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Russland-Ukraine-Krieg Die Ereignisse im Ukraine-Krieg bis KW 24 zum Nachlesen
Petar Marjanović
14.6.2025

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Auf Befehl von Kreml-Despot Wladimir Putin hat Russland 2022 die Ukraine überfallen. Seitdem tobt ein unerbittlicher Krieg.
- Alle wichtigen Ereignisse gibt es hier im Live-Ticker zum Ukraine-Krieg.
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LivetickerNeue Beiträge
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Liveticker beendet
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19.30 Uhr
Kiew: Iran ist ein Problem über Nahost hinaus
Die Ukraine warnt wegen der israelischen Luftangriffe auf den Iran vor einer weiteren Destabilisierung der internationalen Sicherheitslage. Das ukrainische Aussenministerium in Kiew erinnerte aber daran, dass der Iran Russland Waffen für dessen Angriffskrieg gegen die Ukraine liefere.
«Der Iran ist die Quelle zahlreicher Probleme im Nahen Osten und darüber hinaus», hiess es in einer Mitteilung. Sicherheit für die Region und für Europa werde es nur geben, wenn die internationale Gemeinschaft koordiniert aggressive Staaten wie Russland, den Iran und Nordkorea eindämme.
Kampfdrohne vermutlich vom Typ Shahed 136 (Schahed 136) iranischer Bauart. Diese Drohnen nutzt Russland oft für den Beschuss von Zielen in der Ukraine. Efrem Lukatsky/AP/dpa -
18.15 Uhr
Russland meldet Einnahme weiterer Ortschaft in ukrainischer Region Sumy
Die russische Armee hat nach eigenen Angaben ein weiteres Dorf in der ukrainischen Region Sumy eingenommen. Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, es habe die Kontrolle über das Dorf Jabluniwka übernommen, das rund neun Kilometer von der russischen Grenze entfernt liegt. Russland hatte seine Offensive in der Region Sumy in den vergangenen Wochen verstärkt, um nach den Worten von Präsident Wladimir Putin eine «Pufferzone» auf ukrainischem Territorium entlang der Grenze einzurichten.
Rauch steigt von einer Explosion nach einem russischen Drohnenangriff in Sumy auf. Evgeniy Maloletka/AP/dpa (Archivbild)Moskau hat Forderungen nach einer Waffenruhe in dem Konflikt immer wieder zurückgewiesen und stattdessen von der Ukraine gefordert, noch mehr Land abzugeben und Militärhilfe des Westens zu verhindern, wenn sie ein Friedensabkommen wolle. Russland hatte zu Beginn seiner Offensive im Jahr 2022 versucht, die Regionalhauptstadt Sumy einzunehmen, bevor es in einer ukrainischen Gegenoffensive zurückgedrängt wurde.
2024 startete Kiew in der russischen Region Kursk eine Offensive und nutzte die Region Sumy als Basis für ihre Militäraktion. Die russischen Streitkräfte eroberten jedoch nach und nach das Territorium zurück. Putin ordnete einen erneuten Vormarsch seiner Arme an, um die ukrainische Armee zurückzudrängen. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums nahm die russische Armee zudem in der ostukrainischen Region Donezk zwei weitere Dörfer ein.
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15.38 Uhr
Ukraine erhält weitere 1200 tote Soldaten von Russland
Die Ukraine hat von Russland weitere 1200 ihrer getöteten Soldaten zurückerhalten. Das teilte der für Kriegsgefangenenbelange zuständige Stab in Kiew mit. Die Übergabe sei unter Vermittlung des Internationalen Roten Kreuzes zustande gekommen.
Es ist die zweite Übergabe dieser Art in dieser Woche. Am Mittwoch hatte Kiew die sterblichen Überreste von 1212 Soldaten erhalten und Moskau im Gegenzug 27 Tote übergeben. Bei Verhandlungen in Istanbul am 2. Juni war von insgesamt 6000 Leichen ukrainischer Soldaten die Rede, die Russland an die Ukraine übergeben sollte.
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15.29 Uhr
EU-Länder verständigen sich auf Schutz für Ukrainer bis 2027
Die EU-Mitgliedsstaaten haben eine politische Grundsatzeinigung über die Verlängerung des vorübergehenden Schutzes für Flüchtlinge aus der Ukraine um ein weiteres Jahr - bis März 2027 - erreicht. Damit erhielten die Betroffenen weiterhin Zugang zum Arbeitsmarkt, zu Sozialleistungen und zur medizinischen Versorgung, ohne ein Asylverfahren durchlaufen zu müssen, hiess es in einer Mitteilung am Rande eines Treffens der EU-Innenminister in Luxemburg.
Die politische Einigung ist ein wichtiger Schritt. Die formelle Verabschiedung durch die Mitgliedstaaten steht aber noch aus und wird laut einem Sprecher in einer der kommenden Sitzungen erwartet.
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Freitag, 13.06., 14.09 Uhr
Ukraine erhält weitere Milliardensumme aus der EU
Die EU hat der von Russland angegriffenen Ukraine weitere Finanzhilfen in Höhe von einer Milliarde Euro als Teil eines grossen Hilfspakets überwiesen. Das Geld ist ein Darlehen, das mit Zinserträgen aus der Verwahrung von eingefrorenem Staatsvermögen Russlands in der EU zurückgezahlt wird. «Wir stehen der Ukraine auf lange Sicht zur Seite», schrieb Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf der Plattform X.
Today we disburse a new €1 billion to Ukraine.
— Ursula von der Leyen (@vonderleyen) June 13, 2025
Bringing our total support to almost 150 billion since Russia's full-scale invasion.
We are with Ukraine for the long haul.Das Unterstützungspaket ist Teil einer Initiative der G7-Gruppe der grossen demokratischen Industrienationen, die bis 2027 insgesamt neue Hilfszahlungen von rund 45 Milliarden Euro vorsieht. Die EU stellt davon 18,1 Milliarden Euro zur Verfügung - mit der neuen Auszahlung flossen seit Jahresbeginn bereits sieben Milliarden Euro.
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22.20 Uhr
Russland stellt Drohnentruppen als eigene Waffengattung auf
Ähnlich wie die Ukraine will auch Russland Drohnentruppen als eigene Waffengattung in der Armee aufbauen. Das kündigte der russische Präsident Wladimir Putin in Moskau vor Vertretern von Armee und Regierung an. «Wir sehen, wie die Wirksamkeit unbemannter Fluggeräte im Kampfeinsatz rapide wächst», sagte Putin nach Angaben des Kremls. Etwa die Hälfte der zerstörten oder beschädigten gegnerischen Ziele gehe mittlerweile auf das Konto der Drohnenpiloten.
Wegen der wachsenden Bedeutung unbemannter Waffensysteme im Krieg hat die Ukraine im Juni 2024 eine eigene Truppengattung geschaffen. Diese Brigaden setzen verschiedene Flugdrohnen ein und entwickeln sie in Zusammenarbeit mit der Industrie weiter. Es geht aber auch um Seedrohnen, also bewaffnete ferngesteuerte Boote, Kampf- oder Minenräumroboter. Drohnenpiloten sind aber auch in anderen Truppenteilen im Einsatz.
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20.24 Uhr
Selenskyj: Wir drängen Angreifer im Gebiet Sumy zurück
Die ukrainische Armee kann nach Darstellung von Präsident Wolodymyr Selenskyj die russische Offensive im nordöstlichen Gebiet Sumy abblocken. «Unsere Einheiten im Gebiet Sumy drängen die Besatzer allmählich zurück», sagte Selenskyj in einer Videobotschaft. Er stützte sich dabei nach eigenen Angaben auf einen Bericht von Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj zur Lage an der Front.
«Ich danke Ihnen! Ich danke jedem Soldaten, Unteroffizier und Offizier für dieses Ergebnis», sagte Selenskyj in Kiew. Details nannte er nicht, auch gab es keine unabhängige Bestätigung für seine Angaben.
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18.39 Uhr
Marschflugkörper und Drohnen: neue Kooperation Deutschlands mit Ukraine
Deutschland und die Ukraine wollen gemeinsam in die Produktion von Waffensystemen mit grosser Reichweite einsteigen. Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nannten nach Gesprächen in Kiew Marschflugkörper, Drohnen und Raketen als Waffensysteme einer neuen Zusammenarbeit.
Für die Kooperation wird Deutschland Geld, die Ukraine ihre mit der Kriegserfahrung entwickelten Technologien beitragen. Pistorius machte auch deutlich, dass die Bundesregierung in diesem Jahr insgesamt etwa 9 Milliarden Euro für die Militärhilfe an das Land bereitstellen wolle.
Selenskyj sagte, Voraussetzung für das gemeinsame Projekt sei ein besonders grosses Vertrauen gegenüber Deutschland. Die Bundesregierung verspricht sich davon auch Technologie für die Bundeswehr.
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16.21 Uhr
Boden-Roboter rettet ukrainischen Soldaten
«Weiter, weiter», feuern die ukrainischen Soldaten ihren Kameraden an, den sie aus der Luft mit einer Drohne beobachten. Der Verwundete stemmt sich mühsam auf den Anhänger eines Gefährts: Es handelt sich um ein ferngelenktes Fahrzeug.
Das Video der Rettung eines Mitglieds der 54. Mechanisierten Brigade durch eine Bodendrohne beweist, dass der Krieg in der Ukraine die Drohnen-Technik nicht nur zu Luft und zu Wasser, sondern auch zu Lande nach vorne katapultiert. Das K-2-Battalion habe zuletzt vier solche Rettungen in vier Tagen durchgeführt, schreibt «Militarnyi».
Video from the AFU's K-2 Battalion, 54th Mechanized Brigade, showing a badly wounded defender pinned-down in a dangerous location being rescued by a remotely-controlled UGV (Unmanned Ground Vehicle).#OSINT pic.twitter.com/KLTtfe9mq5
— OSINT Intuit 🇺🇸 🇨🇦 🇬🇧 🇺🇦 🇮🇱 🇬🇪 (@UKikaski) June 11, 2025«Bald wirst du Zeuge von Veränderungen, die die Überlebenschancen eines einfachen Infanteristen deutlich erhöhen werden. Ich spreche nicht von unserer Unit, sondern von allen Einheiten der Streitkräfte», wird Regimentskommandeur Kyrylo Veres zitiert.
«Schliesslich ist es die Aufgabe der K-2, im Interesse der benachbarten Brigaden zu arbeiten und das Leben ihrer Männer am Boden zu retten. Unbemannte Systeme haben den Krieg bereits verändert – in der Luft und zur See. Jetzt sind die Bodenroboter an der Reihe», so der Offizier.
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15.50 Uhr
Neue Töne: USA gratulieren Kreml am «Tag Russlands»
Anlässlich des russischen Nationalfeiertages hat US-Aussenminister Marco Rubio Glückwünsche gesandt und Friedensbemühungen im Ukraine-Krieg angemahnt. Die USA unterstützten das russische Volk weiter in seinem Streben nach einer besseren Zukunft, liess Rubio im Namen des amerikanischen Volkes ausrichten.
In seinem Schreiben bekräftigte er den Wunsch der USA nach «konstruktiver Zusammenarbeit mit der Russischen Föderation, um einen dauerhaften Frieden zwischen Russland und der Ukraine zu erreichen»: «Wir hoffen, dass der Frieden zu für beide Seiten vorteilhafteren Beziehungen zwischen unseren Ländern führt.»
Kiew reagierte auf die Botschaft, ohne die USA direkt zu nennen. «Mir als Minister eines kämpfenden Landes, war es heute Morgen besonders unangenehm die öffentlichen Glückwünsche einiger Länder an die Adresse des russischen Aggressors zu lesen», sagte der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha in Rom gemäss einer Meldung von Interfax-Ukraine.
Es könne keine Belohnung für das «Aggressorland» geben. «Und ich habe das moralische Recht, dies zu äußern», fügte er hinzu. Am 12. Juni 1990 beschloss das Parlament der Sowjetrepublik Russland die staatliche Souveränität und damit praktisch die Unabhängigkeit von der zerfallenden Sowjetunion. Das Datum wird deshalb jährlich als «Tag Russlands» begangen.
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11.29 Uhr
Russland soll eine Million Soldaten verloren haben
Russland hat nach nicht überprüfbaren Angaben des ukrainischen Generalstabs seit Beginn seines Angriffskrieges mehr als eine Million Soldaten verloren.
Insgesamt seien 1'000'340 russische Soldaten getötet oder verletzt worden, teilte die Militärführung in Kiew mit. Die Millionenmarke wurde demnach überschritten, als innerhalb von 24 Stunden 1140 russische Soldaten getötet oder verletzt worden seien.
Die Ukraine veröffentlichte die Zahl mit einer für das Land wichtigen psychologischen Marke am russischen Nationalfeiertag. Die Nato hatte schon im April die russischen Verluste im Angriffskrieg gegen die Ukraine mit etwa 900'000 beziffert. Mit Verlusten sind sowohl getötete als auch verletzte Soldaten gemeint. Ein ranghoher Nato-Beamter sprach in Brüssel am Rande eines Aussenministertreffens von bis zu 250'000 Toten.
Russland selbst macht keine Angaben zu Toten und Verletzten. Überprüfbar sind die ukrainischen Angaben nicht, unabhängige Experten nennen niedrigere Zahlen.
Die Zahlen zu toten und verletzten Soldaten gelten für die Seiten als wichtige Grösse im Informationskrieg. Unabhängige Medien hatten im Mai nach Recherchen etwa in Sterberegistern und aufgrund von Todesmeldungen die Zahl der bisher getöteten russischen Soldaten mit mehr als 108'000 angegeben.
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6.03 Uhr
Pistorius in Kiew – Gespräche über weitere Militärhilfe
Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius ist zu politischen Gesprächen in der ukrainischen Hauptstadt Kiew eingetroffen. Der SPD-Politiker sagte, er wolle sich über die Lage in der Ukraine informieren und mit Regierungsvertretern über weitere Militärhilfe für das von Russland angegriffene Land sprechen.
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4.44 Uhr
Ukraine weiter unter Druck
Der Ukraine mangelt es an Munition und auch bei der Mobilisierung neuer Soldaten gibt es Probleme. Russland macht mit seinem Übergewicht an Menschen und Material weiter Druck an der Front. So gab es dem Generalstab in Kiew zufolge allein in den letzten 24 Stunden rund 200 Zusammenstösse.
Vor allem im Gebiet Donezk waren die russischen Truppen demnach sehr aktiv. Rund um die strategisch wichtige Stadt Pokrowsk habe es knapp 60 Vorstösse gegeben. Pokrowsk ist seit Monaten ein Schwerpunkt der russischen Angriffe. Auch im südlich von Pokrowsk gelegenen Raum Nowopawliwsk waren es laut dem abendlichen Lagebericht des Generalstabs gut 30 Attacken.
Die stark zerstörte Stadt Myrnohrad an der Front im Gebiet Donezk ist seit Monaten ein Schwerpunkt der russischen Angriffe. (11. Juni 2025) Bild: Keystone/EPA/Maria SenovillaDer Beschuss des Hinterlands hält ebenso mit unverminderter Härte an. In der Nacht zum Donnerstag wurden erneut in mehreren ukrainischen Regionen Drohnenangriffe gemeldet.
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4.28 Uhr
Ukraine-Gipfel in Odessa: Zusagen für Waffenhilfen
Die Ukraine hat bei einem Gipfel von Staats- und Regierungschefs aus Südosteuropa im Schwarzmeerhafen Odessa nach eigenen Angaben Zusagen für zusätzliche Waffenhilfen bekommen. Es seien «weitere Verteidigungspakete von einigen Ländern bestätigt» worden, sagte der ukrainische Aussenminister Andrij Sybiha im Fernsehen. Details nannte er nicht. Die Notwendigkeit der Aufrüstung unterstrich Präsident Wolodymyr Selenskyj auch mit dem Vorwurf, dass Russland weitreichendere Eroberungspläne hege als offiziell bekannt.
Bei dem Ukraine-Südosteuropa-Gipfel kamen rund ein Dutzend Staats- und Regierungschefs zusammen, um die Probleme der Region zu besprechen und Hilfe für die Ukraine zu koordinieren. Selenskyj bat erneut um Stärkung der Flugabwehr, aber auch um politische Unterstützung etwa beim erhofften Beitritt zur EU. Der Ukrainer veröffentlichte auf Telegram ein Video, das ihn dabei zeigt, wie er mit mehreren Staatsgästen Blumen für die gefallenen ukrainischen Soldaten niederlegt.
At the Ukraine – Southeast Europe Summit in Odesa, I emphasized that Moscow doesn’t see Ukraine as a country, just as a pile of resources and a military staging ground for its next invasions. We all in the region are dealing with the same source of destruction. pic.twitter.com/faZNhkFv5f
— Volodymyr Zelenskyy / Володимир Зеленський (@ZelenskyyUa) June 11, 2025Russlands Expansionsgelüste beschränkten sich längst nicht auf den Süden und Osten der Ukraine, warnte Selenskyj. «Die russischen Militärpläne zielen auf diese Region – Odessa – und dann auf die Grenzen zu Moldawien und Rumänien», sagte Selenskyj bei dem Gipfel. Der Kreml wolle in der Region Chaos säen, um Europa insgesamt zu schwächen.
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Donnerstag, 12. Juni 2025, 4.15 Uhr
Serbiens Präsident erstmals seit Kriegsbeginn in Ukraine
Der serbische Präsident Alexandar Vucic ist wegen des Gipfel svon Staats- und Regierungschefs aus Südosteuropa in Odessa erstmals seit Kriegsbeginn in die Ukraine gereist. Er verweigert sich den Sanktionen gegen Russland und macht den Westen für Putins Krieg gegen die Ukraine verantwortlich. Vor einem Monat besuchte Vucic die Militärparade in Moskau. In Odessa versprach er Medienberichten zufolge, sich am Wiederaufbau von ein bis zwei ukrainischen Städten oder Regionen zu beteiligen. Serbien unterstütze die territoriale Unverletzlichkeit der Ukraine, sagte er zudem.
Allerdings unterzeichnete er die Schlusserklärung des Gipfels in Odessa nicht. Vucic begründete dies damit, dass dort Sanktionen gegen Russland festgeschrieben seien.
Die Beziehungen zwischen Serbien und Russland gelten als traditionell freundschaftlich. Trotzdem gab es zuletzt Verstimmungen zwischen Moskau und Belgrad, als der russische Auslandsgeheimdienst Serbien den Verkauf von Munition an die Ukraine vorwarf.
I spoke with Serbia’s President @avucic. I am grateful for his participation in the Ukraine – Southeast Europe Summit and for the assistance to Ukraine. This is the President’s first visit to Ukraine, and it is truly important to be here in Ukraine and witness the war firsthand.… pic.twitter.com/zPgoRcDnER
— Volodymyr Zelenskyy / Володимир Зеленський (@ZelenskyyUa) June 11, 2025 -
21.18 Uhr
Selenskyj: Kreml will Korridor bis nach Rumänien erobern
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland vorgeworfen, weitreichendere Eroberungspläne zu verfolgen, als offiziell bekannt. «Die russischen Militärpläne zielen auf diese Region – Odessa – und dann auf die Grenzen zu Moldawien und Rumänien», sagte Selenskyj bei einem Gipfel mit den Staats- und Regierungschefs aus Südosteuropa in Odessa. Russland strebe danach, in der Region Chaos zu säen, um Europa insgesamt zu schwächen.
Kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs hatte Rustam Minnekajew, ein ranghoher General in Moskau, die Kontrolle über den Süden der Ukraine und den Landweg zu der von Moldau abtrünnigen Region Transnistrien zu den Kriegszielen erklärt. Offiziell hatte sich der Kreml dazu allerdings nicht bekannt.
Laut Selenskyj sind die Interessen des Kremls nicht auf die Ukraine begrenzt. So schüre Russland ethnische Konflikte auf dem Balkan, habe sich in die Wahlen eingemischt und plane, die Kontrolle über die Ex-Sowjetrepublik Moldau wiederherzustellen. Wenn bei der Parlamentswahl in Moldau im September Europa Russland unterliege, werde dies Moskau ermutigen, sich noch stärker in die Angelegenheiten anderer europäischer Staaten einzumischen, warnte Selenskyj.
Bei dem Ukraine-Südosteuropa-Gipfel wollen die Staats- und Regierungschefs die Probleme der Region besprechen, aber auch Hilfe für die Ukraine koordinieren. Selenskyj bat erneut um die Stärkung der Flugabwehr, aber auch politische Unterstützung etwa beim Beitritt zur EU. Der Ukrainer veröffentlichte auf Telegram ein Video, wie er mit mehreren Staatsgästen Blumen für die gefallenen ukrainischen Soldaten niederlegt.
Zelensky: Russia plans to seize Odesa and reach the borders of Moldova and Romania pic.twitter.com/JQfKOYnUU6
— NEXTA (@nexta_tv) June 11, 2025 -
20.27 Uhr
Ukraine erhält von Russland über 1000 Soldatenleichen
Nach tagelangem Streit um die Rückgabe der Überreste im Krieg getöteter ukrainischer Soldaten hat Kiew nun aus Russland die ersten Leichen zurückerhalten. 1212 Leichname seien zurückgegeben worden, teilte der Stab für Kriegsgefangenenbelange in Kiew mit.
Die Soldaten seien bei Kämpfen in der westrussischen Grenzregion Kursk und den ukrainischen Gebieten Charkiw, Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson getötet worden, hiess es. Russland erhielt im Gegenzug 27 getötete Soldaten zurück, wie Moskaus Verhandlungsführer Wladimir Medinski mitteilte.
«Jetzt können sie auf christliche Weise der Erde übergeben werden», schrieb Medinski bei Telegram. Er hatte seit Tagen kritisiert, dass die Ukraine die Überreste von Tausenden Soldaten nicht abnehme und forderte Kiew auf, den in Istanbul Anfang des Monats getroffenen Vereinbarungen nachzukommen. Die Angehörigen in der Ukraine sollten sich so von ihren Gefallenen verabschieden können.
⚡️Ukraine repatriates bodies of 1,212 fallen soldiers.
— The Kyiv Independent (@KyivIndependent) June 11, 2025
The remains of soldiers were returned from multiple front-line regions, including Kharkiv, Donetsk, Luhansk, Zaporizhzhia, Kherson, and Sumy oblasts.https://t.co/DtGyoSsdOk -
5.29 Uhr
Russland überzieht Charkiw mit Drohnenangriffen – Tote
Bei einem erneut heftigen russischen Drohnenangriff auf das ostukrainische Charkiw sind Medienberichten zufolge in der Nacht mindestens zwei Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt worden. Unter den 37 Verletzten seien fünf Kinder, meldete das Portal «Kyiv Independent» unter Berufung auf Bürgermeister Ihor Terechow. Er berichtete von getroffenen Wohnhäusern und einem grösseren Brand. Der Nachrichtenagentur RBK-Ukraine zufolge wurden auch Gebäude von Unternehmen beschädigt.
⚡️Update: 2 killed, 54 injured in large-scale drone attack on Kharkiv.
— The Kyiv Independent (@KyivIndependent) June 11, 2025
The number of injured victims has risen to 54, including eight children, in the large-scale overnight drone attack on Kharkiv, regional Governor Oleh Syniehubov said.https://t.co/c9c3LBPaS7Erst vor wenigen Tagen war der bislang heftigste Angriff auf Charkiw seit Kriegsbeginn mit mehreren Toten und zahlreichen Verletzten gemeldet worden. Die nahe an der Grenze zu Russland gelegene Grossstadt ist immer wieder Ziel russischer Angriffe.
Ukrainische Rettungskräfte suchen nach einem russischen Raketenangriff auf Charkiw am Dienstag unter den Trümmern nach Opfern. Bild: Keystone/Ukrainian Emergency Service via AP -
5.26 Uhr
Kiew will Ölpreisgrenze halbieren
Die EU treibt neue Sanktionen gegen Russlands Ölsektor voran. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert die westlichen Industrieländer dabei auf, ihre Preisobergrenze für russisches Öl zu halbieren. Die Öl-Preisobergrenze soll Russlands Einnahmen aus Ölexporten begrenzen, ohne die weltweite Energieversorgung zu gefährden. Westliche Staaten dürfen russisches Öl nur kaufen, wenn der Preis diese Obergrenze nicht überschreitet.
Die Preisobergrenze für russisches Öl liegt derzeit bei 60 Dollar pro Barrel. Selenskyj will diese halbieren. «Jeder unserer Partner weiss, welcher Preisdeckel nötig ist – 30 Dollar (pro Barrel), nicht mehr», sagte er in seiner abendlichen Videobotschaft. Selenskyj bezog sich auf den Vorschlag der EU-Kommission, die Preisobergrenze auf 45 Dollar zu senken. Die Halbierung würde nach Ansicht Selenskyjs Russland tatsächlich unter Druck setzen, Frieden zu suchen. Andere Motive verstehe Moskau nicht. Er sei im Bilde darüber, dass der Westen derzeit über einen Preiskompromiss verhandle. «Schluss mit den Kompromissen gegenüber Russland», jeder dieser Kompromisse verzögere den Frieden, sagte Selenskyj.
Die EU-Kommission hatte zuvor neue Sanktionen gegen Russland vorgeschlagen, die den Energie- und Bankensektor der Atommacht treffen sollen. Allerdings müssen die Mitgliedsländer den Massnahmen noch zustimmen. Die Regierung der Slowakei hat schon Widerstand gegen das 18. Sanktionspaket angekündigt. Bratislava stört sich am geplanten Aus für den Import von Gas, Öl und Kernbrennstoffen. «Die Ölpreisobergrenze ist eine Massnahme der G7-Koalition, daher werden wir Ende dieser Woche oder Anfang nächster Woche beim G7-Gipfel in Kanada darüber beraten, wie wir gemeinsam vorgehen wollen», sagte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.
Das Gipfeltreffen der sieben westlichen Industrienationen (G7) findet am 15. bis 17. Juni in Kanada statt. Mitglieder der «Gruppe der Sieben» sind Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Italien, Japan, Kanada und die USA. Auch US-Präsident Donald Trump wird erwartet.
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5.26 Uhr
Deutscher General übernimmt Nato-Kommando für Ostflanke
Der deutsche Luftwaffen-General Ingo Gerhartz führt in den kommenden Jahren operativ den Schutz der Nato-Ostflanke des Bündnisses. Der 59-jährige übernimmt am Mittag das Kommando über das dafür zuständige Nato-Hauptquartier im niederländischen Brunssum («Allied Joint Force Command») von dem italienischen General Guglielmo Luigi Miglietta.
Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine ist die Fähigkeit der Nato-Staaten zur Abschreckung und Verteidigung im Osten des Bündnisgebietes wieder ein Kernauftrag. Zuletzt sind Warnungen davor, Russland könne die Beistandsverpflichtung der Nato-Staaten untereinander testen, wieder energischer geworden.
Der deutsche Luftwaffen-General Ingo Gerhartz. (Archivbild) Bild: Keystone/dpa/Kay NietfeldGerhartz – zuvor Inspekteur der Luftwaffe in Deutschland – steuert im Bündnis das Militär entlang einer fast 3900 Kilometer langen Grenze zu Russland und Weissrussland. Sie führt von Norwegen und Finnland über das Baltikum bis nach Ungarn. In Brunssum befindet sich eines von insgesamt drei operativen Nato-Hauptquartieren. Die anderen beiden sind in Neapel und Norfolk (USA) und werden von US-Amerikanern geführt.
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Mittwoch, 11. Juni 2025, 4.30 Uhr
Slowakei droht mit Veto gegen EU-Sanktionen
Die Slowakei droht, geplante neue EU-Sanktionen gegen Russland mit einem Veto zu blockieren. Ministerpräsident Robert Fico schrieb auf seiner Facebook-Seite: «Die Slowakische Republik unterstützt das vorbereitete 18. Sanktionspaket gegen die Russische Föderation nicht, wenn ihr die Europäische Kommission keine reale Lösung für die Krisensituation bietet, in die die Slowakei durch das völlige Einstellen der Lieferungen von Gas, Öl und Kernbrennstoffen aus Russland kommt.»
Das direkt an die Ukraine grenzende EU- und Nato-Land Slowakei ist so abhängig von russischen Rohstofflieferungen wie kaum ein anderes in Europa. Bislang hat die Slowakei allen Sanktionsmassnahmen zugestimmt, weil sie von der EU eine Ausnahmegenehmigung von den Bestimmungen bekam. Mit dem geplanten neuen Sanktionspaket soll diese jedoch fallen.
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18.42 Uhr
Moskau: Kein Kriegsende ohne Stopp der Nato-Osterweiterung
Russland verlangt nach Angaben aus dem Aussenministerium einen Stopp der Nato-Osterweiterung als Voraussetzung für ein Ende des Krieges gegen die Ukraine. Die Bereitschaft dazu sei ein Test, ob die USA ernsthaft ein besseres Verhältnis zu Russland anstrebten, sagte Vizeaussenminister Sergej Rjabkow der staatlichen Nachrichtenagentur Tass.
Die russische Führung stellt die Ausdehnung des westlichen Bündnisses nach Osten und eine mögliche Aufnahme der Ukraine immer wieder als Grund ihres Angriffskrieges dar. Rjabkow verwies auf ein Memorandum vom Dezember 2021, also zwei Monate vor dem Angriff auf die Ukraine. Moskau verlangte darin einen Aufnahmestopp und die Rücknahme von Truppenstationierungen in den neuen Nato-Staaten seit 1997. Die Forderung sei weiter gültig, sagte Rjabkow.
Aktuelle Überlegungen im US-Verteidigungsministerium, etwa 10.000 Soldaten aus dem Osten Europas abzuziehen, könnten «der Sicherheit des ganzen Kontinents nutzen», sagte der russische Vizeaussenminister. Die Nato hatte das Ultimatum damals zurückgewiesen. Seit Beginn des Ukraine-Kriegs sind Finnland und Schweden dem Bündnis beigetreten; zur Sicherung der baltischen Staaten werden dort mehr Truppen stationiert.
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17.04 Uhr
Israel liefert Kiew Patriot-Luftabwehr
Israel hat der Ukraine Luftabwehrsysteme vom amerikanischen Typ Patriot geliefert, die in dem Land dringend benötigt werden.
Sie ist besonders wichtig, um Städte und Einrichtungen vor Hyperschall-Raketen und Marschflugkörpern zu schützen. Die Überhabe hat der israelische Botschafter in der Ukraine in einem Interview mit der Journalistin Marichka Dovbenko verraten.
«Die Patriot-Systeme, die wir einst von den USA bekommen haben, sind nun in der Ukraine», wird Michael Brodsky zitiert. «Das sind israelische Systeme, die Anfang der 1990er Jahre zu Israels Arsenal gehörten. Wir haben zugestimmt, sie an die Ukraine zu übergeben.»
Der Diplomat fügt an, es sei «leider ist darüber nicht viel gesagt worden. Aber wenn Leute behaupten, dass Israel militärisch nicht geholfen hat, stimmt das einfach nicht.»
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16.28 Uhr
Propagandaschlacht um Leichen-Austausch
Zwischen Russland und der Ukraine stockt der vereinbarte Austausch von Kriegsgefangenen und toten Soldaten. Es gebe zwar Kontakte, Zahlen würden zusammengestellt, aber noch fehle eine abschliessende Übereinkunft, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow in Moskau.
«Sowie diese abschliessende Übereinkunft steht, wird – das hoffen wir – der Austausch stattfinden», sagte laut staatlicher Nachrichten-Agentur Tass. Gestern liessen beide Seiten gefangene Soldaten unter 25 Jahren frei, eine genaue Zahl wurde nicht genannt.
🔅After the prisoner exchange, one of the released Ukrainian captive soldiers displayed his body, covered with signs of torture, multiple injuries, and deliberate burns. On his body, the phrase "Glory to Russia" was branded by burning.#UkraineRussiaWar #RussiaUkraineWar pic.twitter.com/SGcgutRshg
— Iran and world news (@katra503030) June 9, 2025Den Austausch von Gefangenen sowie die Rückgabe von bis zu 6000 toten ukrainischen Soldaten hatten beide Seiten Anfang Juni in Istanbul vereinbart. Bei der Umsetzung hakt es aber. Peskow meint, dass an der belarussischen Grenze mehr als 1200 Leichen ukrainischen Soldaten in Kühlwagen auf die Rückgabe warteten.
Die Sprecherin des russischen Aussenministeriums, Maria Sacharowa, nannte es unmenschlich, dass die Ukraine ihre Toten nicht zurücknehmen würden. Zu dem Problem hat jedoch der ukrainische Koordinierungsstab erklärt, dass die russische Seite die Übergabe ohne genaue Absprache des Termins eigenmächtig begonnen habe. Alle toten Soldaten würden heimgeholt, heisst es.
Sollten indes bis zu 6000 Soldatenleichen heimkehren, wäre dies für die Ukraine nicht nur ein Trauerfall von bislang ungekanntem Ausmass, es wäre auch eine schwere finanzielle Bürde für das angegriffene Land. Wird der Tod eines Soldaten im Kampfeinsatz anerkannt, bekommen Angehörige in Summe 15 Millionen Hrywnja ausgezahlt, umgerechnet knapp 300'000 Franken.
The head of the Russian negotiators, Medinsky, calls on the Ukrainians to honor the agreements and accept 6000 refrigerated bodies of the Ukrainian KIA. The Ukrainians refuse to accept them bec if all the bodies are ID-ed Zelensky will have to pay $2.2B to the families. #Ukraine pic.twitter.com/O4z4HaLCbc
— Soror Inimicorum 🇷🇺🇺🇸☦️ (@SororInimicorum) June 7, 2025Davon gibt es 56'000 Franken sofort und den Rest in 40 Monatsraten. 6000 Leichname wären eine Belastung für den Staatshaushalt von mehr als 1,8 Milliarden Franken. Allerdings ist zu bedenken, dass auch Moskau Hinterbliebenen Prämien auszahlen müsste.
Auch deswegen kursiert der Vorwurf, dass die Behörden einen Soldaten eher als vermisst gelten lassen, als seinen Tod anzuerkennen. Im Parlament wird ein Gesetzentwurf diskutiert, nachdem als vermisst geltende Soldaten erst zwei Jahre nach Kriegsende gerichtlich für tot erklärt werden können.
Ausserdem hat Präsident Wolodymyr Selenskyj vergangene Woche Montag erstmals den Verdacht geäussert, der Ukraine könnten russische Leichen untergeschoben werden. Er berief sich dabei auf einen angeblichen Vorfall in der Vergangenheit. Belege legte er nicht vor.
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14.15 Uhr
Ukrainische Drohnen attackieren Russland und die Krim
Das russische Verteidigungsministerium berichtete heute, es habe 102 ukrainische Drohnen über russischen Regionen und der von Russland illegal annektierten ukrainischen Halbinsel Krim abgeschossen.
Im russischen Grenzgebiet Belgorod wurde nach Angaben des Gouverneurs Wjatscheslaw Gladkow eine Frau bei einem ukrainischen Drohnenangriff getötet. Es habe auch Verletzte gegeben.
Ein Angriffsziel war nach russischen Medienberichten eine Drohnenfabrik bei der Stadt Jelabuga in der Teilrepublik Tatarstan.
A když se ho nepodařilo zastavit, tak je logické, že dosáhl svého cíle.
— 🍀Tomáš Doupal 🇨🇿 (@TomasDoupa39474) June 10, 2025
Jelabuga, Tatarstán. Detekován kouř poblíž továrny na drony. pic.twitter.com/HZtTNFyjT2 -
13.15 Uhr
Selenskyj: Orban macht «historischen Fehler»
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die gegen sein Land gerichtete Politik des rechtspopulistischen ungarischen Premier Viktor Orban als «historischen Fehler» bezeichnet. Er warf Orban zudem vor, Propaganda gegen die Ukraine für seinen eigenen Wahlkampf zu benutzen.
«[Orban] benutzt die Ukraine für seine eigene Wahl. Er versteht nicht, dass dies viel schwerwiegendere und gefährlichere Folgen haben wird: die Radikalisierung und den Anti-Ukrainismus der ungarischen Gesellschaft. Indem er uns nicht hilft, tut er [Kremlchef Wladimir] Putin einen Gefallen. Deshalb habe ich gesagt, dass Viktor einen schweren historischen Fehler begeht», sagte Selenskyj in einem Interview der ungarischen Internetzeitung «Valaszonline».
Sie kommen nicht zusammen: Viktor Orban und Wolodymyr Selenskyj – hier am 27. Juni 2024 in Brüssel. KEYSTONESeit Wochen macht Orbans Regierung mit einer Plakatkampagne Stimmung gegen Hilfe für die Ukraine und gegen einen ukrainischen EU-Beitritt. Hilfe für die Ukraine würde Ungarn in den Krieg ziehen und die Wirtschaft schädigen, lautet der Tenor der Kampagne.
Auf den Plakaten sind auch Porträts von Selenskyj zu sehen. «Aber dass er mein Gesicht für seine eigene Wahl benutzt? Ich habe ihm das nicht gestattet!», sagte Selenskyj dazu.
Selenskyj erinnerte auch daran, dass der ukrainische Sicherheitsdienst SBU Anfang Mai dieses Jahres zwei Ukrainer ungarischer Ethnie festgenommen hatte, die im Verdacht stehen, für den ungarischen Militärgeheimdienst KNBSZ spioniert zu haben.
Man habe dazu weiteres Beweismaterial, das bisher nicht veröffentlicht worden sei, sagte Selenskyj. Im Gegenzug hatte Ungarn im Mai einen angeblich für die Ukraine arbeitenden Spion verhaftet, der zudem auch dem ungarischen Oppositionsführer Peter Magyar nahesteht.
Die nächste Parlamentswahl im EU- und Nato-Land Ungarn ist im Frühjahr 2026 fällig. Mit Blick darauf steht der seit 2010 regierende Orban unter Druck, denn er hat erstmals einen ernstzunehmenden Konkurrenten: Die neue liberalkonservative Partei Tisza von Magyar liegt in Umfragen mit Abstand vor Orbans Partei Fidesz.
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10.30 Uhr
Angriffe auf Kiew und Odessa fordern zwei Tote
Bei einem russischen Drohnen- und Raketenangriff auf die ukrainischen Städte Odessa und Kiew – sihe Eintrag 4 Uhr – sind nach Angaben der Behörden zwei Menschen getötet und mindestens 13 weitere verletzt worden.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnete den Beschuss in der Nacht zum Dienstag als «einen der grössten» Angriffe des seit 2022 andauernden russischen Angriffskriegs. Die russischen Truppen hätten mehr als 315 Drohnen und sieben Raketen abgefeuert. Bei den meisten Drohnen habe es sich um Geschosse vom Typ Schahed gehandelt.
«Russische Raketen- und Schahed-Angriffe sind lauter als die Bemühungen der Vereinigten Staaten und anderer weltweit, Russland zum Frieden zu zwingen», teilte Selenskyj im Internet mit. Er forderte «konkrete Massnahmen» der USA und Europas, um auf den jüngsten Angriff zu reagieren.
In der Hafenstadt Odessa im Süden der Ukraine seien eine Geburtsklinik und Wohngebäude beschädigt worden, teilte der Chef der Regionalverwaltung, Oleh Kiper, mit. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft kamen in Odessa zwei Menschen ums Leben. Neun weitere Menschen seien verletzt worden.
In der Hauptstadt Kiew wurden vier Menschen verletzt, wie Bürgermeister Vitali Klitschko mitteilte. Journalisten der Nachrichtenagentur AP hörten stundenlang das Geräusch von Explosionen und fliegenden Drohnen.
Fucking orcs 🤬 the capital Kyiv is burning!! 10th June 2025.
— Richard Woodruff 🇺🇦 (@frontlinekit) June 10, 2025
In Odesa they hit a maternity hospital, I have no words, THIS IS GENOCIDE.
When will people care? 💔 pic.twitter.com/8UsL5InvUfBewohnerinnen und Bewohner suchten in U-Bahn-Stationen Zuflucht vor dem Beschuss. Die 37-jährige Krystyna Semak aus Kiew sagte, die Explosionen hätten ihr Angst gemacht. Sie sei um zwei Uhr morgens mit ihrem Teppich in eine U-Bahn-Station gerannt.
Zuvor hatte Russland beim grössten nächtlichen Drohnenangriff auf die Ukraine seit Beginn seines Kriegs fast 500 solcher Geschosse auf das Land abgefeuert.
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9 Uhr
BND-Chef: «Das muss man in den Anfängen wehren»
Der Präsident des deutschen Bundesnachrichtendienstes (BND), Bruno Kahl, warnt davor, die russischen Absichten in Bezug auf den Westen und die Nato zu unterschätzen.
«Wir sind sehr sicher und haben dafür auch nachrichtendienstliche Belege, dass die Ukraine nur ein Schritt auf dem Weg nach Westen ist», sagte Kahl im Podcast Table.Today. «In Moskau gibt es Leute, die glauben nicht mehr, dass Artikel 5 der Nato funktioniert. Und sie würden das gerne testen.»
Dieser Artikel ist das Herzstück der kollektiven Verteidigung und regelt die Beistandspflichten im Fall eines Angriffes. Das Ziel der russischen Führung sei es, den Einflussbereich nach Westen auszudehnen. «Sie wollen die Nato zurückkatapultieren auf den Stand von Ende der 90er Jahre. Sie wollen Amerika aus Europa rauskicken und dazu ist ihnen jedes Mittel recht», sagte Kahl.
Bruno Kahl, Präsident des Bundesnachrichtendienstes, warnt vor russischer Ausdehnung nach Westen. Arhivbild: KEYSTONEDer Deutsche mahnte: «Das muss man in den Anfängen wehren.» Die Abschreckung sei der «unblutigste Weg», um Krieg zu verhindern. Verhandlungen des Westens mit Russland hält der Chef des deutschen Auslandsgeheimdienstes derzeit nicht für vielversprechend. «Es gibt nicht den geringsten Anhaltspunkt dafür, dass Putin an seiner Denke, in seiner aggressiven Art und Weise, dieses Problem zu Ende bringen zu wollen, etwas geändert hat», sagte Kahl.
Mit Blick auf für die jüngsten Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland in Istanbul von Moskau vorgelegten Maximalforderungen sagte der BND-Chef. «Das letzte Papier, was übergeben worden ist in Istanbul, ist ein bester Beweis dafür, dass eigentlich eine Kapitulation verlangt wird und sonst nichts.»
