

    Frankreich hat die Einrichtung eines humanitären Korridors gefordert, über den Franzosen den Gazastreifen verlassen können. Paris habe Kontakt mit allen Beteiligten aufgenommen um dafür zu sorgen, dass französische Staatsbürger sicher über den Grenzübergang Rafah vom Gazastreifen nach Ägypten ausreisen könnten, erklärte der Präsidentenpalast am Samstagabend. Zudem müsse der Grenzübergang  für «humanitäre Einsätze» im Gazastreifen genutzt werden können.

    Laut seinem Büro führte Präsident Emmanuel Macron Gespräche mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu sowie dem ägyptischen Staatschef Abdel Fattah al-Sisi.

    Die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sagte bei einem Besuch zu Krisengesprächen in Kairo, die Bundesregierung arbeite mit Ägypten und Israel «intensiv daran, Lösungen für die baldige Ausreise deutscher Bürger» über den Grenzübergang Rafah nach Ägypten zu finden. Der Übergang sei zudem «zentral dafür, dass humanitäre Güter nach Gaza hineinkommen können».

  • 20.42 Uhr

    Wieder Raketenalarm in Tel Aviv

    Nach den Terrorangriffen der islamistischen Hamas auf Israel und Gegenschlägen der israelischen Armee sind am Samstagabend wieder Raketen aus dem Gazastreifen auf Tel Aviv und das Zentrum des Landes abgefeuert worden.

    Zehn Raketen seien Richtung des Grossraums der Küstenmetropole abgefeuert worden, meldeten israelische Medien. Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht. Schon am Vormittag und am Nachmittag hatte es Raketenalarm gegeben. Auch im Süden des Landes wurde wieder Raketenalarm ausgelöst.

  • 19.48 Uhr

    Israel bereitet Angriffe «aus Luft, vom Meer und Land» vor

    Das israelische Militär bereitet sich nach eigenen Angaben auf einen «integrierten und koordinierten Angriff aus der Luft, vom Meer und dem Land» auf die islamistische Hamas im Gazastreifen vor. Die Vorbereitungen stünden vor dem Abschluss, hieß es am Samstagabend in einer Mitteilung. Dazu zähle die Einberufung von Hunderttausenden Reservisten sowie deren Ausrüstung.

    Einsatzkräfte seien bereits im ganzen Land stationiert und bereit, «die Bereitschaft für die nächsten Phasen des Krieges zu erhöhen, wobei der Schwerpunkt auf einer bedeutenden Bodenoperation» liege, hiess es weiter.

    Beobachter gehen davon aus, dass nach dem Massaker der Hamas vor einer Woche eine Bodenoffensive des israelischen Militärs im Gazastreifen bevorsteht.

  • 19.30 Uhr

    Blinken fordert Schutz von Zivilisten im Gazastreifen

    US-Aussenminister Antony Blinken hat am Samstag zum Schutz der Zivilbevölkerung im Gazastreifen und in Israel aufgerufen. Blinken traf in Riad mit dem saudi-arabischen Aussenminister Prinz Faisal bin Farhan zusammen, der ebenfalls betonte, es sei wichtig, den Schaden für die Zivilbevölkerung so gering wie möglich zu halten.

    Israel nehme sein legitimes Recht wahr, sein Volk zu verteidigen und dafür zu sorgen, dass sich ein Angriff wie der der Hamas am vergangenen Wochenende nicht wiederhole, sagte Blinken. Dabei sei es von entscheidender Bedeutung, dass alle auf die Zivilbevölkerung achteten, «und wir arbeiten zusammen, um genau das zu tun». Niemand wolle Zivilisten leiden sehen, weder in Israel, noch im Gazastreifen, noch an einem anderen Ort.

    US-Aussenminister Antony Blinken sorgt sich um die Zivilisten im Gazastreifen.
    US-Aussenminister Antony Blinken sorgt sich um die Zivilisten im Gazastreifen.
    Bild: John Edleson/Pool via AP

    Der saudische Minister erklärte, das Königreich setze sich für den Schutz der Zivilbevölkerung ein. Die Situation sei schwierig und beunruhigend. Die Hauptleidtragenden seien die Zivilisten auf beiden Seiten. «Ich denke, es ist wichtig, dass wir alle die Angriffe auf Zivilisten in jeglicher Form und zu jeder Zeit verurteilen, egal von wem», sagte der Prinz.

    Die Gewalt zwischen Israel und der Hamas müsse beendet werden. «Ohne eine gemeinsame Anstrengung, diese ständige Rückkehr zur Gewalt zu beenden, werden immer zuerst die Zivilisten leiden, und es werden immer die Zivilisten auf beiden Seiten sein, die am Ende den Preis dafür zahlen.»

    Aus US-Kreisen verlautete am Samstag, Washington habe Israel nicht aufgefordert, die angeordnete Evakuierung von Zivilisten aus dem Norden des Gazastreifens aufzuschieben. Eine US-Gewährsperson sagte, in den Gesprächen mit der israelischen Führung sei betont worden, wie wichtig es sei, die Sicherheit der Zivilbevölkerung zu berücksichtigen. Die israelische Führung habe die Hinweise zur Kenntnis genommen.

  • 19.11 Uhr

    Bundeswehr wird Deutsche aus Israel ausfliegen

    Die Bundeswehr soll deutsche Staatsbürger aus Israel ausfliegen. Dazu waren am Samstagabend zwei Militärtransporter vom Typ A400M von Deutschland aus nach Tel Aviv unterwegs, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen erfuhr. Sie sollen unter anderem auch einen «Hub» errichten - ein Drehkreuz für mögliche weitere Flüge. Schon für Sonntag wurde demnach der Einsatz einer weiteren Bundeswehrmaschine vorbereitet.

    In den vergangenen Tagen hatte das Auswärtige Amt schon etwa 2800 Bundesbürger und Familienmitglieder bei der Ausreise unterstützt. Die Menschen hätten das Land nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas vor einer Woche zu Land, Luft und See verlassen, hiess es.

    Die Lufthansa hatte ihre Linienflüge aus Israel vorerst gestoppt und dann Sonderflüge eingesetzt. Hintergrund seien neben Sicherheitsfragen «auch ungelöste Fragen der operativen Stabilität in Tel Aviv», so die Airline.