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5.27 Uhr
Slowakischer Premier lobt «Effizienz» autoritärer Staaten
Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico hat mit einem Lob für wirtschaftliche «Effizienz» autoritär geführter Staaten und Kritik an der europäischen Demokratie irritiert. Bei einem Besuch in Usbekistan sagte der linksnationale Politiker zu slowakischen Journalisten: «Mir scheint immer mehr, dass wir in Europa über eine Reform des auf freien demokratischen Wahlen beruhenden politischen Systems nachdenken müssen, damit wir konkurrenzfähig sind.» Länder wie Usbekistan, aber auch China oder Vietnam seien wirtschaftlich effizienter, weil sie entschlossener agieren könnten.
Erst auf ausdrückliche Nachfragen von Journalisten schwächte Fico ab, dass es ihm natürlich nicht um eine Abschaffung der Demokratie gehe. Sehr wohl aber sollten weniger Parteien an Entscheidungsprozessen beteiligt sein, um staatliche Entscheidungen weniger schwerfällig zu machen: «Wenn Sie hundert politische Parteien haben, können Sie nicht konkurrieren. Wenn Sie eine Regierung haben, die aus vier politischen Subjekten besteht, können Sie nicht konkurrieren», sagte er.
Fico ist seit seinem neuerlichen Wahlsieg im Herbst 2023 zum vierten Mal Regierungschef in dem östlichen EU-Land. Kritiker warfen ihm bei einer Serie von oppositionellen Massendemonstrationen der letzten Monate autoritäre Tendenzen und eine «prorussische» Aussenpolitik vor. Er selbst entgegnete wiederholt, die liberale Opposition wolle das Ergebnis demokratischer Wahlen durch Druck von der Strasse umstossen.
Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico (r.) mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin (l.) bei einem Treffen im Kreml. (9. Mai 2025) Bild: Keystone/Alexander Nemenov/Pool Photo via AP -
5.15 Uhr
Russische Luftfahrtbehörde: Flugverkehr auf vier grossen Flughäfen eingestellt
Die russische Zivilluftfahrtbehörde Rosaviatsia hat am frühen Dienstagmorgen aus Sicherheitsgründen den Flugverkehr auf allen vier grossen Flughäfen, die Moskau anfliegen, vorübergehend eingestellt. Grund dafür sei laut dem russischen Verteidigungsministerium ein Drohnenangriff der Ukraine.
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Dienstag, 10. Juni 2025, 4 Uhr
Erneut massive Angriffe auf Ukraine – Mindestens ein Toter
Bei heftigen russischen Drohnen- und Raketenangriffen auf die Ukraine ist in der Nacht auf Dienstag mindestens ein Mensch ums Leben gekommen, weitere wurden verletzt. In der südukrainischen Hafenstadt Odessa starb mindestens ein Mensch infolge eines Drohnenangriffs, drei kamen verletzt ins Spital, wie Bürgermeister Hennadij Truchanow mitteilte. Bei heftigen Angriffen auf die Hauptstadt Kiew wurden ebenfalls Verletzte gemeldet.
Nach russischen Drohnen- und Raketenangriffen auf Odessa in der Nacht auf Dienstag sind Feuerwehrleute im Einsatz. Bild: Telegram/Bürgermeister von Odessa, Hennadij TruchanowIn der Nacht war nach Angaben eines dpa-Reporters starkes Flugabwehrfeuer über der Hauptstadt zu hören. Der ukrainischen Luftwaffe zufolge kamen auch ballistische Raketen zum Einsatz. Laut Nachrichtenagentur RBK-Ukraine waren in der Stadt Explosionen zu hören. Nach Angaben der Militärverwaltung gab es Schäden in sechs von zehn Stadtteilen. Mindestens eine Frau wurde verletzt. Das Online-Portal des «Kyiv Independent» berichtete unter Berufung auf Behördenangaben ebenfalls von Verletzten sowie brennenden Autos und Gebäudebränden.
Erst in der Nacht zuvor hatte Russland die benachbarte Ukraine nach Angaben aus Kiew mit dem seit Kriegsbeginn zahlenmässig grössten Drohnenangriff überzogen. Dabei kamen demnach allein fast 500 Shahed-Drohnen zum Einsatz. Es gab mehrere Verletzte.
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14.34 Uhr
Moskau und Kiew tauschen Gefangene aus
Russland und die Ukraine haben mit einem weiteren Gefangenenaustausch begonnen. Vereinbart worden war er Anfang des Monats in Istanbul bei direkten Verhandlungen von Vertretern Kiews und Moskaus. Die erste Gruppe russischer Soldaten unter 25 Jahren sei aus ukrainischer Gefangenschaft entlassen worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Der Ukraine sei im Gegenzug eine ähnliche Zahl Gefangener übergeben worden. Eine genaue Zahl nannte das Ministerium nicht. Kiew bestätigte den Austausch.
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13.45 Uhr
Rutte will 400-prozentigen Ausbau der Nato-Luftabwehr − Kreml empört
Nato-Generalsekretär Mark Rutte will die Nato-Mitgliedsstaaten zu einer massiven Aufstockung der Luftabwehr auffordern und hat damit den Kreml erzürnt. Das Verteidigungsbündnis benötige zur Aufrechterhaltung seiner militärischen Abschreckung und Verteidigung eine «Steigerung der Luft- und Raketenabwehr um 400 Prozent», sagte Rutte laut Redemanuskript am Montag vor der britischen Denkfabrik Chatham House.
«Wir sehen in der Ukraine, wie Russland Terror aus der Luft verbreitet, daher werden wir den Schutzschild für unseren Luftraum verstärken», sagte Rutte. «Der Punkt ist: Wir benötigen einen Quantensprung in unserer gemeinsamen Verteidigung.» Neben der Ausweitung der Luftabwehr seien «tausende zusätzliche Panzerfahrzeuge und Kampfpanzer sowie Millionen zusätzlicher Artilleriegeschosse» nötig.
➡️ The fact is, we need a quantum leap in our collective defence
— Mark Rutte (@SecGenNATO) June 9, 2025
➡️ The fact is, we must have more forces and capabilities to implement our defence plans in full
➡️ The fact is, danger will not disappear even when the war in Ukraine ends pic.twitter.com/mbIbpgF0EmDie Gefahr für die Nato-Staaten werde «nicht verschwinden, auch wenn der Ukraine-Krieg zu Ende geht», sagte Rutte laut dem vorab verbreiteten Redetext weiter. Die Nato müsse ein «stärkeres, faireres und schlagkräftigeres Bündnis» werden. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow bezeichnete die Nato daraufhin als «Instrument der Aggression und Konfrontation».
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12.16 Uhr
Kiew: Fabrik und Flugzeuge in Russland getroffen
Ukrainische Drohnen haben eine Elektronikfabrik in der russischen Teilrepublik Tschuwaschien getroffen. Der Generalstab in Kiew bestätigte den Angriff auf die Fabrik. Dessen Angaben zufolge war das Unternehmen Ziel, weil dort Antennen für russische Waffen hergestellt würden. Auch in Telegram-Kanälen hiess es zuvor, dass der Betrieb Satellitenempfänger für die russische Armee herstelle. Die Angaben der Kriegsparteien lassen sich nicht unabhängig prüfen.
❗Ukraine hits 900km inside Russia.
— Wolf Brief (@wolfbrief_) June 9, 2025
Footage shows moment a drone strikes hit the All-Russian Research Institute of Relay Engineering with Pilot Production (VNIIR), located in the Russian city of Cheboksary, Republic of Chuvashia. pic.twitter.com/mx4wTnHgK9Der Gouverneur der etwa 650 Kilometer von Moskau entfernten Region, Oleg Nikolajew, schrieb bei Telegram, dass zwei Drohnen auf das Gelände der Fabrik WNIIR in der Stadt Tscheboksary gestürzt seien. Zwei weitere Drohnen seien auf Felder gestürzt. Verletzte gebe es nach ersten Informationen nicht.
Telegramkanäle veröffentlichten Videos, auf denen eine Drohne, eine Explosion, Feuer und Rauch zu sehen sind. Der Betrieb bezeichnet sich als multifunktionales wissenschaftlich-technisches Unternehmen.
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Montag, 9. Juni, 10.45 Uhr
Ukraine meldet russische Angriffe mit 479 Drohnen
Das russische Militär hat die Ukraine in der Nacht zum Pfingstmontag nach ukrainischen Angaben mit 479 Drohnen attackiert. Zudem seien 20 Raketen unterschiedlicher Art auf Ziele im Land abgefeuert worden, teilte die ukrainische Luftwaffe mit. Es handelte sich laut Beobachtern um die heftigsten nächtlichen Drohnenangriffe durch Russland seit Kriegsbeginn.
Betroffen waren laut der Luftwaffe vor allem zentrale und westliche Gebiete der Ukraine. 277 der Drohnen sowie 19 Raketen seien von der Luftabwehr zerstört worden, hiess es. Zehn Drohnen oder Raketen hätten ihr Ziel getroffen. Die Angaben liessen sich nicht unabhängig prüfen.
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22.22 Uhr
Neue russische Drohnenangriffe gegen Kiew
Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist am späten Abend erneut Ziel massiver russischer Drohnenangriffe geworden. Die Flugabwehr sei aktiv gewesen, berichteten sowohl die ukrainische Luftwaffe als auch die regionale Militärverwaltung. Angesichts der bereits zuvor gesichteten Drohnenschwärme war schon frühzeitig Luftalarm ausgelöst worden. Über eventuelle Schäden oder Opfer der Angriffe lagen zunächst keine Informationen vor.
Neben Kiew wurde auch in einer Reihe anderer Gebiete der Ukraine Luftalarm ausgelöst. Dieser galt unter anderem für Sumy, Tschernihiw, Poltawa, Charkiw und Dnipropetrowsk.
Die ukrainische Flugabwehr beschiesst angreifende Drohnen am Nachthimmel über Kiew. Patrick Muzart/ZUMA Press Wire/dpa (Archivbild) -
18.53 Uhr
Selenskyj: Putin will totale Niederlage der Ukraine
Kremlchef Wladimir Putin ist nach Meinung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nicht an einem Waffenstillstand interessiert. Er strebe vielmehr eine «totale Niederlage» der Ukraine an, sagte Selenskyj in einem Interview des US-Senders ABC. Nur harter Druck der USA und Europas könnten Putin zum Einlenken bewegen.
Selenskyj wies den von US-Präsident Donald Trump aufgestellten Vergleich zurück, der den Ukraine-Krieg als erbitterten Streit zwischen Kleinkindern eingestuft hatte. «Wir sind mit Putin keine Kinder auf dem Spielplatz im Park», betonten Selenskyj. «Daher sage ich, dass er ein Mörder ist, der in diesen Park gekommen ist, um Kinder zu töten.»
«Ich bin fest überzeugt, dass Putin diesen Krieg nicht beenden will»: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Evgeniy Maloletka/AP/dpaDie Ansicht Trumps, dass ein Ende des Kriegs und ein Einlenken Moskaus möglich sei, teile er nicht. «Mit allem Respekt vor Präsident Trump, aber ich glaube, dass dies nur seine persönliche Meinung ist», sagte Selenskyj. «Ich bin fest überzeugt, dass Putin diesen Krieg nicht beenden will. In Putins Gedanken sei ein Ende des Kriegs ohne die totale Niederlage der Ukraine nicht möglich». Die Ukraine verstehe die Mentalität der Russen besser als die Amerikaner. «Wir sind schliesslich schon ewig Nachbarn.»
Eine Neuauflage von Friedensgesprächen zwischen der Ukraine und Russland unter türkischer Vermittlung hat bisher kaum Fortschritte gebracht. Bisher wurde in zwei Treffen lediglich der Austausch von Kriegsgefangenen vereinbart - und auch darüber gibt es nun Streit.
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16.50 Uhr
Söldnergruppe Wagner verlässt offenbar Mali
Die russische Söldnergruppe Wagner verlässt nach Angaben aus Diplomaten- und Sicherheitskreisen offiziell das westafrikanische Mali – ihre Kontingente sollen jedoch in die russische Nachfolgeorganisation integriert werden, das sogenannte Afrikakorps. «Wagner beendet offiziell seine Präsenz in Mali. Aber das Afrikakorps übernimmt», hiess es aus Diplomatenkreisen in der Sahel-Region.
Die paramilitärische Gruppe Wagner war seit 2021 in Mali präsent. Seit zwei Putschen in den Jahren 2020 und 2021 ist in dem Land eine Militärjunta an der Macht, die mit der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich gebrochen und sich militärisch und politisch Russland zugewandt hat. «Mission erfüllt. PMC Wagner geht nach Hause», hiess auf einem der Wagner-Gruppe nahestehenden Kanal im Nachrichtendienst Telegram.
In Mali wird die russische Söldnergruppe Wagner durch das Afrikakorps ersetzt Uncredited/French Military/AP/dpa (Archivbild)«Der Kreml bleibt Spielleiter», hiess es derweil weiter aus Diplomatenkreisen. «Der Grossteil des aus Russland stammenden Wagner-Personals in Mali wird in das Afrikakorps integriert und in den Provinzhauptstädten im Norden und in Bamako bleiben.» Offiziell hat Mali die Anwesenheit von Wagner-Söldnern nie zugegeben, sondern nur von russischen Ausbildern gesprochen. «Wagner gestern oder Afrikakorps heute, unser Gesprächspartner bleibt derselbe, das ist die zentrale Macht in Russland, also der Kreml», sagte eine Quelle in malischen Sicherheitskreisen. In malischen Militärkreisen wurde bestätigt, dass die militärische Zusammenarbeit mit Russland fortgesetzt werde - egal, ob «Wagner oder nicht». «Russland bleibt unser strategischer Partner in Sachen Militärkooperation.»
Die bekannteste russische Söldnergruppe war nach dem Tod ihres Chefs Jewgeni Prigoschin im August 2023 bei einem mysteriösen Flugzeugabsturz aufgelöst und umorganisiert worden. Die meisten ihrer Einsätze werden seitdem vom Afrikakorps koordiniert. Die brutalen Methoden der paramilitärischen Gruppe in Mali werden regelmässig von Menschenrechtsorganisationen verurteilt. Das Afrikakorps ist eine weitere paramilitärische Gruppe aus Russland mit Verbindungen zum Kreml. Wie bei Wagner unterstützen ihre Söldner aktiv mehrere afrikanische Regierungen.
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16.17 Uhr
Ukrainische Drohnen stören Flugverkehr um Moskau
Ukrainische Drohnen haben den Flugverkehr im Grossraum der russischen Hauptstadt Moskau beeinträchtigt. An den internationalen Flughäfen Wnukowo und Domodedowo wurde der Betrieb wegen eines Drohnenangriffs vorübergehend ausgesetzt, wie die russischen Behörden mitteilten.
Einige Stunden später kam es am Flughafen Domodedowo erneut zu einer Unterbrechung. Auch am Flughafen Schukowski mussten die Maschinen zeitweise am Boden bleiben.
An Flughäfen in Russland kam es in der Nacht und am Vormittag erneut zu Einschränkungen. Efrem Lukatsky/AP/dpa (Archivbild) -
15.02 Uhr
Russische Panzer dringen in Region Dnipropetrowsk vor
Wie diverse Medien unter Berufung auf russische Kanäle melden, ist die Armee Russlands mit Panzern in der Region Dnipropetrowsk vorgedrungen.
Das würde den Vorstoss in eine weitere Region bedeuten. Ausgegangen ist die Offensive aus der Region Donezk, die Russland seit längerem besetzt hält. Dnipropetrows bedeutet auch das Vordringen russischer Verbände in eine zentrals Region der Ukraine. Bisland halten die Truppen Putins fünf Oblaste im Osten und Süden des Landes besetzt.
Die Region Dnipropetrowsk ist zudem wirtschaftlich wichtig als Bergbau- und Industrie-Region. Weiters ist die Landwirtschaft – wie in weiteren Regionen der Ukraine – ein wichtiger Erwerbszweig.
Sollte sich Russland in dieser Region festsetzen können, wäre dies ein Rückschlag für die ukrainische Armee – sowohl strategisch und wirtschaftlich, als auch moralisch.
The Defense Ministry said forces from a tank unit had “reached the western border of the Donetsk People's Republic and are continuing to develop an offensive in the Dnipropetrovsk region.” https://t.co/C3f0hjKK7r
— The Moscow Times (@MoscowTimes) June 8, 2025 -
Sonntag, 13.25 Uhr
Litauens Präsident kritisiert Merz wegen Russland-Sanktionen
Litauens Präsident Gitanas Nauseda hat kritisiert, dass zuletzt auf Sanktionsdrohungen gegen Russland keine Massnahmen folgten. Auf die Frage, ob der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz damit die Glaubwürdigkeit Europas untergraben habe, sagte Nauseda der «Bild am Sonntag»: «Auf jeden Fall. Das ist ein Problem. Und das betrifft nicht nur die Glaubwürdigkeit unserer Sanktionen, sondern die Glaubwürdigkeit all unserer Massnahmen gegenüber Russland und unserer Unterstützung für die Ukraine.»
Kritisiert den deutschen Bundeskanzler scharf: Litauens Präsident Gitanas Nauseda. Mindaugas Kulbis/AP/dpaMerz hatte nach einem Kiew-Besuch gemeinsam mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, dem britischen Premier Keir Starmer und dem polnischen Regierungschef Donald Tusk Russland ultimativ aufgefordert, einem 30-tägigen Waffenstillstand zuzustimmen. Für den Fall einer Weigerung drohten sie mit Sanktionen. Russland liess die Frist verstreichen – und es folgten keine neuen Sanktionen.
«Wir haben schon oft angekündigt, dass wir die Ukraine unterstützen und Kampfflugzeuge, Langstreckenraketen und Munition liefern werden. Aber wir sind nicht in der Lage, diese Versprechen auch einzuhalten», kritisierte Nauseda in der «Bild am Sonntag». Die Ukrainer bräuchten die Ausrüstung und Munition jetzt, nicht morgen. Die bisherigen Sanktionen gegen Russland bewertete Nauseda als nicht entschlossen genug.
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23.00 Uhr
Charkiw erneut bombardiert: Tote und viele Verletzte
Russland hat nach den schwersten Luftangriffen seit Kriegsbeginn auf die ostukrainische Stadt Charkiw laut Behörden am frühen Abend erneut Gleitbomben im Stadtzentrum abgeworfen. Eine 30 Jahre alte Frau sei getötet worden, teilte Militärgouverneur Oleh Synjehubow bei Telegram mit. Am Abend sei auch ein 62 Jahre alter Mann im Krankenhaus an seinen Verletzungen gestorben, sagte er. Es gab auch mehr als 40 Verletzte, wie Präsident Wolodymyr Selenskyj mitteilte.
«Das macht militärisch keinen Sinn. Reiner Terrorismus», sagte Selenskyj. Er forderte in seiner abendlichen Videobotschaft mehr internationalen Sanktionsdruck auf Russland, den Krieg zu beenden. Die Ukraine müsse zudem ihre Flugabwehr stärken und warte auf Signale aus den USA, Luftverteidigungssysteme für den Verkauf an Kiew freizugeben.
Ein Polizist leistet Erste Hilfe für einen Zivilisten, der bei dem russischen Angriff auf eine Kindereisenbahn in einem Stadtpark im ukrainischen Charkiw schwer verletzt wurde, am Samstag, 7. Juni 2025. Ukrainian Emergency Service via AP -
15.59 Uhr
Streit um neuen Gefangenenaustausch zwischen Russland und der Ukraine
Streit um einen neuen Gefangenenaustausch zwischen Russland und der Ukraine: Moskau hat Kiew am Samstag beschuldigt, den während der Friedensgespräche in Istanbul vereinbarten Austausch von Kriegsgefangenen und gefallenen Soldaten zu verzögern. Die Ukraine habe «unerwartet die Annahme der Leichen und den Austausch der Kriegsgefangenen auf unbestimmte Zeit verschoben», erklärte der russische Verhandlungsführer Wladimir Medinski in Onlinediensten. Kiew wies die Vorwürfe zurück und warf Moskau wiederum vor, «schmutzige Spielchen» zu betreiben.
In Istanbul hatten am Montag zum zweiten Mal seit Mitte Mai Unterhändler der Ukraine und Russlands beraten. Sie vereinbarten einen Gefangenenaustausch sämtlicher Kriegsgefangenen im Alter von 18 bis 25 Jahren, der schwer verwundeten oder schwer kranken Gefangenen und den Austausch von 6000 Leichnamen ukrainischer und russischer Soldaten. Der Austausch wurde für das Wochenende angekündigt.
Laut Medinski brachte Russland am Samstag die Leichen von 1212 getöteten ukrainischen Soldaten in das «Austauschgebiet». Zudem habe Moskau eine Namensliste der 640 russischen Kriegsgefangenen an Kiew geschickt, die ausgetauscht werden sollten. «Wir fordern Kiew dazu auf, sich strikt an den Zeitplan und alle getroffenen Vereinbarungen zu halten und unverzüglich mit dem Austausch zu beginnen», fügte Medinski hinzu.
Kiew warf Moskau daraufhin «Manipulationen» vor. Das ukrainische Koordinierungs-Hauptquartier für die Behandlung von Kriegsgefangenen erklärte am Samstag, es gebe kein konkretes Datum für die Rückführung der Leichen. Die Liste der Gefangenen, die Moskau angeblich freigeben würde, entspräche nicht den Bedingungen des Abkommens. «Wir fordern die russische Seite auf, mit den schmutzigen Spielchen aufzuhören und zu konstruktiver Arbeit zurückzukehren», damit der Gefangenenaustausch in den kommenden Tagen umgesetzt werden könne, hiess es weiter.
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9.01 Uhr
Trump: «Ukraine gab Putin einen Grund, sie in Grund und Boden zu bombardieren»
Präsident Trump schiebt der Ukraine die Schuld dafür zu, dass sie von Russland massiv bombardiert wird. «Sie gaben Putin einen Grund, sie in Grund und Boden zu bomben», sagt er in einem Interview. Damit spielt er auf die Zerstörung zahlreicher russischer Bomber durch die Ukraine an. Kiew hatte die Welt beeindruckt mit einer Geheimaktion, die tausende Kilometer von der Ukraine entfernt die russische Luftwaffe empfindlich traf.
pic.twitter.com/AIGlwqVJ1S
— Me (@mchuntcraftnet) June 6, 2025
🇺🇦gave the reason to Putin to bomb the hell out of 🇺🇦 -
Samstag, 7. Juni 2025 - 8.43 Uhr
Russland führt härtesten Angriff auf Charkiw seit Beginn der Invasion
Bei massiven russischen Luftangriffen auf die ostukrainische Stadt Charkiw hat es in der Nacht und am Morgen Behörden zufolge mehrere Opfer gegeben. Bürgermeister Ihor Terechow schrieb bei Telegram von drei Toten bei den Schlägen auch gegen Wohnhäuser. 21 Menschen seien verletzt worden, darunter ein Säugling und ein 14-jähriges Mädchen.
An verschiedenen Orten in der zweitgrössten Stadt des Landes schlugen nach Darstellung des Bürgermeisters 48 Drohnen, 2 Raketen und 4 Gleitbomben ein. Infolge der Angriffe, die am frühen Morgen andauerten, seien mehrere Brände ausgebrochen.
«Charkiw erlebt derzeit den stärksten Angriff seit Beginn des Krieges. In den letzten anderthalb Stunden waren mindestens 40 Explosionen in der Stadt zu hören», sagte Terechow. Es seien 18 Wohnblöcke und 13 Privathäuser beschädigt worden. Auf Bildern waren schwere Zerstörungen an den Gebäuden zu sehen - mit vielen unbewohnbaren Wohnungen.
For the past 4 hours, the city of Kharkiv has been under the largest attack of the war.
— Kyiv Insider (@KyivInsider) June 7, 2025
Russians are indiscriminately pouring guided bombs, missiles and drones onto residential areas all over the city.
At least 60 explosions, people are trapped under rubble in several locations pic.twitter.com/LRkyQPsDr5 -
20.52 Uhr
Medien: Trump will mit Druck auf den Senat Russland-Sanktionen lockern
Die US-Regierung planen unter Federführung des republikanischen Senators Lindsey Graham mit dem «Sanctioning Russia Act of 2025» neue Sanktionen gegen Russlands Wirtschaft. Diese Initiative hängt jedoch massgeblich von der Zustimmung von US-Präsident Donald Trump ab.
Trump soll einem Bericht der «Washington Post» zufolge insgeheim Druck auf den Senat ausüben, um das Sanktionspaket zu lockern. Demnach forderte das Weisse Haus Senator Graham auf, Ausnahmeregelungen in den Gesetzentwurf aufzunehmen und die Sanktionen damit deutlich abzuschwächen. Sie sollen es Trump ermöglichen, selbst zu entscheiden, welche Unternehmen mit Sanktionen belegt werden.
⚡️Trump quietly pressuring Senate to weaken Russia sanctions, WSJ reports.
— The Kyiv Independent (@KyivIndependent) June 6, 2025
The White House reportedly asked Sen. Graham to insert waivers into the bill allowing Trump to choose which entities get sanctioned and changing the word "shall" to "may."https://t.co/IbtMC5zka0Das Sanktionspaket soll Zölle von 500 Prozent vorsehen für Länder, die russisches Öl oder Gas oder sonstige Energieprodukte kaufen. «Das Ziel ist, Putin an den Verhandlungstisch zu bringen und diesen Krieg zu beenden», erklärte Graham in einem Interview. Trumps Einflussnahme könnte diese Bestrebung verhindern.
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17.37 Uhr
Russland: Drohnenangriff auf Militäreinrichtung vereitelt – Verdächtiger getötet
Russische Sicherheitskräfte haben nach eigenen Angaben einen Drohnenangriff auf eine militärische Einrichtung vereitelt und den Tatverdächtigen getötet. Der Mann habe versucht, in der südöstlich von Moskau gelegenen Region Rjasan mit Granaten bestückte Drohnen zu starten, teilte die Nationalgarde am Freitag mit. «Während der Festnahme leistete der Kriminelle bewaffneten Widerstand und wurde neutralisiert.»
Die Nationalgarde veröffentlichte Aufnahmen einer Überwachungskamera, die einen vermummten Mann zeigen, der in einem Feld hockt und mit einer Drohne hantiert. Anschliessend flüchtet er vor den bewaffneten Einsatzkräften. Schüsse sind auf den Aufnahmen nicht zu sehen. Die Nationalgarde erklärte, sie habe vor Ort eine Pistole und zwei startbereite Drohnen mit Granaten entdeckt.
⚡️Russia's National Guard kills man attempting drone attack on military site, agency claims.
— The Kyiv Independent (@KyivIndependent) June 6, 2025
The suspect was allegedly preparing to launch a drone packed with grenades at a facility in Ryazan Oblast. The Kyiv Independent could not verify the claim.https://t.co/Edx8VQf30q -
10.50 Uhr
Ukraine trifft mehrere Militärstützpunkte
Ein brennendes Öldepot in Engels. Telegram / AstraIn der Nacht auf Donnerstag hat die Ukraine mehrere russische Militärziele tief im russischen Hinterland angegriffen. Getroffen wurden unter anderem die strategisch wichtigen Luftwaffenstützpunkte Engels und Dyagilevo. Laut dem ukrainischen Generalstab wurden dort Treibstofflager zerstört und schwere Brände ausgelöst.
Nur Stunden später schlug Russland mit einem der heftigsten Luftangriffe des gesamten Kriegs zurück: 452 Drohnen und 45 Raketen wurden auf ukrainische Städte abgefeuert – mindestens fünf Menschen starben, 73 wurden verletzt.
Besonders brisant: Die Basis Engels-2 liegt rund 600 Kilometer von der Front entfernt und beherbergt Langstreckenbomber wie die Tu-95 und Tu-160 – Hauptwaffen in Russlands Raketenkrieg gegen die Ukraine. Auch ein Logistikzentrum der russischen 72. Division nahe Kursk wurde laut Kiew getroffen.
Russland meldet den Abschuss von 174 ukrainischen Drohnen in 12 Regionen. Kiew kündigte unterdessen an, solche Angriffe fortzusetzen – solange die russische Invasion andauere.
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7.05 Uhr
Ukraine beschiesst militärisch wichtige Elektronik-Fabrik in Russland
Die Ukraine schlägt wieder in Russland zu, wenn auch weit weniger spektakulär als beim Angriff auf russische Bomber. In der Stadt Michurinsk, knapp 500 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt, haben Drohnen laut Medienberichten eine Fabrik in Brand gesetzt, in der elektronische Steuerungen für Flugzeuge und Marschflugkörper hergestellt werden.
At least one Ukrainian UAV impacted the "Ao Progress" factory in the city of Michurinsk, Tambov Oblast. The plant produces various types of high-tech equipment for control systems for aviation and missile technology, as well as a wide range of electrical equipment.
— AMK Mapping 🇳🇿 (@AMK_Mapping_) June 6, 2025
According to… pic.twitter.com/zo2FJ0yrpW -
6. Juni 6.50 Uhr
Moskau rächt sich für Kiews Drohnenangriff – ein erstes Mal
Russland hat die Ukraine in der Nacht mit einer ungewöhnlich heftigen Welle von Drohnenangriffen und Marschflugkörpern attackiert. Mehrere Nachrichtenportale berichteten von massiven Angriffen auf die Hauptstadt Kiew sowie auf anderen grössere Städte und Regionen im Westen des Landes. In Kiew seien mindestens vier Menschen getötet und 20 weitere verletzt worden, meldete das Portal «The Kyiv Independent» unter Berufung auf Bürgermeister Vitali Klitschko. In allen Regionen der Ukraine sei Luftalarm ausgelöst worden.
Die ukrainische Luftwaffe warnte den Angaben zufolge, dass mehrere russische Bomber gestartet seien und wahrscheinlich bereits Marschflugkörper abgeschossen hätten. In mehreren Städten seien Explosionen gemeldet worden. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Infolge der Angriffe brachen in Kiew mehrere Feuer in Wohnhäusern aus, auch andere zivile Infrastruktur sei in Flammen aufgegangen, berichtete der «Kyiv Independent». Neben Explosionen seien in mehreren Stadtteilen herabfallende Trümmer gemeldet worden. Nach Angaben der Militärverwaltung könne es im östlichen Teil Kiews zu Notstromausfällen kommen.
Unklar war zunächst, ob es sich um den erwarteten grossangelegten Vergeltungsangriff Russlands nach dem ukrainischen Schlag gegen die russische Bomberflotte am vergangenen Wochenende handelt.
⚡️Update: 4 killed in Kyiv as Russia hits Ukraine with large-scale attack days after Operation Spiderweb.
— The Kyiv Independent (@KyivIndependent) June 6, 2025
Multiple fires broke out across Kyiv as drones struck residential buildings and other civilian infrastructure.https://t.co/YvPCPYJHj1 -
19.30 Uhr
Trump vergleicht Ukraine und Russland mit streitenden kleinen Kindern
US-Präsident Donald Trump hat die Kämpfe zwischen Russland und der Ukraine in seinem Telefonat mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin nach eigenen Angaben mit einem Streit zwischen kleinen Kindern verglichen. Er habe Putin gestern eine Analogie genannt, sagte Trump beim Treffen mit Merz im Weissen Haus in Washington. Manchmal sehe man zwei kleine Kinder, die sich hassten und wie verrückt stritten. Manchmal sei es besser, sie eine Weile kämpfen zu lassen und sie dann auseinanderzuziehen.
Er habe zu Putin gesagt, dass dieser vielleicht weiter kämpfen und viel leiden müsste, denn beide Seiten würden viel leiden, bevor sie auseinandergezogen werden könnten, so Trump. Er würde gerne sofortigen Frieden haben, aber den gebe es nicht.
Bereits gestern hatte Trump nach einem Telefonat mit Kremlchef Putin erklärt, dass es keine Chance auf eine sofortige Lösung im Ukraine-Krieg gebe. «Es war ein gutes Gespräch, aber kein Gespräch, das zu einem sofortigen Frieden führen wird», schrieb Trump nach dem Telefonat auf der Plattform Truth Social.
Donald Trump vergleicht den Krieg zwischen Russland und der Ukraine mit dem Streit zwischen Kindern. Bild: Alex Brandon/AP/dpa -
19.10 Uhr
Merz trennt ukrainische Kriegsführung von russischer
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat die Ukraine gegen eine Gleichsetzung ihres militärischen Vorgehens mit den Angriffen Russlands in Schutz genommen. Nach Schilderungen von US-Präsident Donald Trump zu schrecklichen Satellitenbildern von Schlachtfeldern sagte Merz im Weissen Haus, dies sei nur auf russische Waffen gegen die Ukraine zurückzuführen. Es sei niemals mit ukrainischen Waffen gegen Russland geschehen.
Merz sagte, die Ukraine ziele nur auf militärische Ziele, nicht auf Zivilisten oder die Energieversorgung. «Das ist der Unterschied.» Er betonte: «Wir sind auf der Seite der Ukraine.» Man versuche, das Land stärker zu machen, damit der russische Präsident Wladimir Putin den Krieg stoppe.
Im Oval Office des Weissen Hauses sprach Friedrich Merz mit Donald Trump auch über den Krieg in der Ukraine. Bild: Michael Kappeler/dpa Pool/dpa -
18.40 Uhr
Merz bietet Trump Zusammenarbeit bei Ukraine an
Der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz hat US-Präsident Donald Trump aufgefordert, gemeinsam mit Deutschland und Europa an einem Ende des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine zu arbeiten. Amerika sei «in einer sehr starken Position, um in diesem Krieg etwas zu unternehmen und ihn zu beenden», sagte Merz bei einem Treffen mit Trump im Weissen Haus in Washington.
Er sei gekommen, um darüber zu sprechen, was man gemeinsam für dieses Ziel tun könne. «Wir sind bereit, alles zu tun, was wir können», sagte Merz. Der Kanzler wies darauf hin, dass Deutschland und Europa die Ukraine unterstützt habe und man den Druck auf Russland erhöhen wolle.
Für Merz ist der erste Besuch im Weissen Haus als Bundeskanzler. Alex Brandon/AP/dpa -
16.29 Uhr
Russischer Aufklärer über Ostsee löst Alarmstart aus
Zwei Eurofighter der deutschen Bundeswehr sind wegen eines russischen Aufklärungsflugzeugs über der Ostsee zu einem Alarmstart aufgestiegen. Die Maschine vom Typ Iljuschin IL-20 sei in internationalem Luftraum, aber ohne Erkennungssignal oder Funkkontakt unterwegs gewesen, sagte ein Sprecher.
Die Nato alarmierte daraufhin die Alarmrotte der Luftwaffe auf dem Fliegerhorst Rostock-Laage. Das Bündnis hatte kurz zuvor in der Ostsee das zweiwöchige Marine-Manöver Baltops begonnen. Daran sollen 17 Schiffe teilnehmen, um die Abwehr von U-Booten, den Einsatz unbemannter Systeme, Minenräumen, Kampfmittelbeseitigung und Luftverteidigung auf See im Verbund zu üben.
Es war bereits der sechste Alarmstart der Luftwaffe in diesem Jahr. Die Lage im Ostsee-Raum hat sich nach Ausspähversuchen und mutmasslichen Sabotageakten zuletzt angespannt.
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12.37 Uhr
Nato beschliesst grösstes Aufrüstungsprogramm seit Jahrzehnten
Die Nato hat angesichts der Bedrohung durch Russland das grösste Aufrüstungsprogramm seit den Zeiten des Kalten Krieges beschlossen. Es sieht vor, die Fähigkeiten zur Abschreckung und Verteidigung in den kommenden Jahren extrem auszubauen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur nach einer Sitzung der Verteidigungsminister der Bündnisstaaten in Brüssel.
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12.33 Uhr
Vorher-nachher-Vergleich der Russen-Bomber
Vorher-Nachher-Vergleich Russen-BomberSo sah der Stützpunkt vor dem Angriff der Ukrainer aus.
Bild: X
So sah der Stützpunkt nach dem Angriff aus.
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Die Satellitenbilder zeigen die Bomber vor dem Angriff.
Bild: X
Die Bilder zeigen das Ausmass der Zerstörung.
Bild: X
Vorher-Nachher-Vergleich Russen-BomberSo sah der Stützpunkt vor dem Angriff der Ukrainer aus.
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So sah der Stützpunkt nach dem Angriff aus.
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Die Satellitenbilder zeigen die Bomber vor dem Angriff.
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Die Bilder zeigen das Ausmass der Zerstörung.
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Die Ukraine hat mit einem Drohnenangriff tief im russischen Hinterland ein militärisches Ausrufezeichen gesetzt.
Am 1. Juni starteten im Rahmen der sogenannten «Operation Spinnennetz» insgesamt 117 FPV-Drohnen, die gleichzeitig vier russische Militärflugplätze ins Visier nahmen – ein bislang beispielloser Angriff dieser Art.
Neue Satellitenbilder zeigen den Vergleicht zwischen den Bombern vor dem ukrainischen Angriff und nach dem Angriff.
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11.14 Uhr
Kiew im Visier: Ukraine zerstört erstmals Putins Abschussrampen für Marschflugkörper
«[Wladimir] Putins schlechte Woche wird immer noch schlechter», feixt der pro-ukrainische YouTuber Suchomimus. Der Grund: Kiews Kräfte haben zum ersten Mal überhaupt in diesem Krieg Abschussrampen für den Marschflugkörper 9K720 Iskander zerstört.
Der Angriff ist laut ukrainischer Armee am 5. Juni im Oblast Brjansk erfolgt, der an Belarus und die Ukraine grenzt. Dort will der Sicherheitsdienst der Ukraine (SBU) eine Iskander-Rampe zerstört und zwei weitere beschädigt haben.
Die Einheiten der 26. Raketenbrigade seien gut 40 Kilometer hinter der Grenze getroffen worden. Mit ihrer Reichweite von 500 Kilometern könnten sich diese Einheiten auf einen Angriff Kiews vorbereitet haben, spekuliert nicht nur Suchomimus.
«Die Einheit, die in der Gegend von Klintsy in der Region Brjansk stationiert war, bereitete sich darauf vor, ein ukrainisches Bevölkerungszentrum anzugreifen – wahrscheinlich die Hauptstadt Kiew», teilt der SBU mit.
Die Ukraine bereitet sich derzeit auf Putins Vergeltungsschlag vor, nachdem der SBU zuvor Moskaus strategische Bomber und die auch die Kertsch-Brücke attackiert hat,.
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9.30 Uhr
Fünf Tote bei russischem Drohnenangriff
Bei einem russischen Drohnenangriff im Norden der Ukraine sind mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen. Unter den Opfern des Angriffs in der Stadt Pryluky sei ein einjähriges Kind, schreibt heute Regionalgouverneur Wjatscheslaw Tschaus.
Sechs weitere Menschen seien verletzt in Krankenhäuser gebracht worden. Insgesamt sechs Schahed-Drohnen hätten in der Nacht Wohngebiete in Pryluky angegriffen und schwere Schäden an Häusern verursacht, sagte Tschaus.
🤬 The Russians launched a massive drone attack on Pryluky, Chernihiv region, killing at least five people, including a one-year-old child. ‼️ In Pryluky, a Russian drone hit the house of the local fire chief. His family was killed. His wife, daughter and her one-year-old son were killed.
— The Ukrainian Review (@theukrainianreview.bsky.social) 5. Juni 2025 um 08:27
[image or embed]In der ostukrainischen Stadt Charkiw wurden bei einem weiteren russischen Drohnenangriff nach Angaben von Militärgouverneur Oleh Synjehubow 17 Menschen verletzt, darunter Kinder, eine schwangere Frau und eine 93-Jährige.
«Indem der Feind Angriffe startet, während die Menschen in ihren Häusern schlafen, bestätigt er einmal mehr seine Taktik des heimtückischen Terrors», schrieb Synjehubow bei Telegram.
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5.38 Uhr
Vor Merz-Treffen mit Trump: Selenskyj telefoniert mit Kanzler
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach eigenen Angaben mit dem deutschen Kanzler Friedrich Merz telefoniert. Es sei um eine raschere Umsetzung der Vereinbarungen gegangen, die bei seinem Besuch in Berlin vergangene Woche getroffen worden seien, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache.
Details nannte er nicht. In Berlin hatte der CDU-Politiker Merz deutsche Finanzhilfen zugesagt, damit die Ukraine schneller selbst Waffen mit hoher Reichweite bauen kann. Von der Bundesregierung gibt es bisher keine Mitteilung zu dem Telefonat. Merz ist gerade zu einem Antrittsbesuch bei US-Präsident Donald Trump am heutigen Donnerstag aufgebrochen.
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4.52 Uhr
Nordkoreas Machthaber Kim will Russland «bedingungslos» unterstützen
Nordkoreas Präsident Kim Jong Un hat Russland im Krieg gegen die Ukraine erneut seinen Beistand zugesichert. Bei einem Treffen in der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang mit dem Sekretär des russischen Sicherheitsrates, Sergej Schoigu, bekräftigte Kim, dass Nordkorea «die Haltung Russlands und seine Aussenpolitik in allen wichtigen internationalen politischen Fragen, einschliesslich der Ukraine-Frage, bedingungslos unterstützen wird», wie die nordkoreanische staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Donnerstag berichtete. Er habe ausserdem die Überzeugung geäussert, dass Russland den Sieg erringen werde. Weitere Angaben zu dem Treffen wurden zunächst nicht gemacht.
Wladimir Putin bei einem Staatsbesuch bei Kim Jong Un am 20. Juni 2024 in Pjöngjang. Bild: Keystone/EPA/KCNAIm April hatten die beiden Länder zum ersten Mal offiziell die Entsendung nordkoreanischer Truppen nach Russland bestätigt und erklärt, dass Soldaten beider Länder in der russischen Grenzregion Kursk Seite an Seite kämpften. Wie viele nordkoreanische Soldaten in Russland im Einsatz sind, haben die Länder nicht bekanntgegeben. Nach Schätzungen amerikanischer, südkoreanischer und ukrainischer Geheimdienstmitarbeiter soll Nordkorea im vergangenen Herbst 10'000 bis 12'000 Soldaten nach Russland entsandt und sich damit zum ersten Mal seit dem Koreakrieg an einem grösseren bewaffneten Konflikt beteiligt haben.
Südkorea, die USA und ihre Partner befürchten, Nordkorea könne im Gegenzug von Russland wirtschaftliche Hilfe und hochentwickelte Militärtechnologie erhalten.
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Donnerstag, 5. Juni 2025, 4 Uhr
Selenskyj: Russland zeigt «ganzer Welt den Stinkefinger»
Angesichts der massiven Angriffe Russlands auf sein Land fordert der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Verbündeten auf, Stärke zu zeigen. Russland habe seit Beginn des Jahres rund 27'700 Fliegerbomben, mehr als 20'000 Drohnen und 700 Raketen auf die Ukraine geschossen, teilte Selenskyj am späten Abend auf der Plattform X mit. Wenn Kremlchef Wladimir Putin keine Stärke und keinen Druck seiner Gegner spüre, sondern stattdessen Schwäche wahrnehme, begehe er immer neue Verbrechen.
Facts are stubborn things. Since the beginning of this year, the Russian army has carried out attacks against Ukraine using nearly 27,700 aerial bombs, almost 11,200 Shahed drones, around 9,000 other types of attack UAVs, and more than 700 missiles, including ballistic ones. And…
— Volodymyr Zelenskyy / Володимир Зеленський (@ZelenskyyUa) June 4, 2025«Wenn die Mächtigen Putin nicht stoppen, bedeutet das, dass sie die Verantwortung mit ihm teilen. Und wenn sie ihn stoppen wollen, es aber nicht können, dann wird Putin sie nicht mehr als mächtig ansehen», gab Selenskyj zu bedenken. Russland bereite Berichten zufolge weitere Attacken vor, mit denen es sich für die beispiellosen Angriffe auf russische Militärflugzeuge rächen wolle. «Das bedeutet, dass Russland mit jedem neuen Angriff, mit jeder Verzögerung der Diplomatie der ganzen Welt den Stinkefinger zeigt – all denen, die noch zögern, den Druck auf das Land zu erhöhen.»
Dabei sei es Russland, das den Frieden suchen sollte, betonte Selenskyj. «In Moskau muss man beginnen zu begreifen, dass Krieg Kosten verursacht, hohe Kosten, und dass die höchsten Kosten vom Aggressor zu tragen sind.»
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Mittwoch in Kiew. Bild: Keystone/AP Photo/Evgeniy MaloletkaDie Zahlen zu den abgefeuerten Geschossen sind nicht im Detail überprüfbar, vermitteln aber einen ungefähren Eindruck vom Ausmass der Angriffe. Ende Mai hatte Selenskyj davon gesprochen, dass sein Land allein in einer Nacht mit fast 300 Drohnenangriffen und rund 70 Marschflugkörper- und Raketenattacken überzogen worden sei.
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20.42 Uhr
Putin dankt dem Vatikan für Hilfe in humanitären Fragen
In einem ersten Telefonat mit Papst Leo XIV. hat der russische Präsident Wladimir Putin für die Vermittlung des Vatikans in humanitären Fragen des Ukraine-Kriegs gedankt. Nach Kreml-Angaben sprach Putin sich für eine Vertiefung der Beziehungen zum Heiligen Stuhl aus, die auf «gemeinsamen geistlich-ethischen Werten» gründeten.
Der Vatikan in Rom machte bislang keine Angaben zu dem Gespräch. Nach Mitteilung des Kremls wünschte Putin dem neuen Papst Erfolg und überbrachte Glückwünsche des russisch-orthodoxen Patriarchen Kirill. Leo XIV. hat den Krieg klar als Angriffskrieg verurteilt und ein Ende gefordert. Sein Vorgänger Franziskus stand oft in der Kritik, weil er Frieden forderte, ohne zwischen Angreifer und Opfer zu unterscheiden.
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19.45 Uhr
Ukraine setzt auch auf mehr Waffenproduktion im Ausland
Die ukrainische Regierung setzt für den Nachschub an Waffen und Munition auf verstärkte Produktion gemeinsam mit den europäischen Partnern. Dabei gebe es auch Interesse, dass ukrainische Rüstungsfirmen ausserhalb des Landes neu entwickelte Systeme herstellen, sagte der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow nach einem Treffen der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe in Brüssel. Diese Waffen sollten für die Dauer des Krieges an die Ukraine geliefert werden.
Umjerow, der gemeinsam mit Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) und dem britischen Ressortchef John Healey über Ergebnisse des Treffens berichtete, sagte: «Wir werden Drohnen, Raketen, Munition und andere Waffen zusammen bauen. Ukrainische Drohnen haben das Gefechtsfeld verändert.» Die gemeinsame Produktion bedeute einen strategischen Wandel.
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18.55 Uhr
Trump nach Telefonat mit Putin: Kein sofortiger Frieden
US-Präsident Donald Trump sieht nach einem erneuten Telefonat mit Kremlchef Wladimir Putin keine Chance auf eine sofortige Lösung im Ukraine-Krieg. «Es war ein gutes Gespräch, aber kein Gespräch, das zu einem sofortigen Frieden führen wird», schrieb Trump nach dem Telefonat auf der Plattform Truth Social.
"I just finished speaking, by telephone, with President Vladimir Putin, of Russia. The call lasted approximately one hour and 15 minutes..." - President Donald J. Trump pic.twitter.com/LUe38UcoHQ
— The White House (@WhiteHouse) June 4, 2025 -
18.47 Uhr
Putin will wegen «Terrorakten» nicht mit Selenskyj reden
Der russische Präsident Wladimir Putin lehnt ein Gipfeltreffen mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj ab. «Worüber sollten wir reden?», fragte Putin am Mittwoch in einer Video-Konferenz mit hohen Regierungsvertretern. Er warf der Ukraine Terrorakte gegen russische Eisenbahnlinien in den Regionen Kursk und Brjansk nahe der Grenze vor. «Wie können solche (Gipfel-)Treffen unter diesen Umständen durchgeführt werden?», stellte er in den Raum.
Putin sagte, die Ukraine strebe eine Waffenruhe nur an, um ihre Vorräte an westlichen Waffen aufzufüllen, zusätzliche Soldaten zu rekrutieren und weitere Angriffe wie in Kursk und Brjansk vorzubereiten.
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18.05 Uhr
Neue Militärhilfen für Kiew aus den Niederlanden
Die Niederlande wollen weitere Rüstungsgüter an die Ukraine liefern. Verteidigungsminister Ruben Brekelmans kündigte in Brüssel ein neues Unterstützungspaket für die maritime Sicherheit in Höhe von 400 Millionen Euro an. Dazu gehörten Patrouillenboote, Transportboote, Abfangjäger, Spezialeinsatzfahrzeuge - «also ein breites Spektrum von mehr als 100 Schiffen», sagte der Niederländer bei einem Treffen der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe.
Der niederländische Verteidigungsminister Ruben Brekelmans. Bild: sdaDarüber hinaus umfasse das Paket auch mehr als 50 Seedrohnen sowie Waffensysteme, Sensoren, Ersatzteile und Ausbildung. Es sei ein komplettes Paket zur Stärkung der maritimen Sicherheit der Ukraine. Das sei sehr wichtig, da die russischen Bedrohungen beispielsweise sowohl im Schwarzen Meer als auch rund um Cherson zunähmen.
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5.43 Uhr
Neue Militärhilfen für Kiew in Aussicht
Fast 1200 Tage nach Beginn der russischen Invasion kann die Ukraine auf neue militärische Hilfe des Westens hoffen. Die Verteidigungsminister aus Deutschland, Grossbritannien und zahlreichen anderen Staaten wollen heute in Brüssel weitere Militärhilfen für Kiew koordinieren. Zu dem Treffen der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe wird auch der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow erwartet. Er soll über die Lage an der Front informieren und sagen, welche Verteidigungsgüter seine Streitkräfte derzeit am dringendsten benötigen.
Geleitet wird das Treffen im Nato-Hauptquartier in Brüssel vom deutschen Verteidigungsminister Boris Pistorius und dessen britischem Kollegen John Healey. Die beiden Politiker ersetzen damit in dem Format erneut den früheren US-Verteidigungsminister Lloyd Austin, der die rund 50 Staaten umfassende sogenannte Ramstein-Gruppe initiiert und bis zum Regierungswechsel in Washington geleitet hatte.
A meeting of the #Ukraine Defence Contact Group #UDCG, co-chaired by 🇩🇪 and 🇬🇧, will take place at #NATO HQ on Wednesday, 4 June. The NATO Defence Ministerial will be held the following day. The detailed media programme for both events is available here: https://t.co/oEssA5HkWE
— Germany at NATO (@GermanyNATO) June 2, 2025Die neue US-Regierung unter Präsident Donald Trump wollte diesen Job nicht fortführen. Sie setzt weniger auf Militärhilfe als darauf, Kiew und Moskau möglichst schnell zum Abschluss einer Waffenstillstandsvereinbarung bewegen. Andere Länder befürchten, dass dies zulasten der Ukraine gehen könnte.
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5.30 Uhr
Russische Angriffe: Atombehörde warnt vor Unfall in AKW
Angesichts der jüngsten russischen Angriffe auf die Ukraine warnt die internationale Atombehörde IAEA vor der Gefahr eines atomaren Unfalls in einem Kernkraftwerk. IAEA-Chef Rafael Grossi sagte bei einem Besuch in Kiew, die Präsenz seiner Organisation vor Ort sei auch mehr als drei Jahre nach Beginn des Kriegs unerlässlich, um die Gefahr eines schweren nuklearen Unfalls zu vermeiden. Die Lage sei auch für die nukleare Sicherheit weiter gefährlich.
DG @rafaelmgrossi was in Ukraine 🇺🇦 today as part of the ongoing efforts of the IAEA to help prevent a nuclear accident during the military conflict, with the wail of air raid sirens forcing one of his meetings to be held in an underground shelter: https://t.co/plw0pO1t8J pic.twitter.com/ipEfIxOW53
— IAEA - International Atomic Energy Agency ⚛️ (@iaeaorg) June 3, 2025Die IAEA spielt seit Beginn des russischen Angriffskriegs beim Schutz und der Überwachung des Zustands und der Sicherheit der ukrainischen Kernkraftwerke eine zentrale Rolle. Sie schickt regelmässig Experten-Teams zu den aktiven Reaktorstandorten in Riwne und Chmelnyzkyj und ist seit September 2022 dauerhaft im Atomkraftwerk Saporischschja, das seit März 2022 unter russischer Kontrolle steht.
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5.25 Uhr
Generalstab: Kämpfe in Donezk und im Grenzgebiet bei Sumy
Nach Angaben des Generalstabs in Kiew hat es im Verlauf von Dienstag 134 russische Vorstösse gegeben. Immer noch ist Pokrowsk dabei einer der Schwerpunkte der russischen Angriffe.
Eine weitere Offensive läuft demnach im Nordosten der Ukraine an der Grenze zu Russland. Der Generalstab bezeichnet die Lage etwas unscharf mit «Kursker Raum». Da praktisch keine ukrainischen Truppen mehr in der westrussischen Region Kursk selbst stehen, dürfte es sich vor allem um Angriffe auf die benachbarte ukrainische Region Sumy handeln.
Notfalleinsatz nach einem russischen Luftangriff in einem Dorf im Gebiet Sumy. (14. Mai 2025) Bild: Keystone/Ukrainian Emergency Service via APIn der Nacht zu Donnerstag setzte das russische Militär erneut Drohnenschwärme gegen zahlreiche Ziele in der Ukraine ein. Nach Medienberichten wurden aus Städten wie Cherson und Odessa sowie Saporischschja zahlreiche Explosionen gemeldet. In Charkiw wurde mindestens ein Mensch durch herabfallende Trümmer einer Drohne verletzt.
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5.06 Uhr
Kiew: Kritik an Moskaus Haltung
Der von US-Präsident Donald Trump angepeilte Waffenstillstand zwischen Russland und der Ukraine bleibt weiterhin ausser Reichweite. Der ukrainische Aussenminister Andrij Sybiha forderte von Moskau eine Antwort auf ein Dokument mit Vorschlägen zu einer Friedenslösung ein, das der russischen Delegation am Montag bei der neuesten Runde von Friedensgesprächen in Istanbul übergeben worden war. «Wir fordern Russlands Antwort», schrieb Sybiha auf der Plattform X. «Jeder Tag des Schweigens beweist deren Wunsch, den Krieg fortzusetzen.»
Das Format der Istanbul-Gespräche sei zu Treffen über den Austausch von Kriegsgefangenen abgewertet worden. «Russland hat bisher jedes bedeutende Format einer für eine Waffenruhe abgelehnt», kritisierte Sybiha. «Dies wäre Grund genug für unsere Partner, neue Sanktionen gegen Russland zu verhängen, schon jetzt.»
Ukraine’s official conclusions following the second meeting in Istanbul.
— Andrii Sybiha 🇺🇦 (@andrii_sybiha) June 3, 2025
Russia has not responded to our document outlining Ukraine's vision for ending the war. We sent it ahead of the meeting. During the meeting, our delegation asked the Russians what were their considerations.… -
Mittwoch, 4. Juni 2025, 4 Uhr
Nato will Verteidigungsfähigkeiten extrem ausbauen
Angesichts der anhaltenden Bedrohung durch Russland will die Nato ihre militärischen Fähigkeiten zur Abschreckung und Verteidigung extrem ausbauen. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Bündniskreisen erfuhr, ist vorgesehen, die bisher gültigen Zielvorgaben um etwa 30 Prozent zu erhöhen. So sollen künftig etwa deutlich mehr weitreichende Marschflugkörper und Drohnen sowie Kapazitäten in Bereichen wie Luftverteidigung und Artillerie vorgehalten werden.
Vertreter der US Navy sprechen im Marinestützpunktes im deutschen Warnemünde zu Medienvertretern. Das Nato-Grossmanöver Baltops beginnt am Donnerstag und dauert bis zum 20.Juni. Bild: Keystone/dpa/Stefan SauerUm ein Erreichen der Vorgaben sicherzustellen, bekommen Deutschland und die anderen Mitgliedstaaten nun neue nationale Planungsziele zugewiesen. Sie sollen an diesem Donnerstag bei einem Verteidigungsministertreffen in Brüssel formell angenommen werden.
Als besonders grosse Herausforderung gelten die neuen Ziele, weil die bisher geltenden bei weitem noch nicht erreicht sind. Ranghohe Militärs hatten zuletzt von einer Lücke von 30 Prozent gesprochen.
Die konkreten neuen nationalen Planungsziele sind derzeit noch als streng geheim eingestuft. Es wird allerdings damit gerechnet, dass nach der Annahme der Vorgaben durch die Verteidigungsminister einige Details öffentlich gemacht werden.
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22.48 Uhr
Selenskyj stellt nach russischem Schlag Militärführung um
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Veränderungen an der Spitze der Militärführung vorgenommen. So sei der bisherige Heereschef Mychajlo Drapatyj von Organisationsaufgaben wie der Mobilmachung, dem Training und der Vorbereitung von Rekruten befreit worden, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. «Drapatyj wird sich als Kommandeur der Vereinigten Streitkräfte ausschliesslich auf Gefechtsfragen konzentrieren, damit er sich zu 100 Prozent der Front widmen kann.» Der Kompetenzbeschneidung war ein fataler russischer Raketenangriff auf einen Truppenübungsplatz in der Region Dnipropetrowsk vorausgegangen.
Der ukrainische Präsident Selenskyj stellt an der Armeespitze noch einmal um. (Archivbild) Bild: Stephanie Lecocq/Pool Reuters/dpaZudem ernannte Selenskyj Oleh Apostol zum Chef der Fallschirmjägertruppen und Robert Browdi zum Chef der Drohnentruppen. Wadym Sucharewskyj solle als neuer Vizekommandeur der Heeresgruppe Ost die gesamte Kommandostruktur modernisieren, sagte der ukrainische Staatschef. Bei der seit mehr als drei Jahren andauernden russischen Invasion steht die Ukraine an der Front schwer unter Druck.
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19.30 Uhr
Russische Krim-Brücke nach Anschlag wohl einsturzgefährdet
Der ukrainische Geheimdienst SBU hat nach eigenen Angaben mit einer Sprengstoffexplosion unter Wasser einen Pfeiler der russischen Krim-Brücke ernsthaft beschädigt. «Faktisch ist die Brücke einsturzgefährdet», teilte der Geheimdienst mit. Zum Einsatz gekommen seien 1100 Kilogramm TNT, die über mehrere Monate platziert wurden. Die Behörde betonte, dass bei der Explosion am Morgen keine Zivilisten zu Schaden gekommen seien.
Als Beleg wurde ein Video veröffentlicht, das die Explosion zeigen soll. Zu sehen sind aufspritzendes Wasser und Rauch. Die Aufnahme stammt mit hoher Wahrscheinlichkeit von der Brückenbasis und ist nach Einschätzung der dpa aktuell, lässt aber nicht erkennen, ob der Pfeiler tatsächlich beschädigt wurde.
Ein Videostandbild, das die Explosion bei der Krim-Brücke am Dienstag zeigen soll. Bild: Keystone/EPA/Ukrainian Security ServiceVon russischer Seite wurde der Anschlag zunächst nicht bestätigt. Die Brücke war am Morgen für etwa drei Stunden gesperrt. Ursache soll dabei örtlichen Medienberichten zufolge die Beseitigung der durch Teile einer abgeschossenen Drohne verursachten Schäden gewesen sein. Wenig später wurde demnach der Verkehr über die Brücke ohne Nennung von Gründen erneut eingestellt. In Medien war von Angriffen mit Unterwasserdrohnen die Rede. Nach knapp drei Stunden wurde sie dann zum zweiten Mal freigegeben.
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18.45 Uhr
Ukrainischer Generalstab korrigiert Zahl zerstörter russischer Bomber
Mehrere Stunden nach seinen ersten Angaben hat der ukrainische Generalstab die Zahl der bei einer Geheimdienstoperation in Russland zerstörten russischen Flugzeuge deutlich nach oben korrigiert. «Die Gesamtverluste der Besatzer belaufen sich auf 41 Militärflugzeuge, darunter strategische Bomber und andere Arten von Kampfflugzeugen», schrieb der Stab bei Facebook. Die Korrektur sei nach der «Verarbeitung zusätzlicher Informationen aus unterschiedlichen Quellen und ihrer Überprüfung» erfolgt. Das habe eine gewisse Zeit benötigt.
Am Morgen hatte der Generalstab noch von nur zwölf vernichteten Flugzeugen geschrieben und damit dem Geheimdienst SBU widersprochen, der für seine Operation eine Zahl von 41 zumindest beschädigten Fliegern angegeben hatte.
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13.20 Uhr
Ukraine verübt Anschlag auf Krim-Brücke
Ukraine’s Security Service has struck the Crimean Bridge for the third time—this time, from beneath the water.
— UkraineWorld (@ukraine_world) June 3, 2025
After months of covert work, SBU agents successfully planted explosives on the underwater pillars of this illegal structure. At 4:44 a.m. on June 3, the charges were… pic.twitter.com/lXCYPOiOIgDie Ukraine hat erneut einen Anschlag auf die Krim-Brücke durchgeführt. Ein Video zeigt, wie mehrere Sprengstoffladungen unter Wasser explodieren. Die Brücke befinde sich nun in kritischem Zustand, Menschen sind laut ukrainischen Angaben keine zu Schaden gekommen.
Die Agenten des ukrainischen Geheimdiensts hätten die Operation monatelang vorbereitet, heisst es von Seiten der Behörde. Bei den Explosionen seien die Strukturen der Brücke unter Wasser schwer beschädigt worden.
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10.20 Uhr
Schwere Angriffe auf Ukraine – Tote und Verletzte
Aktuellen Berichten zufolge hat Russland erneut schwere Angriffe auf die Ukraine verübt, wobei insbesondere die Städte Mykolajiw im Süden und Sumy im Nordosten betroffen sind.
In der südukrainischen Stadt Mykolajiw sollen laut Berichten in sozialen Medien grosse Rauchwolken aufgestiegen sein, nachdem ballistische Kinschal-Raketen eingeschlagen seien. Diese Hyperschallraketen, offiziell als Ch-47M2 Kinschal bekannt, erreichen Geschwindigkeiten von bis zu Mach 10 und gelten als schwer abfangbar. Sie wurden bereits mehrfach im Ukraine-Krieg eingesetzt, wobei ihre Effektivität aufgrund von Präzisionsproblemen und technischer Einschränkungen umstritten ist.
Die regionale Militärverwaltung der Oblast Sumy meldete einen Angriff auf die gleichnamige Hauptstadt im Nordosten des Landes. Dabei seien mindestens drei Menschen getötet und rund 20 verletzt worden. Bereits im April 2025 wurde Sumy Ziel eines verheerenden russischen Raketenangriffs, bei dem mindestens 34 Menschen ums Leben kamen und über 100 verletzt wurden.
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5.20 Uhr
Kiew wirft Moskau Spiel auf Zeit vor
Nach einer neuen Verhandlungsrunde zwischen Moskau und Kiew wirft der ukrainische Verhandlungsführer Russland vor, auf Zeit zu spielen. Auf Facebook bezichtigte der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow Moskau, die von Kiew angestrebte 30-tägige Feuerpause als Grundlage für weitere Friedensgespräche weiter abzulehnen. «Russland lehnt selbst den Gedanken an eine Einstellung des Tötens ab», schrieb Umjerow.
Russland habe sein Memorandum für die Gespräche bewusst bis zum Beginn des Treffens in Istanbul zurückgehalten und damit eine Nebelwand aufgebaut. Während die Ukraine ihr Memorandum mit den Vorstellungen über einen Weg zum Frieden schon Tage vor dem Treffen übergeben hatte, wartete Russland bis zum Auftakt der neuen Verhandlungsrunde. «Es hat den Anschein, dass die Russen erneut eine Verzögerungstaktik verfolgen und versuchen, den Vereinigten Staaten ein «Bild der Diplomatie» zu vermitteln, ohne wirklich etwas zu unternehmen.»
Bei der neuesten Verhandlungsrunde, die nur eine knappe Stunde gedauert hatte, vereinbarten Russland und die Ukraine lediglich den nächsten Austausch von Kriegsgefangenen. «Es wird 1000 gegen 1000 geben. Vielleicht noch weitere 200 gegen 200», sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Kiew wolle weitere Militärs, aber auch politische Gefangene und Journalisten freibekommen. Ein vorbereitender Austausch von Namenslisten und deren anschliessende Überprüfung sollen noch in der laufenden Woche erfolgen.
After the conclusion of the Bucharest Nine and Nordic countries summit, I spoke with journalists and shared some details of today’s negotiations with the Russians in Istanbul: an unconditional ceasefire, the exchange of prisoners, the return of children, and, importantly, the…
— Volodymyr Zelenskyy / Володимир Зеленський (@ZelenskyyUa) June 2, 2025Vorher hatte Umjerow, bekanntgegeben, dass es bei dem Austausch vor allem um schwer verletzte und schwer kranke Kriegsgefangene und junge Soldaten im Alter zwischen 18 und 25 gehen soll. Selenskyj bestätigte zudem, dass die Rückgabe von jeweils 6000 Soldatenleichen geplant sei.
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5.10 Uhr
Ukraine zu Nato-Gipfel in Den Haag eingeladen
Kiew hat eine Einladung zum kommenden Nato-Gipfel in Den Haag erhalten. «Wir sind zum Nato-Gipfel eingeladen worden. Ich denke, das ist wichtig», sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Die Einladung sei bei seinem Gespräch mit Nato-Generalsekretär Mark Rutte in Vilnius erfolgt. Aussenminister Andrij Sybiha sei mit der Vorbereitung des Treffens beauftragt worden. Ob Selenskyj selbst in die Niederlande reist, liess er offen. Der Gipfel der Mitgliedsstaaten des Militärbündnisses Nato tagt in knapp drei Wochen in Den Haag.
I held a meeting with @SecGenNATO Mark Rutte and thanked him for the Alliance’s reliable support.
— Volodymyr Zelenskyy / Володимир Зеленський (@ZelenskyyUa) June 2, 2025
I informed him about the agreements reached during today’s talks in Istanbul regarding the exchange of prisoners and the return of children, as well as Russia’s rejection of the… pic.twitter.com/poqpgXVRrhDie Verhinderung des von Kiew angestrebten und verfassungsrechtlich verankerten Nato-Beitritts ist für den Kreml einer der Hauptgründe für den Krieg.
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5 Uhr
Neue russische Drohnenangriffe
Wenige Stunden nach den Friedensverhandlungen in Istanbul hat das russische Militär erneut Drohnenschwärme gegen Ziele in der Ukraine eingesetzt. In zahlreichen ukrainischen Regionen, darunter auch Kiew, wurde in der Nacht Luftalarm ausgelöst. Aus Charkiw, Tschernihiw und Mykolajiw wurden Explosionen gemeldet, in Poltawa fiel nach einer Explosion der Strom aus. Mindestens fünf Menschen seien durch russischen Beschuss im Osten des Landes in verschiedenen Frontgebieten getötet worden, teilen Behördenvertreter mit. Nach ersten Medienberichten wurden bei den Attacken zudem mehrere Menschen verletzt.
Am Tag nach einem russischen Angriff auf Charkiw. (2. Juni 2025) Bild: Keystone/EPA/Sergey Kozlov -
Dienstag, 3. Juni 2025, 4.50 Uhr
Zwei Tote durch russischen Beschuss bei Kupjansk
Bei der ostukrainischen Stadt Kupjansk sind zwei Frauen durch russischen Beschuss getötet worden. Der Vorfall habe sich in der Siedlung Kiwschariwka ereignet, teilte die Staatsanwaltschaft des Gebiets Charkiw bei Telegram mit. Der Ort befindet sich knapp sieben Kilometer von der Frontlinie entfernt.
Einsatz nach einem russischen Bombenangriff in Kupjansk. (11. April 2025) Bild: Keystone/EPA/State Emergency Service -
19.58 Uhr
Russland nennt zwei Wege zur Waffenruhe in der Ukraine
Bei den Verhandlungen mit der Ukraine im türkischen Istanbul hat Russland zwei Varianten für eine Waffenruhe vorgeschlagen.
Die erste Variante sieht einen vollständigen Abzug ukrainischer Truppen aus den von Moskau annektierten ukrainischen Gebieten Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson vor, die bisher nur teils von russischen Truppen kontrolliert werden. Aus dem der Ukraine übergebenen Verhandlungspapier zitierten russische Staatsmedien.
Die zweite Variante sieht ein Ende der Kampfhandlungen entlang des derzeitigen Frontverlaufs vor. Dabei soll Kiew die Mobilmachung beenden, und es sollen keine ausländischen Waffenlieferungen mehr ins Land gelangen. Überwacht werden soll die Feuerpause über ein gemeinsames Zentrum, das noch zu gründen wäre.
Der türkische Aussenminister Hakan Fidan (Mitte) leitet die zweite Runde der Friedensgespräche zwischen der Ukraine und Russland in Istanbul, am 2. Juni 2025. KEYSTONEDie Ukraine soll zudem einen Stopp von Sabotageakten in Russland garantieren. Nach der Aufhebung des geltenden Kriegsrechts sollen nicht später als 100 Tage danach Wahlen abgehalten werden. Kiew hatte dagegen mehrfach bereits von Moskau eine bedingungslose Waffenruhe für 30 Tage als Voraussetzung für den Start realer Friedensgespräche verlangt.
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18.45 Uhr
Analyse: Russischer Vormarsch in der Ukraine hat sich beschleunigt
Die russischen Streitkräfte haben in der Ukraine im Mai nach mehreren Monaten langsameren Vorrückens wieder mehr Territorium erobert. Wie eine Analyse der Nachrichtenagentur AFP von Daten des in den USA ansässigen Instituts für Kriegsstudien (ISW) ergab, eroberte Russland im vergangenen Monat 507 Quadratkilometer. Im April waren es noch 379 Quadratkilometer gewesen, im März 240. Alleine in der ostukrainischen Region Donezk verzeichnete Moskau territoriale Gewinne von fast 400 Quadratkilometern.
Insgesamt brachte die russische Armee von Juni 2024 bis Mai 2025 5107 Quadratkilometer ukrainisches Gebiet unter ihre Kontrolle, die Ukraine eroberte lediglich 85 Quadratkilometer zurück. Russland besetzte somit in den vergangenen zwölf Monaten weniger als ein Prozent des ukrainischen Staatsgebiets zusätzlich.
Insgesamt kontrollierte Russland Ende Mai ganz oder teilweise knapp 19 Prozent des ukrainischen Staatsgebiets, einschliesslich der 2014 annektierten Halbinsel Krim.
Die Analyse der AFP basiert auf den täglich vom ISW gemeldeten Daten, die sich auf von beiden Seiten verbreitete Informationen stützen, sowie auf die Auswertung von Satellitenbildern.
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17.02 Uhr
Russland schlägt Ukraine zwei- bis dreitägige Waffenruhe in einzelnen Frontabschnitten vor
Russland hat der Ukraine bei den Gesprächen in der Türkei über eine Waffenruhe nach eigenen Angaben eine zwei- bis dreitägige Feuerpause in einzelnen Frontabschnitten vorgeschlagen. «Wir haben eine konkrete Waffenruhe für zwei bis drei Tage in bestimmten Gebieten der Frontlinie vorgeschlagen», sagte der russische Chefunterhändler Wladimir Medinski am Montag bei einer Pressekonferenz in Istanbul. So könnten Kommandeure beider Seiten die Leichen ihrer Soldaten bergen. Die Ukraine fordert eine vollständige und bedingungslose Waffenruhe.
Der russische Präsidentenberater und Leiter der russischen Delegation, Wladimir Medinski, spricht nach einer zweiten Runde direkter Gespräche zwischen Russland und der Ukraine in Istanbul mit den Medien. IMAGO/Kirill ZykovZwei Wochen nach ihrer ersten Verhandlungsrunde hatten die Ukraine und Russland am Montag in Istanbul erneut Gespräche über eine Waffenruhe geführt.
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15.52 Uhr
Ukraine übergibt Russland Liste verschleppter Kinder
Die Ukraine hat Russland bei Verhandlungen im türkischen Istanbul eine Liste von Minderjährigen übergeben, die aus ihrer Sicht verschleppt wurden.
«Es geht um Hunderte Kinder, die Russland gesetzwidrig deportierte, zwangsweise umsiedelte oder in den temporär besetzten Gebieten festhält», schrieb der Chef des ukrainischen Präsidentenbüros, Andrij Jermak, bei Telegram. Die Rückkehr dieser Kinder sei Teil eines gerechten und stabilen Friedens. «Nun ist Russland am Zug», schrieb er.
Der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerov (4. v. l.) nimmt an der zweiten Runde der Friedensgespräche zwischen der Ukraine und Russland in Istanbul teil, am 2. Juni 2025. KEYSTONENach früheren Angaben aus Kiew hatte Moskau mehr als 19'500 ukrainische Minderjährige aus den eroberten Gebieten «zwangsverschleppt». Mehr als 1000 konnten dabei auch durch internationale Vermittlung in die Ukraine zurückkehren. Über 160 aus ukrainischer Sicht verschleppte Kinder fanden sich teils mit ihren gesetzlichen Vertretern in Deutschland wieder.
2023 hatte der Internationale Strafgerichtshof wegen des Vorwurfes der Verschleppung von ukrainischen Kindern Haftbefehle gegen den russischen Staatschef Wladimir Putin und die russische Kinderbeauftragte Maria Lwowa-Belowa ausgestellt.
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15.24 Uhr
Istanbul-Gespräche bereits beendet
Die zweite Verhandlungsrunde zwischen Russen und Ukrainern über eine mögliche Waffenruhe ist nach Informationen russischer Nachrichtenagenturen beendet.
Das Gespräch in Istanbul habe etwa eine Stunde gedauert, berichteten die staatliche Nachrichtenagentur Tass und die Agentur Interfax unter Berufung auf eigene Quellen. Eine Fortsetzung im weiteren Tagesverlauf sei nicht vorgesehen.
Von ukrainischer Seite oder dem türkischen Gastgeber gab es zunächst keine Bestätigung über ein Ende der Verhandlungen. Auch über etwaige Ergebnisse war zunächst nichts bekannt.
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15.11 Uhr
US-Senator Blumenthal: Putin hält Trump für einen Trottel
Der demokratische US-Senator Richard Blumenthal hat wenig Hoffnung auf echte Fortschritte bei den Friedensgesprächen zwischen Moskau und Kiew in Istanbul. Kremlchef Wladimir Putin spiele nur mit US-Präsident Donald Trump.
«Er hält ihn für einen Trottel», sagte er der Nachrichtenagentur AP am Sonntag in Paris, einen Tag vor Beginn der zweiten Gesprächsrunde zwischen den Kriegsgegnern. Putin ziehe die Gespräche über die Ukraine absichtlich in die Länge, um seine neue Offensive zu starten und noch mehr Gebiete unter russische Kontrolle zu bringen.
US Senators Lindsay Graham and Richard Blumenthal are in Ukraine and have been welcomed by Ukrainian President Zelenskyy. This is a very important meeting.
— (((Tendar))) (@tendar.bsky.social) 30. Mai 2025 um 19:14
[image or embed]Blumenthals republikanischer Senatskollege Lindsey Graham, der an dem AP-Gespräch teilnahm, sagte, er unterstütze den diplomatischen Instinkt Trumps, Putin einzubinden und freundlich aufzutreten. Es sei aber schmerzlich klar geworden, dass Putin «kein Interesse daran hat, diesen Krieg zu beenden».
Trump hatte im Wahlkampf versprochen, den Krieg in der Ukraine innerhalb eines Tages zu beenden.
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15.02 Uhr
Istanbul-Gespräche: Selenskyj dämpft Erwartungen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich skeptisch über die direkten Verhandlungen mit Russland über ein Ende des Krieges geäussert.
«Ich bin mir nicht sicher, ob die Russen zu einem produktiven Treffen bereit sind», sagte er bei einem Besuch in Litauen. Dort nahm Selenskyj in der Hauptstadt Vilnius als Gast an Beratungen der sogenannten Bukarest-Neun-Grupppe (B9) und der nordischen Staaten teil.
«Unsere Delegation befindet sich nun in Istanbul, und wir sind bereit, die notwendigen Schritte für den Frieden zu unternehmen. Ausgangspunkt sollten natürlich ein Waffenstillstand und humanitäre Massnahmen, die Freilassung von Gefangenen und die Rückgabe entführter Kinder sein», sagte der Präsident vor den Staats- und Regierungschefs.
‼️ Ukraine and Russia have begun negotiations in Istanbul.
— MAKS 25 👀🇺🇦 (@maks23.bsky.social) 2. Juni 2025 um 13:47
[image or embed]Sollte die zweite Gesprächsrunde ergebnislos bleiben, seien neue und härtere Sanktionen der EU und der USA gegen den russischen Energie- und Finanzsektor erforderlich. Zu den B9 gehören Polen, Rumänien, Bulgarien, Ungarn, Tschechien, die Slowakei sowie die drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen. Die nordischen Staaten sind Finnland, Schweden, Norwegen, Dänemark und Island.
Selenskyj dankte den Verbündeten für die bisherige Unterstützung und äusserte die Hoffnung auf eine weitere Militärhilfe. «Europa verfügt gemeinsam mit Amerika über bessere Waffen als Russland. Wir haben auch stärkere taktische Lösungen – unsere Operation Spinnennetz hat das gestern bewiesen. Russland muss die Bedeutung seiner Verluste spüren», sagte der ukrainische Präsident. Das werde Moskau zur Diplomatie bewegen.
Reuters is publishing Ukraine's list of conditions to be presented at negotiations in Istanbul: - 30-day complete ceasefire. - All-for-all prisoner exchange. - Meeting between Zelenskyy and Putin. - No restrictions on Ukrainian forces. - No recognition of Russian territorial gains.
— Kate from Kharkiv (@kateinkharkiv.bsky.social) 1. Juni 2025 um 17:52
[image or embed]Selenskyj spielte damit auf einen ukrainischen Überraschungsangriff auf russische Militärflugplätze am Vortag der Gespräche in Istanbul an, bei denen ukrainischen Angaben zufolge über 40 Kampf- und Aufklärungsflugzeuge zerstört worden seien. Eingesetzt wurden dafür nach offiziell unbestätigten Berichten Drohnen.
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14.04 Uhr
So viel soll Kiews Husarenstreich Putin gekostet haben
Der Sicherheitsdienst der Ukraine (SBU) hat ein Resümee seines Angriffs auf Russlands Luftwaffe bekanntgegeben: Laut Kiews Inlandsgeheimdienst hat die Attacke den Kreml mehrere Milliarden Dollar gekostet.
«Insgesamt wurden 34 Prozent der strategischen Marschflugkörper-Träger auf den wichtigsten russischen Flugplätzen zerstört», schreibt der SBU.« Das war nicht nur ein verheerender Schlag für die feindlichen Flugzeuge, sondern auch eine ernsthafte Ohrfeige für die Macht und den terroristischen Charakter der Russischen Föderation.»
41 Flugzeuge will der SBU zerstört haben – darunter Bomber vom Typ Tu-160. Schwerer wiegt noch der Verlust der Tu-95- und Tu-22-Bomber, die nicht mehr produziert werden. Fatal ist für Moskau der Verlust eines A-50-Frühwarnflugzeugs, dich sehr wichtig und sehr rar sind.
Der verheerende Angriff auf Russlands Flotte von strategischen Bombern schlägt mit insgesamt rund sieben Milliarden Dollar zu Buche, glaubt der SBU. Jüngere Satellitenbilder erwecken den Eindruck, als könnten die Angaben des ukrainischen Geheimdienstes stimmen.
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12.10 Uhr
«Die Welt hat sich verändert»: Londons massive Aufrüstung als Signal an Moskau
Grossbritannien will mit dem Bau von bis zu zwölf neuen atomgetriebenen U-Booten und massiven Investitionen in die Kampfbereitschaft seines Militärs auf die aktuelle geopolitische Sicherheitslage reagieren – siehe auch Eintrag 3.15 Uhr.
Das Königreich «kann die Bedrohung, die Russland darstellt», nicht ignorieren, sagte Premierminister Keir Starmer der BBC. Seine Regierung werde die umfassendste Verteidigungsreform seit dem Ende des Kalten Krieges vor mehr als 30 Jahren auf den Weg bringen.
So könnten die neuen britischen U-Boote der SSN-AUKUS-Klasse aussehen, die die Astute-Klasse ablösen sollen. BAE Systems«Wir müssen anerkennen, dass sich die Welt verändert hat», ergänzte Starmer. Es gebe eine so grosse Instabilität wie seit vielen Jahren nicht mehr, und grössere Bedrohungen. Heute will die Regierung in London darlegen, wie sie auf die Ergebnisse einer strategischen Überprüfung der Verteidigungsfähigkeit Grossbritanniens reagiert.
Den Lagebericht hatte Starmer in Auftrag gegeben, geleitet wurde die Untersuchung vom Ex-Verteidigungsminister und früheren Nato-Generalsekretär George Robertson. Es ist die erste Überprüfung dieser Art seit 2021. Seitdem hat sich die geopolitische Gemengelage durch die russische Invasion in die Ukraine 2022 und die Rückkehr von Präsident Donald Trump ins Weisse Haus massiv geändert.
Die Labour-Regierung erklärte, sie wolle alle 62 Empfehlungen in Robertsons Bericht annehmen. Unter anderem sollen die Streitkräfte demnach in Kriegsbereitschaft versetzt werden, um für Bedrohungen gerüstet zu sein. Die Reformen sendeten «eine Botschaft an Moskau», erklärte Verteidigungsminister John Healey.
Nach Jahrzehnten der Kürzungen werde das Militär umgewandelt. Doch gehe er davon aus, dass die Zahl der britischen Soldaten, die derzeit auf einem historischen Tiefstand ist, erst Anfang der 2030er Jahre steigen wird.
Mit den Plänen für eine Anhebung der Verteidigungsausgaben auf 2,5 Prozent der britischen Wirtschaftsleistung bis 2027 sei man jedoch «auf Kurs». Es gebe keinen Zweifel daran, dass der Rüstungsetat bis 2034 auf drei Prozent ansteigen werde, erklärte Healey. Noch ist aber unklar, woher das klamme Finanzministerium die Mittel dafür nehmen will.
Premier Starmer betonte, dass es sich bei den angestrebten drei Prozent der Wirtschaftsleistung um ein «Ziel» handele, und nicht um eine feste Zusage. Ein Versprechen gebe er erst ab, wenn er wisse, «wo genau das Geld herkommt». In einem umstrittenen Schritt hat seine Regierung bereits die Entwicklungshilfe gekürzt, um das 2,5-Prozent-Ziel zu erreichen.
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10.52 Uhr
Istanbuler Gespräche beginnen am Mittag
Delegationen aus Russland und der Ukraine haben sich in der Türkei zu ihrer zweiten Runde direkter Friedensgespräche versammelt. Die ukrainische Delegation unter der Leitung von Verteidigungsminister Rustem Umerov halte sich in Istanbul auf, teilte der Sprecher des ukrainischen Außenministeriums, Heorhij Tychji, heute mit.
Die russischen Gesandten unter Leitung von Wladimir Medinski, einem Berater des russischen Präsidenten Wladimir Putin, trafen laut Berichten russischer Staatsmedien am Sonntagabend in der türkischen Metropole ein.
The Russian delegation, led by Vladimir Medinsky, has left their hotel in Istanbul and is en route to the venue where talks with Ukraine are set to take place.
— NOELREPORTS (@noelreports.com) 2. Juni 2025 um 10:38
[image or embed]Wann die Gespräche beginnen sollten, war nicht ganz klar. Türkische Vertreter sagten, das Treffen werde um 13 Uhr Ortszeit beginnen und der türkische Aussenminister Hakan Fidan werde den Vorsitz führen. Der ukrainische Ministeriumssprecher Tychji sagte dagegen, die Gespräche würden um 12 Uhr Ortszeit aufgenommen.
Eine Klärung war nicht sofort möglich. Die Friedensgespräche sind die zweiten dieser Art innerhalb von etwas mehr als zwei Wochen. Dennoch erwarteten Beobachter keine nennenswerten Fortschritte zur Beendigung des dreijährigen Krieges in der Ukraine.
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9.30 Uhr
Bilanz der nächtlichen Luftangriffe
Russland hat auf die Zerstörung mehrerer Kampfbomber mit neuen schweren Drohnen- und Raketenangriffen in der Nacht auf die benachbarte Ukraine reagiert.
In der Region Charkiw im Nordosten der Ukraine wurden nach Behördenangaben sechs Zivilisten verletzt. Unter den Betroffenen seien auch zwei Kinder, teilte Militärgouverneur Oleh Synjehubow mit.
Demnach hat das russische Militär die Gebietshauptstadt in den frühen Morgenstunden zunächst mit Drohnen attackiert. Kurz darauf wurde auch der Einschlag von zwei ballistischen Raketen registriert. Beide hätten aber keinen grösseren Schaden angerichtet, schrieb Synjehubow bei Telegram.