  • 17.58 Uhr

    EU-Kommission erhöht humanitäre Hilfe für Gaza um 50 Millionen

    Die EU-Kommission will humanitäre Hilfe für den Gazastreifen unverzüglich um 50 Millionen Euro auf insgesamt mehr als 75 Millionen Euro aufstocken. Die Hilfe soll in Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen Bedürftige im Gazastreifen erreichen, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Samstagabend nach einem Gespräch mit UN-Generalsekretär António Guterres.

    EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen: Humanitäre Hilfe für Gaza um 50 Millionen Euro erhöht.
    EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen: Humanitäre Hilfe für Gaza um 50 Millionen Euro erhöht.
    Bild: Aurel Obreja/AP/dpa

    «Die Verdreifachung der humanitären Hilfe der EU wird dazu beitragen, dass die Zivilbevölkerung in Gaza mit dem Nötigsten versorgt werden kann», teilte der EU-Kommissar für humanitäre Hilfe und Krisenschutz, Janez Lenarcic, mit. Es sei von entscheidender Bedeutung, dass ein sicherer und ungehinderter Zugang für die humanitäre Hilfe gewährleistet sei. Von der Leyen betonte zudem, die Kommission unterstütze das Recht Israels, sich unter voller Einhaltung des humanitären Völkerrechts gegen die Hamas zu verteidigen.

  • 17.32 Uhr

    UN-Hilfswerk fordert Schutz seiner Unterkünfte im Gazastreifen

    Das UN-Hilfswerk für Palästinensische Flüchtlinge hat Israel zum Schutz der Zivilisten in seinen Einrichtungen im Gazastreifen aufgerufen. Das UNRWA teilte am Samstag mit, trotz einer Aufforderung Israels an mehr als eine Million Menschen, den Norden des Gazastreifens zu räumen, könnten viele Menschen nicht fliehen. Das gelte besonders für ältere Menschen und Kinder, für Schwangere und Menschen mit Behinderungen.

    «Sie haben keine Wahl und müssen jederzeit geschützt werden», erklärte das UNRWA. Seine Unterkünfte in Gaza und im nördlichen Gazastreifen seien nicht mehr sicher. «Dies ist beispiellos.»

  • 16.30 Uhr

    Erneuter Raketenalarm in Tel Aviv

    Nach den Terrorangriffen der islamistischen Hamas auf Israel und Gegenschlägen der israelischen Armee sind am späten Samstagnachmittag erneut Raketen aus dem Gazastreifen auf Tel Aviv und das Zentrum des Landes abgefeuert worden. Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht. Bereits am Vormittag hatte es Raketenalarm gegeben.

    Auch Freitag war in der israelischen Küstenmetropole Raketenalarm ausgelöst worden. Dabei musste auch die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock (Grüne), die auf einem Solidaritätsbesuch in Israel war, in einen Schutzraum.

    Hunderte von Terroristen waren am vergangenen Samstag im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Hamas in einem Überraschungsangriff über die Grenze nach Israel gekommen und hatten ein Blutbad angerichtet. Israel greift seither Ziele im Gazastreifen an.

  • 15.55 Uhr

    Wieder Beschuss an israelisch-libanesischer Grenze

    An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon hat es erneut Gefechte gegeben. Aus dem Libanon seien mehrere Geschosse auf israelische Stellungen abgefeuert worden, teilte die israelische Armee am Samstagnachmittag mit. Das Militär reagierte demnach mit Beschuss auf das Gebiet im Nachbarland, von wo aus die Angriffe gestartet wurden. Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht. Granaten aus Israel seien auf Feldern in der Nähe eines Dorfs gelandet, hiess es aus libanesischen Sicherheitskreisen.

    Die pro-iranische Hisbollah-Miliz im Libanon bekannte sich zu Angriffen auf insgesamt fünf «zionistische» Militärposten in Grenznähe mit Mörsergranaten und Raketen.

    Seit den Terrorattacken der Hamas auf Israel und den Gegenschlägen der israelischen Armee auf den Gazastreifen kommt es regelmässig zu Zwischenfällen an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon. Am Freitag starb dabei im Südlibanon ein Reuters-Journalist. Mindestens sechs weitere Medienschaffende wurden bei dem Beschuss verletzt. In dem Gebiet hatte es zuvor einen Schusswechsel zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz gegeben. Von wem das Gefecht zuerst ausging, war zunächst unklar.

  • 15.45 Uhr

    Mehrere hundert Menschen solidarisieren sich in Bern mit Palästina

    Mehrere hundert Personen haben am Samstagnachmittag auf der Schützenmatt in Bern ihre Solidarität mit dem palästinensischen Volk im Rahmen einer Kundgebung gezeigt. Die Veranstaltung war im Vorfeld bewilligt worden.

    Geschätzte 400 bis 500 Personen hatten sich der Platzkundgebung angeschlossen, wie eine Reporterin der Nachrichtenagentur Keystone-SDA schätzte. Viele der Teilnehmenden schwenkten Palästina-Flaggen, hoben Transparente in die Höhe und skandierten Slogans wie «viva, via Palästina», aber auch «Israel Terrorist».

    Mehrere hundert Menschen solidarisieren sich in Bern mit Palästina

    Mehrere hundert Menschen solidarisieren sich in Bern mit Palästina

    Mehrere hundert Personen haben am Samstagnachmittag auf der Schützenmatt in Bern ihre Solidarität mit dem palästinensischen Volk im Rahmen einer Kundgebung gezeigt. Die Veranstaltung war im Vorfeld bewilligt worden. Geschätzte 400 bis 500 Personen hatten sich der Platzkundgebung angeschlossen, wie eine Reporterin der Nachrichtenagentur Keystone-SDA schätzte. Viele der Teilnehmenden schwenkten Palästina-Flaggen, hoben Transparente in die Höhe und skandierten Slogans wie «viva, via Palästina», aber auch «Israel Terrorist». Zur Kundgebung aufgerufen hatte die Palästina Gruppe Bern. Sie forderte auf einem Flyer ein Ende der Gewalt, den Schutz der Menschenrechte und humanitäre Hilfe für Gaza. Die Kundgebung war bewilligt worden. Der Stadtberner Sicherheitsdirektor sah keine Hinweise auf einen radikalen Hintergrund der Organisatoren, wie die Berner Tamedia-Blätter berichteten. Die Berner Kantonspolizei war vor Ort präsent, hielt sich aber zurück. Die Demonstranten verhielten sich friedlich. «Wir werden friedlich demonstrieren, dafür setze ich mich ein» zitierten die Berner Tamedia-Blätter die 19-jährige Organisatorin der Kundgebung, Rima Faragalla. Diese rief zum Beginn der Kundgebung die Anwesenden auf, keine «dummen Aktionen» zu machen. Verschiedene Rednerinnen und Redner verurteilten die Gewalt Israels am palästinensischen Volk. Gegen 16 Uhr Uhr begann sich die Kundgebung langsam aufzulösen.