⚡️🚒 Russian troops attacked with FPV-drone a fire station in Nikopol, Dnipropetrovsk region, damaging depot and a fire truck, State Emergency Service said. 10 minutes later, Russians hit again administrative building. No one was killed or injured. 🎥 SES in the region
— Denys from Kharkiv (@glushko.bsky.social) 30. Mai 2025 um 15:11
[image or embed]In der zentralukrainischen Region Dnipropetrowsk waren einmal mehr die Städte Nikopol und Marhanez am Fluss Dnipro gegenüber dem Kernkraftwerk Saporischschja Ziel russischer Angriffe. «Drei Menschen im Alter von 68, 51 und 72 Jahren wurden verletzt», teilte Militär-Gouverneur Serhij Lyssak mit.
🔴 Russia struck a rescue unit in Nikopol overnight, injuring two civilians and an ambulance driver. The first strike damaged a shelter where rescuers hid the wounded. When medics arrived, Russia hit again.
— UNITED24 Media (@united24media.com) 2. Juni 2025 um 08:51
[image or embed]Sie seien ins Krankenhaus gebracht worden. Zudem habe es Schäden in einer medizinischen Einrichtung, in einer Feuerwacht und in einem Geschäft gegeben.
Auch die Ukraine beschoss Russland mit Drohnen. Das russische Militär nahm für sich den Abschuss von 162 Drohnen in Anspruch. Angriffe wurden in den grenznahen Regionen Kursk, Lipezk, Belgorod, Woronesch und Orjol, aber auch in den etwas weiter entfernten Gebieten Rjasan und Tambow gemeldet.
In Lipezk erlitt eine Person nach Angaben von Gouverneur Igor Artamonow leichte Verletzungen. In Kursk seien drei Einfamilienhäuser und ein Wohnblock beschädigt worden, teilte Gouverneur Alexander Chinstejn mit.
Letzte Nacht:
— Anna (@AnnaDeMilanese) June 2, 2025
Ukrainische Drohnen greifen Lipezk massiv an.
Ziel: Luftwaffenstützpunkt Lipezk-2, NLMK-Stahlwerk und Munitionslager. https://t.co/Hd7YMKdeVp -
5.30 Uhr
In Polen siegt PiS-Kandidat knapp: Ukraine-Hilfen in Gefahr?
Der rechtskonservative Kandidat Karol Nawrocki hat die Präsidentenwahl in Polen knapp für sich entschieden. Grosse polnische Medien wie die Zeitung «Rzeczpospolita» und das Internetportal «Onet.pl» riefen ihn am frühen Morgen zum Sieger aus und stützten sich dabei auf die Auszählung von mehr als 99 Prozent der Stimmen durch die Wahlkommission. Der Sieg des 42-jährigen EU-Skeptikers lässt Veränderungen am aussen- und innenpolitischen Kurs des Nachbarlandes erwarten, das in der Europäischen Union und der Nato eine wichtige Rolle spielt.
Polen ist ein wichtiger Unterstützer der von Russland angegriffenen Ukraine. Das Land mit knapp 38 Millionen Einwohnern sieht sich auch selbst von Moskau bedroht und rüstet massiv auf. Anders als in der Slowakei, Ungarn oder Rumänien gibt es in Polen keinen ernstzunehmenden Politiker, der prorussische Positionen vertritt. In der wichtigsten aussenpolitischen Frage, der Unterstützung für die Ukraine, zogen Duda und Tusk denn auch an einem Strang. Dies könnte sich mit Nawrocki ändern, der zum Beispiel gegen einen möglichen Nato-Beitritt der Ukraine ist.
Der parteilose Kandidat der rechtsnationalistischen PiS-Partei, Karol Nawrocki, in der Wahlnacht. (1. Juni 2025) Bild: Keystone/EPA/Marcin Obara -
Montag, 2. Juni 2025, 3.15 Uhr
Grossbritannien will neue Angriffs-U-Boote bauen
Grossbritannien will bis zu zwölf neue Angriffs-U-Boote bauen, um die Sicherheit des Landes langfristig zu gewährleisten. Die Pläne seien eine Reaktion auf eine «schnell wachsende Bedrohung» und würden «Grossbritannien und die Nato auf Jahrzehnte hinaus sicher machen», teilte die Regierung in London mit.
Am heutigen Montag will die Regierung von Premierminister Keir Starmer den von ihr in Auftrag gegebenen Bericht zur Überprüfung der Verteidigungspolitik vorstellen. Es wird erwartet, dass im Rahmen der Überprüfung empfohlen wird, die britischen Streitkräfte in «Kriegsbereitschaft» zu versetzen, um auf wachsende Bedrohungen vorbereitet zu sein.
Der Premierminister wird demnach auch geplante Ausgaben in Höhe von umgerechnet rund 20 Milliarden Franken für britische Programme zur Herstellung von Atomsprengköpfen bestätigen. Die Investitionen im Nuklearbereich sollen Zehntausende Arbeitsplätze im ganzen Land schaffen.
Bereits am Sonntag hatte das Verteidigungsministerium angekündigt, mit einer Milliardeninvestition die Munitionsproduktion anzukurbeln. Die Regierung wolle umgerechnet rund 2 Milliarden Franken in den Bau von mindestens sechs neuen Fabriken investieren. Die Streitkräfte sollen zudem mehr Waffen mit grösserer Reichweite bekommen.
National security is central to our Plan for Change.
— Keir Starmer (@Keir_Starmer) June 1, 2025
We will:
• Deliver the largest sustained increase in defence spending since the Cold War.
• Invest in better housing for military families.
• Create more skilled jobs in new weapons factories.
This is just the start.Russlands völkerrechtswidriger Einmarsch in der Ukraine habe auf harte Weise gezeigt, dass ein Militär nur so stark sei wie die dahinterstehende Industrie, teilte Verteidigungsminister John Healey mit. Mit deren Stärkung sollten Gegner abgeschreckt sowie das Land sicherer und stärker gemacht werden.
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23.43 Uhr
Lawrow telefoniert mit Rubio
Unmittelbar vor den geplanten neuen Ukraine-Gesprächen haben nach Angaben Moskaus die Aussenminister Russlands und der USA, Sergej Lawrow und Marco Rubio, miteinander telefoniert. Die beiden Politiker hätten dabei «ihre Standpunkte zu verschiedenen Initiativen hinsichtlich einer politischen Regelung der Ukraine-Krise» ausgetauscht, erklärte das russische Aussenamt am Sonntagabend laut einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Tass. Es sei dabei auch um «die Pläne zur Wiederaufnahme direkter Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine» gegangen.
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21.59 Uhr
Selenskyj feiert «brillante» Ergebnisse von Angriffen auf russische Stützpunkte
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj feiert die «absolut brillanten» Ergebnisse des Angriffes auf vier Militärstützpunkte tief im russischen Staatsgebiet. Es sei die «weitreichendste Operation» seines Landes seit Beginn des russischen Angriffskrieges gewesen, sagte Selenskyj am Sonntagabend. Zugleich versicherte er, dass die dafür nach Russland eingeschleusten Geheimdienstagenten «rechtzeitig aus dem russischen Gebiet zurückgeholt» worden seien. Dagegen hatte der Kreml erklärt, es seien mehrere Verdächtige festgenommen worden.
Die Ukraine griff nach Angaben ihres Geheimdienstes SBU am Sonntag unter anderem die russische Belaja-Luftwaffenbasis in Ostsibirien an, die rund 4200 Kilometer von der Ukraine entfernt ist. Ziel der Angriffe auf insgesamt vier russische Luftwaffenstützpunkte sei «die Zerstörung feindlicher Kampfbomber» gewesen. Mit dem Angriff habe die Ukraine der russischen Luftwaffe Schäden in Höhe von umgerechnet mehr als sechs Milliarden Euro zugefügt, erklärte der SBU. Laut Selenskyj kamen 117 Drohnen zum Einsatz.
Unter russischen Militärbloggern herrscht Entsetzen, berichtet der «Spiegel». Eine Quelle bezeichnet den Angriff als «russisches Pearl Harbor» . Ein Kanal aus dem Umfeld der Luftwaffe schrieb: «Der heutige Tag wird als schwarzer Tag für die russische Langstreckenluftfahrt bezeichnet werden.»
Mehr zu den Angriffen hier.
Head of the Security Service of Ukraine Vasyl Maliuk delivered a report regarding today’s operation. An absolutely brilliant result. A result achieved solely by Ukraine. One year, six months, and nine days from the start of planning to effective execution. Our most long-range… pic.twitter.com/oN41NFYyfw
— Volodymyr Zelenskyy / Володимир Зеленський (@ZelenskyyUa) June 1, 2025 -
20.13 Uhr
Ein Drittel der strategischen Bomber Russlands soll zerstört worden sein
Der ukrainische Geheimdienst SBU berichtet, dass bei den jüngsten Drohnenangriffen auf vier russische Luftwaffenstützpunkte mehr als ein Drittel der strategischen Bomber, die Marschflugkörper transportieren können, zerstört wurden.
⚡️34% of Russian strategic missile carriers at main airfields damaged in Ukrainian drone operation, SBU reports.
— The Kyiv Independent (@KyivIndependent) June 1, 2025
The Ukrainian Security Service (SBU) reported that the June 1 “Spider Web” drone operation caused approximately $7 billion in damages and disabled 34% of cruise…Der Wert der zerstörten Flugzeuge wird auf sieben Milliarden US-Dollar geschätzt. Die gesamten Verteidigungsausgaben Russlands für das Jahr 2025 belaufen sich auf etwa 126 Milliarden US-Dollar. Diese Angaben sind jedoch nicht unabhängig überprüfbar.
📸 Historic photo!
— NEXTA (@nexta_tv) June 1, 2025
In the image, SBU chief Vasyl Maliuk is seen holding satellite images of the military airfields Olenya (Murmansk region), Belaya (Irkutsk), Dyagilevo (Ryazan), Ivanovo Severny (Ivanovo), and Ukrainka (Amur region). pic.twitter.com/Y5PH5yiPSx -
17.31 Uhr
Milliardeninvestition: Briten planen neue Munitionsfabriken
Grossbritannien will mit einer Milliardeninvestition die Munitionsproduktion ankurbeln. Die Regierung wolle 1,5 Milliarden Pfund (etwa 1,6 Milliarden Franken) in den Bau von mindestens sechs neuen Fabriken investieren, kündigte das Verteidigungsministerium in London an. Die Streitkräfte sollen zudem mehr Waffen mit grösserer Reichweite bekommen.
Russlands völkerrechtswidriger Einmarsch in der Ukraine habe auf harte Weise gezeigt, dass ein Militär nur so stark wie die dahinterstehende Industrie sei, teilte Verteidigungsminister John Healey mit. Mit deren Stärkung sollten Gegner abgeschreckt sowie das Land sicherer und stärker gemacht werden.
Die Regierung will am Montag ihren Bericht zur Überprüfung der Verteidigungspolitik vorstellen. Geraten werde etwa, eine Munitionsproduktion zu schaffen, die bei Bedarf schnell hochgefahren werden könne, teilte das Ministerium mit. Unklar ist aber bisher, bis wann die Fabriken entstehen sollen.
«Die Bedrohungen, vor denen wir stehen, sind kein Geheimnis», schrieb Premierminister Keir Starmer in der «Sun». «Krieg in Europa. Neue nukleare Risiken. Der Kreml arbeitet Hand in Hand mit seinen Kumpanen in Iran und Nordkorea. Wir sind mit täglichen Cyberattacken konfrontiert.»
«Wir werden direkt bedroht von Staaten mit entwickelten militärischen Kräften, also müssen wir bereit sein zu kämpfen und zu gewinnen», schrieb er. Der beste Weg, einen Konflikt zu verhindern, sei, sich auf einen vorzubereiten.
National security and economic security go hand in hand.
— Keir Starmer (@Keir_Starmer) June 1, 2025
In a more dangerous world, with rising cost of living, we’ll bolster British defence.
We will build new weapons factories, creating skilled jobs and supporting working people across the country.https://t.co/A8AW4QtHPZ -
14.38 Uhr
Ukraine bestätigt Teilnahme an Verhandlungen in Istanbul
Die Ukraine wird nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj eine Delegation zu den Gesprächen mit Russland über eine Waffenruhe am Montag nach Istanbul schicken. Die ukrainische Delegation werde von Verteidigungsminister Rustem Umerow angeführt, schrieb Selenskyj am Sonntag in Onlinediensten. Die Priorität der Ukraine sei es, eine «vollständige und bedingungslose Waffenruhe» zu erreichen sowie die Rückkehr von ukrainischen Gefangenen und verschleppten Kindern.
Er habe die ukrainische Position für das Treffen in Istanbul festgelegt, schrieb Selenskyj: eine vollständige und bedingungslose Waffenrufe, die Freilassung Gefangener und die Rückkehr entführter Kinder. Ausserdem sollte das Treffen auf höchster Ebene vorbereitet werden, um einen verlässlichen und dauerhaften Frieden zu schaffen und Sicherheit zu gewährleisten.
Russlands Aussenminister Sergej Lawrow hatte am Mittwoch die neue Gesprächsinitiative annonciert. Die russische Delegation sei bereit, in der Türkei dem ukrainischen Team ein Memorandum vorzustellen, sagte er. Das Papier lege die russische Position zu «allen Aspekten einer zuverlässigen Überwindung der Grundursachen der Krise» dar.
I heard reports from the Minister of Defense of Ukraine, the Minister of Foreign Affairs, the General Staff, our intelligence agencies, and the Security Service of Ukraine. Our defense, our active actions, and our diplomacy.
— Volodymyr Zelenskyy / Володимир Зеленський (@ZelenskyyUa) June 1, 2025
We are doing everything to protect our independence,… pic.twitter.com/MAz2stbUUR -
14.27 Uhr
«Mehr als 40» Bomber getroffen – Ukraine greift weit über russische Grenze an
In einer beispiellosen Operation haben ukrainische Drohnen tief im russischen Hinterland zugeschlagen und sollen dabei «mehr als 40» strategische Bomber auf dem Luftwaffenstützpunkt Olenya in der Region Murmansk beschädigt haben. Laut dem ukrainischen Militärgeheimdienst wurden mindestens zwei Tu-22M3-Bomber getroffen, die für Langstreckenraketenangriffe auf ukrainische Ziele eingesetzt werden. Der Stützpunkt liegt etwa 1.800 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt und gilt als einer der wichtigsten für Russlands strategische Luftwaffe.
😄 Planned demilitarization: Russia suddenly loses 40 strategic bombers
— NEXTA (@nexta_tv) June 1, 2025
Ukrainian media report that 40 strategic bombers have been destroyed.
Russia’s Defense Ministry is keeping quiet — as usual. Probably still counting what’s left.
🛩 Quick summary:
— In Ryazan, drones… pic.twitter.com/x81ShzBsOMDie Drohnenangriffe, die offenbar von innerhalb Russlands gestartet wurden, markieren einen bedeutenden Vorstoss der Ukraine in den russischen Luftraum. Bilder und Videos in sozialen Medien zeigen brennende Flugzeuge und aufsteigende Rauchwolken. Die russischen Behörden haben bisher keine offiziellen Stellungnahmen zu den Schäden abgegeben. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lobte die Operation und betonte, dass jeder zerstörte russische Bomber das Leben ukrainischer Zivilisten schütze. Militärexperten sehen in dem Angriff einen Wendepunkt, da er zeigt, dass selbst entlegene russische Militärbasen nicht mehr sicher vor ukrainischen Präzisionsschlägen sind.
Die russische Seite hat Berichte über den Angriff bisher nicht bestätigt. Beobachter vermuten jedoch, dass die Operation erhebliche Auswirkungen auf die russische Luftwaffenstrategie haben könnte, insbesondere in Bezug auf die Stationierung und den Schutz ihrer strategischen Bomber. Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen mit Sorge, da solche tiefgreifenden Angriffe das Risiko einer weiteren Eskalation des Konflikts erhöhen könnten.
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14.05 Uhr
Kiews Militär meldet viele Tote und Verletzte nach russischem Angriff
Nach einem russischen Raketenangriff auf eine Ausbildungseinheit der Armee gibt es nach ukrainischen Angaben mindestens zwölf Tote. Ausserdem seien mehr als 60 Menschen verletzt worden, hiess es in einer Mitteilung der Bodentruppen. Während des Luftalarms habe es keinen Appell oder eine Massenversammlung gegeben, so das Militär. Ein Grossteil des Personals sei nach dem Luftalarm in Schutzräumen gewesen. Der Vorfall werde untersucht.
Das Militär teilte nicht mit, wo der Angriff stattfand, nannte aber den heutigen Sonntag als Datum. Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als drei Jahren mit westlicher Hilfe gegen eine russische Invasion.
⚡️ 12 Ukrainian soldiers dead, 60 injured after Russian missile strike on training center.
— The Kyiv Independent (@KyivIndependent) June 1, 2025
A statement on the attack did not identify the location of the training grounds, nor the specific type of missile used by Russia.https://t.co/8aM4bIZ19B -
Sonntag, 1. Juni, 11.32 Uhr
Russland stuft Brückeneinstürze als Terrorakt ein
Rettungssanitäter transportieren einen verletzten Passagier am Bahnhof in Moskau, nachdem eine Strassenbrücke über einem Personenzug in der Region Brjansk an der russischen Grenze zur Ukraine eingestürzt ist. Foto: Uncredited/AP/dpa sdaIn der Nacht auf Sonntag gab es in den an die Ukraine grenzenden Gebieten Kursk und Brjansk zwei Vorfälle, bei denen Züge nach Brückeneinstürzen entgleisten. Während der Gouverneur der monatelang teils von ukrainischen Truppen besetzten Region Kursk, Alexander Chinschtejn, nach ersten Informationen von einem Verletzten schrieb, waren die Folgen in Brjansk deutlich schwerer. Dort kamen laut Bogomas, 7 Menschen ums Leben und etwa 70 wurden verletzt, darunter drei Kinder. Er bestätigte Berichte über eine Explosion der Brücke.
Nach Kremlangaben führte der russische Präsident Wladimir Putin Telefonate mit dem Chef der russischen Eisenbahn und dem Gouverneur der Region Brjansk, Alexander Bogomas. Putin habe im Laufe der Nacht Berichte über die Vorfälle erhalten.
Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen einen russischen Angriffskrieg. Ukrainische Geheimdienste verüben regelmässig Sabotageakte und Anschläge auf russischem Gebiet.
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14.56 Uhr
Wegen befürchteten Grossangriffs: Ukraine ordnet Evakuierung von elf Dörfern in Sumy an
Zwei Tage vor möglichen neuen direkten Waffenruhe-Gesprächen zwischen der Ukraine und Russland in Istanbul hat Kiew angesichts einer befürchteten Grossoffensive die Evakuierung elf weiterer Dörfer in der an Russland grenzenden Region Sumy angeordnet.
Mit den neuen Evakuierungsmassnahmen in Sumy erhöht sich nach ukrainischen Angaben die Zahl der in der Region geräumten Ortschaften auf 213. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte am Mittwoch erklärt, dass Russland mehr als 50'000 Soldaten in die Region verlegt habe. Selenskyj warnte vor einer grossen Offensive.
Im Laufe der Woche hatten russische Truppen eigenen Angaben zufolge bereits mehrere Ortschaften in Sumy eingenommen. Es wird vermutet, dass sie versuchen, eine Pufferzone zu schaffen, um ukrainische Übergriffe auf russisches Staatsgebiet – wie im vergangenen Sommer in Kursk geschehen – zu verhindern.
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09.24 Uhr
Tote bei Angriffen in der Ukraine und Verletzte in Russland
ARCHIV – Rauch steigt von einer Explosion nach einem russischen Drohnenangriff auf. Foto: Evgeniy Maloletka/AP/dpa/Archiv sdaIn der Ukraine gehen die Kampfhandlungen trotz der Pläne für eine zweite Verhandlungsrunde zur Beendigung des russischen Angriffskriegs weiter. In der Nacht zum Samstag wurde im Gebiet Saporischschja nach Angaben des regionalen Militärgouverneurs, Iwan Fedorow, ein neun Jahre altes Mädchen in einem Dorf nahe der Front bei russischen Angriffen getötet. Ein 16-Jähriger sei verletzt worden. Auch in Cherson gab es nach Beschuss laut regionalen Behörden einen Toten.
Bei einem russischen Angriff auf das grenznahe ukrainische Gebiet Sumy seien Raketen in einem Wohngebiet eingeschlagen und Lagerhäuser zerstört worden, teilte die regionale Militärverwaltung mit. Mindestens ein Mensch wurde demnach verletzt. Zudem sollen weitere elf Orte zwangsevakuiert werden.
Im russischen Gebiet Kursk stieg die Zahl der Verletzten bei ukrainischen Drohnenangriffen auf 14 Personen, schrieb Gouverneur der Region, Alexander Chinschtejn bei Telegram. Zuvor war von mindestens zehn Verletzten die Rede gewesen. Mehrere Wohnhäuser seien beschädigt worden. Die Angaben beider Seiten liessen sich zurzeit nicht unabhängig überprüfen.
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Samstag, 31. Mai, 07.20 Uhr
Russland knüpft Waffenruhe an Mobilmachungs-Stopp
Russland hat im UN-Sicherheitsrat vor den für Montag in der Türkei angesetzten Verhandlungen mit Vertretern der Ukraine seine Bereitschaft zu einer möglichen Waffenruhe erklärt. Russlands UN-Botschafter Wassili Nebensja nannte zugleich Bedingungen für ein Ende der Kampfhandlungen. «Für die Dauer der Waffenruhe ist es zumindest erforderlich, dass die westlichen Länder die Waffenlieferungen an das Kiewer Regime einstellen und die Ukraine ihre Mobilmachung beendet», sagte Nebensja in seiner auch in Moskau vom Aussenministerium verbreiteten Rede.
Moskau hat für den 2. Juni in Istanbul eine zweite Verhandlungsrunde angesetzt, um mit Kiews Vertretern über eine mögliche Beendigung des Kriegs in der Ukraine zu sprechen. Die direkten Gespräche waren in diesem Monat auf russische Initiative erstmals seit 2022 wieder aufgenommen worden.
Nebensja zufolge könne eine Waffenruhe im Weiteren ermöglichen, an einer nachhaltigen Lösung der ursprünglichen Ursachen des Konflikts zu arbeiten. Russland hatte bisher stets betont, erst den Konflikt grundsätzlich lösen zu wollen und dann eine Waffenruhe zu erwägen. Die Ukraine fordert hingegen bereits seit März auf Grundlage eines US-Vorschlags, dass es zuerst eine 30-tägige Waffenruhe geben solle, um dann an der Lösung des Konflikts zu arbeiten. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verlangte, dass die Feuerpause ohne Vorbedingungen vereinbart werden müsse.
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22.52 Uhr
Selenskyj spricht mit Erdogan über Ukraine-Verhandlungen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lässt eine Teilnahme Kiews an der von Moskau für diesen Montag angesetzten neuen Verhandlungsrunde zur Beilegung des Konflikts weiter offen. Bei einem Gespräch mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan sei es um die Bedingungen einer Beteiligung der Ukraine an den Verhandlungen gegangen, teilte Selenskyj am Abend auf der Plattform X mit. Details nannte er nicht, sagte aber, dass es bei einer ukrainischen Teilnahme echte Ergebnisse geben müsse.
Today, during the visit of the Minister of Foreign Affairs of Türkiye to Ukraine we discussed diplomacy, all the real opportunities that exist and those that must be created.
— Volodymyr Zelenskyy / Володимир Зеленський (@ZelenskyyUa) May 30, 2025
I also had a good meeting with U.S. Senators Graham and Blumenthal. I thank them for their support of… pic.twitter.com/iTjrqVeyYEDer jüngste Gefangenenaustausch sei ein wichtiges Ergebnis der Verhandlungen in Istanbul gewesen, aber «leider das einzige». Eine Waffenruhe sei für eine Bewegung in Richtung Frieden notwendig, sagte Selenskyj. Das Töten müsse aufhören.
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21.06 Uhr
Selenskyj trifft US-Senator Graham für mehr Druck auf Moskau
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bei einem Treffen mit den US-Senatoren Lindsey Graham und Richard Blumenthal in Kiew seine Hoffnung auf schärfere Sanktionen gegen Russlands Kriegsmaschinerie bekräftigt. Er sei dankbar für die neue US-Sanktionsinitiative, die von 82 Senatoren unterstützt werde, teilte Selenskyj auf der Plattform X mit.
I had a good meeting with U.S. Senators @LindseyGrahamSC and @SenBlumenthal. I am grateful that you are in Ukraine precisely when coordination of efforts is most needed to bring an honorable and lasting peace closer.
— Volodymyr Zelenskyy / Володимир Зеленський (@ZelenskyyUa) May 30, 2025
We have the same understanding: Russia is trying to turn… pic.twitter.com/UqiCute2g7Es brauche mehr Druck auf Russland, um das Land zum Frieden zu zwingen. Selenskyj warf Moskau vor, sich über diplomatische Initiativen lustig zu machen und die Verhandlungen als Tarnung zu benutzen, um eine neue Offensive vorzubereiten.
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17.08 Uhr
Macron warnt USA vor Aufgabe der Ukraine
Der französische Präsident Emmanuel Macron hat die USA davor gewarnt, die von Russland angegriffene Ukraine im Stich zu lassen. Ein solcher Schritt könnte auch Auswirkungen auf die Sicherheit in der Indopazifik-Region haben, erklärte er am Freitagabend (Ortszeit) bei einer Sicherheitskonferenz in Singapur. Die Ukraine aufzugeben, würde die Glaubwürdigkeit der USA auch mit Blick auf einen möglichen Konflikt mit China über Taiwan untergraben, sagte Macron.
Die französische Indopazifik-Strategie betont die Notwendigkeit, angesichts der wachsenden Macht Chinas, der Territorialansprüche der Volksrepublik und des globalen Wettbewerbs mit den USA eine regelbasierte internationale Ordnung zu bewahren. Zu Journalisten sagte Macron, in Asien sei Platz für mehr Akteure als die beiden Supermächte.
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13.57 Uhr
Kreml: Russische Delegation reist zu Gesprächen am Montag
Die russische Regierung will trotz einer bislang fehlenden Zusage aus Kiew eine Delegation zu Gesprächen über ein Ende des Ukraine-Kriegs nach Istanbul schicken. «Sie wird ab Montagfrüh bereit sein für die Fortsetzung von Verhandlungen, die zweite Runde der Verhandlungen», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Er hoffe, dass dort auch die von beiden Seiten vorbereiteten Memoranden für ein Kriegsende besprochen würden.
Russlands Aussenminister Sergej Lawrow hatte das Treffen am Mittwoch für den kommenden Montag angekündigt. Die Delegation soll demnach unverändert bleiben und somit vom Präsidentenberater und ehemaligen russischen Kulturminister Wladimir Medinski geführt werden.
Kremlsprecher Peskow lehnte die ukrainische Forderung nach einer sofortigen Übergabe des russischen Memorandums mit Vorschlägen für eine Waffenruhe ab. (Archivbild) Bild: Alexander Zemlianichenko/AP/dpaDer Leiter der ukrainischen Verhandlungsdelegation Rustem Umjerow sagte, Kiew sei nicht gegen ein Treffen, wolle aber vorher das russische Positionspapier sehen. Während die Ukraine nach eigenen Angaben ihren Forderungskatalog Russland schon übergeben hat, lehnt der Kreml dies bislang mit der Begründung ab, dass die Vorschläge nicht im Vorfeld öffentlich diskutiert werden sollten.
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12.37 Uhr
Dutzende Ukrainer blockieren Rekrutierungsauto
Für den Abwehrkampf gegen Russland braucht die Ukraine ständig neue Soldaten, die teils mit Gewalt von der Strasse zwangsrekrutiert werden. In der westukrainischen Stadt Kamjanez-Podilskyj haben nach Behördenangaben knapp 100 aufgebrachte Menschen ein Rekrutierungsfahrzeug für die Armee blockiert und die Reifen durchstochen.
Videos auf X zeigten eine wütende Menschenmenge in einem Wohngebiet, von denen Einzelne auf das Auto einschlugen. Zuvor soll ein junger Mann von Militärs von der Strasse in das Auto gezerrt worden sein. Mehrere Passanten wiederum eilten demnach dem Mann zu Hilfe, woraufhin die Situation eskalierte.
«Die Handlungen der Bürger hatten Anzeichen eines organisierten Widerstandes», teilte das Kreiswehrersatzamt des Gebietes Chmelnyzkyj mit. Die Situation konnte nur mithilfe von Polizei und Militär unter Kontrolle gebracht werden. Die Behörde drohte den Beteiligten wegen Angriffen auf Militärangehörige während des geltenden Kriegsrechts mit Verfahren unter anderem wegen Hochverrats.
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Türkei drängt auf Fortsetzung der Ukraine-Verhandlungen
Die Türkei drängt auf eine zweite Runde direkter Verhandlungen zwischen Vertretern Moskaus und Kiews über eine Waffenruhe im Ukraine-Krieg. Die zerstörerischen Auswirkungen des Krieges müssten so schnell wie möglich gestoppt werden, sagte der türkische Aussenminister Hakan Fidan bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem ukrainischen Amtskollegen Andrij Sybiha. «Wir sind überzeugt, dass es mit Sicherheit Fortschritte geben kann, solange man am Verhandlungstisch bleibt», so Fidan.
Der türkische Aussenminister Hakan Fidan. Bild: KEYSTONERusslands Aussenminister Sergej Lawrow hatte am Mittwoch eine neue Gesprächsinitiative bekanntgemacht. Die russische Delegation sei bereit, in der Türkei dem ukrainischen Team ein Memorandum vorzustellen, sagte er. Das Papier lege die russische Position zu «allen Aspekten einer zuverlässigen Überwindung der Grundursachen der Krise» dar. Die Ukraine pochte zunächst darauf, das Memorandum sofort zu bekommen. Sybiha wiederholte diese Forderung, um sich auf die Verhandlungen vorzubereiten und auf ein greifbares Ergebnis hinzuarbeiten. Der ukrainische Verhandlungsführer und Verteidigungsminister Rustem Umjerow hatte am Mittwoch erklärt, Kiew habe sein Positionspapier Moskau bereits übergeben.
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4.28 Uhr
Weisses Haus: Nächste Woche könnte sich die Lage vom toten Punkt lösen
Die US-Regierung setzt auf neue Gespräche zwischen Russland und der Ukraine. «Wir hoffen, dass Russland und die Ukraine nächste Woche in Istanbul direkte Verhandlungen führen werden», sagt die Sprecherin des Weissen Hauses, Karoline Leavitt. Präsident Trump habe beide Seiten zur Rückkehr an den Verhandlungstisch aufgerufen, betont sie. «Deshalb hoffen wir, dass sich die Situation in der kommenden Woche vom toten Punkt wegbewegt», fügt Leavitt hinzu.
Die erste Gesprächsrunde fand am 16. Mai in der Türkei statt. Gestern schlug Moskau einen zweiten Termin für Montag, den 2. Juni, vor und kündigte an, die Zusammensetzung seiner Delegation nicht zu ändern. Präsident Selenskyj warf Moskau zuletzt vor, den Friedensprozess bewusst zu behindern, um den Krieg zu verlängern.
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3.53 Uhr
Russischer Drohnenangriff auf Charkiw
Die russische Armee hat in der Nacht die ostukrainische Grossstadt Charkiw mit einem grösseren Drohnenschwarm angegriffen. Wie der regionale Militärverwalter Oleh Synjehubow auf Telegram mitteilte, galt der Angriff einem nicht näher beschriebenen «kommunalen Unternehmen», das von mindestens acht Kampfdrohnen getroffen worden sei. Mindestens acht Menschen seien verletzt worden, unter ihnen zwei Teenager. Nach Angaben von Bürgermeister Igor Terechow brach auf dem Firmengelände ein grösserer Brand aus.
Das russische Militär greift seit einigen Wochen verstärkt ukrainische Grossstädte an. Dabei kommen vor allem Zivilisten zu Schaden.
Charkiw nach einem russischen Drohnenangriff am 3. Mai 2025. Bild: IMAGO -
Freitag 30. Mai 2025, 0.30 Uhr
Führender Oppositionspolitiker in Georgien festgenommen
Die Polizei in der Südkaukasusrepublik Georgien hat Nika Melija, einen der führenden Oppositionspolitiker, festgenommen. Vorgeworfen werde ihm Beleidigung von Strafverfolgungsbeamten, berichteten lokale Medien mit Verweis auf Angaben des Innenministeriums. Der Politiker ist einer der Köpfe des proeuropäischen Parteienbündnisses Koalition für Wandel. Melija sagte schon vor einigen Tagen, dass er mit einer Festnahme rechne wegen anderer Vorwürfe. Gegen ihn wird ermittelt, weil er sich weigerte, vor einer Kommission des Parlaments - in dem keine gewählten Oppositionsvertreter sitzen - auszusagen oder eine Kaution zu bezahlen.
Der Oppositionspolitiker Nika Melija in einem Gerichtssaal in Tiflis nach einer Festnahme im April 2021. Bild: Keystone/Irakli Gedenidze -
23.06 Uhr
Munition für die Ukraine: Russland wirft Serbien Verrat vor
Russland hat serbischen Rüstungsunternehmen im Zusammenhang mit angeblichen Munitionslieferungen an die Ukraine Verrat vorgeworfen. Der russische Auslandsgeheimdienst SWR teilte mit, Rüstungsunternehmen des Balkanlandes belieferten Kiew über Zwischenhändler aus dem Kreis der Nato-Staaten mit Munition und verstiessen damit gegen die von der Regierung in Belgrad ausgerufene Neutralität in dem Konflikt. Serbische Waffen gelangten überwiegend über Tschechien, Polen und Bulgarien in die Ukraine. Zuletzt seien als «exotische Optionen» auch afrikanische Staaten dafür eingesetzt worden.
Der Export werde über ein einfaches System unter Verwendung gefälschter Zertifikate über Zwischenhändler abgewickelt. Serbische Rüstungsarbeiter leisteten einen Beitrag «zu dem vom Westen entfesselten Krieg», erklärte der Geheimdienst. Hunderttausende Granaten und etwa eine Million Schuss Munition seien auf diesem Weg von Serbien in das von Russland angegriffene Land gelangt.
Will eine «Arbeitsgruppe» einrichten, um zu ermitteln, wie Waffen aus Serbien in die Ukraine gelangen konnten: Serbiens Staatspräsident Aleksandar Vucic. Soeren Stache/dpaSolche Lieferungen könnten nicht mit humanitären Erwägungen gerechtfertigt werden, erklärte der SWR. Sie hätten nur einen offenkundigen Zweck: russische Militärangehörige und Zivilisten zu töten und zu verstümmeln. «Es scheint, dass der Wunsch serbischer Rüstungsarbeiter und ihrer Gönner, vom Blut slawischer Brudervölker zu profitieren, sie völlig vergessen lässt, wer ihre wahren Freunde und wer ihre Feinde sind.»
Der serbische Präsident Aleksandar Vucic sagte dem Staatssender RTS, er habe kürzlich mit Kremlchef Wladimir Putin über das Thema gesprochen. Man habe sich darauf geeinigt, eine «Arbeitsgruppe» einzurichten, um zu ermitteln, wie in Serbien gefertigte Rüstungsgüter an die Front in der Ukraine gelangten. Dass Munition aus Serbien die ukrainischen Truppen erreicht, ist seit mindestens 2023 bekannt. Warum sich der SWR jetzt für eine Reaktion entschied, ist unklar.
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19.07 Uhr
Bericht: Russland stattet Nordkorea mit Luftabwehrsystem aus
Russland hat Nordkorea seit Ende letzten Jahres einem Bericht zufolge mit weitreichender Militärtechnologie ausgestattet. Moskau soll unter anderem mindestens ein mobiles Flugabwehrraketensystem des Modells Panzir geliefert haben, heisst es in einem Gutachten des «Multilateral Sanction Monitoring Team» (MSMT). Dies würde gegen bestehende UN-Sanktionen verstossen, die ein Waffenembargo gegen Nordkorea vorsehen.
Das MSMT wurde im Oktober vergangenen Jahres auf Initiative Südkoreas und der Vereinigten Staaten als Organisation zur Sanktionsüberwachung gegenüber Nordkorea gegründet, nachdem zuvor ein entsprechendes UN-Expertengremium aufgrund des Vetos von Russland aufgelöst werden musste. Insgesamt elf Länder haben sich der Initiative angeschlossen, darunter auch Deutschland, Frankreich, Japan und Kanada. Die Erkenntnisse des MSMT-Berichts beruhen auf den Geheimdienstinformationen seiner Mitgliedsstaaten.
Die russische Militärtechnologie hat Nordkorea offenbar im Gegenzug für seine militärische Unterstützung Russlands im Ukraine-Krieg erhalten. Seit vergangenen Herbst hatte Nordkorea laut Angaben aus Seoul mindestens 11'000 nordkoreanische Soldaten in die russische Region rund um Kursk entsandt.
Der südkoreanische Geheimdienst vermutete zudem im Februar eine zweite Mobilisierungswelle nordkoreanischer Truppen in Höhe von rund 3000 zusätzlichen Soldaten. Ebenfalls hat Nordkorea Munition und Artillerie nach Russland geliefert.
Der russische Präsident Wladimir Putin (l) und Nordkoreas Staatschef Kim Jong Un. Kristina Kormilitsyna/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa (Archivbild) -
15.44 Uhr
Selenskyj: Habe mit Merz über Taurus gesprochen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat während seines Berlin-Besuchs mit dem deutschen Bundeskanzler Friedrich Merz über die mögliche Lieferung deutscher Taurus-Marschflugkörper an sein Land geredet. «Wir haben das Thema Taurus bei einem Treffen unter vier Augen zwischen dem Bundeskanzler und mir besprochen», sagte er dem ukrainischen Nachrichtenportal RBK zufolge.
Es werde in diese Richtung gearbeitet, aber beide hätten auch abgemacht, die Thematik künftig in der Öffentlichkeit nicht zu erörtern. Er werde sich an das Versprechen halten, sagte Selenskyj.
Seit langem auf der Wunschliste Kiews: Weitreichende Taurus-Marschflugkörper. Bernd von Jutrczenka/dpaDie Ukraine verteidigt sich seit mehr als drei Jahren gegen eine russische Invasion. Ihr fehlen dabei vor allem weitreichende Waffen zur Zerstörung strategisch wichtiger Militäranlagen im russischen Hinterland und der russischen Kriegslogistik. Aus den USA kamen bisher ATACMS-Raketen, aus Grossbritannien und Frankreich die Marschflugkörper Storm Shadow/Scalp.
In Deutschland läuft seit geraumer Zeit die Diskussion über eine von Kiew geforderte Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern mit etwa 500 Kilometern Reichweite. Der frühere Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte dies abgelehnt, aus der Sorge heraus, damit Deutschland zu einer Kriegspartei zu machen. Merz wollte die Lieferung künftig nicht ausschliessen. In Berlin wurde nun allerdings verabredet, dass Deutschland der Ukraine beim Bau eigener weitreichender Waffen hilft.
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14.15 Uhr
Erdogan: Ukraine und Russland müssen Waffenruhe-Verhandlungen eine Chance geben
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat vor einem möglichen ukrainisch-russischen Treffen am Montag in Istanbul an beide Seiten appelliert, den Verhandlungen über eine Waffenruhe eine Chance zu geben. «Wir stehen in Kontakt mit Russland und der Ukraine. Wir sagen ihnen, dass sie die Tür nicht zuschlagen sollen, solange sie offen ist», erklärte Erdogan nach Angaben der türkischen Präsidentschaft.
«Im Verlauf jedes unserer Treffen haben wir unsere Gesprächspartner daran erinnert, dass sie diese Chance nicht ungenutzt lassen sollten», betonte Erdogan und fügte mit Blick auf den Ukraine-Krieg hinzu: «Das Löschen dieses riesigen Feuers in unserer Region ist eine humanitäre Pflicht.»
«Wir sagen ihnen, dass sie die Tür nicht zuschlagen sollen, solange sie offen ist», sagt der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan. Khalil Hamra/AP/dpaRussland hatte am Mittwoch eine zweite Runde direkter Gespräche mit der Ukraine für kommenden Montag in Istanbul vorgeschlagen. Die Ukraine hat sich zu einem erneuten Treffen bereiterklärt, will aber vorher die russischen Bedingungen für einen Frieden sehen.
«Soweit ich weiss, ist noch keine Antwort eingegangen», sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Die Forderung Kiews, Russland solle vor den Gesprächen seine Bedingungen für einen Frieden vorlegen, bezeichnete Peskow als «nicht konstruktiv». Der ukrainische Verhandlungsführer und Verteidigungsminister Rustem Umerow hatte am Mittwochabend im Onlinedienst X geschrieben: «Die russische Seite hat noch mindestens vier Tage Zeit, um uns ihr Dokument zur Prüfung vorzulegen, bevor sie nach Istanbul reist».
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13.44 Uhr
Merz: Europa muss seinen Frieden verteidigen können
Der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz hat die Unterstützung Deutschlands für die Stärkung und Verteidigung Europas zugesagt. Als Friedensprojekt nach innen sei Europa erfolgreich gewesen, sagte er in Anspielung auf vergangene Kriege in Europa bei der Verleihung des Internationalen Karlspreises an EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen in Aachen. Nun müsse Europa zum Friedensprojekt auch nach aussen werden.
«Dazu gehört unsere historische Aufgabe, Europa so stark zu machen, dass es den Frieden auf unserem Kontinent wiederherstellen und die Freiheit auf Dauer sichern kann», sagte Merz. «Deutschland steht bereit, bei dieser Aufgabe in enger Abstimmung mit unseren europäischen Partnern und Nachbarn mit aller Entschlossenheit voranzugehen.»
Friedrich Merz bei der Verleihung des Karlspreises in Aachen. EPA/THILO SCHMUELGEN / POOL/KEYSTONEDie Bundesregierung werde «mit aller Kraft» weiter die Ukraine unterstützen, sagte Merz. Die Verteidigungsindustrien in Europa müssten enger zusammenarbeiten. «Wir Deutschen sind bereit, beim Nato-Gipfel im Juni weitreichende Beschlüsse zu fassen.» Dort dürften sich die Bündnisstaaten nach Einschätzung von Nato-Generalsekretär Mark Rutte auf Verteidigungsausgaben von insgesamt fünf Prozent der Wirtschaftsleistung einigen.
An von der Leyen gewandt sagte Merz: «Du gibst Europa in der Welt eine Stimme, eine europäische Stimme.» Dafür werde sie hochverdient mit dem Karlspreis ausgezeichnet.
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12.57 Uhr
Moskau bekräftigt Vorschlag für Ukraine-Gespräche am Montag
Russland hat seinen Vorschlag für eine zweite Runde direkter Verhandlungen mit der Ukraine über eine mögliche Waffenruhe am Montag in Istanbul bekräftigt. Dabei könnten die Vorschläge beider Seiten besprochen werden, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge.
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8.24 Uhr
Drohnenangriffe: Opfer in der Ukraine, Schäden in Moskau
Gegenseitige nächtliche Drohnenangriffe haben in der Ukraine mindestens einen Toten und mehrere Verletzte gefordert und in Russlands Hauptstadt Moskau Schäden hervorgerufen. Beim Beschuss der Stadt Bilopilja in der grenznahen ukrainischen Region Sumy sei ein Zivilist getötet und eine Frau verletzt worden, teilte die Gebietsverwaltung mit. «Wohnhäuser wurden zerstört», hiess es auf dem Telegramkanal der Behörde. Auch in anderen Gemeinden gab es demnach Schäden, unter anderem an Infrastrukturobjekten.
Bei Drohnenangriffen auf die ukrainische Industrieregion Dnipropetrowsk wurden nach Behördenangaben drei weitere Zivilisten verletzt. Auch hier gab es Zerstörungen an Wohnhäusern. Zudem seien 30 Solarpanels für die Energieversorgung beschädigt worden, teilte Gouverneur Serhij Lyssak mit.
Auf der Gegenseite meldete das russische Verteidigungsministerium den Abschuss von 48 ukrainischen Kampfdrohnen, davon 3 über dem Gebiet Moskau. Auf dem Flughafen Wnukowo musste der Verkehr zeitweise eingestellt werden.
Zudem sind nach Angaben von Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin Drohnentrümmer in ein Wohnhaus am Wernadski-Prospekt im Süden der Hauptstadt gestürzt. Videos zeigen Fassadenschäden an einem Neubaublock. In der Moskauer Vorstadt Odinzowo wurde zudem ein Fahrzeug durch herabfallende Trümmer beschädigt. Verletzte hat es in beiden Fällen demnach nicht gegeben.
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5.10 Uhr
«Dialog im guten Glauben»: Rubio telefoniert mit Lawrow
US-Aussenminister Marco Rubio bekräftigt in einem Telefonat mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow die Forderung von Präsident Donald Trump nach einem «Dialog in gutem Glauben» zwischen der Ukraine und Russland als einzigen Weg zur Beendigung des Krieges. Dies teilt das US-Aussenministerium mit. Rubio habe bei dem Telefonat den zwischen Russland und der Ukraine am Wochenende vereinbarten Gefangenenaustausch im Verhältnis «1000 zu 1000» gelobt.
US-Aussenminister Marco Rubio (r.) bei Gesprächen mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow am 18. Februar 2025 in Saudi-Arabien. Bild: IMAGO/ITAR-TASS/ Sipa USA -
Donnerstag, 29. Mai 2025, 4.30 Uhr
Kreml schliesst Genf als Verhandlungsort aus
Russland hat nach Angaben von «Le Temps» Genf als Verhandlungsort für einen Waffenstillstand in der Ukraine weiterhin ausgeschlossen. Auch ein Gipfeltreffen zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und Kremlchef Wladimir Putin kommt nicht infrage, wie «Le Temps» online schrieb. Für Moskau «ist das keine Option», sagte eine russische Quelle zur Zeitung. Die Schweiz habe aufgrund ihrer Position ihre Neutralität verloren und Genf könne kein Ort für ein Treffen sein, zitierte «Le Temps» die staatliche Nachrichtenagentur Tass.
Offenbar schliesst der Kreml Genf als Verhandlungsort aus, da die Schweiz aufgrund ihrer Position ihre Neutralität verloren und Genf kein Ort für ein Treffen sein könne, wie der Kreml behauptet. Bild: Keystone/Jean-Christophe Bott -
21.04 Uhr
Moskau: Bereit zu Ukraine-Gespräch am Montag in Istanbul
Im Ringen um ein Ende des Ukraine-Kriegs schlägt Russland der Regierung in Kiew eine weitere direkte Gesprächsrunde über eine Waffenruhe an diesem Montag vor. Die Verhandlungen sollten wieder in Istanbul stattfinden, sagte Aussenminister Sergej Lawrow nach Angaben der Staatsagentur Tass. Die russische Delegation sei bereit, dort dem ukrainischen Team ein Memorandum vorzustellen. Das Papier lege die russische Position zu «allen Aspekten einer zuverlässigen Überwindung der Grundursachen der Krise» dar.
Die Ukraine pochte aber umgehend darauf, das Memorandum sofort zu bekommen. Andrij Sybiha, Aussenminister des vor mehr als drei Jahren von Russland angegriffenen Landes, schrieb bei X, man erwarte, dass die russische Seite das nächste Treffen nicht scheitern lasse und «unverzüglich» ihre Vorschläge vorlege, so wie zuvor vereinbart.
Why wait until Monday? If the Russians have finally elaborated on their “memorandum”—after ten days of reflections and attacks—it can be passed to us right away. We anticipate that the Russian side will not derail the next meeting and will immediately submit their proposals for… https://t.co/Og8kjVqynL
— Andrii Sybiha 🇺🇦 (@andrii_sybiha) May 28, 2025Der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow teilte mit, er habe dem russischen Chefverhandler schon ein Dokument mit der ukrainischen Position übergeben. «Wir sind nicht gegen weitere Treffen mit den Russen und warten auf ihr «Memorandum», damit das Treffen nicht ins Leere läuft und uns der Beendigung des Krieges wirklich näher bringt», schrieb er bei X. Umjerow warf Moskau weitere Verzögerungen vor und wiederholte die ukrainische Bereitschaft zu einer vollständigen und bedingungslosen Waffenruhe.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj forderte mehr internationalen Druck auf Russland für ein Ende des Angriffskriegs. Er sehe bei Kremlchef Wladimir Putin noch keine Bereitschaft dazu, sagte Selenskyj bei «RTL Direkt». «Wir haben nicht genug Druck.» Führende Mächte setzten sich nicht genug ein. «Die USA sind dabei, aber nicht zu 100 Prozent. Andere Staaten wie China oder andere Staaten des Globalen Südens halten sich zurück.» Putin klebe an seinem Sessel, sagte der Präsident. «Wir werden einen gerechten Frieden haben, aber wahrscheinlich erst nach Putin.» Eine Zwischenlösung sei aber sofort möglich: «Der Frieden aber, der zuerst mit einer Waffenruhe beginnt und dann mit weiteren Schritten für dauerhaften Frieden, der kann morgen beginnen.»
Wolodymyr Selenskyj (r), Präsident der Ukraine, wird am Mittwoch von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) vor dem Bundeskanzleramt mit militärischen Ehren begrüsst. Bild: Keystone/dpa/Kay Nietfeld -
20.41 Uhr
Deutscher Aussenminister kontert Kreml: Sind keine Kriegstreiber
Aussenminister Johann Wadephul weist den russischen Vorwurf von Kriegstreiberei wegen der deutschen Zusage an die Ukraine zum gemeinsamen Raketenbau scharf zurück. «Wenn es jemanden gibt, der über Kriegstreiberei nicht reden darf, dann ist es (Kremlsprecher Dmitri) Peskow, weil er und sein Regime nicht nur das verbal macht, sondern tatsächlich einen rechtswidrigen, völkerrechtswidrigen Krieg betreibt», sagte der CDU-Politiker nach einem Gespräch mit seinem US-Kollegen Marco Rubio in Washington. Er fügte hinzu: «Und deswegen lassen wir uns von ihm in keiner Weise belehren.»
Der deutsche Aussenminister Johann Wadephul bei seinem Antrittsbesuch in den USA mit seinem US-Amtskollegen Marco Rubio. Bild: Michael Kappeler/dpa -
19.08 Uhr
Trump: Russland-Sanktionen würden «Deal» schaden
US-Präsident Donald Trump zeigt sich mit Blick auf neue Sanktionen gegen Russland zögerlich - hat Kremlchef Wladimir Putin aber gleichzeitig ein Ultimatum gesetzt. «Wir werden herausfinden, ob er uns an der Nase herumführt oder nicht - und wenn er es tut, werden wir ein wenig anders reagieren», sagte Trump bei einem Auftritt vor der Presse im Weissen Haus auf Nachfrage. Er könne nicht sagen, ob Putin den Krieg tatsächlich beenden wolle, aber innerhalb von «rund zwei Wochen werden wir es herausfinden».
Auf die Frage, was ihn davon abhalte, neue Sanktion gegen Russland zu verhängen, sagte der Republikaner: «Nur die Tatsache, dass ich, wenn ich glaube, dass ich kurz vor einem Deal stehe, das nicht vermasseln möchte.» Trump sagte weiter, er sei «sehr enttäuscht über das, was in den vergangenen Nächten passiert» sei. Menschen seien getötet worden, während gerade Verhandlungen stattgefunden hätten. «Ich bin sehr enttäuscht darüber. Sehr, sehr enttäuscht», sagte Trump.
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18.23 Uhr
Moskau schlägt zweite Runde direkter Gespräche mit Kiew am Montag in Istanbul vor
Russland hat eine zweite Runde direkter Gespräche mit der Ukraine am Montag in Istanbul vorgeschlagen. Dies erklärte der russische Aussenminister Sergej Lawrow am Mittwoch. Dabei wolle die russische Seite ihr «Memorandum» für eine Beendigung des Ukraine-Konflikts präsentieren.
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16.43 Uhr
UN-Bericht: Russland begeht mit Drohnenangriffen auf Zivilisten Kriegsverbrechen
Russland hat nach Ansicht der Vereinten Nationen im Angriffskrieg gegen die Ukraine «Verbrechen gegen die Menschlichkeit» und «Kriegsverbrechen» begangen. Drohnenangriffe auf Zivilisten seien «mit dem vorrangigen Ziel» begangen worden, «Terror» in der Zivilbevölkerung zu verbreiten, erklärte eine vom UN-Menschenrechtsrat eingesetzte Untersuchungskommission zur Ukraine in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht.
Ein Mann betrachtet sein Haus im Bezirk Odessa, das am 26. Mai 2025 durch einen russischen Drohnenangriff zerstört wurde. IMAGO/NurPhotoRussische Militärdrohnen hätten seit Juli vergangenen Jahres «systematisch» Zivilisten getroffen und auf Krankenwagen gezielt, hiess es in dem Bericht. Durch die Auswertung von Videos und anderen frei zugänglichen Informationen dokumentierte die Untersuchungskommission Drohnenangriffe auf Zivilisten in der Stadt Cherson und an 16 weiteren Orten. Rund 150 Zivilisten seien dabei getötet, mehrere hundert weitere verletzt worden.
Die Wiederholung solcher Attacken seit mehr als zehn Monaten gegen zahlreiche zivile Ziele zeige, dass diese «grossflächig», «systematisch und geplant» gewesen seien.
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16.04 Uhr
Drei mutmassliche Russland-Spione in Deutschland angeklagt
Deutschlands Bundesanwaltschaft hat in Frankfurt am Main Anklage gegen drei mutmassliche Spione erhoben. Sie sollen von einem russischen Geheimdienst beauftragt worden sein, in Deutschland einen früheren Kämpfer der Ukraine womöglich mit Tötungsabsicht auszuspähen, wie die oberste deutsche Anklagebehörde mitteilte.
Bei den Angeklagten handelt es sich laut Bundesanwaltschaft um einen Ukrainer, einen Armenier und einen Russen. Die Behörde wirft ihnen vor, in einem besonders schweren Fall für einen ausländischen Geheimdienst tätig gewesen zu sein.
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15.46 Uhr
Kreml wirft Merz Kriegstreiberei vor
Russland hat der deutschen Regierung wegen der Zusage weiterer Unterstützung für die Ukraine – etwa beim Raketenbau – Kriegstreiberei vorgeworfen. Kanzler Friedrich Merz provoziere mit seinen Äusserungen die Weiterführung des Kriegs, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Berlin torpediere damit auch die Bemühungen, eine diplomatische Lösung für den Konflikt zu finden.
Berlin wetteifere mit Paris um die Rolle als gefährlichster Brandstifter im Friedensprozess mit der Ukraine, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am 28. Mai 2025.. IMAGO/ZUMA Press/Sergei BulkinBei einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Berlin hatte Merz zuvor den gemeinsamen Bau von weitreichenden Raketen zugesagt. Die Produktion soll in der Ukraine stattfinden. Peskow kritisierte diese Zusagen. Er hoffe, dass die Haltung Deutschlands nicht den Frieden in der Ukraine verhindere, sagte er.
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15.42 Uhr
Belarus kämpft mit Versorgungslücken bei Nahrungsmitteln
Der Machthaber von Belarus, Alexander Lukaschenko, hat angesichts eines massiven Defizits den verstärkten Anbau von Kartoffeln gefordert. «Wir müssen so viel anbauen, dass es für uns und für Russland reicht», sagte Lukaschenko der staatlichen Nachrichtenagentur Belta zufolge bei einer Besprechung mit regionalen Funktionären in Minsk.
Belarus wird stark von der Landwirtschaft geprägt. Die Kartoffel galt auch als Symbol der Herrschaft Lukaschenkos, der einst Direktor eines staatlichen Landwirtschaftsbetriebs (Sowchose) war.
Belarussen bei der Kartoffelernte. Im grösstenteils planwirtschaftlich geführten Staat im Osten Europas sind zuletzt Versorgungsmängel aufgetreten. (Archiv) KEYSTONE/AP Photo/Sergei GritsLukaschenko selbst begründete dies mit den landwirtschaftlichen Problemen in Russland. Der grosse Nachbar habe zuletzt die Reserven von Belarus (früher Weissrussland) aufgekauft, sagte er. Beide Länder sind durch den Wirtschafts- und Verteidigungspakt Russisch-Belarussische Union stark miteinander verflochten.
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15.32 Uhr
Deutsche Regierung sagt Ukraine Militärhilfe von fünf Milliarden Euro zu
Die Deutsche Bundesregierung hat der Ukraine weitere militärische Unterstützung in Höhe von fünf Milliarden Euro zugesagt. Die Finanzierung des Unterstützungspakets erfolgt durch Mittel, die der Bundestag bereits bewilligt hat, wie das Bundesverteidigungsministerium am Mittwoch in Berlin mitteilte. Die Zusage erfolgte während eines Besuchs des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Berlin, Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) traf sich zudem mit seinem ukrainischen Kollegen Rustem Umerow.
hcy/awe
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14.33 Uhr
Deutschland unterstützt Ukraine bei Produktion weitreichender Waffen
Deutschland wird die Ukraine im Kampf gegen Russland künftig bei der Produktion weitreichender Waffensysteme unterstützen. Die Verteidigungsminister beider Länder würden am Mittwoch eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnen, kündigte Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Berlin an.
Dabei werde es «keine Reichweitenbeschränkungen geben» und «die Ukraine kann sich damit vollumfänglich verteidigen auch gegen militärische Ziele ausserhalb des eigenen Staatsgebiets», fügte Merz hinzu.
Es handele sich um den «Einstieg in eine neue Form der militärisch industriellen Zusammenarbeit», betonte Merz. «Wir gehen heute einen ersten Schritt bei der Produktion von weitreichenden Waffen zwischen Deutschland und der Ukraine, auch auf industrieller Ebene», führte er aus. «Wir wollen auch gemeinsame Produktionen ermöglichen.» Über weitere Details werde er nicht sprechen. Deutschland wolle aber die ukrainische Armee mit allem ausstatten, was es ihr ermöglicht, sich zu verteidigen.
Wolodymyr Selenskyj (l) und Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) geben im Bundeskanzleramt nach einem Treffen am 28.05.2025 eine Pressekonferenz. KEYSTONE/DPA/Kay NietfeldSelenskyj begrüsste die Absprachen zu «neuen gemeinsamen Projekten» zur Produktion von Waffen. Auch er ging nicht näher auf die Projekte ein, es gebe aber Absprachen zur Produktion in der Ukraine. Er betonte zudem: «Drohnen helfen effektiv, das Leben unserer Soldaten zu schützen.»
Merz sagte weiter, die «Weigerung der russischen Seite, einen Waffenstillstand einzugehen», werde jetzt «wirklich Konsequenzen» haben. Deutschland wolle «nicht nur abwarten. Wir sind aktiv dabei, weitere Massnahmen vorzubereiten.»
Merz verwies auch auf die Sanktionen der EU gegen Russland, bei denen nach dem 17. Sanktionspaket derzeit an einem 18. Paket gearbeitet werde. Zugleich forderte der ukrainische Präsident «stärkere Sanktionspakete» auch aus den USA.
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14.04 Uhr
Merz schliesst Inbetriebnahme von Gaspipeline Nord Stream 2 nach Russland aus
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat eine Nutzung der Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 für Gaslieferungen aus Russland ausgeschlossen. Seine Regierung werde «alles tun, damit Nord Stream 2 eben nicht wieder in Betrieb genommen werden kann», sagte Merz am Mittwoch in Berlin beim Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Angesichts der massiven Angriffe Russlands auf die Ukraine werde Deutschland «den Druck auf Russland weiter erhöhen».
Wolodymyr Selenskyj (M) wird von Bundeskanzler Friedrich Merz (l) und Carsten Breuer (2.v.r), Generalinspekteur der Bundeswehr, vor dem Bundeskanzleramt begrüsst. Der ukrainische Präsident ist zu einem eintägigen Besuch in Berlin. KEYSTONE/DPA/Katharina KauscheZiel müsse es sein, «die Kriegsmaschine Moskaus zu schwächen», sagte Merz. Gleichzeitig gehe es aber auch darum, «den Weg für Verhandlungen» über eine Waffenruhe zu öffnen.
Die Nord-Stream-Pipelines waren für den Transport von russischem Gas nach Deutschland gebaut worden. Sie standen im Mittelpunkt geopolitischer Spannungen, als Russland die Gaslieferungen über Nord Stream 1 stoppte - mutmasslich als Reaktion auf die westlichen Sanktionen angesichts des russischen Einmarsches in die Ukraine. Nord Stream 2 ging nie in Betrieb.
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14.00 Uhr
Belarus will geplante Militärübungen mit Russland zurückschrauben
Belarus hat angekündigt, die Zahl teilnehmender Soldaten an für September geplanten Militärübungen mit Russland zu reduzieren. Die Zahl der teilnehmenden Soldaten werde beinahe halbiert, kündigte ein hochrangiger belarussischer General am Mittwoch bei einem Sicherheitsforum in Bischkek, der Hauptstadt von Kirgistan, an. Zudem würden die wichtigsten Manöver von der westlichen Grenze «tief» ins Landesinnere verlagert, teilte der belarussische Verteidigungsminister Viktor Chrenin im Onlinedienst Telegram mit.
#obronność Minister obrony Białorusi Wiktar Chrenin powiedział, że wrześniowe ćwiczenia Zapad-2025 będą przeniesione w głąb kraju. Jednocześnie doradca ministra Walery Rawienka zapowiedział manewry na poligonie pod Grodnem, przy granicy z Polską #Białoruś https://t.co/tTO0uBAGGL
— wGospodarce.pl (@wgospodarce) May 28, 2025Laut russischen Staatsmedien sollten ursprünglich 13'000 Soldaten an den geplanten Militärübungen teilnehmen. Mit dem Schritt zeige Belarus seinen Verbündeten und Partnern in der Welt seine «wahrhaft friedliebende Position», erklärte Chrenin.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte vergangenen Monat gewarnt, dass Russland in Belarus «etwas vorbereitet» und Militärübungen als Deckung nutze. In der Vergangenheit hatten zehntausende Soldaten an Militärübungen in der Nähe der westlichen belarussischen Grenze zu EU- und Nato-Staaten teilgenommen.
Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko ist ein enger Verbündeter und Unterstützer von Kreml-Chef Wladimir Putin. Sein Land ist politisch und wirtschaftlich von Russland abhängig.
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13.25 Uhr
Bundesrat will Erwerbsquote bei Ukraine-Geflüchteten weiter pushen
Mehr Geflüchtete aus der Ukraine sollen in der Schweiz einer Arbeit nachgehen, um unabhängig von der Sozialhilfe zu sein. Dieses Ziel verfolgt der Bundesrat seit Langem. Bis Ende 2024 sollten alle Kantone eine Erwerbsquote von 40 Prozent bei Personen mit Schutzstatus S erreichen.
Dieses Ziel wurde deutlich verfehlt. Per Ende April 2025 betrug die durchschnittliche Erwerbstätigenquote aller Personen mit Schutzstatus S rund 32 Prozent, wie der Bundesrat am Mittwoch schrieb. Bei jenen Personen mit Schutzstatus S, die bereits seit 2022 in der Schweiz leben, lag die Erwerbstätigenquote bei rund 38 Prozent.
Nun hat der Bundesrat ein neues Ziel definiert: Jede zweite Ukrainerin und jeder zweite Ukrainer, die seit mindestens drei Jahren in der Schweiz leben, sollen bis Ende 2025 einer Arbeit nachgehen. Ursprünglich hatte die Landesregierung für Ende 2025 eine Erwerbstätigenquote von 45 Prozent festgelegt, unabhängig von der Aufenthaltsdauer.
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11.53 Uhr
Selenskyj: Russland plant neue Offensive
Russland hat nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj etwa 50'000 Soldaten für einen möglichen Vorstoss in die Region Sumy im Nordosten der Ukraine zusammengezogen – siehe auch Eintrag 8.19 Uhr.
Die ukrainische Armee versuche einen Angriff abzuwenden, unter anderem durch ihre Aktionen im benachbarten russischen Gebiet Kursk, sagte Selenskyj in Kiew, wie die staatliche ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform meldete.
Ziel eines russischen Verstosses auf Sumy könnte sein, auf ukrainischer Seite eine Pufferzone einzurichten, vermutete der Präsident. Allerdings fehlten den russischen Truppen diese Soldaten an anderen Stellen der Front, zum Beispiel bei Pokrowsk im Donbass.
Selenskyjs Pressekonferenz fand den Angaben nach gestern statt. Die ukrainischen Medien veröffentlichten den Inhalt erst heute, als der Präsident bereits auf dem Weg nach Berlin war.
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10.30 Uhr
Bilanz der nächtlichen Luftangriffe
Bei einem grossangelegten ukrainischen Drohnenangriff sind nach russischen Medienberichten zwei Drohnenfabriken im Moskauer Umland getroffen worden. Ein Ziel lag demnach in der Stadt Selenograd am nordwestlichen Rand der Hauptstadt, wie der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin auf Telegram bestätigte.
💥👀 Selenograd (Russland), Drohnenangriff auf ELMA-Anlage! pic.twitter.com/lYrLHiI5Z6
— Siegfried 💙💛💩Brandenburg gegen Nazis💩 (@Siegfri41835106) May 28, 2025Es gebe nach ersten Informationen keine Verletzten und keine grossen Schäden. Russische Telegramkanäle berichteten, dass auch eine Drohnenfabrik in der Stadt Dubna etwa 80 Kilometer nördlich von Moskau getroffen wurde.
Another Ukrainian UAV penetrated the Russian air defense grid of the Moscow region and struck the Dubna Machine-Building Plant, a major Russian missile manufacturer.
— (((Tendar))) (@tendar.bsky.social) 28. Mai 2025 um 07:30
[image or embed]Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, in der Nacht seien 296 ukrainische Drohnen über russischem Gebiet abgefangen worden. Die Militärangaben sind nicht unabhängig überprüfbar, die Zahl spricht aber für einen grossen Angriff. Der Flugverkehr an mehreren Flughäfen in Moskau und anderen Städten musste wegen Drohnengefahr zeitweise eingestellt werden.
In der Ukraine wurden durch nächtliche russische Drohnenangriffe unter anderem acht Menschen im Umland der Grossstadt Charkiw verletzt, wie die regionalen Behörden mitteilten.
On the night of May 28, Russian forces launched a massive drone attack on residential areas in the Chuhuiv and Kharkiv districts.
— Oriannalyla 🇺🇦 (@Lyla_lilas) May 28, 2025
More than ten hits were recorded. One person was killed and seven others were injured, including a child.
Via United24 pic.twitter.com/5WtYc1S8Q9Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe schoss die russische Armee auch mit fünf ballistischen Raketen vom Typ Iskander-M. Zu deren Auswirkungen gab es keine Angaben.
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9.45 Uhr
Selenskyj besucht Deutschland
Die deutsche Regierung hat den heute anstehenden Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Berlin offiziell bestätigt.
Bundeskanzler Friedrich Merz werde Selenskyj mit militärischen Ehren im Kanzleramt empfangen, teilte Regierungssprecher Stefan Kornelius mit. «Bei dem Besuch wird es um die deutsche Unterstützung der Ukraine und die Bemühungen um einen Waffenstillstand gehen.»
Dem Gespräch schliesse sich ein gemeinsames Mittagessen an. Für 13.30 Uhr sei eine gemeinsame Pressekonferenz vorgesehen. «Im Anschluss werden sich beide mit Vertretern deutscher Unternehmen austauschen.
Am Nachmittag wird Staatspräsident Selenskyj mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu einem Gespräch im Schloss Bellevue zusammenkommen», teilte Kornelius weiter mit.
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09.19 Uhr
Laut Selenskyj: «Mehr als 50'000» russische Soldaten an der Frontlinie
Wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet, sagte Selenskyj, dass Russland «mehr als 50'000» Soldaten an der Frontlinie rund um die nordöstliche Grenzregion Sumy zusammenziehe. Selenskyj sagte auch, dass er ein Dreiertreffen mit Trump und Putin für richtig halte.
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5.36 Uhr
Deutscher Aussenminister in Washington: «Sanktionsschrauben gemeinsam mit USA anziehen»
Angesichts anhaltender russischer Angriffe auf die Ukraine fordert Deutschlands Aussenminister Johann Wadephul einen Schulterschluss mit den USA im Umgang mit Kremlchef Wladimir Putin. «Damit Putin endlich an den Verhandlungstisch kommt, damit Russland endlich in ernsthafte Verhandlungen einsteigt, müssen wir den Druck aufrechterhalten», erklärt der CDU-Politiker zu seinem heutigen Antrittsbesuch in den USA. «Wir Europäer werden die Sanktionsschrauben weiter anziehen, auch der US-Kongress ist zu mehr Sanktionen bereit.»
Deutschland und die #USA verbindet eine enge und lange gewachsene Partnerschaft. Auf Einladung seines amerikanischen Amtskollegen @SecRubio reist @AussenMinDE Wadephul zum Antrittsbesuch nach Washington, D.C. 👉 Mehr über seinen Besuch erfahren Sie hier: https://t.co/MbSOOO4AkE
— Auswärtiges Amt (@AuswaertigesAmt) May 27, 2025In der Hauptstadt Washington will Wadephul mit seinem US-Kollegen Marco Rubio über ein gemeinsames Vorgehen bei den aktuellen internationalen Krisen beraten.
Der deutsche Aussenminister Johann Wadephul (CDU) steigt am Dienstag in ein Flugzeug der Flugbereitschaft um zu seinem Antrittsbesuch in die USA zu reisen. Bild: Keystone/dpa/Michael Kappeler -
Mittwoch, 28. Mai 2025, 5.20 Uhr
Selenskyj in Berlin erwartet – keine Bestätigung
Der deutsche Kanzler Friedrich Merz empfängt heute Medienberichten zufolge den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Berlin. Wie unter anderem der «Spiegel» schreibt, wollen die beiden mögliche Schritte hin zu weiteren «technischen» Gesprächen zwischen der Ukraine und Russland beraten. Offiziell wurde der Besuch bisher weder in Kiew noch in Berlin bestätigt. Allerdings werden aus Sicherheitserwägungen seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Auslandsreisen Selenskyjs im Vorfeld kaum kommuniziert.
Es ist bereits der vierte Besuch Selenskyjs in Berlin seit dem russischen Einmarsch in der Ukraine vor mehr als drei Jahren. Er findet in einer äusserst schwierigen Lage statt – und fällt zeitlich zusammen mit dem Antrittsbesuch von Aussenminister Johann Wadephul in Washington.
Merz erweckte in den vergangenen Tagen den Eindruck, als habe er den Glauben an eine Lösung am Verhandlungstisch ganz aufgegeben. Kriege gingen in der Regel durch wirtschaftliche oder militärische Erschöpfung einer der beiden Seiten oder beider Seiten zu Ende, sagte er am Dienstag bei seinem Finnland-Besuch. «Davon sind wir in diesem Krieg offensichtlich noch weit entfernt. Deswegen rechne ich damit, dass wir uns möglicherweise noch auf eine längere Dauer einzustellen haben.»
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21.54 Uhr
Medwedew: Nur dritter Weltkrieg wäre «schlimme Sache»
Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew hat auf Trumps scharfe Kritik mit einer Gegendrohung geantwortet. Er kenne nur eine wirklich schlimme Sache, die geschehen könne – und das sei der Dritte Weltkrieg.
«Ich hoffe, Trump versteht das» schrieb er auf Englisch auf der Plattform X. Medwedew besitzt als Vizechef des russischen Sicherheitsrats weiterhin viel Einfluss in Russland. Seit Kriegsbeginn ist der einst als liberal geltende Putin-Vertraute immer wieder mit scharfen Drohungen wie dem Einsatz von Atomwaffen aufgefallen.
Regarding Trump's words about Putin "playing with fire" and "really bad things" happening to Russia. I only know of one REALLY BAD thing — WWIII.
— Dmitry Medvedev (@MedvedevRussiaE) May 27, 2025
I hope Trump understands this! -
21.05 Uhr
Selenskyj: Müssen Kampfjets und Raketen selbst herstellen
Für die Verteidigung gegen die russische Invasion plant der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, die eigene Rüstungsindustrie weiter auszubauen. Russland müsse fühlen, dass alle seine Untaten gegen die Ukraine beantwortet würden, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. «Schlüsselelemente (dafür) sind Angriffsdrohnen, Abfangjäger, Marschflugkörper und ukrainische ballistische Raketen. Wir müssen alles produzieren», forderte er.
Schon jetzt arbeiteten Hunderte Firmen im Land für den Rüstungssektor. Die Regierung bereite zudem Investitionsverträge mit europäischen Partnern vor, um weitere Militärproduktion ins Land zu verlagern. Die wichtigsten Elemente dabei seien unbemannte und weitreichende Waffen. Konkrete Angaben machte er nicht.
Wolodymyr Selenskyj forciert schon länger die Herstellung von High-Tech-Waffen im eigenen Land. Efrem Lukatsky/AP/dpa (Archivbild)Im vergangenen Dezember hatte Selenskyj bereits die Massenproduktion von jetgetriebenen Drohnen des Typ Paljanyzja bekanntgegeben. Eine weitere Raketen-Drohne namens Peklo mit immerhin 700 Kilometern Reichweite soll ebenfalls bereits im Kampfeinsatz getestet worden sein.
Allerdings ist die Ukraine bei reichweitenstarken Waffen seinem Nachbarn deutlich unterlegen. Westliche Staaten haben solche Waffen kaum geliefert. Russland hingegen hat seit Kriegsbeginn bereits mehrfach grosse Landesteile der Ukraine mit massiven Raketen- und Drohnenangriffen überzogen.
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19.08 Uhr
Niederländischer Geheimdienstbericht beschuldigt russische Hacker
Der niederländische Geheimdienst führt einen Cyberangriff auf die einheimische Polizei aus dem vergangenen Jahr auf russische Hacker mit mutmasslichen Verbindungen zum Kreml zurück. Die Hackergruppe versuche, heikle Daten von EU- und Nato-Ländern zu stehlen, und werde sehr wahrscheinlich von Moskau unterstützt, hiess es in einem Geheimdienstbericht.
Bei dem Angriff hatten sich im September Hacker Zugriff auf geschäftliche Kontaktdaten sämtlicher Polizistinnen und Polizisten in den Niederlanden verschafft.
Die russische Hackergruppe interessiere sich für «Informationen über den Kauf und die Herstellung militärischer Ausrüstung durch westliche Regierungen und westliche Lieferungen von Waffen an die Ukraine», teilte der Direktor des Militärgeheimdiensts MIVD, Peter Reesink, mit. Die Beschreibung ihres Vorgehens helfe Regierungen und Herstellern bei der Abwehr solcher Spionageangriffe, teilte der Chef des Inlandsgeheimdiensts AIVD, Erik Akerboom, zu der Veröffentlichung einer detaillierten Analyse mit.
Die russische Regierung kommentierte den Bericht zunächst nicht. Die Niederlande sind ein entschiedener Unterstützer der Ukraine gegen Russland, das 2022 einen Angriffskrieg dort startete. Das Land hat der Ukraine für die Abwehr der russischen Truppen unter anderem Kampfjets vom Typ F-16 zur Verfügung gestellt.
MIVD-Direktor Peter Reesink: Hackergruppe interessierte sich für Informationen über westliche Waffenlieferungen an die Ukraine. EPA/ROBIN VAN LONKHUIJSEN/KEYSTONE -
18.25 Uhr
Trump warnt: Putin spielt mit dem Feuer
US-Präsident Donald Trump legt mit seiner deutlichen Kritik an Kremlchef Wladimir Putin nach. «Was Wladimir Putin nicht begreift, ist, dass Russland ohne mich bereits viele wirklich schlimme Dinge passiert wären – und ich meine wirklich schlimme», schrieb Trump auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social. Er fügte hinzu: «Er spielt mit dem Feuer.»
Trump hatte am Wochenende ungewöhnlich scharfe Kritik an Putin geübt, weil Russland das Nachbarland weiter mit massiven Drohnenangriffen überzieht. «Er ist absolut verrückt geworden! Er tötet unnötigerweise eine Menge Menschen, und ich spreche nicht nur von Soldaten», schrieb Trump. «Raketen und Drohnen werden auf Städte in der Ukraine geschossen, ohne jeglichen Grund.» Vor Journalisten drohte Trump mit neuen Sanktionen gegen Russland.
Donald Trump teilte zuletzt gegen Putin aus – Moskau spricht «emotionaler Überlastung» beim US-Präsidenten. Keystone/AP Photo/Manuel Balce CenetaTrump präsentiert sich seit seinem Amtsantritt im Januar als Vermittler für eine Friedenslösung. Er setzte sich auch klar vom Unterstützerkurs seines Vorgängers Joe Biden für die Ukraine ab.
Der Kreml ordnete Trumps Kritik an Putin als Überreaktion des US-Präsidenten ein. Kremlsprecher Dmitri Peskow sprach in Moskau von «emotionaler Überlastung» zu Beginn des Gesprächsprozesses.
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18.12 Uhr
Russland will zur Ukraine nicht im Vatikan verhandeln
Russland lehnt nach US-Angaben den Vatikan als Verhandlungsort für Gespräche für ein Ende des Ukrainekrieges ab. «Wir hätten es gerne im Vatikan gehabt», sagte der US-Sondergesandte für die Ukraine, Keith Kellogg, dem Sender Fox News. «Aber die Russen wollten nicht dorthin gehen. (...) Also denke ich, dass Genf die nächste Station sein könnte.»
Der türkische Aussenminister Hakan Fidan sagte, sein Land sei ebenfalls bereit, eine weitere Runde von Friedensgesprächen auszurichten. Die Türkei war bereits Mitte Mai Gastgeberin für Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine, bei denen ein grösserer Gefangenenaustausch vereinbart wurde. Darüber hinaus gab es aber keine greifbaren Fortschritte.
Kellogg sagte, der russische Staatschef Wladimir Putin habe auch noch nicht das versprochene Memorandum vorgelegt, das dieser US-Präsident Donald Trump in einem Telefongespräch am 19. Mai zugesagt hatte und das den Rahmen für ein mögliches Friedensabkommen abstecken sollte.
Great to be with @foxandfriends @charliehurt this morning. This war needs to end. The killing needs to stop. President Trump @POTUS has it right. https://t.co/brCUhfElIX
— Keith Kellogg (@generalkellogg) May 27, 2025 -
8.46 Uhr
Trump hat «genug von Friedensgesprächen» – neue Sanktionen gegen Russland?
Hat offenbar genug von Putin: US-Präsident Donald Trump Julia Demaree Nikhinson/AP/dpaUS-Präsident Donald Trump zeigt sich offen für neue Sanktionen gegen Russland – ein bemerkenswerter Schritt nach Monaten des Zuschauens im Ukraine-Konflikt. Der Grund: Putins anhaltende Angriffe auf ukrainische Städte und das stockende Ringen um eine Waffenruhe. «Er tötet eine Menge Menschen», sagte Trump am Sonntag über den russischen Präsidenten. «Ich weiss nicht, was mit ihm los ist.»
Laut dem «Wall Street Journal» denkt das Weisse Haus über Massnahmen nach, die zwar keine neuen Bankensanktionen umfassen, aber Moskau unter Druck setzen sollen – etwa durch die Forderung eines 30-tägigen Waffenstillstands. Doch selbst Trump scheint nicht mehr an den Erfolg seines eigenen diplomatischen Ansatzes zu glauben: Er ziehe in Erwägung, die Gespräche ganz abzubrechen, sollten sie erneut scheitern.
Trumps Tonfall hat sich zuletzt deutlich verschärft. Während er früher seine persönliche Nähe zu Putin betonte, sprach er nun von einem «verrückten» Präsidenten, der Raketen auf Städte schiesse. Beobachter werten das als späten Realitätscheck – auch im Kontext ähnlicher Fehleinschätzungen früherer US-Präsidenten, die sich einst ebenfalls Chancen auf einen Dialog mit Putin ausgerechnet hatten.
Im US-Kongress formiert sich derweil parteiübergreifend Druck: Ein neuer Sanktionsantrag von Senatoren Lindsey Graham (Republikaner) und Richard Blumenthal (Demokraten) sieht unter anderem Strafzölle auf russisches Öl und Uran vor. Über 80 Abgeordnete unterstützen den Vorschlag bereits.
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5.49 Uhr
Russische Streitkräfte haben vier Dörfer in Sumy eingenommen
Russische Streitkräfte haben vier evakuierte Dörfer in der ukrainischen Region Sumy eingenommen. Dies teilte der Gouverneur von Sumy, Oleh Grigorow, auf Facebook mit. «Der Feind setzt seine Vorstossversuche fort, um eine sogenannte Pufferzone einzurichten», schrieb Grigorow. Die ukrainischen Streitkräfte hätten die Situation mit gezieltem Beschuss unter Kontrolle. Rund um andere Dörfer der Region liefen die Kämpfe weiter. Laut russischen Berichten haben die russischen Streitkräfte in den vergangenen Tagen mehrere Dörfer in der Region Sumy eingenommen.
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Dienstag, 27. Mai 2025, 5.12 Uhr
Luftalarm im Osten und Süden der Ukraine
Nach der Rekordzahl an russischen Drohnenattacken auf die Ukraine hat es in der Nacht zu Dienstag wieder Luftalarm im Osten und Süden des Landes gegeben. Die ukrainische Luftwaffe warnte auf Telegram vor Angriffen etwa in den Regionen Sumy, Charkiw, Dnipropetrowsk, Mykolajiw und über dem Schwarzen Meer in Richtung der Hafenstadt Odessa. Demnach sollen dabei unter anderem Drohnen des Typs Schahed im Einsatz gewesen sein. Ukrainische Medien berichteten von Explosionen in Sumy, das in der Nähe der Grenze zu Russland liegt.
Ob die Angriffe genauso heftig waren wie in den vorangegangenen Nächten, war zunächst nicht absehbar. Am Wochenende und in der Nacht zu Montag hatte Russland die Ukraine massiv mit Drohnen und Marschflugkörpern attackiert. Es wurde nach Kiewer Angaben ein Höchststand an Angriffen seit Beginn des Krieges verzeichnet. Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen eine russische Invasion.
Ein am Sonntag von einem russischen Flugkörper getroffenes Wohngebiet in einem Dorf nahe Kiew. Bild: Keystone/EPA/Sergey Dolzhenko -
23.16 Uhr
Kreml-Chef Putin droht in Russland verbliebenen westlichen Firmen
Kreml-Chef Wladimir Putin hat in Russland verbliebenen westlichen Firmen gedroht, die Moskaus Interessen schadeten. «Wir müssen sie erdrosseln», sagte Putin am Montag bei einem Treffen mit Unternehmern als Antwort auf den Aufruf eines Geschäftsmanns, die Aktivitäten der US-Technologiefirmen Zoom und Microsoft einzuschränken.
Diese Firmen bieten derzeit nur begrenzte Dienste in Russland an. Viele westliche Firmen hatten Russland verlassen oder ihre Aktivitäten im Land erheblich reduziert, nachdem Moskau im Februar 2022 seine militärische Offensive gegen die Ukraine gestartet hatte.
«Wir haben niemanden ausgewiesen (...), wir haben die günstigsten Bedingungen geschaffen, damit sie auf unserem Markt arbeiten können, und sie versuchen, uns zu erdrosseln», sagte der russische Präsident. «Wir müssen in gleicher Weise reagieren, ihre Handlungen spiegeln.»
Putin Calls to “Strangle” Western Services in Russia
— NEXTA (@nexta_tv) May 26, 2025
The Kremlin boss called Russians’ attachment to Western platforms a “bad habit” that must be eliminated.
Fittingly, he made the statement into a German Bosch microphone.
As usual, the Russian dictator claimed that Russia was… pic.twitter.com/g313QTyI0E -
21.50 Uhr
Selenskyj: Russland bereitet neue Offensive vor
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland die Planung einer neuen Offensive vorgeworfen. Es gebe keine Anzeichen dafür, dass Kremlchef Wladimir Putin und seine Umgebung sich auf eine Beendigung des Kriegs vorbereiteten und ernsthaft eine diplomatische Lösung in Betracht zögen, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. «Im Gegenteil, es gibt viele Anzeichen dafür, dass sie neue Angriffsoperationen vorbereiten.»
Seinen Angaben nach zeigt die russische Führung damit ihre Verachtung für alle diejenigen, die sich um einen Frieden bemühten. Diese Aussage dürfte sich auf US-Präsident Donald Trump beziehen, der sich seit seinem Amtsantritt im Januar als Vermittler für eine Friedenslösung präsentierte. Er setzte sich auch klar vom Unterstützerkurs seines Vorgängers Joe Biden für die Ukraine ab.
Der ukrainische Staatschef nannte die Grossangriffe der russischen Streitkräfte auf Städte in seinem Land mit ballistischen Raketen, Marschflugkörpern und mehr als 900 Drohnen in den vergangenen drei Tagen aus militärischer Sicht sinnlos. Sie dienten lediglich der Zerstörung. In dem Zusammenhang forderte Selenskyj einmal mehr den Druck auf Moskau durch weitere Sanktionen zu erhöhen.