    14.10.2023

    Zur Kundgebung aufgerufen hatte die Palästina Gruppe Bern. Sie forderte auf einem Flyer ein Ende der Gewalt, den Schutz der Menschenrechte und humanitäre Hilfe für Gaza.

    Die Kundgebung war bewilligt worden. Der Stadtberner Sicherheitsdirektor sah keine Hinweise auf einen radikalen Hintergrund der Organisatoren, wie die Berner Tamedia-Blätter berichteten.

    Die Berner Kantonspolizei war vor Ort präsent, hielt sich aber zurück. Die Demonstranten verhielten sich friedlich. «Wir werden friedlich demonstrieren, dafür setze ich mich ein» zitierten die Berner Tamedia-Blätter die 19-jährige Organisatorin der Kundgebung, Rima Faragalla. Diese rief zum Beginn der Kundgebungs die Anwesenden auf, keine «dummen Aktionen» zu machen.

    Verschiedene Rednerinnen und Redner verurteilten die Gewalt Israels am palästinensischen Volk. Gegen 16 Uhr Uhr begann sich die Kundgebung langsam aufzulösen.

  • 15.10 Uhr

    Hamas: Neun weitere Geiseln bei israelischen Luftangriffen getötet

    Nach Angaben des militärischen Arms der islamistischen Hamas im Gazastreifen sollen in den letzten 24 Stunden neun weitere Geiseln bei israelischen Luftangriffen getötet worden sein. Darunter sollen auch vier ausländische Staatsangehörige sein, behaupteten die Al-Kassam-Brigaden am Samstag in einer Stellungnahme. Unabhängig waren die Angaben nicht zu überprüfen. Vom israelischen Militär gab es zunächst keine Bestätigung.

    Bereits am Freitag hatte die Hamas über 13 getötete Entführte durch israelische Luftschläge berichtet. Ein Sprecher des Militärs sagte, die Berichte würden geprüft.

    Die Hamas, die von den USA, der EU und Israel als Terrororganisation eingestuft wird, hatte vor einer Woche im Grenzgebiet das schlimmste Blutbad unter Zivilisten seit der israelischen Staatsgründung angerichtet. Die Terroristen drangen am jüdischen Feiertag Simchat Tora (Freude der Tora) in israelische Orte ein und suchten in den Häusern nach Opfern. Dabei erschossen sie Männer, Frauen und Kinder. Die israelische Regierung geht davon aus, dass mehr als 150 Menschen in den Gazastreifen verschleppt wurden. Bei 120 Geiseln wurden die Familien laut Militär bereits informiert.

    Mehr als 1300 Menschen wurden in Israel bislang durch die Angriffe getötet. Bei israelischen Gegenangriffen sind nach palästinensischen Angaben im Gazastreifen bisher mehr als 2200 Menschen ums Leben gekommen.

  • 15.05 Uhr

    USA genehmigen begrenzte Ausreise von Botschaftspersonal aus Israel

    Die US-Regierung hat angesichts der Entwicklungen seit dem beispiellosen Massaker von islamistischen Hamas-Terroristen die Ausreise nicht unmittelbar benötigter Beschäftigter der US-Regierung aus Israel genehmigt. Als Grund nannte das US-Außenministerium am Samstag die «unvorhersehbare Sicherheitslage». Die Genehmigung für die Ausreise sei bereits am Freitag erfolgt und gelte auch für Familienangehörige. «Terroristen und gewalttätige Extremisten können ohne oder mit nur geringer Vorwarnung Anschläge verüben, die sich gegen Touristenorte, Verkehrsknotenpunkte, Märkte/Einkaufszentren und lokale Regierungseinrichtungen richten», hieß es weiter.

  • 14.55 Uhr

    Getöteter Reuters Journalist im Libanon beigesetzt

    Der im Libanon getötete Reuters-Journalist ist in seiner Heimatstadt beerdigt worden. Zu der Trauerfeier für Issam Abdallah in einer Stadt im Süden des Landes strömten am Samstag Hunderte Menschen, wie Augenzeugen berichteten.

    Am Freitag war der Videojournalist an der libanesisch-israelischen Grenze in der Stadt Alma al-Schaab durch Beschuss getötet worden. Sechs weitere Journalisten wurden dabei zum Teil schwer verwundet. In dem Gebiet hatte es zuvor einen Schusswechsel zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz gegeben. Von wem der Beschuss zuerst ausging, war zunächst nicht klar. Laut Reportern, die am Ort des Vorfalls waren, kam der Beschuss aus Israel.

    Zwei Journalisten von AFP wurden nach Angaben der französischen Nachrichtenagentur in einem Spital behandelt.

    Nach der verheerenden Attacke islamistischer Hamas-Terroristen und den Gegenschlägen der israelischen Armee auf den Gazastreifen kam es in den vergangenen Tagen immer wieder zu Kampfhandlungen zwischen der Hisbollah und dem israelischen Militär, die Sorgen vor einer weiteren Eskalation schürten.

  • 14.45 Uhr

    Zahlreiche Menschen auf pro-palästinensischer Demonstration in London

    In London haben sich zahlreiche Menschen zu einer pro-palästinensischen Demonstration versammelt. Erwartet wurde, dass Tausende am Samstagnachmittag ins Regierungsviertel Whitehall marschieren. Mehr als 1000 Polizistinnen und Polizisten waren im Einsatz. Die Metropolitan Police warnte davor, von der vereinbarten Route des Protestmarschs abzuweichen. Startpunkt der Demonstration war das Hauptquartier der BBC. Hunderte Menschen schwenkten palästinensische Fahnen und hielten Protestplakate in die Höhe.