Over 900 attack drones launched against Ukraine in just three days, along with ballistic and cruise missiles. There is no military logic in this, but it is a clear political choice of Russia – the choice to keep waging war.
— Volodymyr Zelenskyy / Володимир Зеленський (@ZelenskyyUa) May 26, 2025
Recently, a meeting was held in Istanbul. Now, the… pic.twitter.com/Al8rmTYPom -
18.04 Uhr
Kreml kritisiert reichweitenstarke Waffen für Ukraine
Russland hat als Reaktion auf eine Äusserung von Bundeskanzler Friedrich Merz eine Aufhebung von Reichweitenbegrenzungen für westliche Waffen in der Ukraine kritisiert. Dies seien «ziemlich gefährliche Entscheidungen, wenn es sie gegeben hat», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow.
Zuvor hatte Merz erklärt, es gebe «keinerlei Reichweitenbeschränkungen mehr für Waffen, die an die Ukraine geliefert worden sind, weder von den Briten noch von den Franzosen noch von uns, von den Amerikanern auch nicht».
Die USA haben der Ukraine ATACMS-Raketen geliefert, Grossbritannien und Frankreich Marschflugkörper von Typ Shadow Storm/Scalp. In Deutschland wird über die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern mit einer Reichweite von 500 Kilometern diskutiert.
Peskow erklärte, die Lieferung weitreichender Waffen an die Ukraine liefe «den Bemühungen Moskaus um eine politische Lösung zuwider.» Nach einer jahrelangen Funkstille haben sich russische und ukrainische Unterhändler Mitte Mai auf Druck aus den USA erstmals wieder zu Gesprächen um eine Beendigung des von Kremlchef Wladimir Putin befohlenen Kriegs gegen die Ukraine getroffen. Vereinbart wurde allerdings nur ein grosser Gefangenenaustausch. Forderungen nach einer bedingungslosen Waffenruhe lehnt Moskau ab.
Europe's decision, if there is one, to lift the missile range restrictions on weapons supplied to Ukraine is dangerous and is contrary to aspirations of reaching a settlement, Peskov said.
— Anton Gerashchenko (@Gerashchenko_en) May 26, 2025
"The decisions, if indeed there are such decisions, are absolutely contrary to our… https://t.co/SpIOGoqlQ5 pic.twitter.com/L1qcicSxpl -
13.41 Uhr
Kreml kontert Trump-Kritik: «Emotionale Überlastung»
Der Kreml erklärt sich die scharfe Kritik von US-Präsident Donald Trump an den schweren russischen Luftangriffen auf die Ukraine (siehe Eintrag um 4.15 Uhr) mit «emotionaler Überlastung». Man stehe am Anfang eines Gesprächsprozesses, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow in Moskau.
Das sei «natürlich verbunden mit emotionaler Überlastung absolut aller und mit emotionalen Reaktionen», wurde Peskow von der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zitiert.
Der Sprecher wies Trumps Kritik am Massenbombardement der vergangenen drei Nächte auf die Ukraine aber zurück. Man verfolge aufmerksam alle Reaktionen, doch Präsident Wladimir Putin treffe «die Entscheidungen, die für die Sicherheit unseres Landes notwendig sind», sagte Peskow.
Kremlsprecher Dmitri Peskow relativiert die Kritik von US-Präsident Donald Trump. Archivbild: Alexei Nikolsky/AP/dpaWegen der Angriffe hatte Trump auf seiner Plattform Truth Social geschrieben, dass mit Putin «irgendetwas passiert» sei. «Er ist absolut verrückt geworden! Er tötet unnötigerweise eine Menge Menschen, und ich spreche nicht nur von Soldaten», schrieb Trump.
Das oppositionelle russische Portal «Mediazona» verwies darauf, dass diese Passage zu Putin von staatlichen und staatsnahen Medien in Russland nicht oder nur verkürzt zitiert wurde. Ausführlich wiedergegeben wurden Trumps kritische Worte über den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. «Alles, was aus seinem Mund kommt, verursacht Probleme, das gefällt mir nicht, und das sollte besser aufhören», schrieb Trump.
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10.48 Uhr
Kiew meldet grössten russischen Drohnenangriff seit Kriegsbeginn
Die Ukraine hat in der Nacht zum Montag nach Angaben aus Kiew den grössten russischen Drohnenangriff seit Kriegsbeginn erlebt. Russland feuerte demnach insgesamt 364 Geschosse auf das Gebiet der Ukraine, darunter 355 Drohnen und Drohnenattrappen sowie neun Marschflugkörper, wie die ukrainische Luftwaffe mitteilt.
Nach Angaben des Luftwaffensprechers Juriy Ignat handelte es sich um die bisher grösste Drohnenattacke seit dem russischen Überfall auf die Ukraine im Februar 2022.
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6.48 Uhr
Trump-Freund: «Ukraine bis an die Zähne bewaffnen»
Ein Vertrauter von Donald Trump hat auf X einen scharfen aussenpolitischen Kurswechsel gefordert. «Zeit für Ehrlichkeit: Die Friedensgespräche bringen gar nichts», schrieb der republikanische Abgeordnete Don Bacon. Putin verfolge weiter das Ziel, die Ukraine zu unterwerfen, und werde erst stoppen, wenn er auf ernsthaften Widerstand stosse. Die USA und ihre Verbündeten müssten Kiew «bis an die Zähne bewaffnen», die Sanktionen verschärfen und endlich russische Auslandsvermögen in Höhe von 300 Milliarden Dollar beschlagnahmen.
It is a time for honesty. Peace talks are having zero effect on Putin. His goal is to dominate Ukraine & he won’t stop until he realizes he cannot win. The U.S. & Allies must arm Ukraine to the teeth, sanction Russia to the max, & confiscate the $300B in overseas Russian assets. https://t.co/vkdGNtSXjw
— Rep. Don Bacon 🇺🇸✈️🏍️⭐️🎖️ (@RepDonBacon) May 25, 2025Bacon warnte zudem vor der wachsenden Bedrohung durch Russland und China. Von diesen Atommächten dürfe man sich nicht länger einschüchtern lassen. «Wir wollen nicht in einer Welt leben, in der Russland und China ihre Nachbarn bedrohen, sobald sie mit dem Einsatz von Atomwaffen drohen», schrieb er. Die freie Welt müsse entschlossener auftreten.
Der Politiker erinnerte auch an Russlands aggressive Vergangenheit. Seit 1991 habe der Kreml neunmal gewaltsam Grenzen verschoben. «Wenn wir ihn jetzt nicht stoppen, wird es ein zehntes Mal geben», warnte Bacon. Diplomatie allein reiche nicht aus – Putin verstehe nur Stärke.
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4.15 Uhr
Trump über Putin: «Er ist völlig verrückt geworden!»
Mit Blick auf die jüngsten massiven russischen Luftangriffe auf die Ukraine hat US-Präsident Donald Trump Kremlchef Wladimir Putin als verrückt gebrandmarkt. «Er ist völlig verrückt geworden! Er tötet unnötigerweise eine Menge Menschen, und ich spreche nicht nur von Soldaten», schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. «Raketen und Drohnen werden auf Städte in der Ukraine geschossen, ohne jeglichen Grund.»
Trump schrieb weiter, er habe immer gesagt, Putin wolle die ganze Ukraine und nicht nur ein Stück. Vielleicht habe Putin damit recht, «aber wenn er das tut, wird das zum Untergang Russlands führen!» Trump betonte, er habe immer ein sehr gutes Verhältnis zu Putin gehabt, «aber irgendetwas ist mit ihm passiert».
Zugleich machte Trump auch dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj Vorwürfe. Er tue seinem Land keinen Gefallen, wenn er so rede, wie er es tue. «Alles, was aus seinem Mund kommt, verursacht Probleme, das gefällt mir nicht, und das sollte besser aufhören», schrieb Trump. Dies sei ein Krieg, der nie begonnen hätte, wenn er Präsident gewesen wäre, fügte Trump hinzu. «Das ist Selenskyjs, Putins und (Joe) Bidens Krieg, nicht Trumps»." Er helfe nur, «die grossen und hässlichen Feuer zu löschen, die durch grobe Inkompetenz und Hass entstanden sind.»
Zuvor hatte Trump bereits vor Journalisten gesagt, er sei nicht glücklich mit dem, was Putin mache. «Er tötet viele Menschen. Und ich weiss nicht, was zur Hölle mit Putin passiert ist. Ich kenne ihn seit langem.» Auf die Nachfrage einer Journalistin, ob er auch neue Sanktionen gegen Russland in Erwägung ziehe, sagte Trump: «Absolut, er tötet viele Menschen, ich weiss nicht, was mit ihm nicht in Ordnung ist.»
Russian missile and drone attacks on Ukraine, May 24–25, 2025, with civilian deaths in Kyiv on the eve of City Day. pic.twitter.com/BIsNVslxER
— Ukrinform-EN (@Ukrinform_News) May 25, 2025 -
3.49 Uhr
Neuer russischer Grossangriff mit Drohnen auf Ukraine
Die russische Armee hat die Ukraine in der Nacht auf Montag erneut mit grossen Schwärmen von Drohnen angegriffen. Am frühen Morgen warnte die ukrainische Luftwaffe auf der Plattform Telegram zudem vor neuen Angriffen der strategischen Luftwaffe Russlands mit Marschflugkörpern. Der Luftalarm wurde daraufhin auf das ganze Land ausgeweitet.
Die russischen Streitkräfte haben die Region Kiew und die gesamte Ukraine in den Nächten auf Samstag, Sonntag und Montag mit Raketen, Marschflugkörpern und Hunderten Drohnen massiv bombardiert. Durch die schwersten Angriffe seit Monaten wurde mehr als ein Dutzend Menschen getötet, Dutzende wurden verletzt. Bild: IMAGO/UPI PhotoVielerorts trat die Flugabwehr in Aktion, die Medien berichteten von zahlreichen Explosionen. Im Gegensatz zu vorangegangenen Raketen- und Drohnenangriffen gab es bis zum frühen Morgen von den Behörden keine Berichte über mögliche Opfer oder Schäden.
Wie die ukrainische Luftwaffe mitteilte, griffen russische Drohnen vom Schwarzen Meer her die Hafenstadt Odessa an. In der Grossstadt Charkiw im Osten des Landes waren Serien von starken Explosionen zu hören, wie der regionale Militärverwalter Oleh Synjehubow auf Telegram mitteilte.
Da die Kampfdrohnen aus verschiedenen Richtungen in den ukrainischen Luftraum eingeflogen waren, gab es keinen Schwerpunkt der Angriffe. Mit dem Einflug grösserer Gruppen von Drohnen versucht das russische Militär, die ukrainische Flugabwehr zu überlasten.
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Montag, 26. Mai 2025, 1.33 Uhr
Deutscher Aussenminister: Moskaus Angriffe Affront auch gegen Trump
Nach Russlands massiven Luftangriffen auf die Ukraine sieht der deutsche Aussenminister Johann Wadephul die Verbündeten des angegriffenen Lands in den Bemühungen für eine Waffenruhe durch Kremlchef Wladimir Putin getäuscht. «Putin tritt die Menschenrechte mit Füssen, das ist ein Affront auch gegen den US-Präsidenten Donald Trump», sagte der CDU-Politiker in der ARD-Sendung «Bericht aus Berlin». Trump habe sich ja sehr bemüht, Putin an den Verhandlungstisch zu bekommen – «und jetzt diese Reaktion».
Wadephul sagte weiter, man sehe daran, Putin wolle keinen Frieden. «Er will den Krieg fortführen und das dürfen wir ihm nicht gestatten.» Deswegen würden im europäischen Rahmen weitere Sanktionen vorbereitet und beschlossen. «Es wird eine klare Reaktion des Westens geben und ich denke auch von den Vereinigten Staaten von Amerika.»
Bei einem russischen Drohnenangriff zerstörte Privathäuser im Gebiet Kiew. (25. Mai 2025) Bilde Keystone/Ukrainian Emergency Service via APWadephul betont: «Wir alle müssen entschlossen reagieren.» Das könne sich die internationale Gemeinschaft, der politische Westen nicht gefallen lassen. Die USA seien ebenso wie die Europäer in der Lage, klar zu reagieren. Im US-Senat werde ein grosses Sanktionspaket vorbereitet. «Es wird schwere Folgen für die russische Wirtschaft haben» und finanziell schmerzhaft werden für Russland. Andererseits bleibe die Hand ausgestreckt: Die Ukraine sei bereit zu verhandeln, Putin sollte an den Verhandlungstisch kommen.
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23.23 Uhr
Trumps Ukraine-Beauftragter verurteilt russische Luftangriffe
Der US-Sonderbeauftragte für die Ukraine, Keith Kellogg, hat die jüngsten russischen Luftangriffe auf das Land verurteilt. «Das wahllose Töten von Frauen und Kindern bei Nacht in ihren Häusern ist ein klarer Verstoss gegen die Genfer Friedensprotokolle von 1977, die dem Schutz Unschuldiger dienen», schrieb der frühere General auf der Plattform X. «Diese Angriffe sind beschämend. Stoppen Sie das Töten. Waffenstillstand jetzt.» Kellogg nannte Russland in seinem Post nicht direkt.
This is Kyiv. The indiscriminate killing of women and children at night in their homes is a clear violation of the 1977 Geneva Peace Protocols designed to protect innocents. These attacks are shameful. Stop the killing. Ceasefire now. pic.twitter.com/89XRWZcP21
— Keith Kellogg (@generalkellogg) May 25, 2025 -
23.13 Uhr
Neuer grosser Drohnenangriff auf die Ukraine
Die russische Armee hat die Ukraine am Abend erneut mit grossen Schwärmen von Drohnen angegriffen. Im Norden, Osten und Süden des Landes herrschte Luftalarm. Ukrainische Militärbeobachter zählten auf ihren Telegramkanälen schon vor Mitternacht mehr als 100 russische Kampfdrohnen in der Luft. Wie die ukrainische Luftwaffe mitteilte, griffen russische Drohnen vom Schwarzen Meer her die Hafenstadt Odessa an.
Die russischen Streitkräfte hatten das Nachbarland schon in den Nächten auf Samstag und Sonntag mit Raketen, Marschflugkörpern und Hunderten Drohnen massiv bombardiert. Bild: dpa -
22.07 Uhr
US-Republikaner fordert «Aufrüstung der Ukraine bis an die Zähne»
Der republikanische Abgeordnete Don Bacon hat sich nach den jüngsten Anschlägen in der Ukraine klar gegen Friedensverhandlungen ausgesprochen. Er fordert eine massive Aufrüstung der Ukraine und die Verhängung der härtesten Sanktionen gegen Russland.
«Es ist Zeit für Ehrlichkeit. Friedensgespräche haben keinerlei Einfluss auf Putin. Sein Ziel ist die Vorherrschaft in der Ukraine, und er wird nicht lockerlassen, bis er erkennt, dass er nicht gewinnen kann», so Bacon auf X. «Die USA und ihre Verbündeten müssen die Ukraine bis an die Zähne aufrüsten, Russland mit den höchsten Sanktionen belegen und die 300 Milliarden Dollar an russischen Auslandsvermögen beschlagnahmen.»
Bacon stellt sich mit seinem Statement gegen die Linie seines Parteichefs Donald Trump, der die Unterstützung für die Ukraine zurückfahren will.
It is a time for honesty. Peace talks are having zero effect on Putin. His goal is to dominate Ukraine & he won’t stop until he realizes he cannot win. The U.S. & Allies must arm Ukraine to the teeth, sanction Russia to the max, & confiscate the $300B in overseas Russian assets. https://t.co/vkdGNtSXjw
— Rep. Don Bacon 🇺🇸✈️🏍️⭐️🎖️ (@RepDonBacon) May 25, 2025 -
20.23 Uhr
Kritik nach Gefangenenaustausch: Kein Asow-Kämpfer frei
In die Freude in der Ukraine über die Rückkehr von 1000 Gefangenen aus Russland in einem grossen Austausch mischt sich auch Kritik. Unter den Heimkehrern sei kein Soldat der 12. Asow-Brigade, kritisierte der Asow-Kommandeur Denys Prokopenko auf Facebook.
Er sprach von einer «Schande für das Land». Die Asow-Kämpfer hätten das Stahlwerk in Mariupol bis Mai 2022 verteidigt und seien dann auf Befehl in Gefangenschaft gegangen. Sie hätten nach mehr als drei Jahren «das absolute Recht, vorrangig ausgetauscht zu werden», argumentierte der einflussreiche Kommandeur.
Der Oberst kritisierte die ukrainische Verhandlungstaktik. Wenn Moskau die Asow-Leute nicht gegen einfache russische Soldaten freilasse, brauche Kiew andere Tauschobjekte, schrieb er. Dabei nannte er russische Geheimdienstler oder Priester der früher moskautreuen orthodoxen Kirche in der Ukraine.
Aktivisten halten Plakate während der FreeAzov-Kundgebung am 11. Mai 2015 in Kiew, um an die ukrainischen Soldaten in russischer Gefangenschaft zu erinnern. Archivbild: Kirill Chubotin/Ukrinform/dpa -
19.52 Uhr
Schwester von freigelassenem Soldaten: Von Gefühlen überwältigt
Nach dem grössten Gefangenenaustausch zwischen Russland und der Ukraine seit Kriegsbeginn haben viele Familien am Wochenende die Heimgekehrten wieder in die Arme geschlossen. Natalija Borowyk sagte, sie sei von Gefühlen überwältigt worden, als sie erfahren habe, dass auch ihr Bruder Ihor in der Gruppe der letzten Freigelassenen vom Sonntag sein würde. «Mein Onkel musste mich beruhigen und mich in ein Taxi setzen, damit ich hierher kommen konnte», sagte sie der Nachrichtenagentur AP. «Ein solcher Moment bleibt für immer in Erinnerung.»
Borowyk erklärte, sie und ihre Familie hätten gehofft, dass ihr Bruder bereits in der ersten Phase des Gefangenenaustauschs am Freitag freigelassen werden würde. «Wir haben uns Sorgen um alle Jungs gemacht. Er war am Freitag nicht da, aber ich war hier - ich habe sie wenigstens begrüsst, ich stand bis zum Schluss da und habe gewartet, (in der Hoffnung) dass er vielleicht doch noch auftaucht.»
Tetiana came to the prisoners' exchange to find out at least something about her husband Ihor. She got to hug Ihor instead!
— Anton Gerashchenko (@Gerashchenko_en) May 24, 2025
📹: Suspilne pic.twitter.com/tbWJYJNwIi -
18 Uhr
Russland: Ukrainische Truppen bei Kursk weiter zurückgedrängt
Die russischen Streitkräfte haben die ukrainischen Truppen nach eigenen Angaben an der Grenze zur Region Kursk weiter zurückgedrängt. «Die Soldaten rücken jeden Tag weiter vor», wurde Jaroslaw Jakimkin vom Truppenverband «Nord» der russischen Streitkräfte am Sonntag vom Verteidigungsministerium in Moskau zitiert. In der vergangenen Woche hätten die Russen Marine und Loknya in der nordöstlichen ukrainischen Region Sumy, die an Kursk grenzt, eingenommen und rückten in der Region um die weitgehend zerstörte Stadt Wowtschansk in Charkiw vor. Von ukrainischer Seite lag keine Bestätigung für diese Bodenverluste vor.
Der russische Präsident Wladimir Putin hatte kürzlich Kursk besucht, das nach einem Vorstoss im vergangenen Sommer monatelang teils von ukrainischen Truppen kontrolliert worden war. Im russischen Staatsfernsehen sagte ein russischer Soldat am Sonntag, Putin sei damals mit einem Hubschrauber über Kursk geflogen, als die Region von ukrainischen Drohnen angegriffen worden sei. Putins Hubschrauber habe sich «praktisch im Epizentrum der Abwehr eines gross angelegten Angriffs feindlicher Drohnen» befunden, sagte Juri Daschkin, der als Kommandeur einer russischen Luftabwehrdivision identifiziert wurde. Russische Luftabwehreinheiten hätten dabei 46 Drohnen abgeschossen.
🚁❗️Putin's helicopter was at the epicenter of the repelling of an attack by UAVs in the Kursk region on May 20, — the commander of the local air defense division Dashkin
— MAKS 25 🇺🇦👀 (@Maks_NAFO_FELLA) May 25, 2025
👀 This happened during the Russian dictator's visit to the region. pic.twitter.com/l20TnKwxoO -
17.45 Uhr
Drohnenangriff: Ukrainischer Geheimdienst sprengt russischen Treibstoff-Zug in die Luft
Eine Drohneneinheit des ukrainischen Militärgeheimdiensts GUR hat einen russischen Zug mit einer grossen Lieferung an Treibstoff auf einer Eisenbahnstrecke in der besetzten Region Saporischschja angegriffen. «Direkt während der Bewegung auf der Eisenbahnstrecke Werchni Tokmak-Molotschansk-Fedoriwka wurden gezielte Angriffe auf eine Logistikanlage der Besatzung durchgeführt», teilt der Geheimdienst mit. Mindestens drei Treibstofftanks sollen zerstört worden sein.
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11.29 Uhr
Russland: 303 Gefangene mit Ukraine ausgetauscht
Russland und die Ukraine haben nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums ihren bisher grössten Gefangenenaustausch abgeschlossen und jeweils weitere 303 Menschen freigelassen. Insgesamt war ein Austausch von insgesamt jeweils 1'000 Gefangenen zwischen Moskau und Kiew vereinbart worden.
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25. Mai 2025, 10:45 Uhr
Selenskyj: Fast 370 Luftangriffe auf die Ukraine – auch Kinder unter den Toten
Russland hat die Ukraine in der vergangenen Nacht nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit fast 300 Drohnenangriffen und rund 70 Schlägen mit Raketen und Marschflugkörpern überzogen.
Das wären nach Zahlen die schlimmsten Drohnenangriffe seit Kriegsbeginn vor mehr als drei Jahren. Rettungskräfte seien in mehr als 30 ukrainischen Städten und Dörfern im Einsatz, teilte Selenskyj auf der Plattform X mit. Unter den Toten seien auch Kinder.
Today, rescuers have been working in more than 30 Ukrainian cities and villages following Russia’s massive strike. Wherever necessary, work continues – our emergency services are on the ground, providing assistance and supporting people. Thank you.
— Volodymyr Zelenskyy / Володимир Зеленський (@ZelenskyyUa) May 25, 2025
Nearly 300 attack drones were… pic.twitter.com/Mxx1a34kS2Die Luftstreitkräfte gaben die Zahl mit 298 Drohnenangriffen an. Zuletzt hatten ukrainische Medien die bisherige Höchstzahl am 18. Mai mit 289 Flugobjekten angegeben. Laut Behörden starben in verschiedenen Regionen des Landes mindestens zwölf Menschen, Dutzende weitere seien verletzt worden.
Selenskyj warf Russland Terror vor und forderte vom Westen schärfere Sanktionen gegen das Land. Der russische Präsident Wladimir Putin setze das Töten in seinem Krieg täglich fort. «Dies darf nicht ignoriert werden. Das Schweigen Amerikas und das Schweigen anderer Länder der Welt ermutigen Putin nur», sagte Selenskyj. «Ohne wirklich starken Druck auf die russische Führung kann diese Brutalität nicht gestoppt werden. Sanktionen werden sicherlich helfen.»
Es handele sich um absichtliche Schläge gegen einfache Städte, sagte Selenskyj. Wohnhäuser seien zerstört und beschädigt worden. In Kiew sei ein Wohnheim der Universität getroffen worden. Selenskyj forderte Entschlossenheit von den USA und den europäischen Ländern, den Druck auf Russland zu erhöhen, damit es den Krieg beende.
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24. Mai 2025, 07.17 Uhr
Russland: Weitere 307 Gefangene mit Ukraine ausgetauscht
Russland und die Ukraine haben nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums ihren bisher grössten Gefangenenaustausch fortgesetzt und jeweils weitere 307 Menschen freigelassen. Insgesamt war ein Austausch von insgesamt jeweils 1.000 Gefangenen zwischen Moskau und Kiew vereinbart worden.
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19.48 Uhr
Putin will russische Waffenexporte ausbauen
Trotz des von ihm befohlenen Ukraine-Kriegs will Kremlchef Wladimir Putin russische Waffenexporte in andere Länder ankurbeln. «Es ist nötig, den Umfang der Exportlieferungen aktiv zu vergrössern», sagte er bei einer im Staatsfernsehen übertragenen Rede bei einer Sitzung des Ausschusses für militärisch-technische Zusammenarbeit. Der Auftragsbestand für russische Militärerzeugnisse sei hoch – im Umfang von Dutzenden Milliarden Euro.
Entscheidend und an erster Stelle bleibe unverändert die Versorgung der Einheiten im Ukraine-Krieg, sagte Putin. Dafür solle es neue staatliche Anreize geben. Zugleich müsse Russland seine Position auf dem internationalen Rüstungsmarkt behaupten und bei harter Konkurrenz bestehen. Im vergangenen Jahr sei Moskau seinen Exportverpflichtungen bei den ausländischen Partnern im Grossen und Ganzen nachgekommen. Den ausländischen Partnern solle künftig ein breiteres Spektrum an Dienstleistungen angeboten werden.
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18.21 Uhr
Toter nach russischem Doppelschlag auf Hafen von Odessa
Bei einem russischen Angriff mit zwei ballistischen Raketen auf die südukrainische Hafenstadt Odessa ist nach Behördenangaben mindestens ein Mensch getötet worden. Er sei ein Hafenmitarbeiter gewesen, teilte Gebietsgouverneur Oleh Kiper bei Telegram mit. Weitere acht Menschen seien verletzt worden. Darunter seien vier Schwerverletzte, hiess es.
Ein anderer russischer Raketenangriff auf die ostukrainische Stadt Tschuhujiw forderte ebenfalls Opfer. Eine Frau sei getötet worden, teilte der Gouverneur des Charkiwer Gebiets, Oleh Synjehubow, bei Telegram mit. Zudem seien zwei Männer verletzt worden.
Russia has hit the port of Odesa with two ballistic missiles, the city's regional state administration reported.
— Anton Gerashchenko (@Gerashchenko_en) May 23, 2025
One port worker was killed in the attack. Another 8 people were injured: 4 of them in serious condition, 2 in moderate condition, and 2 others sustained minor… pic.twitter.com/xvFt7ydjsR -
15.57 Uhr
Russland und Ukraine tauschen 390 Gefangene aus
Russland und die Ukraine haben nach russischen Angaben ihren bisher grössten Gefangenenaustausch begonnen und jeweils 390 Menschen freigelassen. Es seien jeweils 270 Kriegsgefangene und 120 Zivilisten übergeben worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit.
Der vereinbarte Austausch von insgesamt jeweils 1000 Gefangenen werde in den kommenden Tagen fortgesetzt, hiess es.
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13.04 Uhr
Russischer Aussenminister hält Vatikan nicht für geeigneten Verhandlungsort
Der russische Aussenminister Sergej Lawrow sieht den Vatikan nicht als passenden Ort für neue Verhandlungen über eine Beendigung des Moskauer Angriffskriegs gegen die Ukraine. Diese Variante sei nicht realistisch, sagte Lawrow auf einer Konferenz in Moskau.
«Stellen Sie sich den Vatikan als Verhandlungsort vor. Es ist etwas unelegant, wenn orthodoxe Länder auf einer katholischen Plattform Fragen diskutieren, die die Beseitigung der Ursachen des Konflikts betreffen», sagte Lawrow.
US-Präsident Donald Trump hatte den Vatikan am Montag nach einem Telefonat mit Kremlchef Wladimir Putin als Verhandlungsort ins Gespräch gebracht, was in Moskau bisher kaum öffentlich kommentiert wurde. Es werde jetzt viel «fantasiert», wann und wo ein neues Treffen von Vertretern Russlands und der Ukraine organisiert werden könne, sagte Lawrow.
Der Minister warf Kiew vor, die ukrainisch-orthodoxe Kirche vernichten zu wollen. «Ich denke, es wäre für den Vatikan selbst nicht sehr angenehm, unter diesen Umständen Delegationen aus zwei orthodoxen Ländern zu empfangen», sagte der Minister.
Aussenminister Lawrow hält den Sitz der römisch-katholischen Kirche für ungeeignet als Verhandlungsort zwischen zwei christlich-orthodoxen Ländern. (Archivbild) Pavel Bednyakov/Pool AP/dpa -
10.51 Uhr
Ukrainische Drohnen treffen russische Batteriefabrik
Ukrainische Drohnen haben nach russischen Medienberichten eine militärisch wichtige Batteriefabrik in Russland getroffen. Telegramkanäle berichteten von mehreren Explosionen in der Stadt Jelez 400 Kilometer südlich von Moskau.
Der Gouverneur des Gebietes Lipezk, Igor Artamonow, teilte mit, Drohnentrümmer hätten einen Brand auf einem Fabrikgelände verursacht. Das Unternehmen werde evakuiert.
Der Angriff beschädigte nach offiziellen Angaben auch ein Wohnhaus in Jelez. Neun Menschen seien verletzt in Krankenhäuser gekommen, teilte das russische Gesundheitsministerium in Moskau mit. Die Fabrik Energija produziert nach Medienberichten Batterien, die auch in Drohnen, Flugzeugen, Schiffen oder Funktechnik zum Einsatz kommen.
Das russische Militär fing nach eigenen Angaben seit Donnerstagabend mehr als 110 ukrainische Drohnen ab. An Moskauer Flughäfen herrschte nachts erneut zeitweise Start- und Landeverbot.
Russische Drohnenangriffe in der Nacht reichten nach ukrainischen Behördenangaben ungewöhnlich weit nach Westen. Schäden wurden aus den Gebieten Tscherniwzi (Czernowitz) und Iwano-Frankiwsk gemeldet. Am frühen Vormittag herrschte in den Regionen Kiew und Schitomir immer noch Luftalarm.
Ukrainian drones struck the “Energia” plant in Yelets, Lipetsk region overnight. The site is used by Russia to assemble batteries for drones, missiles, aircraft, and naval systems. pic.twitter.com/kP0APHQYDC
— NOELREPORTS 🇪🇺 🇺🇦 (@NOELreports) May 23, 2025 -
5.22 Uhr
Kiew weist Putins Plan für Pufferzone zurück
Die Ukraine weist den Plan von Kremlchef Wladimir Putin, eine Pufferzone an der Grenze zu schaffen, entschieden zurück. «Diese neuen aggressiven Forderungen sind eine klare Absage an Friedensbemühungen und zeigen, dass Putin der einzige Grund für das andauernde Töten ist und bleibt», schrieb Aussenminister Andrij Sybiha auf der Plattform X. Zuvor hatte Putin hat nach seinem Besuch in der monatelang teils von ukrainischen Truppen kontrollierten westrussischen Region Kursk die Schaffung einer Sicherheitszone «entlang der Grenze» angekündigt.
I remind the world that Putin’s statements about the “buffer zone” come amid active efforts to achieve a full, durable ceasefire, stop the killing, and advance peace.
— Andrii Sybiha 🇺🇦 (@andrii_sybiha) May 22, 2025
These new aggressive claims clearly reject peace efforts and show that Putin has been and remains the only…Wo genau die Zone verläuft, wie lang sie sein und wie tief in die Ukraine sie reichen soll, sagte er zunächst nicht. «Unsere Streitkräfte sind dabei, diese Aufgabe zu lösen, feindliche Feuerpunkte werden aktiv unterdrückt, die Arbeit ist im Gange», sagte Putin.
Der ukrainische Aussenminister Sybiha erklärte daraufhin, Putin müsse mehr Druck bekommen, um diesen Krieg zu beenden. Ministeriumssprecher Heorhij Tychyj meinte, dass Putin die Pufferzone auf eigenem Gebiet errichten könne.
Putin hatte die Region Kursk nach dem Einmarsch ukrainischer Truppen im August vorigen Jahres für befreit erklärt und in dieser Woche auch selbst besucht. Dagegen warf die Ukraine Putin Lügen vor; Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte mehrfach, dass seine Truppen noch Stellungen im Gebiet Kursk und in der benachbarten Region Belgorod hielten. Im August hatte Selenskyj als konkretes Ziel für den Vorstoss seiner Truppen in der Region Kursk ebenfalls «die Schaffung einer Pufferzone auf dem Territorium des Aggressors» genannt.
In einem von der russischen Regierung veröffentlichten Bild ist Kremlchef Wladimir Putin bei einem Treffen mit Freiwilligen im Gebiet Kursk zu sehen. (21. Mai 2025) Bild: Keystone/Russian Presidential Press Service via AP -
5.10 Uhr
Russland: 16 Verletzte durch Raketenangriff im Gebiet Kursk
Russland hat einen ukrainischen Raketenangriff auf die Kleinstadt Lgow im Grenzgebiet Kursk gemeldet. Die Zahl der verletzten Zivilisten sei auf 16 gestiegen, berichtete die russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf Behördenangaben. Vier der Verletzten seien in einem ernsten Zustand. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Russland führt seit mehr als drei Jahren grossangelegt Krieg gegen die Ukraine. Diese wehrt sich unter anderem mit militärischer und finanzieller Unterstützung aus dem Westen und versucht, den Krieg ins Land des Angreifers zu tragen. Die Schäden durch ukrainische Drohnen und Raketen sind jedoch viel kleiner als die Verheerungen, die russische Drohnen und Raketen in der Ukraine anrichten.
In der Region Lipezk im südlichen Zentralteil Russlands wurden in der Nacht acht Menschen durch eine ukrainische Drohne verletzt. Gouverneur Igor Artamonow berichtete nach Angaben der Staatsagentur Tass, die Menschen seien durch herabfallende Trümmer einer von der Flugabwehr abgeschossenen Drohne getroffen worden.
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4.52 Uhr
Einbruch von Öl-Einnahmen: Kreml streicht Investitionen in Technologie-Projekte
Die russische Regierung kürzt als Reaktion auf die sinkenden Einnahmen aus dem Öl- und Gassektor die Budgets für Grossprojekte in zahlreichen Sektoren. Das berichtet das kremlnahe Nachrichtenportal Kommersant. Anfang des Monats fielen die Ölpreise in Russland auf ein Zweijahrestief. Die Preise fielen unter 50 Dollar pro Barrel – rund 40 Prozent weniger als im russischen Haushalt geplant, berichtete Reuters Anfang Mai. Als Reaktion auf den Preisverfall nahm der Kreml umfassende Budgetkürzungen bei mehreren staatlichen Programmen vor, berichtet Kommersant. Dazu gehören Programme zur Entwicklung der russischen Luftfahrt- , Automobil-, Technologie-, Schifffahrts- und Roboterindustrie. Das Programm zur Entwicklung der Luftfahrt werde um 22 Prozent gekürzt. Ziel des Programms war es, westliche Flugzeuge durch russische zu ersetzen.
Ein russischer Öltanker in der Ostsee nahe Leningrad. (3. Mai 2025) Bild: Keystone/EPA/Maxim Shipenkov -
4.41 Uhr
Führender Oppositionspolitiker in Georgien in Untersuchungshaft
Ein Gericht in Georgien hat Untersuchungshaft gegen den prominenten Oppositionspolitiker Surab Japaridse angeordnet. Dem Mitgründer der pro-westlichen Partei Girschi wird von der Justiz zur Last gelegt, nicht vor einer parlamentarischen Kommission erschienen zu sein, die mutmassliche Verbrechen unter der Amtszeit des inhaftierten Ex-Präsidenten Micheil Saakaschwili untersucht. Japaridses Anwalt Irakli Schomachaschwili kritisierte die Entscheidung als politisch motiviert und als «einen Versuch, eine kritische politische Stimme zum Schweigen zu bringen».
Der georgische Oppositionsführer Surab Japaridse bei einer Gerichtsanhörung in Tiflis. Bild. Keystone/EPA/Irakli Gedenidze/ReutersNeben Japaridse müssen sich sieben weitere Oppositionsführer in den kommenden Tagen vor Gericht verantworten. Sollten sie für schuldig befunden werden, einer parlamentarischen Untersuchungskommission nicht Folge geleistet zu haben, droht ihnen eine Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr.
Nachdem die Partei Georgischer Traum die Parlamentswahl am 26. Oktober 2024 gewonnen hatte, kam es in Georgien zu weitreichenden politischen Unruhen. Die Opposition und zahlreiche Demonstranten erklärten das Ergebnis für unrechtmässig. Die Wahl sei mithilfe Russlands manipuliert worden. Die Oppositionsführer schworen damals, die Parlamentssitzungen so lange zu boykottieren, bis eine neue Parlamentswahl unter internationaler Aufsicht abgehalten und die mutmasslichen Unregelmässigkeiten bei der Wahl untersucht würden.
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Freitag, 23. Mai 2025, 4.30 Uhr
Oberster Sicherheitsberater des Bundesrats reist nach Moskau
Der oberste Sicherheitsberater des Bundesrats, Gabriel Lüchinger, wird nach Informationen von CH Media zu einer Konferenz nach Moskau reisen. Der Leiter der Abteilung Internationale Sicherheit des Aussendepartements wird an der Konferenz vom 27. bis 29. Mai teilnehmen, wie das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) dem Medienhaus bestätigte. Es sei «Teil des Angebotes von Guten Diensten, sowohl mit Russland als auch mit der Ukraine zu sprechen», so das EDA. Lüchinger dürfte laut CH Media der einzige Vertreter aus Westeuropa sein. Die Anzeichen würden sich verdichten, dass der Bund wieder stärker in Friedensbemühungen für die Ukraine involviert sei, schrieb CH Media.
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4.23 Uhr
Wachsende Gefahr aus Russland: Kanada erwägt Beteiligung am amerikanischen Golden Dome
Kanada erwägt nach Angaben von Regierungschef Mark Carney eine Beteiligung am neuen US-Raketenabwehrsystem «Golden Dome». Ottawa sei sich der Möglichkeit bewusst, sich «mit Investitionen in Partnerschaft (mit den USA) am ‹Golden Dome› zu beteiligen, wenn wir uns dafür entscheiden», sagt Carney vor Journalisten. «Das ist etwas, das wir in Betracht ziehen und auf hochrangiger Ebene erörtert haben.» Carney warnt im Zuge dessen vor neuen und zunehmenden Raketenbedrohungen, «die in nicht allzu ferner Zukunft aus dem Weltraum kommen könnten». Die USA sehen sich nach Erkenntnissen des Pentagon einer wachsenden Gefahr aus Russland und China ausgesetzt.
US-Präsident Donald Trump (links) und US-Verteidigungsminister Pete Hegseth präsentieren am 20. Mai 2025 das geplante US-Raketenabwehrsystem «Golden Dome» Bild: Keystone/EPA/Chris Kleponis -
Donnerstag, 22. Mai 2025, 1.35 Uhr
Selenskyj: Wir kämpfen noch in Kursk und Belgorod
Die Ukraine besetzt eigenen Angaben zufolge immer noch Gebiete auf russischem Boden – und widerspricht damit Berichten aus Moskau. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte in seiner Videobotschaft am Abend, es werde weiter in den russischen Gebieten Kursk und Belgorod gekämpft. Letzteres geschehe zum Schutz der ukrainischen Städte Sumy und Charkiw. Derweil meldete Russland auch in der Nacht ukrainische Drohnenangriffe auf die Hauptstadt Moskau.
Ukrainische Militärbeobachter verzeichnen im Gebiet Kursk tatsächlich noch einige wenige Quadratkilometer Boden unter Kontrolle Kiewer Truppen – es ist der Rest des Vorstosses auf Feindesland vom Sommer 2024. Unklarer ist die Lage im Fall Belgorod. Wenn ukrainische Truppen dort auf russischem Gebiet agieren sollten, könnte es darum gehen, einen Keil zwischen Moskauer Einheiten zu treiben, die die nahe Millionenstadt Charkiw gefährden.
Der Vizechef der politischen Hauptverwaltung der russischen Streitkräfte und Kommandeur der Spezialeinheit «Achmat», General Apty Alaudinow, betonte indes der russischen Agentur Tass zufolge, die Gebiete der Regionen Belgorod und Kursk befänden sich vollständig unter russischer Kontrolle, Gegenangriffe seien gescheitert. «Der Feind versuchte lange Zeit, zumindest irgendeinen Brückenkopf zu besetzen», sagte Alaudinow laut Tass. Die Versuche seien jedoch fehlgeschlagen.
Ukrainische Soldaten halten ihre Position nahe Pokrowsk im Gebiet Donezk. (Archivbild) Bild: Keystone/EPA/Sergey Shestak -
18.47 Uhr
Friedrich Merz besorgt über nächsten Tage und Wochen
Angesichts der andauernden Angriffe im Ukraine-Krieg trotz aller diplomatischen Bemühungen erwartet der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz schwierige Tage und Wochen. «Das, was wir gegenwärtig in der Ukraine erleben, mit Russland erleben, lässt mich einigermassen besorgt sein über die nächsten Tage, Wochen und vielleicht Monate», sagte der CDU-Politiker beim Tag der Bauindustrie in Berlin.
«Mir war es wichtig, dass wir sehr schnell aus Deutschland heraus ein Zeichen setzen, dass wir mehr als vorher darum bemüht sein wollen, wieder abgestimmt mit unseren europäischen Partnern, aber auch abgestimmt, wo immer möglich abgestimmt mit unseren amerikanischen Partnern vorzugehen», sagte Merz.
Der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz hat sich wegen des Ukraine-Krieges besorgt gezeigt. (Archivbild) Bild: Kay Nietfeld/dpaZugleich zeigte sich der Kanzler nach dem jüngsten Telefonat von US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin ernüchtert: «Es gibt im Augenblick keine Zeichen dafür, dass dieser Krieg schnell endet.» Deutschland sei darum bemüht, auf diplomatischem Wege alles zu erreichen, was möglich sei.
Merz drückte die Hoffnung aus, dass die ukrainische und die russische Seite nun im Vatikan zu einem nützlichen Treffen zusammenkommen könnten. Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hatte nach eigenen Worten auf Bitten unter anderem von Trump bei Papst Leo XIV. nachgefragt. Der Vatikan zeigte sich demnach bereit, Gastgeber für Verhandlungen zu sein. Merz meinte: «Aber das ist dann sozusagen die letzte irdische Instanz, und wir können alle nur hoffen, dass es wenigstens dort gelingt, die Konfliktparteien zu einem konstruktiven Gespräch zusammenzubringen.»