    Unbekannte hatten das BBC-Gebäude in der Nacht mit roter Farbe beschmiert. Die Polizei hatte nach eigenen Angaben zunächst keine Hinweise auf Täter oder Hintergrund. Britische Medien wiesen aber darauf hin, dass der öffentlich-rechtliche Sender zuletzt scharf kritisiert worden war, weil er die Gräuel der islamistischen Hamas in Israel nicht als «Terror» bezeichnet hatte.

    Am Freitagabend brachte ein Charterflugzeug der britischen Regierung mehrere britische Staatsbürger aus Israel in Sicherheit. Die Maschine landete auf Zypern. Für die nächsten Tage waren weitere Flüge zum Preis von 300 Pfund angekündigt.

  • 14.30 Uhr

    Taliban in Afghanistan verurteilen israelische Angriffe auf Gaza

    Die in Afghanistan herrschenden Taliban haben zum Schutz der Zivilbevölkerung im Gazastreifen aufgerufen. Die Regierung der Taliban verurteilte in einer Erklärung vom Samstag die israelischen Angriffe auf den Gazastreifen aufs Schärfste.

    Unterdessen zogen Hunderte Demonstranten in Afghanistan auf die Strassen, um ihre Solidarität mit den Palästinensern zu bekunden. Dabei skandierten die Protestteilnehmer auch Parolen gegen Israel.

    Bevor die Taliban vor zwei Jahren in Kabul wieder an die Macht kamen, hatten die militanten Islamisten selbst jahrelang Anschläge auch auf Zivilisten verübt.

  • 13.25 Uhr

    Israels Militär: Weiterer Verantwortlicher des Hamas-Massakers tot

    Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge einen weiteren mutmasslich Verantwortlichen der Hamas-Terroranschläge bei Luftangriffen im Gazastreifen getötet. Der Mann namens Ali al-Kadhi habe das Massaker in den israelischen Ortschaften im Grenzgebiet angeführt, teilte das Militär am Samstag mit.

    Das Mitglied der in der Küstenenklave herrschenden Islamistenorganisation sei 2005 bei einem Gefangenenaustausch freigekommen und nach Gaza zurückgekehrt. Er war Armeeangaben zufolge zuvor wegen der Entführung und Ermordung von Zivilisten in Israel inhaftiert worden.

    Das Militär hatte zuvor am Samstag bereits mitgeteilt, einen weiteren mutmasslich Verantwortlichen der Terrorattacken, Merad Abu Merad, getötet zu haben. Der Leiter des Hamas-Luftüberwachungssystems in Gaza-Stadt sei massgeblich für die Steuerung der Terroristen verantwortlich gewesen.

  • 13.15 Uhr

    Medien: US-Bürger dürfen am Samstag von Gaza nach Ägypten ausreisen

    Die USA haben Medienberichten zufolge eine vorübergehende Öffnung des Grenzübergangs Rafah von Gaza nach Ägypten für US-Bürger ausgehandelt. Die israelische und die ägyptische Regierung hätten zugestimmt, US-amerikanischen Staatsangehörigen am Samstag zwischen 12.00 und 17.00 Uhr Ortszeit (11.00 bis 16.00 Uhr MESZ) die Ausreise von Gaza nach Ägypten zu gestatten, berichteten die Zeitungen «New York Times» und «Washington Post» unter Berufung auf einen hochrangigen Beamten des US-Aussenministeriums.

    Beobachter am dem Grenzübergang sahen hingegen zu Beginn des Zeitfensters zunächst noch keine Anzeichen für eine Öffnung. Es liefen Gespräche, hiess es nur.

    Gaza: Grenzübergang Rafah an der Grenze zu Ägypten.
    Gaza: Grenzübergang Rafah an der Grenze zu Ägypten.
    imago/ZUMA Press

    Unklar war auch, ob möglicherweise auch andere ausländische Staatsangehörige die Grenze überqueren könnten. Es sei zudem möglich, dass die islamistische Hamas versuchen würde, Menschen an der Ausreise zu hindern, berichteten die Zeitungen. Der Golfstaat Katar, der zu den wichtigsten Unterstützern der Hamas zählt, sei diesbezüglich im Gespräch mit den Islamisten.

    Rafah ist der einzige Grenzübergang vom Gazastreifen nach Ägypten. Alle anderen Grenzübergänge gehen nach Israel. Israel hat nach den verheerenden Terrorangriffen der Hamas aus dem Gazastreifen eine Blockade über das Gebiet verhängt. Am Freitag hatte das israelische Militär vor einer erwarteten Bodenoffensive in Gaza mehr als eine Million Menschen im Norden des Küstenstreifens zur Evakuierung Richtung Süden aufgefordert.

  • 13.02 Uhr

    Palästinenser: Wieder Tote bei Konfrontationen im Westjordanland

    Bei Auseinandersetzungen an mehreren Orten im israelisch besetzten Westjordanland sind palästinensischen Angaben zufolge auch am Samstag wieder mehrere Menschen getötet worden. In Jericho sei ein Palästinenser bei einem Einsatz der israelischen Armee ums Leben gekommen, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah mit. Außerdem sei ein Mann in Ost-Jerusalem, dem arabisch geprägten Teil der Stadt, durch Schüsse der israelischen Polizei getötet worden, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Die genauen Umstände der Vorfälle waren zunächst unklar.

    Außerdem erlag ein 15-Jähriger laut Gesundheitsministerium seinen schweren Verletzungen, die er sich bei Zusammenstößen mit der Armee am Tag zuvor zugezogen hatte. Der Jugendliche war den Angaben nach zunächst erfolgreich wiederbelebt worden.

    Seit den Terrorattacken der Hamas vor einer Woche starben insgesamt 54 Palästinenser im Westjordanland und in Ost-Jerusalem bei Zusammenstößen mit der Armee oder Siedlern. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden zudem mehr als 1100 Menschen verletzt.