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17.45 Uhr
Russische Cyber-Kampagne aufgeflogen
Westliche Geheimdienste haben nach britischen Angaben eine Cyber-Kampagne Russlands aufgedeckt, die gegen logistische und technologische Ziele in Nato-Staaten gerichtet ist.
Wie das britische National Cyber Security Centre mitteilte, soll die Einheit 26165 des russischen Geheimdienstes GRU seit 2022 eine Kampagne gegen staatliche und private Organisationen durchgeführt haben. Dabei sollen auch solche ins Visier geraten sein, die mit der Koordination und Lieferung von Hilfsgütern für die Ukraine befasst sind.
Betroffen waren demnach die Bereiche Verteidigung, IT-Dienstleistungen sowie Systeme zum Verkehrsmanagement im See- und Luftverkehr – einschliesslich Häfen und Flughäfen in mehreren Nato-Staaten, darunter auch Deutschland.
Ausserdem seien mit dem Internet verbundene Kameras an ukrainischen Grenzübergängen und in der Nähe militärischer Einrichtungen ins Visier genommen worden, um Hilfslieferungen für die Ukraine zu überwachen und nachzuverfolgen.
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5.20 Uhr
Rubio: Russland wird bald Waffenruhe-Plan vorlegen
US-Aussenminister Marco Rubio erwartet nach eigenen Worten von Russland in Kürze die Präsentation eines ungefähren Waffenruhe-Plans mit der Ukraine. «Irgendwann, vielleicht in ein paar Tagen oder hoffentlich noch in dieser Woche, wird die russische Seite die Bedingungen vorlegen, die sie gerne sehen würde», sagt Rubio im US-Senat. Diese Grundzüge seien dann auch ein wichtiger Hinweis auf Moskaus «wahre Absichten». Der Zeitrahmen ergebe sich aus dem Telefonat, das Präsident Donald Trump am Montag mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin geführt habe, sowie aus seinem eigenen Gespräch mit dem russischen Aussenminister Sergej Lawrow am Wochenende.
US-Aussenminister Marco Rubio gibt sich bei einer Anhörung am Dienstag im US-Senat überzeugt: Russland wird in Kürze einen ungefähren Waffenruhe-Plan präsentieren. Bild: Keystone/AP Photo/Jose Luis Magana -
4.30 Uhr
Selenskyj: «Es ist Amerika, das von Russland gefürchtet wird»
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj setzt auf die USA als Motor in möglichen Friedensverhandlungen mit Russland. «Es ist Amerika, das von Russland gefürchtet wird, und es ist der amerikanische Einfluss, der viele Leben retten kann, wenn er als Druckmittel eingesetzt wird, um Putin zur Beendigung des Krieges zu bewegen», sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. «Es ist wichtig, dass sich Amerika weiterhin für die Annäherung an den Frieden einsetzt.»
Diplomacy is stronger when we are united. We are discussing with our partners the details and ideas from yesterday’s conversation with President Trump.
— Volodymyr Zelenskyy / Володимир Зеленський (@ZelenskyyUa) May 20, 2025
It is important that America remains engaged in the process of bringing peace closer. It is America that Russia fears, and it… pic.twitter.com/FXgcPnnbCxAm Montag hatte US-Präsident Trump nach seinem Telefonat mit Kremlchef Wladimir Putin sofortige Verhandlungen im Vatikan über eine Waffenruhe zwischen Russland und der Ukraine in Aussicht gestellt. Allerdings nannte Trump keine Details – und wurde einmal mehr dafür kritisiert, bei seinen Friedensbemühungen nicht genügend Druck auf Moskau auszuüben. Berichten zufolge stellte Trump Putin fürs Erste keine weiteren Sanktionen gegen Russland in Aussicht.
Selenskyj lobte das 17. Sanktionspaket, das die EU am Dienstag verabschiedet hatte. «Dies ist ein Schritt in die richtige Richtung, und es sollte so viele Sanktionsschritte geben, wie nötig sind, damit Russland sich für den Frieden interessiert und den vollen Preis für seine Aggression und seinen Wunsch, den Krieg zu verlängern, zu spüren bekommt», sagte er. Es gebe einen Sanktionsbeschluss des Vereinigten Königreichs und der EU, «und es wäre gut, wenn auch die Vereinigten Staaten dazu beitragen würden».
Das mittlerweile 17. Paket mit Strafmassnahmen sieht unter anderem eine weitere Verschärfung des Vorgehens gegen die sogenannte russische Schattenflotte für den Transport von Öl und Ölprodukten vor.
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Mittwoch, 21. Mai 2025, 3 Uhr
Berufung gescheitert: Georgiens Ex-Präsident muss in Haft bleiben
Ein georgisches Gericht hat die Berufung des seit 2021 inhaftierten Ex-Präsidenten Michail Saakaschwili zurückgewiesen und dessen Haftstrafe bekräftigt. «Das Berufungsgericht in Tiflis hat das Urteil bestätigt», sagt Saakaschwilis Anwalt Beka Basilaia. Der pro-westliche Politiker war im März wegen Missbrauchs öffentlicher Gelder und illegalem Grenzübertritt zu insgesamt zwölf Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt worden. Das Urteil wurde wiederholt als politische Vergeltungsmassnahme angeprangert.
Georgiens Ex-Präsident Michail Saakaschwili bei einer Anhörung im Gericht in Tiflis am Georgian President Mikheil Saakashvili, who was convicted in absentia of abuse of power during his presidency and arrested upon his return from exile, delivers a speech in a defendant's dock during a court hearing in Tbilisi, Georgia, 02 December 2021 (reissued 06 February 2023). Saakashvili's press team on 06 February 2023 shared a message stating he "basically got a death sentence and will stay in prison," referencing to an appeal rejected by a Tbilisi court to release Saakashvili from prison on health grounds. Former Georgian president and Odesa governor Saakashvili in October 2021 was arrested and placed in a prison in the city of Rustavi but in May 2022 he was taken to the private clinic in Tbilisi, where he remains to this day EPA/IRAKLI GEDENIDZE / POOL *** Local Caption *** 57329828 Keystone/EPA/Irakli GedenidzeSaakaschwili war 2021 wegen des Vorwurfs des Amtsmissbrauchs festgenommen worden. In der Haft verschlechterte sich der Gesundheitszustand des 57-Jährigen und er verlor nach Angaben seiner Ärzte mehr als die Hälfte seines Körpergewichts. Nach einem 50-tägigen Hungerstreik wurde Saakaschwili in ein Spital verlegt und wird dort seit 2022 festgehalten.
Georgia's jailed ex-President Mikheil Saakashvili appears on a screen via a video link from a clinic during a court hearing in the case of the violent dispersal of anti-government mass protests in 2007, in Tbilisi, Georgia, Friday, Oct. 27, 2023. Keystone/Irakli Gedenidze, Pool Photo via APDer ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj beschuldigt Russland, Saakaschwili indirekt «durch die georgischen Behörden» umbringen zu lassen. Selenskyj hatte Saakaschwili die ukrainische Staatsbürgerschaft verliehen und ihn im Jahr 2019 zu seinem Berater ernannt.
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23.13 Uhr
Meloni: Papst Leo bekräftigt Angebot für Friedensgespräche
Papst Leo XIV. hat nach Worten der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni seine Bereitschaft bekräftigt, Gastgeber für Verhandlungen zu einer Beendigung des Ukraine-Kriegs zu sein. Meloni berichtete von einem Telefonat mit dem Pontifex, in dem dieser die Verfügbarkeit des Vatikans als neutralen Ort für mögliche Verhandlungen zwischen dem Aggressor aus Moskau und Kiew bestätigte. Schon in den vergangenen Tagen hatte das neue Oberhaupt der katholischen Kirche ein entsprechendes Angebot gemacht.
Meloni teilte mit, dass sie bei einer Telefonkonferenz am Montag unter anderem mit US-Präsident Donald Trump und europäischen Staats- und Regierungschefs gebeten wurde, nochmal bei Papst Leo nachzufragen. Dies habe sie dann schnell getan. Sie danke dem Pontifex für seinen Einsatz und seinen Willen, an einem fairen und dauerhaften Frieden in der Ukraine mitzuarbeiten, hiess es aus dem Büro der Ministerpräsidentin in Rom.
Vermittelt Papst Leo XIV. bei den Friedensgesprächen zwischen Russland und der Ukraine? Michael Kappeler/dpa -
21.56 Uhr
Prozess in München wegen mutmasslicher russischer Sabotageakte begonnen
Vor dem Oberlandesgericht München hat ein Prozess gegen drei Männer begonnen, die in russischem Auftrag Sabotageakte in Deutschland geplant haben sollen. Der Hauptangeklagte Dieter S. soll mit einem russischen Agenten verabredet haben, Anschläge auf militärisch genutzte Infrastruktur zu begehen. Potenzielle Anschlagsziele wie einen Bahnhof und Einrichtungen der US-Armee in Bayern soll er bereits ausgekundschaftet haben.
Die beiden anderen Angeklagten sollen ihm dabei geholfen haben. Die geplanten Sabotageaktionen sollten der Anklage zufolge die militärische Unterstützung für die Ukraine unterminieren. S. wurde im April 2024 zusammen mit seinem mutmasslichen Komplizen Alexander J. festgenommen. Alex D. heisst der dritte Angeklagte. Alle drei haben die deutsche und die russische Staatsbürgerschaft. Derzeit sitzt nur S. noch in Untersuchungshaft.
Die Bundesanwaltschaft wirft den drei Angeklagten vor, für einen russischen Geheimdienst gearbeitet zu haben. S. werden darüber hinaus unter anderem Agententätigkeit zu Sabotagezwecken und die Verabredung zum Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion sowie zur Brandstiftung vorgeworfen. Ausserdem ist er wegen Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung angeklagt, weil er ab 2014 als Kämpfer für die prorussischen Separatisten der sogenannten Volksrepublik Donezk in der Ostukraine aktiv gewesen sein soll.
Der Anklage zufolge sagte S. zu, Sprengstoff- und Brandanschläge auf militärisch genutzte Infrastruktur und Industriestandorte zu begehen. Ausserdem habe er Sabotageaktionen gegen Bahnstrecken für den Transport von Militärgütern begehen wollen. Zur Vorbereitung habe er Informationen über potenzielle Anschlagsziele in Bayern gesammelt. Dabei habe er Fotos und Videos gemacht und die Informationen an den Geheimdienstmitarbeiter weitergegeben.
Der Beschuldigte soll unter anderem geplant haben, Bahnstrecken für Militärtransporte zu sabotieren. Peter Gercke/dpa/Keystone (Symbolbild) -
19.31 Uhr
Russland hat 20'000 eingebürgerte Migranten an die Front geschickt
Die russischen Behörden haben nach eigenen Angaben rund 20'000 Migranten nach deren Einbürgerung in den Krieg gegen die Ukraine geschickt. Militärermittler führten regelmässig Razzien durch, um neu eingebürgerte Männer, die sich nicht beim Militär registrieren wollten, zu finden, sagte der Leiter des Ermittlungskomitees, Alexander Bastrykin, der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge. «80'000 haben wir herausgefischt und für den Wehrdienst erfasst und 20'000 dieser ‹jungen› Bürger Russlands, denen es aus irgendeinem Grund nicht gefällt, in Usbekistan, Tadschikistan oder Kirgistan zu leben, sind schon an der Front.»
Russland ist auch mehr als 30 Jahre nach dem Zerfall der Sowjetunion immer noch das Ziel vieler Einwanderer vor allem aus den zentralasiatischen Ex-Sowjetrepubliken. In den von Bastrykin genannten Staaten ist der Lebensstandard deutlich niedriger als in Russland und es fehlen Arbeitsplätze, so dass viele junge Männer als Gastarbeiter kommen und dann versuchen, die russische Staatsbürgerschaft zu erwerben.
Rekruten trainieren auf einem Schiessplatz im Süden Russlands. AP/dpa (Archivbild)Neben Einwanderern setzt der Kreml auf finanzielle Anreize, um speziell aus den armen Regionen Russlands Freiwillige an die Front zu locken. Ausserdem wurden bei der Rückeroberung von Teilen der westrussischen Region Kursk in den vergangenen Monaten auch Soldaten des mit dem Kreml verbündeten nordkoreanischen Diktators Kim Jong Un eingesetzt. Regelmässig gibt es auch Berichte über angeworbene Bürger anderer Staaten wie China, Indien, Kuba oder auch Senegal oder Togo.
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19.16 Uhr
Deutschland setzt auf «private Investitionen» für Wiederaufbau in der Ukraine
Anlässlich des Treffens der G7-Finanzminister in Kanada hat der deutsche Finanzminister Lars Klingbeil die Bedeutung «privater Investitionen» für den Wiederaufbau in der Ukraine betont. Bei dem Treffen im kanadischen Banff sei die Unterstützung der Ukraine angesichts der «furchtbaren Zerstörung durch Putins Krieg» ein zentrales Thema, insbesondere die Frage, wie für den Wiederaufbau «private Investitionen» mobilisiert werden können, erklärte Klingbeil vor seiner Abreise nach Kanada.
Die G7 müssten bei Treffen das «glasklare Signal setzen», dass sie «weiterhin fest an der Seite der Ukraine» stünden und sich für einen «gerechten und dauerhaften Frieden» einsetzen, erklärte Klingbeil. Dazu werde es weitere Gespräche mit seinem ukrainischen Kollegen Sergej Martschenko geben.
Der neue deutsche Finanzminister Lars Klingbeil. Markus Scholz/dpaDie Finanzminister und Zentralbankgouverneure der G7-Staaten beraten drei Tage lang in der kanadischen Stadt Banff. Die einst weitgehend geeint auftretenden G7-Staaten haben seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump infolge von dessen aggressiver Zollpolitik mit deutlichen Spannungen zu kämpfen. Klingbeil erklärte, die gegenwärtigen Handelsstreitigkeiten «sollten zum Wohle aller schnellstmöglich beigelegt werden».
Das Treffen in Banff sei «ein Test oder Signal», ob die G7 in der Lage seien, sich auf eine gemeinsame Abschlusserklärung zu einigen, sagte ein Beamter des französischen Finanzministeriums. Aus US-Kreisen hiess es, die US-Regierung sei nicht geneigt, «eine gemeinsame Erklärung nur um der Erklärung willen zu verfassen». Eine Einigung müsse mit den Prioritäten der US-Regierung übereinstimmen.
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18.25 Uhr
Kiew wirft Moskau mangelnden Willen zum Frieden vor
Die Telefongespräche von US-Präsident Donald Trump mit den Staats- und Regierungschefs Russlands und der Ukraine habe keinen Durchbruch gebracht und die Hoffnung auf eine rasche Waffenruhe eher gedämpft. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selensykj teilte mit, Russland wolle offensichtlich Zeit gewinnen, um den Krieg und die Besatzung fortzusetzen.
«Wir arbeiten mit Partnern zusammen, um Druck auf die Russen auszuüben, damit sie sich anders verhalten», schrieb Selenskyj auf der Plattform Telegram und spielte damit offensichtlich auf weitere internationale Sanktionen gegen Russland an.
Die Ukraine hat eine 30-tägige Waffenruhe angeboten, auf die Moskau nur unter weitreichenden Bedingungen eingehen wollte. Selenskyj schlug daraufhin ein persönliches Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vor, doch der russische Staatschef lehnte das Angebot ab. US-Präsident Donald Trump sagte, sein persönliches Eingreifen sei notwendig, um die Friedensbemühungen voranzutreiben, und führte am Montag Telefongespräche mit Selenskyj und Putin.
Russland und die Ukraine würden unverzüglich Verhandlungen über eine Waffenruhe aufnehmen, kündigte Trump an, ohne jedoch genau zu erläutern, wann und wo diese Gespräche stattfinden und wer daran teilnehmen könnte. «Der Status quo hat sich nicht geändert», schrieb dagegen der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak am Dienstag auf der Plattform X.
Unfortunately, following the Trump–Putin phone call, the status quo has not changed.
— Михайло Подоляк (@Podolyak_M) May 20, 2025
Ukraine continues to offer the only realistic path out of the war — through an immediate and unconditional ceasefire — comprehensive, long-term, and binding.
Europe fully supports Ukraine in… -
14.08 Uhr
Auch London verhängt neue Sanktionen gegen «Kriegstreiber» Putin
Als Reaktion auf den massiven russischen Drohnenangriff auf die Ukraine hat nach der EU auch Grossbritannien neue Sanktionen gegen Moskau verhängt. Die umfassen Massnahmen richten sich gegen Unternehmen, die das russische Militär und den Informationskrieg unterstützen, sowie gegen Finanzinstitute und Schiffe der sogenannten Schattenflotte, wie das britische Aussenministerium mitteilte.
Mit den Sanktionen würden unter anderem Lieferketten für «tödliche russische Waffensysteme» unterbrochen, teilten die Briten mit. Aussenminister David Lammy erklärte, die jüngsten Angriffe würden einmal mehr zeigen, dass der russische Präsident Wladimir Putin ein «Kriegstreiber» sei.
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12.40 Uhr
Putins Öl im Visier: EU setzt neue Sanktionen um
Die EU-Staaten setzen angesichts des anhaltenden Angriffskriegs gegen die Ukraine neue Russland-Sanktionen in Kraft.
Das mittlerweile 17. Paket mit Strafmassnahmen sieht unter anderem eine weitere Verschärfung des Vorgehens gegen die sogenannte russische Schattenflotte für den Transport von Öl und Ölprodukten vor, wie EU-Chefdiplomatin Kaja Kallas nach einer Entscheidung bei einem EU-Ministertreffen in Brüssel mitteilte.
⚡️The European Union has approved the 17th package of sanctions against Russia.
— BLYSKAVKA (@blyskavka_ua) May 20, 2025
This was announced by the head of European diplomacy, Kaia Kallas.
It concerns almost 200 ships of the shadow fleet. The sanctions are also aimed at combating hybrid threats from the Russian… pic.twitter.com/WTlN5veEoqZudem werden Dutzende weitere Unternehmen ins Visier genommen, die an der Umgehung bestehender Sanktionen beteiligt sind oder die russische Rüstungsindustrie unterstützen. «Je länger Russland Krieg führt, desto härter ist unsere Reaktion», kommentierte Kallas in sozialen Netzwerken.
Sie wies dabei auch darauf hin, dass ein 18. Sanktionspaket bereits in Planung ist. Es soll unter anderem die Wiederaufnahme des Betriebs der Nord-Stream-Gaspipelines verhindern. Zudem sind eine Senkung des Preisdeckels für russisches Öl sowie weitere Sanktionen gegen den russischen Finanzsektor und gegen Schiffe der russischen Schattenflotte geplant.
Everyone wants peace – except Russia.
— Kaja Kallas (@kajakallas) May 16, 2025
Sanctions and political isolation are essential to keep up the pressure on Russia.
That’s why unity matters more than ever. pic.twitter.com/SuOGwiueVYHintergrund der schnellen Taktung ist, dass Friedensbemühungen für die Ukraine zuletzt keine greifbaren Ergebnisse brachten und Forderungen des Westens nach einer sofortigen Waffenruhe nicht erfüllt wurden. «Wladimir Putin spielt offenbar weiter auf Zeit», sagte der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius in Brüssel.
Konsequenz sollten seiner Meinung nach vor allem weitere Sanktionen gegen den Energiesektor sein. «Das wirksamste Sanktionsmittel ist das weitere Abschneiden der Mittelzuflüsse, der Geldzuflüsse aus Energieverkäufen», sagte er. «Der Strom von Geld, der schon geringer geworden ist, muss noch mehr zu einem Rinnsal werden.»
Von neuen Ausfuhrbeschränkungen werden rund 30 wirtschaftliche Akteure betroffen sein. Dutzende weitere Personen und Unternehmen sollen gar keine Geschäfte mehr in der EU machen dürfen und müssen auch Vermögenssperrungen befürchten.
Das bislang letzte Paket der EU mit Russland-Sanktionen war im Februar beschlossen worden, passend zum dritten Jahrestag des Kriegs gegen die Ukraine.
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12.40 Uhr
Angst vor Ölkatastrophe
Mit dem aktuellen Sanktionspaket wird nach Angaben von Kallas rund 200 weiteren Schiffen das Einlaufen in Häfen in der EU verboten. Ebenso werden die Betreiber nicht mehr von Dienstleistungen europäischer Unternehmen profitieren können.
EU foreign policy chief Kaja Kallas announced on 20 May that the bloc has approved new sanctions against Russia that focus on maritime assets used to circumvent previous restrictions. euromaidanpress.com/2025/05/20/e...
— Euromaidan Press (@euromaidanpress.bsky.social) 20. Mai 2025 um 12:38
[image or embed]Bei den Sanktionen gegen die Schiffe geht es vor allem um die Beschränkung russischer Exporte, aber auch um den Umweltschutz. Russland wird seit langem vorgeworfen, zur Umgehung eines westlichen Preisdeckels für Ölexporte in Drittstaaten auf Schiffe zu setzen, die nicht in der Hand westlicher Reedereien oder von westlichen Versicherungen versichert worden sind.
Nach Ansicht von Experten gibt es dabei grosse Risiken für die Schifffahrt und die Umwelt. Sie weisen zum Beispiel darauf hin, dass viele Tanker überaltert seien, technische Mängel hätten und zeitweise ohne automatisches Identifizierungssystem unterwegs seien.
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12.40 Uhr
Wie wirksam sind die Sanktionen?
Die Wirksamkeit der Russland-Sanktionen ist umstritten. Kritiker bezweifeln, dass sie einen grossen Einfluss auf die Politik Putins haben.
Befürworter hingegen verweisen darauf, dass die Strafmassnahmen die russische Wirtschaft hart treffe und der Staat erhebliche monetäre Ausfälle zu verkraften habe. Demnach hätte Russland den Krieg ohne die Sanktionen möglicherweise schon lange mit einem Sieg beendet.
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11.31 Uhr
Ukraine evakuiert Gebiet im Oblast Sumy
Die ukrainischen Behörden haben nach eigenen Angaben mit der Evakuierung von mehr als 200 Orten in der Region Sumy nahe der Grenze zu Russland begonnen.
Bislang seien 52'000 Menschen in Sicherheit gebracht worden, teilte Sumys Militärgouverneur Oleh Hryhorow im ukrainischen Fernsehen mit. Das seien gut 60 Prozent der insgesamt der Evakuierung unterliegenden 86'000 Zivilisten in den Ortschaften.
⚡️Nearly 56,000 residents evacuated (kyivindependent.com/nearly-56-00...) from Sumy Oblast, additional efforts ongoing, governor says.
— Dances with Ducks (@danceswithducks.bsky.social) 20. Mai 2025 um 11:18
[image or embed]«Wir gewährleisten den Transport, die Unterkunft sowie humanitäre, finanzielle und psychologische Hilfe», sagte Hryhorow. Er machte keine Angaben dazu, bis wann die Evakuierung abgeschlossen sein soll.
Die Region Sumy ist seit Monaten Ziel heftiger russischer Angriffe. Militärexperten sehen in Sumy eins der Ziele der erwarteten Sommeroffensive Moskaus.
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9.12 Uhr
«Weil ich glaube, dass es eine Chance gibt»: Keine Trump-Sanktionen gegen Putin
Donald Trump hat sich nach einem Gespräch mit Kremlchef Wladimir Putin erneut überzeugt gezeigt, dass der Russe den von ihm selbst befohlenen Angriffskrieg gegen die Ukraine beenden will.
Mit Blick auf den seit gut drei Jahren andauernden Krieg sagte Trump: «Es ist ein Blutbad. Und ich glaube, dass er es beenden will.» Jede Woche fielen dem Krieg Tausende zum Opfer, so der US-Präsident.
Zu den Bemühungen zur Beendigung des Kriegs sagte Trump im Weissen Haus weiter: «Ich denke, wir haben eine gute Chance, das zu schaffen. Ich glaube, Putin will das.» Er würde sich nicht um eine Friedenslösung bemühen, wenn er davon nicht überzeugt wäre.
Auf die Nachfrage einer Journalistin, ob Putin mit Verhandlungen nicht nur Zeit schinden wolle, um den Krieg weiterzuführen, sagte Trump: «Ich glaube, er hat genug davon.»
Laut CNN betont Trump auch, dass Moskau keine US-Sanktionen fürchten muss: «Weil ich glaube, dass es eine Chance gibt, etwas zu erreichen, und wenn man das tut, kann man es auch viel schlimmer machen», zitiert ihn der US-Sender.
«Aber es könnte der Zeitpunkt kommen, dass das passiert», schiebt der 78-Jährige nach.
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8 Uhr
Polen konfisziert Boeing-Teile für Russland
Der polnische Zoll hat laut «Reuters» in Koroszczyn an der Grenze zu Belarus eine Ladung von Boeing-Teilen beschlagnahmt, die nach Russland geliefert werden sollten. Es handelt sich dabei um fünf Tonnen Reifen, deren Verschleiss im Flugbetrieb gross ist.
«Der Absender der Waren war ein Unternehmen aus Spanien, der Empfänger kam aus Aserbaidschan», teilten die Behörden mit. Die Reifen sollten vorgeblich über Belarus und Russland in den Kaukasus gebracht werden.
«Im Zusammenhang mit dem Zollbetrug wurde ein Steuer-Strafverfahren eingeleitet«, heisst es weiter. «Die sanktionierten Waren wurden beschlagnahmt.»
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7.03 Uhr
Putin «sieht die Dollarzeichen in Trumps Augen»
Rüdiger von Fritsch, von 2014 bis 2019 deutscher Botschafter in Russland, wertete das Telefonat der beiden Präsidenten als Punktsieg für Putin.
«Nach allem, was wir bisher wissen, können wir nicht sehen, dass Russland sich irgendwie bewegt hat, und dass es, und das scheint mir noch wichtiger, Anlass sieht, sich künftig bewegen zu müssen», sagte von Fritsch in den ARD-«Tagesthemen». Putin wisse, dass Trump bereit sei, für ein Ende des Konflikts vieles zu opfern – auch die Interessen der Ukraine.
„Der Effekt ist ungeheuer“ – Rüdiger von Fritsch über die Auswirkungen der Sanktionen gegen Russland. #miosga pic.twitter.com/GjislHkHJs
— Caren Miosga (@CarenMiosgaTalk) May 18, 2025Bemerkenswert sei auch, dass Trump «mal wieder» von künftigen amerikanisch-russischen Handelsbeziehungen gesprochen habe. «Er sieht die Dollarzeichen in Trumps Augen», sagte von Fritsch über den Kremlchef, der die Profitgier des US-Präsidenten ausnutze.
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6.50 Uhr
Mögliches Memorandum: Kiew fordert Informationen
Wladimir Putin sagte nach seinem Gespräch mit Donald Trump, Russland sei bereit, an einem Memorandum mit der Ukraine zu arbeiten, das einen Waffenstillstand beinhalten würde. Moskau wolle die Kampfhandlungen beenden, es müsse aber der effektivste Weg zum Frieden gefunden werden.
Dafür müssten Kiew und Moskau Kompromisse eingehen, die allen Seiten gerecht werden, meinte Putin. Wie diese Kompromisse inhaltlich seiner Meinung nach aussehen sollen, sagte er nicht. Wolodymyr Selenskyj sagte, dass er nun Details zu dem von Putin angesprochenem Memorandum erwarte.
Kremlsprecher Dmitri Peskow betonte der russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge, dass es keinen Zeitrahmen für die Ausarbeitung des Memorandums gebe. «Es gibt keine Fristen und es kann auch keine geben», sagte er demnach. Klar sei, dass jeder so schnell wie möglich vorankommen wolle, aber «der Teufel steckt im Detail».
Peskow sagte darüber hinaus, dass der Ort für neue Kontakte mit Kiew nicht festgelegt sei, auch wenn der Kreml den Vatikan-Vorschlag kenne.
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Dienstag, 20. Mai 2025, 5.56 Uhr
Insider: Europäer und Ukrainer nach Telefonat mit Trump «schockiert»
Nach dem Telefongespräch von US-Präsident Trump mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin sollen europäische und ukrainische Staats- und Regierungschefs «schockiert» gewesen sein, berichtet ein Insider. Trump hatte durchblicken lassen, dass er Putin nicht mit Sanktionen unter Druck setzen will.
EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen schrieb lediglich auf X, das Gespräch mit Trump sei «gut» gewesen und es sei wichtig, dass die USA engagiert blieben.
Good call with President @realDonaldTrump together with President @EmmanuelMacron, Prime Minister @GiorgiaMeloni and President @alexstubb, Chancellor @_FriedrichMerz and President @ZelenskyyUa to get debriefed from his call with President Putin.
— Ursula von der Leyen (@vonderleyen) May 19, 2025
I want to thank President Trump…Die Ukraine und ihre Unterstützer werfen Russland vor, kein echtes Interesse an Verhandlungen zu haben. Russland tut ihrer Meinung nach nur das Nötigste, um Trump davon abzuhalten, Druck auf die russische Wirtschaft auszuüben.
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21.51 Uhr
Selenskyj lehnt Truppenabzug aus annektierten Gebieten ab
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat erneut einen Rückzug aus den von Russland annektierten Gebieten abgelehnt. «Wenn Russland zur Bedingung macht, dass unsere Truppen von unserem Land abziehen, heisst das, dass sie keine Waffenruhe und kein Ende des Krieges möchten», sagte der Staatschef in Kiew nach dem Telefonat von US-Präsident Donald Trump mit Kremlchef Wladimir Putin. Moskau sei klar, dass Kiew das nicht tun könne. Die verfassungsmässige Funktion der ukrainischen Armee sei der Schutz des eigenen Territoriums.
Selenskyj bestätigte, dass Trump einmal vor dem Putin-Telefonat und einmal danach mit ihm Kontakt aufnahm. (Archiv) KEYSTONE/Michael FischerDie russische Seite besteht bei Friedensgesprächen auf einem kompletten Abzug ukrainischer Truppen aus den vier nur zum Teil vom Kreml kontrollierten Gebieten Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson. Diese Position äussert Moskau immer wieder.
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21.19 Uhr
Kreml: Putin und Trump sprachen auch über Treffen
Bei ihrem rund zweistündigen Telefonat haben der russische Präsident Wladimir Putin und sein US-Kollege Donald Trump laut Kreml auch erneut über ein mögliches persönliches Treffen gesprochen. «Beide Präsidenten sind an einem solchen Treffen interessiert. Aber beide Präsidenten sind auch daran interessiert, dass dieses Treffen nicht inhaltsleer, sondern ergebnisorientiert ist», sagte Putins aussenpolitischer Berater Juri Uschakow der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge in Sotschi nach dem Telefonat.
Beide Seiten seien «sich einig, dass ein solches Treffen gut und umfassend vorbereitet werden sollte». Einen Zeitpunkt oder Ort für ein solches Wiedersehen gebe es bisher nicht.
Putin und Trump hätten sich für die weitere Normalisierung der russisch-amerikanischen Beziehungen ausgesprochen, sagte Uschakow. Gleichwohl habe Trump auch daran erinnert, dass Russland neue Sanktionen drohten wegen des Angriffskrieges gegen die Ukraine. Demnach erklärte Trump, dass er selbst kein Fan von Sanktionen sei und lieber einen Deal wolle. Bei dem Gespräch sei es in aller Tiefe um den Ukraine-Konflikt gegangen, sagte Uschakow.
Der Ton sei gut gewesen, beide hätten sich mit Vornamen angesprochen, Putin habe Trump zur Geburt seines Enkelkindes gratuliert und dem Kind und der Mutter Gesundheit gewünscht. Beide hätten vereinbart, dass sie jederzeit zum Hörer greifen könnten, wenn es etwas zu besprechen gebe.
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20.51 Uhr
Europa will Druck auf Moskau durch Sanktionen erhöhen
Europa und die USA wollen nach Aussage von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) die Ukraine hin zu einem Waffenstillstand im Abwehrkampf gegen Russland «eng begleiten». Auch wolle Europa den Druck auf Moskau durch Sanktionen erhöhen, schrieb Merz am Abend auf der Plattform X, nachdem US-Präsident Donald Trump die europäischen Partner über sein Telefonat mit Russlands Präsident Wladimir Putin unterrichtet hatte. Darauf hätten sich die Europäer mit dem US-Präsidenten verständigt.
Europa und Amerika sind hier sehr geschlossen: Wir werden die Ukraine auf dem Weg hin zu einem Waffenstillstand eng begleiten. Europa wird den Druck auf Moskau durch Sanktionen erhöhen. Darauf haben wir uns mit @POTUS nach seinem Gespräch mit Putin verständigt.
— Bundeskanzler Friedrich Merz (@bundeskanzler) May 19, 2025 -
20.40 Uhr
Kreml: USA und Russland planen neuen Gefangenenaustausch
Russland und die USA wollen in einem neuen Gefangenenaustausch nach Kremlangaben jeweils neun Inhaftierte freilassen. Darüber hätten der russische Präsident Wladimir Putin und sein US-Kollege Donald Trump bei ihrem Telefonat gesprochen, teilte Kremlberater Juri Uschakow der russischen Agentur Interfax zufolge mit.
Washington und Moskau tauschen trotz politischer Spannungen immer wieder Gefangene aus. «Das ist eine wichtige humanitäre Aktion», sagte der aussenpolitische Berater Putins. Das konstruktive und offene Gespräch mit Trump habe zwei Stunden und fünf Minuten gedauert, sagte Uschakow.
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20.03 Uhr
Trump stellt Ukraine-Gespräch im Vatikan in Aussicht
US-Präsident Donald Trump hat sofortige Verhandlungen über eine Waffenruhe zwischen Russland und der Ukraine im Vatikan in Aussicht gestellt. Trump schrieb auf der Plattform Truth Social nach einem Telefonat mit Kremlchef Wladimir Putin, die Gespräche sollten unmittelbar beginnen - und der Papst habe den Vatikan als Verhandlungsort angeboten. Weitere Details nannte er jedoch nicht - etwa dazu, wer genau dort am Tisch sitzen soll.
«Die Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine werden unverzüglich aufgenommen», schrieb Trump und betonte, er habe den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und europäische Partner entsprechend informiert. «Der Prozess kann beginnen», schrieb Trump weiter.
Papst Leo XIV. hat US-Vizepräsident JD Vance zu einer Privataudienz im Vatikan empfangen, um diplomatische Wege für eine Waffenruhe in der Ukraine auszuloten.
I was humbled and honored to meet Pope Leo XIV and lead the presidential delegation to Rome for his inaugural mass. We had a great conversation, and I know he is a true servant of God.
— JD Vance (@JDVance) May 19, 2025
I hope all Americans will join me in praying for the new pope as he begins his ministry. https://t.co/z7Q9J48SdzDirekte Gespräche zwischen Russland und der Ukraine hatte es zuletzt bereits in der Türkei gegeben - wenn auch nicht auf höchster Ebene. Am Freitag setzten sich erstmals seit drei Jahren ukrainische und russische Unterhändler in Istanbul zusammen, um über eine Beendigung des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine zu verhandeln. Beide Seiten vereinbarten dabei einen grossen Gefangenenaustausch, doch der grosse Wurf gelang nicht – auch weil Putin bei dem von ihm selbst vorgeschlagenen Treffen fehlte. Beim Thema Waffenruhe gab es keine Einigung.
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19.01 Uhr
Vance: «Ein bisschen in einer Sackgasse»
Kurz vor dem Gespräch seines Chefs mit Putin machte US-Vizepräsident JD Vance noch einmal klar, dass die USA mit ihrer Geduld langsam am Ende seien. «Wir merken, dass wir uns hier ein bisschen in einer Sackgasse befinden», sagte Vance an Bord der Air Force Two zu Reportern nach einem Besuch in Rom. Wenn Russland nicht dazu bereit sei, sich zu bewegen, müsse die US-Regierung irgendwann sagen: «Das ist nicht unser Krieg».
Der US-Präsident hat das Ziel ausgerufen, den russischen Angriffskrieg in der Ukraine zu beenden. Die Verhandlungen sind aber bisher nicht wirklich vorangekommen - Trump lässt seinen Unmut darüber regelmässig erkennen: Washington droht seit einigen Wochen, sich aus den Vermittlungen zurückzuziehen.
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18.55 Uhr
Putin über Telefonat mit Trump: Sehr nützlich und gehaltvoll
Kremlchef Wladimir Putin hat sein inzwischen drittes Telefonat mit US-Präsident Donald Trump als gehaltvoll und nützlich bezeichnet. Das Gespräch habe mehr als zwei Stunden gedauert, sagte Putin in Sotschi am Schwarzen Meer vor Vertretern russischer Staatsmedien.
Russland sei bereit, an einem Memorandum mit der Ukraine zu arbeiten, das einen Waffenstillstand beinhalten würde, sagte Putin weiter. Moskau wolle die Kampfhandlungen beenden, es müsse aber der effektivste Weg zum Frieden gefunden werden. Dafür müssten Kiew und Moskau Kompromisse eingehen, die allen Seiten gerecht werden, meinte Putin. Wie diese Kompromisse inhaltlich seiner Meinung nach aussehen sollen, sagte er nicht.
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17.01 Uhr
Weisses Haus: Gespräch zwischen Trump und Putin läuft
Das Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Staatschef Wladimir Putin hat begonnen. Das Gespräch laufe seit kurz nach 10 Uhr Washingtoner Zeit, bestätigte die Pressesprecherin des Weissen Hauses, Karoline Leavitt.
Zuvor hatte das Weisse Haus erklärt, Trump sei in seinem Bemühen um Schritte hin zu einer Waffenruhe in der Ukraine zunehmend frustriert über den Kremlchef und den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.
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16 Uhr
Jetzt telefoniert Trump mit Putin
Nun geht es los: Ab 16 Uhr mitteleuropäischer Zeit telefoniert Donald Trump mit Wladimir Putin. Den Beginn des Gesprächs bestätigten die US-Sender CNN und CBS News unter Berufung auf das Weisse Haus.
In erster Linie soll es um ein Ende des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine gehen, aber auch um Handelsfragen.
Trump wollte mit Putin sprechen, um über «die Beendigung des Blutbads» zu sprechen, wie er im Internet schrieb. Danach werde er mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und Vertretern von Nato-Mitgliedern telefonieren. «Das wird hoffentlich ein nutzbringender Tag», schrieb Trump in seiner Ankündigung am Samstag. «Es wird eine Waffenruhe stattfinden und dieser sehr gewalttätige Krieg, ein Krieg, der nie hätte passieren dürfen, wird enden.»
Nach den Worten seines Sondergesandten Steve Witkoff setze Trump auf sein persönliches Verhältnis zu Putin. «Er ist der Meinung, dass er mit Präsident Putin telefonieren muss, um die Blockade aufzulösen und uns an den Ort zu bringen, an den wir gelangen müssen», sagte Witkoff dem Sender ABC.
Der dänische Militär-Experte Anders Puck Nielsen erwartet hingegen keine Ergebnisse, die den Frieden voranbringen.
Laut Kremlsprecher Dmitri Peskow will der russische Präsident seinen US-Kollegen im geplanten Telefonat auch darüber informieren, wie die ersten direkten Verhandlungen zwischen Moskau und Kiew seit drei Jahren aus Kreml-Sicht gelaufen sind. Auf die Frage, ob bei dem Telefonat auch über ein seit längerer Zeit geplantes Treffen Putins und Trumps gesprochen werde, sagte er, dass die beiden Präsidenten das selbst festlegen.
Ab 16 Uhr telefoniert Donald Trump (links) mit Wladimir Putin. (Archivbild) Pavel Bednyakov/AP/Pool via AP/dpa -
15.41 Uhr
Selenskyj ordnet Schaffung permanenter Verhandlungsgruppe an
Nach dem ersten Treffen der Kriegsparteien Ukraine und Russland seit 2022 hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in Kiew nun die Schaffung einer permanenten nationalen Verhandlungsgruppe angeordnet.
Ziel der diplomatischen Bemühungen sei ein echter und nachhaltiger Frieden, teilte Selenskyj auf der Plattform X mit. Er habe sich von Verteidigungsminister Rustem Umjerow über den Verlauf der Gespräche mit der russischen Delegation am vergangenen Freitag in Istanbul informieren lassen. Dabei habe die Ukraine gezeigt, dass es notwendig sei, weiter Druck auf Russland auszuüben, den Krieg zu beenden.
Selenskyj will am Abend auch mit Donald Trump über die Verhandlungen mit Russland reden – nach einem Telefonat des US-Präsidenten mit Kremlchef Wladimir Putin.
I held a meeting on our diplomatic efforts to end the war and to establish a real and durable peace.
— Volodymyr Zelenskyy / Володимир Зеленський (@ZelenskyyUa) May 19, 2025
Minister of Defense of Ukraine, @rustem_umerov, reported on the work of our delegation and the negotiation process in Türkiye. The meetings on May 15–16 showed the world both our… pic.twitter.com/qerqgCDz9A -
5.27 Uhr
Verbündete der Ukraine drohen Russland mit Sanktionen
Unmittelbar vor dem Telefonat von US-Präsident Donald Trump mit Kremlchef Wladimir Putin haben wichtige Verbündete der Ukraine nochmals den Druck auf Russland erhöht. Die Staats- und Regierungschefs aus Grossbritannien, den USA, Deutschland, Frankreich und Italien hätten in einem Telefonat «auch die Anwendung von Sanktionen erörtert (...), falls Russland sich nicht ernsthaft auf eine Waffenruhe und Friedensgespräche einlässt», teilte eine Sprecherin der britischen Regierung in der Nacht mit.
I spoke tonight with @POTUS, @Keir_Starmer, @Bundeskanzler and @GiorgiaMeloni after our talks in Kyiv and Tirana.
— Emmanuel Macron (@EmmanuelMacron) May 18, 2025
Tomorrow, President Putin must show he wants peace by accepting the 30-day unconditional ceasefire proposed by President Trump and backed by Ukraine and Europe.An dem Gespräch nahmen laut britischer Nachrichtenagentur PA Kanzler Friedrich Merz, der britische Premier Keir Starmer, der französische Präsident Emmanuel Macron, Trump und Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni teil.
Trump will heute erneut mit Putin telefonieren, um über eine Waffenruhe in dem seit mehr als drei Jahren tobenden Ukraine-Krieg zu sprechen. Der US-Präsident rief das Ziel aus, den russischen Angriffskrieg in der Ukraine zu beenden.
In der Schalte am Sonntagabend hätten die Verbündeten der Ukraine mit Blick auf das Gespräch von Trump und Putin die Notwendigkeit eines bedingungslosen Waffenstillstands sowie die Notwendigkeit erörtert, dass Putin die Friedensgespräche ernst nehmen müsse, teilte die Sprecherin der britischen Regierung weiter mit. «Die Staats- und Regierungschefs haben die Situation in der Ukraine und die katastrophalen Kosten des Krieges für beide Seiten erörtert.»