  • 12.40 Uhr

    Ausländer sollen Gazastreifen verlassen dürfen

    Ägypten, Israel und die USA haben sich darauf geeinigt, Ausländern im Gazastreifen die Ausreise über den Grenzübergang Rafah nach Ägypten zu ermöglichen. Ein ranghoher ägyptischer Vertreter sagte am Samstag, Israel habe sich bereit erklärt, keine Gebiete anzugreifen, durch die Ausländer auf ihrem Weg aus dem belagerten palästinensischen Gebiet fahren. Katar sei ebenfalls an den Verhandlungen beteiligt, und die Teilnehmer hätten auch die Zustimmung der militanten palästinensischen Gruppen Hamas und Islamischer Dschihad erhalten.

    Ein anderer ägyptischer Vertreter auf der ägyptischen Seite des Grenzübergangs sagte, man habe Anweisungen erhalten, den Übergang am Samstagnachmittag für aus dem Gazastreifen kommende Ausländer wieder zu öffnen. Der erste Beamte sagte, die Verhandlungen über die Lieferung von Hilfsgütern in den Gazastreifen über Rafah dauerten noch an.

    Beide Gewährspersonen wollten ihre Namen nicht nennen, weil sie nicht befugt waren, mit den Medien zu sprechen. Israel hat eine Massenevakuierung von Palästinensern aus dem nördlichen Gaza-Streifen angeordnet.

  • 12.30 Uhr

    Bericht: Mindestens elf Journalisten seit Angriff auf Israel getötet

    Im Konflikt zwischen Israel und der islamistischen Hamas sind nach Angaben des Komitees zum Schutz von Journalisten (CPJ) bereits mindestens elf Journalisten getötet worden. Mindestens zwei Journalisten wurden verletzt, zwei gelten als vermisst, wie die in New York ansässige Organisation am Freitag (Ortszeit) mitteilte.

    Unter den getöteten Journalisten seien neun Palästinenser, ein Israeli und der im Libanon ansässige Kameramann der Nachrichtenagentur Reuters, Issam Abdallah, der am Freitag an der Grenze zu Israel durch Beschuss getötet worden war. In dem Gebiet hatte es zuvor einen Schusswechsel zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz gegeben.

    «CPJ betont, dass Journalisten Zivilisten sind, die in Krisenzeiten wichtige Arbeit leisten und nicht ins Visier von Kriegsparteien geraten dürfen», sagte Scherif Mansur, Programmkoordinator für den Nahen Osten. Alle Konfliktparteien müssten Maßnahmen ergreifen, um die Sicherheit von Journalisten zu gewährleisten.

    Hunderte von Terroristen waren am vergangenen Samstag im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Hamas in einem Überraschungsangriff über die Grenze nach Israel gekommen. Mehr als 1300 Menschen wurden dort getötet. Israel greift seither Ziele im Gazastreifen an. Dabei wurden im Gazastreifen bereits mehr als 2200 Palästinenser getötet.

  • 12.10 Uhr

    Israels Armee: Hunderttausende in Gaza in Richtung Süden gegangen

    Nach dem Evakuierungsaufruf der israelischen Armee haben sich deren Angaben zufolge Hunderttausende im Gazastreifen auf den Weg Richtung Süden gemacht. «Wir sind uns im Klaren, dass dies Zeit brauchen wird», sagte Militärsprecher Richard Hecht am Samstag. Die Hamas versuche auch, die Zivilisten aufzuhalten.

    Das israelische Militär hatte zuvor den Einwohnern des nördlichen Gazastreifens auch am Samstag wieder einen Zeitraum und eine Fluchtroute ohne Angriffe zugesichert, um sich in den Süden der Küstenenklave zu begeben. Beobachter gehen davon aus, dass das israelische Militär die mehr als eine Million Palästinenser im Norden des Küstenstreifens zur Evakuierung aufgefordert hat, weil eine Bodenoffensive bevorsteht.

    Seit dem beispiellosen Massaker an israelischen Zivilisten durch Terroristen im Auftrag der Hamas in Grenzorten und auf einem Musikfestival fliegt das israelische Militär massive Luftangriffe auf Ziele in dem dicht besiedelten Küstenstreifen.

  • 11.45 Uhr

    Israelische Armee: 265 Soldaten unter Todesopfern der jüngsten Hamas-Angriffe

    Unter den mehr als 1300 Todesopfern der Terrorattacken der Hamas in Israel sind auch mindestens 265 israelische Soldaten. Das teilte Militärsprecher Richard Hecht am Samstag mit. Die weitaus meisten der bei den Großangriffen getöteten Menschen sind demnach Zivilisten. Bei 120 Menschen gelte als gesichert, dass sie in den Gazastreifen verschleppt worden sind, sagte Hecht.

    Terroristen hatten am Samstag im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Islamistenorganisation Hamas Massaker in israelischen Grenzorten und auf einem Musikfestival angerichtet. Es war das schlimmste Blutvergießen seit der israelischen Staatsgründung 1948. Mindestens 3000 Menschen wurden dabei verletzt.

    Israel reagiert mit schweren Luftangriffen auf den dicht besiedelten Küstenstreifen. Dabei wurden dort mehr als 2200 Menschen getötet und mehr als 8700 weitere verletzt.

  • 11.20 Uhr

    Iranischer Aussenminister richtet Warnung an Israel

    Der iranische Aussenminister Hussein Amirabdollahian hat Israel aufgefordert, seine Angriffe auf den Gazastreifen einzustellen. Amirabdollahian warnte am Samstag, der Konflikt könnte sich auf andere Teile des Nahen Ostens ausdehnen, sollte die Hisbollah-Miliz in die Gefechte eingreifen. Das würde für Israel ein Erdbeben bedeuten, sagte der Minister Reportern in Beirut. Die Miliz habe bereits alle Szenarien eines Krieges in Betracht gezogen.

    Amirabdollahian sagte, er habe den Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah getroffen, der ihn über die Lage der Gruppe im Libanon informiert habe. «Ich weiß um die Szenarien, die die Hisbollah entworfen hat», sagte der Minister. «Jeder Schritt, den der Widerstand (der Hisbollah) unternimmt, wird ein großes Erdbeben im zionistischen Gebilde auslösen.» Er bezeichnete Israel als Kriegsverbrecher und erklärte, innerhalb weniger Stunden könnte es zu spät sein, Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung im Gazastreifen zu beenden. Der Minister kündigte an, sich mit UN-Vertretern im Nahen Osten in Verbindung zu setzen, um an einer Initiative für ein Ende der Gewalt zu arbeiten.

    Israel schätzt, dass die Hisbollah über etwa 150'000 Raketen, die Ziele im ganzen Land treffen können, und militärische Drohnen verfügt. Das israelische Militär teilte am Samstag mit, ein israelischer Drohnenangriff entlang der Grenze zum Libanon habe Mitglieder einer Zelle getötet, die versucht habe, nach Israel einzudringen. Am Freitag erklärte die Hisbollah, ihre Kämpfer hätten mehrere Raketen auf vier israelische Stellungen entlang der Grenze abgefeuert.

  • 11 Uhr

    Über 2200 getötete Palästinenser in Gaza

    Die Zahl der bei israelischen Angriffen im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist auf 2215 gestiegen. Zudem seien 8714 Menschen verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium in der von der islamistischen Hamas kontrollierten Küstenenklave am Samstag mit.

    Eine Woche nach den verheerenden Terrorattacken auf Israel liegt die Zahl der Toten durch die israelischen Gegenangriffe bereits ähnlich hoch wie nach dem 50-tägigen Krieg zwischen Israel und der Hamas im Sommer 2014. Damals starben 2200 Palästinenser und mehr als 70 Israelis.

    Terroristen im Auftrag der Hamas hatten am Samstag ein Massaker unter israelischen Zivilisten in Grenzorten und auf einem Musikfestival angerichtet. Es war das schlimmste Blutbad seit der israelischen Staatsgründung. Mehr als 1300 Menschen kamen auf israelischer Seite ums Leben.

    Rund 150 Kinder, Frauen und Männer wurden von Hamas-Kämpfern offiziellen Angaben zufolge in den Gazastreifen verschleppt. Israel reagierte unter anderem mit massiven Luftangriffen auf den dicht besiedelten Küstenstreifen mit gut zwei Millionen Einwohnern.

    Israel, die USA und die EU haben die Hamas als Terrororganisation eingestuft.

  • 10.50 Uhr

    Saudi-Arabien stoppt Gespräche über Normalisierung mit Israel

    Saudi-Arabien hat inmitten des Kriegs zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas nach Angaben aus Regierungskreisen in Riad die Gespräche über eine Annäherung an Israel ausgesetzt. «Saudi-Arabien hat beschlossen, die Gespräche über eine mögliche Normalisierung zu unterbrechen», sagte eine regierungsnahe Quelle am Samstag in Riad der Nachrichtenagentur AFP. Die US-Regierung sei über diesen Schritt informiert worden.

    US-Aussenminister Anthony Blinken, der nach seinem Solidaritätsbesuch in Israel mehrere Länder in der Region bereist, hält sich derzeit in der saudiarabischen Hauptstadt auf.

    Zwischen Israel und Saudi-Arabien hatte sich jüngst eine Annäherung abgezeichnet. Eine mögliche Normalisierung der Beziehungen wurde von US-Präsident Joe Biden vorangetrieben. Der Krieg zwischen Israel und der Hamas könnte die Annäherung nun aber gefährden.

    Das saudiarabische Aussenministerium hatte am Freitag erklärt, es lehne Israels Aufforderung «zur Zwangsumsiedlung der palästinensischen Bevölkerung im Gazastreifen» kategorisch ab und verurteile «die anhaltende Bombardierung wehrloser Zivilisten».

    Am Freitag forderte Israel rund 1,1 Millionen Palästinenser im Norden des Gazastreifens auf, ihre Häuser zu verlassen und sich im Süden des Gebiets in Sicherheit zu bringen. An der Grenze zum Gazastreifen hat Israel inzwischen zehntausende Soldaten zusammengezogen, es wird allgemein mit einer baldigen Bodenoffensive gerechnet.

    Saudi-Arabien stoppt Gespräche über Normalisierung mit Israel

    Saudi-Arabien stoppt Gespräche über Normalisierung mit Israel

    Riad, 14.10.2023: Saudi-Arabien hat die Gespräche über eine mögliche Normalisierung der Beziehungen mit Israel gestoppt. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Samstag aus saudischen Diplomatenkreisen. Die Gespräche zwischen dem einflussreichen Ölstaat und Israel waren unter US-Vermittlung zustande gekommen. Saudi-Arabien gilt als wichtige Schutzmacht der Palästinenser. Israel reagiert auf das beispiellose Massaker von islamistischen Hamas-Terroristen auf israelische Zivilisten am vergangenen Samstag mit massiven Luftangriffen auf Ziele im Gazastreifen. Nach dem Hamas-Grossangriff waren wegen der erwarteten Reaktion der Israelis bereits Befürchtungen aufgekommen, dass Saudi-Arabien Konsequenzen für die Gespräche über eine Normalisierung mit Israel ziehen könnte. Die Zahl der bei israelischen Angriffen im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist auf über 2200 gestiegen.

    14.10.2023

  • 10.45 Uhr

    Mehr als 1300 Gebäude im Gazastreifen durch israelische Angriffe zerstört

    Bei den israelischen Angriffen auf den Gazastreifen sind nach Angaben der UNO bereits mehr als 1300 Gebäude komplett zerstört worden. Davon betroffen seien 5540 Wohneinheiten, teilte das UN-Büro für humanitäre Angelegenheiten (Ocha) am Samstag mit. Rund 3750 weitere Häuser seien so stark beschädigt worden, dass sie vorerst unbewohnbar seien.

    Die radikalislamische Hamas hatte am vergangenen Samstag einen beispiellosen Angriff auf Israel mit tausenden Raketen sowie Kämpfern am Boden gestartet. Mehr als 1300 Menschen, die meisten von ihnen Zivilisten, wurden dabei nach israelischen Angaben getötet. Zudem wurden etwa 150 Menschen aus Israel in den Gazastreifen verschleppt.

    Als Reaktion auf den Großangriff der Hamas nahm Israel in den vergangenen Tagen den Gazastreifen unter Dauerbeschuss. Dabei wurden nach palästinensischen Angaben vom Freitagabend mindestens 1900 Menschen getötet, unter ihnen mehr als 600 Kinder.

    Am Freitag forderte Israel rund 1,1 Millionen Palästinenser im Norden des Gazastreifens auf, ihre Häuser zu verlassen und sich im Süden des Gebiets in Sicherheit zu bringen. Die UNO kritisierte die Aufforderung und warnte vor einer humanitären Katastrophe. An der Grenze zum Gazastreifen hat Israel inzwischen zehntausende Soldaten zusammengezogen, es wird allgemein mit einer baldigen Bodenoffensive gerechnet.

  • 10.30 Uhr

    WHO-Hilfsgüter für die Palästinenser in Ägypten eingetroffen

    Ein Flugzeug mit medizinischen Hilfsgütern der Weltgesundheitsorganisation für den Gazastreifen ist am Samstag auf der ägyptischen Sinai-Halbinsel gelandet. Dort warte die Maschine am Flughafen Al-Arisch auf die Wiedereröffnung des Grenzübergangs Rafah, teilte der Generaldirektor der WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus, mit.

    «Wir sind bereit, die Hilfsgüter zu verteilen, sobald der humanitäre Zugang über den Grenzübergang hergestellt ist», schrieb Tedros auf der Plattform X, früher bekannt als Twitter. Rafah musste Anfang der Woche geschlossen werden, nachdem israelische Luftangriffe das Tor auf der palästinensischen Seite getroffen hatten. Tedros appellierte auch an Israel, seine Entscheidung zu überdenken, 1,1 Millionen Menschen zur Evakuierung in den südlichen Teil des Gazastreifens aufzufordern: «Das wäre eine menschliche Tragödie.»

  • 9.35 Uhr

    Erneuter Raketenalarm in Tel Aviv und Zentralisrael

    Nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel und Gegenschlägen der israelischen Armee sind aus dem Gazastreifen erneut Raketen auf Tel Aviv und das Zentrum des Landes abgefeuert worden. Berichte über Verletzte gab es am Samstagvormittag zunächst nicht. Auch im Süden des Landes gab es Raketenalarm.

    Bereits am Freitag wurde in der israelischen Küstenmetropole Raketenalarm ausgelöst. Dabei musste auch die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock (Grüne), die auf Solidaritätsbesuch in Israel war, in einen Schutzraum.

    Hunderte von Terroristen waren am Samstag im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Hamas in einem Überraschungsangriff über die Grenze nach Israel gekommen und richteten ein Blutbad an. Israel greift seither Ziele im Gazastreifen an.

  • 9  Uhr

    Neuer Zeitraum für Evakuierung von Gaza-Einwohnern

    Das israelische Militär hat den Einwohnern des nördlichen Gazastreifens auch am Samstag wieder einen Zeitraum ohne Angriffe zugesichert, um sich in den Süden der Küstenenklave zu begeben. Zwischen 10.00 und 16.00 Uhr Ortszeit (09.00 bis 15.00 Uhr MESZ) sollen die Bewohner von Beit Hanun auf einer eingezeichneten Fluchtroute nach Chan Junis gehen, wie ein Sprecher der Armee in arabischer Sprache auf der Plattform X (früher Twitter) mitteilte. Dort sei in den angegeben Stunden Bewegung «ohne Schaden» möglich. Seit dem beispiellosen Massaker an israelischen Zivilisten durch Terroristen im Auftrag der Hamas in Grenzorten und auf einem Musikfestival fliegt das israelische Militär massive Luftangriffe auf Ziele in dem dicht besiedelten Küstenstreifen.

    An Israels Aufforderung zur Massenevakuierung gibt es viel Kritik. Die Vereinten Nationen forderten Israel bereits am Freitag auf, die Anweisung zu widerrufen. Es drohe eine «katastrophale Situation». Auch aus Saudi-Arabien und Ägypten gab es scharfe Kritik. Beobachter gehen davon aus, dass das israelische Militär die mehr als eine Million Palästinenser im Norden des Küstenstreifens zur Evakuierung aufgefordert hat, weil eine Bodenoffensive bevorsteht.

    Einwohner fliehen aus Gaza-Stadt

    Einwohner fliehen aus Gaza-Stadt

    Zu fuss fliehen Menschen aus Gaza-Stadt. Zuletzt hatte das israelische Militär die Zivilbevölkerung aufgefordert, das Stadtgebiet zu verlassen und sich binnen 24 Stunden in den Süden des Gazastreifens zu begeben. Betroffen davon wären mehr als eine Million Menschen. Am Freitag waren auch Einwohner zu beobachten, die versuchten, sich in Autos in Sicherheit zu bringen. Mohammed Rocca / Einwohner von Gaza-Stadt «Es ist unseren Grossvätern passiert, es passiert uns jetzt. Es ist unseren Grossvätern in der Vergangenheit passiert, es passiert uns jetzt und wir werden vertrieben. Der Plan, uns zu vertreiben, war schon vorher da. Gaza ist zerstört, es ist eine Katastrophe.» Die radikal-islamische Palästinenser-Organisation Hamas, die im Gazastreifen herrscht, hat die Bewohner hingegen aufgefordert, an Ort und Stelle zu bleiben und kündigte an, bis zum Ende zu kämpfen. Das Palästinenser-Hilfswerk der Vereinten Nationen erklärte, eine Evakuierung der gesamten Zivilbevölkerung sei unmöglich, die Energieversorgung sei gestört, es gebe wegen der israelischen Abriegelung zudem kaum Wasser und Nahrungsmittel. Stattdessen wurden Forderungen nach der Schaffung sicherer Zonen für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen lauter. Darüber sprach auch US-Aussenminister Antony Blinken Regierungskreisen zufolge mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Bei dem Treffen am Donnerstag sei die Notwendigkeit erörtert worden, das Leben von Zivilisten im dicht besiedelten Gazastreifen zu schützen und einige sichere Gebiete einzurichten. Blinken traf am Freitag in der jordanischen Hauptstadt Amman mit Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas zusammen. Dabei wandte sich Abbas strikt gegen eine Evakuierung in Gaza. Er forderte stattdessen, Hilfslieferungen in den Gazastreifen zu ermöglichen. Die israelische Regierung hat erklärt, an der Blockade festhalten zu wollen, bis die Hamas die verschleppten Geiseln freigelassen habe. Nach Angaben des Roten Kreuzes droht den Krankenhäusern in Gaza, der Strom auszugehen. Laut Vereinten Nationen sind seit Beginn der israelischen Vergeltungsschläge nach dem Hamas-Grossangriff am vergangenen Samstag bereits mehr als 400.000 Menschen aus ihren Wohnungen im Gazastreifen geflohen. 23 Mitarbeiter von Hilfsorganisationen seien getötet worden, teilte das Amt für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten der Vereinten Nationen mit.

    13.10.2023

  • 8.30 Uhr

    Israels Militär tötet Terroristen bei Eindringen aus Libanon

    Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben mutmassliche Terroristen beim versuchten Eindringen vom Libanon aus nach Israel getötet. Wie das israelische Militär am Samstagmorgen bekannt gab, hätten Soldaten eine «Terrorzelle» identifiziert, die versucht habe, vom Libanon aus in israelisches Gebiet einzudringen. Eine Drohne des Militärs habe «einige der Terroristen» getötet, hiess es.

    Seit dem Terror-Angriff der palästinensischen Hamas auf Israel vom vergangenen Wochenende kam es an Israels Grenze zum Libanon im Norden immer wieder zu Kampfhandlungen mit der Hisbollah-Miliz.

    Es wächst die Sorge, dass sich der Konflikt zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen zum Flächenbrand entwickelt. Die Augen richten sich dabei auf die Hisbollah. Die Schiitenorganisation war schon 2006 in einen Krieg mit Israel verwickelt. Die Miliz gilt als treuer Verbündeter des Irans.

  • 6.00 Uhr

    Panik im Gazastreifen vor Israels drohender Bodenoffensive

    Im Gazastreifen herrscht unter der palästinensischen Bevölkerung Angst und Verzweiflung angesichts einer drohenden Bodenoffensive der Israelis gegen die islamistische Hamas. Nach Ablauf einer vom israelischen Militär gesetzten Frist zur Massenevakuierung des nördlichen Gazastreifens befürchten die Vereinten Nationen eine «katastrophale Situation», sollte die Armee in das dicht besiedelte Küstengebiet einmarschieren. Augenzeugen berichteten von Panik unter der Bevölkerung. Die UN forderten Israel auf, die Anweisung zur Evakuierung der etwa 1,1 Millionen Menschen zu widerrufen. UN-Generalsekretär António Guterres forderte sofortigen Zugang zum Gazastreifen für humanitäre Hilfe. «Auch Kriege haben Regeln», betonte er am Freitag in New York.

    Menschen auf der Flucht

    Menschen in Autos machten sich auf Lastwagen, mit Eselskarren und zu Fuss auf der einzigen Hauptstrasse des Gebiets Richtung Süden auf. Die im Gazastreifen herrschende Hamas versuchte, fliehende Zivilisten davon abzuhalten, dem israelischen Aufruf zur Räumung des Nordens zu folgen. Sie sollten nicht auf die «Propagandanachrichten» reinfallen, hiess es.

    Laut Hamas-Angaben sollen Luftangriffe der israelischen Streitkräfte 70 Menschen auf der Flucht in den Süden des Gazastreifens getötet und 200 weitere verletzt haben. Die meisten Opfer seien Kinder und Frauen, erklärte ein Sprecher der Islamistenorganisation am Freitag. Drei Konvois seien bei dem «Massaker» getroffen worden. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Vom israelischen Militär gab es keine Bestätigung. Die Berichte würden geprüft, hiess es dort.

  • 2.20 Uhr

    Bericht: Israels Militär entdeckt tote Landsleute im Gazastreifen

    Das israelische Militär hat einem Medienbericht zufolge bei einem Vorstoss in den Gazastreifen Leichen vermisster Landsleute gefunden. Wie die «Jerusalem Post» am frühen Samstagmorgen berichtete, sollen die Leichen am Vorabend während eines Vorstosses der 7. Brigade im Grenzgebiet entdeckt worden sein. Angaben zur Anzahl der Toten gab es nicht. Die Brigade habe das Gebiet umstellt, worauf die Leichen geborgen und auf israelisches Territorium gebracht worden seien. Die Armee hat nach eigenen Angaben bereits mehrere begrenzte Vorstösse auf das Gebiet des Gazastreifens vorgenommen. Es wird erwartet, dass es zu einer Bodenoffensive kommt.

    Israels Armeesprecher Daniel Hagari hatte auf der vormals als Twitter bekannten Plattform X geschrieben, Ziel dieser Einsätze sei es, «das Gebiet von Terroristen und Waffen zu säubern». Dabei habe man auch versucht, Vermisste zu finden. Boden- und Panzertruppen hätten nach Spuren gesucht und «Terrorzellen ausgeschaltet».

    Nach Angaben des militärischen Arms der im Gazastreifen herrschenden Islamistenorganisation Hamas sollen 13 von rund 150 aus Israel verschleppten Geiseln bei den israelischen Luftangriffen auf das Küstengebiet getötet worden sein. Darunter seien auch ausländische Staatsangehörige, behaupteten die Al-Kassam-Brigaden in einer Stellungnahme. Unabhängig konnten diese Angaben nicht überprüft werden. Die israelische Armee wollte dem Bericht nach eigenen Angaben nachgehen.

  • 1.18 Uhr

    New Yorks Empire State Building strahlt für Opfer in Israel

    Eine Woche nach dem verheerenden Terrorangriff auf Israel ist die Spitze des New Yorker Empire State Buildings zum Gedenken an die Opfer beleuchtet worden. Die Lichter an dem berühmten Hochhaus in Manhattan erstrahlten in der Nacht zum Samstag in den blau-weissen Farben der israelischen Flagge.

    Nach Angaben der Gebäudeverwaltung sollte die Beleuchtung von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang und damit deutlich länger als sonst angeschaltet bleiben, damit die Menschen in Israel die Lichter über eine Live-Kamera ebenfalls sehen können. Das berühmte Hochhaus in Manhattan leuchtet fast jeden Abend in anderen Farben - Anlässe bieten etwa Feiertage und die Würdigung erfolgreicher Sportmannschaften.

    Terroristen hatten am Samstag im Auftrag der Islamistenorganisation Hamas ein Massaker unter israelischen Zivilisten in Grenzorten und auf einem Musikfestival angerichtet. Es war das folgenschwerste Blutvergiessen seit der israelischen Staatsgründung 1948.

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