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5.15 Uhr
Trump will mit Putin telefonieren
In den Bemühungen um ein Ende des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine will US-Präsident Donald Trump an diesem Montag erneut mit Kremlchef Wladimir Putin telefonieren. Das Gespräch ist um 10 Uhr (Ortszeit Washington; 16 Uhr MESZ) angesetzt, wie Trump ankündigte. Der Kreml bestätigte das geplante Telefonat. Laut Trump soll es dabei auch um Handelsfragen gehen. Im Anschluss will er mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und Vertretern der Nato-Mitgliedstaaten sprechen. Mehr dazu hier.
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Montag, 19. Mai 2025, 4.30 Uhr
Bern tauscht Informationen mit den USA aus
Die Schweiz und die USA haben laut der «Neuen Zürcher Zeitung» eine Absichtserklärung zur verstärkten Zusammenarbeit bei der Umsetzung von Sanktionen unterzeichnet. Die Länder wollen im Fall von Sanktionen, die in beiden Ländern gelten, vermehrt Informationen austauschen, wie die Zeitung schrieb. Das US-Schatzamt habe die Absichtserklärung am vergangenen Freitagabend veröffentlicht. Hierzulande sei über die am 9. Mai abgeschlossene Vereinbarung bisher nicht informiert worden. Neue Rechte und Pflichten werden laut dem Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) damit nicht geschaffen, wie die Zeitung schrieb. Das Abkommen habe auch keine Auswirkungen auf die Sanktionspolitik des Bundesrats. Die Rechtsgrundlage bilde das Embargogesetz.
Bundesrat Guy Parmelin gab im April 2022 die Übernahme weiterer EU-Sanktionen gegen Moskau bekannt. (Archivbild) Bild: Keystone/Peter Klaunzer -
23.18 Uhr
Proeuropäer Nicusor Dan gewinnt Präsidentenwahl in Rumänien
Wie bereits die Prognosen andeuteten, wird der proeuropäische Politiker Nicusor Dan neuer Staatspräsident Rumäniens. Nach Auszählung von mehr als 98 Prozent der Wahllokale lag er uneinholbar vor dem Rechtspopulisten George Simion, wie aus Angaben der Wahlbehörde in Bukarest hervorging.
Mit Nicusor Dan wird ein Unterstützer der Ukraine Präsident. Sein Konkurrent George Simion sieht die Unterstützung Kiews hingegen kritisch. Mehr dazu hier.
Strahlender Sieger: Rumäniens künftiger Präsident Nicusor spricht in Bukarest zu seinen Anhängern. AP Photo/Andreea Alexandru/Keystone -
21.37 Uhr
Prognosen sehen Proeuropäer Dan bei Wahl in Rumänien vorne
Bei der entscheidenden Stichwahl für das Präsidentenamt in Rumänien liegt der liberalkonservative und proeuropäische Kandidat Nicusor Dan laut Prognosen aufgrund von Wählerbefragungen vorn. Dan komme auf zwischen 54,1 und 54,9 Prozent, sein rechtspopulistischer Konkurrent George Simion zwischen 45,1 und 45,9 Prozent, berichteten der TV-Sender «Digi24» und das Nachrichtenportal «g4media.ro» kurz nach Schliessung der Wahllokale unter Berufung auf die Meinungsforschungsinstitute CURS und Avangarde.
Der Urnengang in Rumänien gilt als Richtungswahl – auch mit Blick auf den russischen Angriffskrieg gegen die benachbarte Ukraine. Simion sieht Unterstützung für die Ukraine kritisch, Dan vertritt die Position der EU.
Vertritt gegenüber Russland die Position der EU: Der liberalkonservative Kandidat Nicusor Dan liegt bei den Präsidentschaftswahlen in Rumänien laut Prognosen vorn. Andreea Alexandru/AP/dpa (Archivbild)Im Laufe des Abends werden Teil-Auszählungsergebnisse veröffentlicht. Bei der ersten Runde der Präsidentenwahl Anfang Mai stand das Endergebnis am Morgen danach fest.
Rumäniens Meinungsforschungsinstitute hatten zuletzt die Chancen des Kandidaten Simion erheblich unterschätzt. Zudem wurden Wähler, die im Ausland leben, nach der Wahl nicht befragt. Diese hatten in der Vergangenheit bei knappen Verhältnissen Wahlen mitentschieden. Am Sonntag lag deren Wahlbeteiligung nach Angaben des Zentralen Wahlbüros ungefähr doppelt so hoch wie in der ersten Runde am 4. Mai. Dabei hatten 60 Prozent der Auslandsrumänen für Simion gestimmt – damit schnitt er bei ihnen um 20 Prozentpunkte stärker ab als bei den Wählern im Inland.
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17.02 Uhr
Selenskyj trifft vor Trumps Telefonat mit Putin US-Spitzenpolitiker
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in Rom mit US-Vizepräsident JD Vance und Aussenminister Marco Rubio gesprochen. Ausserdem traf er am Rande der Amtseinführung von Papst Leo XIV. den neuen deutschen Bundeskanzler Friedrich Merz. Dies war Teil der verstärkten Diplomatie im Vorfeld des für Montag angekündigten Telefongesprächs zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin.
Trump wollte nach dem Telefonat mit Selenskyj und den Staats- und Regierungschefs verschiedener Nato-Länder über ein Ende des Krieges in der Ukraine sprechen.
Waffenruhegespräche zwischen der Ukraine und Russland hatten am Freitag in der Türkei keine grossen Fortschritte gebracht. Beide Seiten einigten sich lediglich auf einen grösseren Gefangenenaustausch. Im Vorfeld hatte Selenskyj Putin aufgefordert, bei direkten Gesprächen der Kriegsparteien persönlich mit ihm zu verhandeln und war selbst in die Türkei gereist. Trump spielte mit dem Gedanken, zu einem solchen Gipfel hinzustossen. Putin sagte jedoch ab und auch Trump kam nicht. Für eine Einigung zur Ukraine sei ein persönliches Treffen zwischen ihm und Putin unerlässlich, sagte Trump später.
Selenskyj, Vance und Rubio am Rande der Amtseinführung von Papst Leo XIV. AP Photo/Gregorio Borgia/Keystone -
15.05 Uhr
Putin: Will «Ursachen» des Ukraine-Konflikts «beseitigen»
Der russische Präsident Wladimir Putin hat bekräftigt, die «Ursachen» des Konflikts in der Ukraine «beseitigen» und die Sicherheit seines Landes «garantieren» zu wollen. Das Ziel Moskaus sei es, «die Ursachen dieser Krise zu beseitigen, die Voraussetzungen für einen dauerhaften Frieden zu schaffen und die Sicherheit Russlands zu garantieren», sagte der Kreml-Chef dem russischen Staatsfernsehen.
Seine Äusserungen erfolgten zwei Tage nach den ersten Friedensgesprächen mit der Ukraine seit 2022. Die Gespräche hatten nicht zu einer Waffenruhe geführt.
Dürfte zu den Ursachen des Konflikts mit der Ukraine gehören: Russlands Präsident Wladimir Putin. Alexander Kazakov/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa (Archivbild) -
14.32 Uhr
Europäer wollen sich vor Putin-Gespräch mit Trump abstimmen
Kurz vor dem geplanten Gespräch zwischen Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin wollen sich der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz, der französische Präsident Emmanuel Macron und der britische Premierminister Keir Starmer mit dem US-Präsidenten abstimmen. Für Sonntagabend sei ein Gespräch der drei Europäer mit dem US-Präsidenten angefragt, hiess es in deutschen Regierungskreisen.
Merz sprach am Rande der Amtseinführung des neuen Papstes Leo XIV. im Petersdom auch mit US-Aussenminister Marco Rubio und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj über die Bemühungen, den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu beenden. Ein Treffen mit US-Vizepräsident JD Vance, der ebenfalls bei der Messe auf dem Petersplatz war, kam nicht zustande.
Starmer, Macron und Merz wollen sich vor dem Telefonat mit Putin mit US-Präsident Donald Trump abstimmen. Kay Nietfeld/dpaMerz, Macron und Starmer haben in den vergangenen Tagen bereits zwei Mal gemeinsam mit Trump telefoniert, um sich in der Ukraine-Diplomatie abzustimmen. Beide Male war Polens Ministerpräsident Donald Tusk dabei, der aber diesmal verhindert sei, wie es hiess.
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13.51 Uhr
Russland greift mit «Rekord»-Zahl von Drohnen an
Russland hat die Ukraine in der Nacht nach ukrainischen Angaben mit einer «Rekord»-Zahl von Drohnen angegriffen. Russland habe 273 Schahed-Angriffsdrohnen gestartet, von denen 88 «zerstört» worden seien, erklärte die ukrainische Luftwaffe. In der Hauptstadt Kiew wurde nach ukrainischen Angaben eine Frau getötet.
Die stellvertretende ukrainische Ministerpräsidentin Julia Swyrydenko sprach von einer «Rekord»-Zahl von Drohnen. «Russland hat ein klares Ziel – weiterhin Zivilisten zu töten», sagte sie.
Zerstörung nach dem russischen Drohnenangriff auf Kiew am Sonntag. Bild: Keystone/Ukrainian Emergency Service via APDas russische Militär erklärte derweil, in der Nacht und am Sonntagmorgen 25 ukrainische Drohnen abgefangen zu haben.
Russland und die Ukraine hatten am Freitag zum ersten Mal seit mehr als drei Jahren direkte Gespräche geführt. Das Treffen in Istanbul endete aber ohne Annäherung in der Frage einer Waffenruhe. Beide Seiten einigten sich zwar auf einen Gefangenenaustausch und erörterten ein mögliches Treffen zwischen Kreml-Chef Wladimir Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj - doch es gab kaum Anzeichen für Fortschritte zur Beendigung des Krieges.
Ein ukrainischer Offizier untersucht eine abgeschossene, von Russland gestartete Schahed-Angriffsdrohne. (Archivbild) Bild: Keystone/AP Photo/Efrem Lukatsky -
Sonntag, 18.05.2025, 13.22 Uhr
Rubio: Russland klargemacht, dass Sanktionen drohen könnten
Vor dem geplanten Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem russischen Kollegen Wladimir Putin weist die US-Regierung den Kreml nach eigener Darstellung unmissverständlich auf die Möglichkeit neuer Sanktionen hin. Man habe sich gegenüber der russischen Seite in den vergangenen Wochen «ziemlich klar» ausgedrückt, sagte Aussenminister Marco Rubio dem Sender CBS News. Die Abschrift des Gesprächs wurde vor der Ausstrahlung veröffentlicht.
Man habe Moskau deutlich gemacht, dass sich im Parlament eine breite Mehrheit für zusätzliche Massnahmen abzeichne, sollte es keine Fortschritte in den Ukraine-Gesprächen geben, erklärte Rubio auf Nachfrage. Die Regierung habe den Kongress zwar um etwas Aufschub gebeten, um Raum für Verhandlungen zu lassen, könne den Prozess aber letztlich nicht aufhalten. Auf die Frage, ob Moskau lediglich Zeit gewinnen wolle, sagte Rubio: «Genau das testen wir gerade.»
Rubio lobt den Vatikan. Jacquelyn Martin/AP/dpaIn den USA werden Sanktionen in der Regel gemeinsam mit der Exekutive verhängt. Bei einer ausreichend grossen Mehrheit kann der Kongress sie der Regierung aber auch vorschreiben. Das Angebot des Vatikans, als Ort möglicher weiterer Gespräche zwischen Russland und der Ukraine zu fungieren – nicht nur für ein mögliches Treffen Putins mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, sondern auch für andere Verhandlungen – nannte der Minister «sehr grosszügig». Dort könnten sich alle Seiten wohlfühlen. «Hoffentlich kommen wir so weit, dass regelmässig Gespräche stattfinden und der Vatikan die Möglichkeit hat, eine der Optionen zu sein», sagte Rubio.
Er betonte, ein direktes Treffen zwischen Trump und Putin sei womöglich der einzige Weg, um die Gespräche wieder in Gang zu bringen. Trump sei sehr an einem solchen Treffen interessiert. Die Umsetzung sei aber mit einigem organisatorischem Aufwand verbunden, sagte Rubio einschränkend. Es könne derzeit nicht die Rede davon sein, dass Ort und Zeitpunkt bereits geplant würden. Der Kreml hatte Erwartungen an ein baldiges Treffen zuletzt ebenfalls gedämpft.
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17.14 Uhr
Trump will Montag mit Putin telefonieren
In den Bemühungen um ein mögliches Ende des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine will US-Präsident Donald Trump am Montag erneut mit Kremlchef Wladimir Putin telefonieren. Es sei für 16 Uhr MESZ ein Telefonat geplant, kündigte Trump auf Truth Social an.
Im Anschluss wolle er mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und Vertretern der Nato-Mitgliedstaaten sprechen, erklärte der US-Präsident weiter.
«Hoffentlich wird es ein produktiver Tag, eine Waffenruhe kommt zustande und dieser sehr gewalttätige Krieg findet ein Ende», schrieb er. Bei dem Gespräch solle es daneben auch um Handelsfragen. Der gesamte Beitrag war in Grossbuchstaben verfasst.
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16.21 Uhr
London verurteilt Moskaus Bus-Attacke
Der britische Aussenminister David Lammy hat die russische Drohnenattacke in der ukrainischen Region Sumy verurteilt. Er sei entsetzt über den Angriff, bei dem nach ukrainischen Angaben in Bilopillja nahe der russischen Grenze neun Menschen in einem Bus getötet wurden, der Zivilisten evakuierte, schrieb Lammy auf X.
Falls es dem russischen Präsidenten Wladimir Putin ernst mit dem Frieden sei, «muss Russland einem vollständigen und sofortigen Waffenstillstand zustimmen, wie es die Ukraine getan hat».
Gouverneur Oleh Hryhorow und die örtliche Polizei teilten mit, bei dem Angriff seien zudem sieben Menschen verletzt worden, drei von ihnen schwer – siehe auch Eintrag 9.25 Uhr. Nach Behördenangaben handelte es sich bei den Opfern zumeist und ältere Frauen. Die Nachrichtenagentur AP konnte die Angaben nicht unabhängig überprüfen.
Hours after the first Russia-Ukraine peace talks in 3 years, Russian forces attacked a civilian bus, killing 9 people and injuring 4 more, Ukrainian National Police report. Hardly a signal that Moscow is seeking an end to its war.
— Christopher Miller (@christopherjm.ft.com) 17. Mai 2025 um 09:08
[image or embed]Bürgermeister Jurij Sarko sprach von einem «schwarzen Samstag» und rief eine Trauerzeit bis Montag aus. Aus Moskau gab es keinen Kommentar. Das russische Verteidigungsministerium erklärte lediglich, seine Streitkräfte hätten am Samstagmorgen einen Militärstützpunkt etwa 50 Kilometer südöstlich von Bilopillja angegriffen.
Nach Angaben der in Washington ansässigen Denkfabrik Institute for the Study of War sind die ukrainischen Streitkräfte in der Region Kursk, nördlich von Bilopillja, auf russisches Gebiet vorgedrungen.
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15.46 Uhr
Washington und Moskau tauschen sich aus
Russlands Aussenminister Sergej Lawrow hat nach Angaben aus Moskau mit seinem US-Kollegen Marco Rubio telefonisch die Ergebnisse des Ukraine-Treffens in Istanbul besprochen.
Das Gespräch sei auf Initiative der USA zustande gekommen, heisst es in einer Pressemitteilung des russischen Aussenministeriums. Rubio habe sowohl den Gefangenenaustausch zwischen Russen und Ukrainern begrüsst als auch die Vereinbarung beider Seiten, ihre Sicht auf die nötigen Bedingungen für eine Waffenruhe darzulegen.
Der russische Aussenminister Sergej Lawrow hat die Ergebnisse des gestrigen Ukraine-Treffens in Istanbul mit seinem US-Kollegen Marco Rubio besprochen. (Archivbild) Bild: Pavel Bednyakov/Pool AP/dpaLawrow wiederum habe die positive Rolle der USA beim Zustandekommen der Gespräche hervorgehoben. «Er hat die Bereitschaft Moskaus zur Fortsetzung der gemeinsamen Arbeit mit den amerikanischen Kollegen in diesem Zusammenhang bestätigt», teilte das Ministerium in Moskau mit.
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13.50 Uhr
Kreml schliesst Treffen von Putin und Selenskyj nicht aus
Nach den ersten direkten Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine seit drei Jahren über Wege zu einem Ende des Krieges schliesst Kremlsprecher Dmitri Peskow ein Treffen zwischen den Staatschefs beider Länder nicht aus.
Wladimir Putin gibt sich einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gegenüber offen. (Archivbild) Bild: Alexander Kazakov/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpaAls Voraussetzung nannte er Fortschritte in den Verhandlungen, blieb im Detail aber vage: «Ein solches Treffen als Ergebnis der Arbeit der Delegationen beider Seiten ist möglich bei Erreichen bestimmter Vereinbarungen dieser Delegationen», sagte er der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Die Besetzung der russischen Delegation, die der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj als zweitklassig bezeichnet hatte, bleibt demnach aber zunächst unverändert.
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11.53 Uhr
Tote Buspassagiere: Selenskyj reagiert
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland vorgeworfen, bei einem Drohnenangriff auf einen Bus vorsätzlich Zivilisten getötet zu haben. «Alle Verstorbenen waren Zivilisten. Und den Russen konnte nicht entgangen sein, auf welche Art von Fahrzeug sie gezielt haben», schrieb Selenskyj auf der Plattform X.
Er veröffentlichte Bilder von einem völlig zerstörten blauen Transporter - ohne Fensterscheiben und mit aufgerissenem Dach. Nach ukrainischen Angaben kamen bei dem Angriff in der grenznahen Stadt Bilopillja im Gebiet Sumy neun Menschen ums Leben. Sieben wurden verletzt. Nach Selenskyjs Angaben erlitten sie Verbrennungen und Knochenbrüche.
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10.07 Uhr
Trump: «Selenskyj macht es nicht einfach»
“I had a rough talk with Zelensky. He’s not making it easy — never had the cards,”Trump said when asked if Putin is an obstacle to peace. pic.twitter.com/64Rdk3W2hn
— KyivPost (@KyivPost) May 17, 2025Nach nur wenigen Stunden waren die Friedensgespräche zwischen Russland und der Ukraine am Freitag in der Türkei wieder beendet – ohne grosse nennbare Ergebnisse. Immerhin vereinbarten beide Seiten einen Gefangenenaustausch. Laut der Ukraine scheiterten weitergehende Gespräche daran, dass sich Russlands Machthaber Wladimir Putin nicht in die Türkei begeben habe – während Selenskyj anwesend war.
US-Präsident Donald Trump sieht das anders. In einem Interview mit dem konservativen Sender Fox News antwortet er auf die Frage, ob er Putin als Hindernis für dauerhaften Frieden sehe: «Ich hatte ein schwieriges Gespräch mit Selenskyj. Er macht es wirklich nicht einfach – aber ich habe immer gesagt, dass er die Karten nicht in den eigenen Händen hat.»
Die Ukraine stehe einer Grossmacht gegenüber. Nun sei es an der Zeit, eine Lösung zu finden. Auch Russland sei «müde vom Krieg», behauptete Trump.
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9.25 Uhr
9 Tote bei Angriff auf Minibus
Der zerstörte Minibus steht mitten auf der Strasse. MilitäradministrationBei den Angriff auf einen Minibus in der Nähe der grenznahen Stadt Bilopillja sind offenbar neun Menschen getötet worden. Das berichten lokale Medien. Gemäss ersten Untersuchungen habe Russland die Rakete absichtlich auf die Strasse abgefeuert, welche als Evakuierungsroute aus den besetzten Gebieten genutzt werde, schreibt die regionale Militäradministration. Bei den Buspassagieren habe es sich vor allem um Frauen im Seniorenalter gehandelt, so das Militär weiter.
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8.20 Uhr
Moskau setzt Drohnenangriffe fort
Am Tag nach russisch-ukrainischen Friedensverhandlungen sind bei einem russischen Drohnenangriff im Gebiet Sumy neun Menschen getötet worden. Vier weitere seien verletzt, teilte die Militärverwaltung der Region mit. Demnach traf der Angriff einen Bus in der Nähe der grenznahen Stadt Bilopillja. Das Gebiet Sumy ist immer wieder Ziel russischer Angriffe.
Am Vortag hatten unter Vermittlung der Türkei erstmals seit drei Jahren russische und ukrainische Delegationen in Istanbul über ein mögliches Ende des Kriegs gesprochen. Über eine Waffenruhe, die die Ukraine gefordert hatte, wurde dabei keine Einigung erzielt. Die Ukraine verteidigt sich mit westlicher Hilfe seit mehr als drei Jahren gegen eine russische Invasion.
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21.47 Uhr
Macron wirft Meloni irreführende Info zu Ukraine-Treffen vor
Der französische Präsident Emmanuel Macron wirft Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni die Verbreitung irreführender Informationen zu Ukraine-Treffen vor. Konkret geht es um Aussagen Melonis, warum sie zuletzt bei Zusammenkünften mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und anderen Staats- und Regierungschefs nicht dabei war.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron wirft Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni einen verantwortungslosen Umgang mit Informationen vor. (Archivbild) Bild: Michel Euler/AP/dpaMan müsse verantwortungsvoll mit Informationen umgehen, sagte Macron. Es gebe schon genug Falschinformationen durch die Russen. Bei den besagten Treffen sei es darum gegangen, wie man zu einem Waffenstillstand und einem dauerhaften Frieden in der Ukraine kommen könne. Es habe keine Sekunde lang eine Diskussion über einen Truppeneinsatz oder Ähnliches gegeben.
Meloni hatte zuvor die «auffallende Abwesenheit» Italiens bei Treffen damit erklärt, dass ihr Land derzeit keine Absicht habe, gegebenenfalls Truppen in die Ukraine für die Absicherung eines Friedensabkommen zu entsenden. «Es hätte für uns keinen Sinn, an Formaten teilzunehmen, die Ziele verfolgen, die wir erklärtermassen nicht teilen.»
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20.52 Uhr
Macron kündigt neues Ukraine-Gespräch mit Trump an
Die Ukraine erwartet nach Angaben von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in den kommenden Stunden eine Rückmeldung auf an Russland übermittelte Forderungen. «Danach werden wir erneut die Gelegenheit haben, uns mit Präsident Trump auszutauschen», erklärte Macron nach dem Ende eines Treffens europäischer Staats- und Regierungschefs in der albanischen Hauptstadt Tirana.
Macron hatte bereits am Freitagnachmittag gemeinsam mit Präsident Wolodymyr Selenskyj, dem deutschen Bundeskanzler Friedrich Merz sowie Grossbritanniens Premier Keir Starmer und Polens Regierungschef Donald Tusk mit US-Präsident Donald Trump telefoniert.
«Es ist klar, dass der Vorschlag für einen bedingungslosen Waffenstillstand derzeit die einzige konkrete Initiative ist, die auf dem Tisch liegt», sagte Macron. Für den Fall, dass es keine positive Antwort gebe, bereite man in Abstimmung mit den Vereinigten Staaten weitere Sanktionen vor.
⚡️ Zelensky, European leaders speak with Trump, call for pressure on Russia following Istanbul peace talks.
— The Kyiv Independent (@KyivIndependent) May 16, 2025
The conversation took place shortly after the conclusion of the Russia-Ukraine peace talks in Istanbul.https://t.co/HgRP8O2E51 -
18.08 Uhr
Russland und Belarus planen Militärmanöver
Russland und Belarus bereiten zusammen ein grosses neues Militärmanöver vor. «Wir planen, gemeinsam Massnahmen zur Abwehr von Aggressionen gegen den Unionsstaat auszuarbeiten», sagte der russische Verteidigungsminister Andrej Beloussow der belarussischen Staatsagentur Belta zufolge bei einem Treffen mit seinem Kollegen Viktor Chrenin in Minsk.
Die Übung «Sapad-2025» (Deutsch: Westen-2025) werde das Hauptereignis der Gefechtsausbildung der regionalen Truppengruppierungen, sagte er demnach. Geplant ist das Manöver laut der Agentur Mitte September.
Belarus hat in diesem Jahr zahlreiche Manöver vor, darunter auch gemeinsame mit dem Bündnispartner Russland. Die Veranstaltung von Übungen sei auf Präsidentenebene entschieden worden, sagte der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko der Agentur zufolge ebenfalls bei einem Treffen mit Beloussow. «Wir haben nicht vor, jemanden anzugreifen, wie einige dort denken», sagte er, wohl gegen den Westen gerichtet.
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17.35 Uhr
Pistorius: Putin an Frieden «überhaupt nicht interessiert»
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius spricht dem russischen Präsidenten Wladimir Putin den Willen zu einem Ende des Angriffskriegs in der Ukraine ab. Die Entwicklungen rund um die Verhandlungen in der Türkei würden dies klar zeigen, sagte der SPD-Politiker in Rom nach einem Treffen mit seinen Amtskollegen aus Italien, Frankreich, Grossbritannien und Polen, die sich die «Group of Five» nennen.
«Erst kündigt Wladimir Putin an, Gespräche führen zu wollen über einen Waffenstillstand. Dann kommt er nicht nach Istanbul und schickt die dritte Garde und verweigert das Gespräch mit Präsident (Wolodymyr) Selenskyj», sagte Pistorius.
Selenskyj wollte, dass Putin selbst zu den Gesprächen in die Türkei kommt. Stattdessen führte Putins Berater, Wladimir Medinski, die Delegation an. «Das zeigt sehr deutlich, ohne dass es weiterer Worte bedürfte, dass er (Putin) derzeit überhaupt nicht daran interessiert ist, diesen Angriffskrieg zu beenden, was er mit einem Befehl tun könnte», so Pistorius.
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius glaubt nicht, dass Russlands Präsident Putin an einem Frieden mit der Ukraine interessiert ist. (Archivbild) Bild: Kay Nietfeld/dpa -
16:.20 Uhr
Kiew und Moskau vereinbaren Gefangenenaustausch
In ihren direkten Gesprächen über ein mögliches Kriegsende haben Russland und die Ukraine einen grossen Austausch von jeweils 1.000 Kriegsgefangenen vereinbart. Das bestätigten Vertreter beider Delegationen in Istanbul. Der Austausch solle «in nächster Zeit» erfolgen, sagte der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow.
Russland und die Ukraine haben in Istanbul einen grossen Gefangenenaustausch vereinbart. Bild: sda -
15.15 Uhr
EU wiederholt ihre Sanktionsdrohung an Russland
Die europäischen Partner der Ukraine haben den Beginn der Friedensgespräche in Istanbul mit lautstarken neuen Sanktionsdrohungen gegen Russland begleitet. Bei einem Treffen europäischer Staats- und Regierungschefs in der albanischen Hauptstadt Tirana kündigte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen einen Vorschlag für ein neues Paket mit Strafmassnahmen an. Grossbritanniens Regierungschef Keir Starmer erklärte, sollte es keine Waffenruhe geben, werde man bei Sanktionen gemeinsam handeln.
Wie von der Leyen mitteilte, soll das neue EU-Paket unter anderem die Wiederaufnahme des Betriebs der Nord-Stream-Gaspipelines verhindern. Zudem sind eine Senkung des Preisdeckels für russisches Öl sowie weitere Sanktionen gegen den russischen Finanzsektor und gegen Schiffe der russischen Schattenflotte geplant.
Von der Leyen erklärte die Vorbereitung des neuen Sanktionspakets damit, dass Russland den Aufruf der EU und der USA zu einer vollständigen und bedingungslosen Waffenruhe für 30 Tage abgelehnt habe. Zudem sei Präsident Wladimir Putin auch nicht zu den Verhandlungen mit Selenskyj in die Türkei gereist, die der Kremlchef selbst angeboten hatte. «Präsident Selenskyj war bereit für das Treffen – Präsident Putin erschien nie», sagte von der Leyen. Dies zeige die wahre Ansicht Putins: Dieser wolle keinen Frieden.
Die neuen Planungen haben nichts zu tun mit dem bereits ausgehandelten 17. EU-Paket mit Russland-Sanktionen. Dieses soll am kommenden Dienstag bei einem Aussenministertreffen in Brüssel formell beschlossen werden. Es sieht unter anderem eine weitere Verschärfung des Vorgehens gegen die sogenannte russische Schattenflotte für den Transport von Öl und Ölprodukten vor. Zudem ist geplant, dutzende weitere Unternehmen ins Visier zu nehmen, die an der Umgehung bestehender Sanktionen beteiligt sind oder die russische Rüstungsindustrie unterstützen.
📍In Tirana for the meeting of the European Political Community.
— Ursula von der Leyen (@vonderleyen) May 15, 2025
It is the first one in the Western Balkans.
What a powerful symbol.
Our European family of values extends well beyond the border of the European Union.
We share a continent. And a common future. pic.twitter.com/mf7EbAwp9L -
15 Uhr
Russland stellt in Istanbul neue inakzeptable Forderungen
Bei den Friedensgesprächen zwischen Vertretern der Ukraine und Russlands hat die Delegation aus Moskau ukrainischen Angaben zufolge inakzeptable Forderungen gestellt, die zuvor nicht zur Debatte standen. Dazu gehöre die Bedingung für eine umfassende Waffenruhe, dass die Regierung in Kiew ihre Truppen aus grossen Teilen des von ihr kontrollierten ukrainischen Territoriums abziehe, teilte ein Mitglied der ukrainischen Delegation der Nachrichtenagentur AP in Istanbul mit.
Der russischen Seite gehe es darum, «vorsätzlich Indiskutables auf den Tisch zu werfen, um dann ohne Ergebnisse aus dem heutigen Treffen gehen zu können». Die ukrainische Delegation habe hingegen betont, dass sie auch weiterhin nach echten Fortschritten strebe – eine sofortige Feuerpause und ein Pfad hin zu substanzieller Diplomatie, «so wie es die USA, die europäischen Partner und andere Länder vorgeschlagen haben».
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14.35 Uhr
Gespräche zwischen Russland und Ukraine bereits wieder beendet
Die Ukraine hat Russland vorgeworfen, bei den Verhandlungen beider Länder in Istanbul «inakzeptable Forderungen» erhoben zu haben, um die Gespräche scheitern zu lassen. Ein ukrainischer Regierungsvertreter sagte am Freitag der Nachrichtenagentur AFP, Moskau verlange von Kiew die Aufgabe ukrainisch kontrollierter Gebiete als Vorbedingung für eine Waffenruhe. Die ersten direkten Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine seit über drei Jahren wurden nach Angaben aus türkischen Regierungskreisen inzwischen beendet.
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14.30 Uhr
Trump: Werde womöglich bald mit Putin telefonieren
US-Präsident Donald Trump hält ein baldiges Telefonat mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin für möglich. «Er und ich werden uns treffen und ich denke, wir werden es lösen oder vielleicht auch nicht», sagte Trump am Freitag, nachdem er die US-Präsidentenmaschine Air Force One für den Rückflug nach Washington aus dem Nahen Osten bestiegen hatte. «Zumindest werden wir es wissen. Und wenn wir es nicht lösen, wird es sehr interessant werden.»
Zuvor hatte Trump zum Abschluss seiner Reise in Abu Dhabi zu Reportern gesagt, er glaube, dass die Zeit dafür gekommen sei, dass er und Putin sich treffen. Er liess wissen, dass es ihn nicht überrascht habe, dass Putin nicht an von den USA vermittelten Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland teilgenommen habe. Putin habe nicht gehen wollen, weil er nicht da sei, sagte Trump.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte sich zu einer Teilnahme an den Gesprächen bereit erklärt, nachdem Trump darauf gedrungen hatte, dass Selenskyj und Putin zu einer Lösung des russischen Angriffskriegs in der Ukraine kommen. Putin lehnte es aber ab, Selenskyj persönlich zu treffen. «Er ist nicht gegangen, und ich verstehe das», sagte Trump über Putin.
‼️🇺🇸🇷🇺 Trump says he may call Putin to discuss Ukraine settlement — CNN
— dana (@dana916) May 16, 2025
▪️"We need to meet. We will meet with him. I think we will resolve it, and maybe not, but at least we will know. And if we don't resolve it, it will be very interesting," the US president told the media as… pic.twitter.com/MxDpzove3P -
12.46 Uhr
Gespräche zwischen Russland und Ukraine haben begonnen
Erstmals seit drei Jahren führen ukrainische und russische Vertreter direkte Gespräche über den Ukraine-Krieg in Istanbul. Der türkische Aussenminister Hakan Fidan eröffnete das Treffen der Delegationen beider Länder und Vertretern der Türkei mit einer Rede, die das türkische Aussenministerium per Video übertrug.
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11.47 Uhr
Vatikan bringt sich als Ort für Friedensverhandlungen ins Gespräch
Am Sonntag feiert Papst Leo seine Amtseinführung mit hunderten Staatsgästen in Rom. Mit US-Vizepräsident Vance ist ein Treffen geplant. Und auch in die Friedensdiplomatie bringt der Vatikan sich ein.
Bei einem möglichen bilateralen Treffen von Papst Leo mit Vance dürfte es auch um internationale Krisenherde gehen, etwa den seit mehr als drei Jahren währenden russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Nachdem direkte Verhandlungen zwischen Kremlchef Wladimir Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in dieser Woche in der Türkei nicht zustande gekommen waren, bietet sich der Vatikan als möglicher Ort für Gespräche an.
«Die Situation ist sehr schwierig, dramatisch», sagte Parolin, der als Nummer zwei im Kirchenstaat hinter dem Papst gilt. Er kündigte an, dass Leo plane, «eventuell den Vatikan, den Heiligen Stuhl zur Verfügung zu stellen für ein direktes Treffen der beiden Seiten». Der Papst selbst hatte zuletzt bereits angedeutet, dass er bei der Suche nach einem Frieden in dem Konflikt helfen will.
Der Papst hatte in dieser Woche bereits mit ersten Spitzenpolitikern unter anderem über die Konflikte auf der Welt gesprochen. Am Donnerstag telefonierte er mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, der danach bei X schrieb: «Frankreich wird immer an der Seite jener stehen, die sich für Frieden und den Dialog zwischen den Menschen einsetzen.» Auch Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni lobte nach einem Telefonat mit Leo den Einsatz des Pontifex für ein Ende der Kriege auf der Welt.
Er würde den Heiligen Stuhl zur Verfügung stellen: Papst Leo XIV. bietet den Vatikan als Ort für Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland an. Alessandra Tarantino/AP/dpa -
11.27 Uhr
Nato-Generalsekretär Rutte: «Putin macht einen Fehler»
Russlands Präsident Wladimir Putin hat nach Einschätzung von Nato-Generalsekretär Mark Rutte bei der Besetzung seiner Delegation für die Gespräche mit der Ukraine nicht die richtige Entscheidung getroffen. «Ich denke, Putin hat einen Fehler gemacht, indem er eine Delegation auf niedriger Ebene entsandt hat – angeführt von diesem Historiker, der bereits 2022 an den Gesprächen beteiligt war», sagte Rutte bei einem Gipfeltreffen europäischer Staats- und Regierungschefs in der albanischen Hauptstadt Tirana. Deswegen laste nun der ganze Druck auf dem russischen Präsidenten. «Der Ball liegt jetzt eindeutig in seinem Spielfeld», sagte er. Putin wisse, dass er in Schwierigkeiten stecke.
Zu Positionierung der Ukrainer sagte Rutte, es sei gut, dass sie dennoch an den Verhandlungstisch gingen. «Sie haben eine Delegation geschickt, die wirklich willens ist, eine Waffenruhe zu verhandeln.» Rutte lobte erneut auch US-Präsident Donald Trump. «Ich bin sehr froh über die Rolle, die die USA spielen», sagte er. Es sei wirklich wichtig, dass Trump die Blockade durchbreche und die Führung übernehme – all dies sei äusserst hilfreich und wichtig.
Putin hat, zusammen mit seiner obersten Führungsriege die Verhandlungsdelegation instruiert. Diese besteht nur aus niederrangigen Regierungs- und Verwaltungsmitgliedern (Archivbild). KEYSTONE -
11.11 Uhr
Trump reist wegen Geburt von Enkel nicht nach Istanbul
Trump sagte bei einer Veranstaltung in den Vereinigten Arabischen Emiraten, seine Tochter Tiffany habe gerade ein Baby zur Welt gebracht und er wolle seinen Enkel möglichst schnell sehen. Er freue sich deshalb darauf, direkt nach Washington zurückzukehren. «Wahrscheinlich hätte ich gestern Abend schon abreisen sollen», sagte er weiter. Er habe aber seine Gastgeber in Abu Dhabi nicht enttäuschen wollen.
Trump hatte sich zuvor explizit offen gehalten, von der Golfregion kurzfristig noch zu den in der Türkei geführten Gesprächen über Wege zur Beendigung des russischen Kriegs gegen die Ukraine zu fliegen. Er argumentierte, in den Friedensbemühungen werde es keine echte Bewegung geben, bis er sich persönlich mit Kremlchef Wladimir Putin zusammensetze.
Auf die Frage, wann er nun plane, Putin zu treffen, sagte Trump: «Sobald wir das ansetzen können.» Er wolle das Töten in dem Krieg beenden, betonte der 78-Jährige und sagte: «Wir werden das hinbekommen.»
‼️ When asked when is he planning to meet Putin, he said asap adding that he should leave from here and go but he has to go to see his new grandson.
— Hiba Nasr (@HibaNasr) May 16, 2025
Tiffany Trump just gave birth to a baby boy.
She is married to Michael Boulos , a Lebanese American . pic.twitter.com/d9EsIhhC8R -
10.19 Uhr
USA und Türkei führen Vorgespräche mit den Delegationen Russlands und der Ukraine
Vor den geplanten direkten Gesprächen zwischen der Ukraine und Russland haben in Istanbul Vertreter der USA und der Türkei die ukrainische Delegation zu Gesprächen getroffen.
Der türkische Aussenminister Hakan Fidan leitete das Treffen, wie es aus dem Ministerium hiess. Direkte Gespräche zwischen den Gesandten der Ukraine und Russlands sollen um 11.30 Uhr MESZ beginnen.
Dışişleri Bakanı Hakan Fidan, ABD Dışişleri Marco Rubio ve Ukrayna Dışişleri Bakanı Andrii Sybiha, İstanbul’da bir araya geldiler. pic.twitter.com/jT7KWUwils
— Pusholder (@pusholder) May 16, 2025 -
8.35 Uhr
Ukraine verliert dritte F-16 – Pilot gerettet
Die Ukraine hat nach offiziellen Angaben den Kontakt zu einem westlichen Kampfjet des Typs F-16 im Einsatz verloren. Der Pilot habe sich bei der Abwehr eines Luftangriffs aus der Maschine katapultiert, teilte die ukrainische Luftwaffe mit. Er befindet sich demnach nicht in Lebensgefahr. Zum Schicksal der F-16 selbst gab es offiziell keine Angaben.
Es ist der dritte Verlust der für Kiew so wichtigen Maschinen. Die Ukraine hatte lange F-16-Kampfjets gefordert und im Sommer 2024 die ersten erhalten. Die Maschinen aus US-Produktion wurden von Belgien, den Niederlanden, Dänemark und Norwegen geliefert.
Ukraine lost another F-16 last night, the Air Force confirms. Around 03:30 on May 16, contact was lost during a combat mission. The pilot destroyed 3 targets and ejected safely — his life is not in danger. pic.twitter.com/h4kaEfYxYl
— NOELREPORTS 🇪🇺 🇺🇦 (@NOELreports) May 16, 2025Später erhielt die Ukraine auch französische Mirage-Flugzeuge. Kiew nutzt die Kampfjets vor allem zur Abwehr von russischen Raketen- und Drohnenangriffen. Mitte April war ein Pilot im Einsatz ums Leben gekommen. Moskau bestätigte später den Abschuss eines F-16-Kampfjets.
Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als drei Jahren mit westlicher Hilfe gegen eine russische Invasion. Nach einer Hängepartie am Donnerstag sollen Russland und die Ukraine heute in Istanbul erstmals seit drei Jahren direkte Gespräche über eine Beendigung des Kriegs führen.
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8.31 Uhr
Gespräche zwischen Ukraine und Russland sollen, statt um 9 Uhr, um 11.30 Uhr beginnen
Die geplanten Verhandlungen zwischen ukrainischen und russischen Gesandten über ein Ende des Ukraine-Krieges sollen nach türkischen Angaben gegen Mittag beginnen. Delegationen der Kriegsparteien und Vertreter der Türkei sollen sich um 11.30 Uhr MESZ im Istanbuler Dolmabahce-Palast treffen, wie es aus Quellen im türkischen Aussenministerium hiess. Um 9.45 Uhr ist demnach noch ein Treffen von Vertretern der USA, der Türkei und der Ukraine geplant.
Trilateral talks kick off today in Istanbul. First up at 10:45 — a meeting between Ukraine, the U.S., and Turkey. Then at 12:30, Ukraine, Turkey, and Russia are set to meet, according to Turkey’s Foreign Ministry pic.twitter.com/oN2JixLfrC
— NOELREPORTS 🇪🇺 🇺🇦 (@NOELreports) May 16, 2025Es wären die ersten direkten Gespräche zwischen der Ukraine und Russland seit dem Frühjahr 2022 - kurz nach Beginn der grossangelegten russischen Invasion. Am Donnerstag hatte es den ganzen Tag über eine Hängepartie gegeben; die beiden Seiten kamen trotz türkischer Vermittlung zunächst nicht zusammen.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte die russische Delegation als zweitklassig bezeichnet. Er hatte mehrfach gefordert, dass Kremlchef Wladimir Putin zu den Gesprächen kommt. Nun nehmen weder Putin noch Selenskyj an den Gesprächen teil.
Chefunterhändler der russischen Delegation ist Wladimir Medinski. Er war auch an den Verhandlungen 2022 beteiligt, die ergebnislos endeten.
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6 Uhr
Ukraine und Russland nehmen neuen Anlauf zu Friedensgespräch
In Istanbul nehmen Russland und die Ukraine am heutigen Donnerstag einen neuen Anlauf für direkte Gespräche über eine Beendigung des Moskauer Angriffskrieges. Das erste Treffen der beiden Länder seit drei Jahren soll nun zusammen mit türkischen Vertretern an diesem Freitag stattfinden, wie es aus Quellen des Aussenministeriums in Ankara hiess. Die russische Delegation erwarte die ukrainische Seite um 10.00 Uhr (9.00 Uhr MESZ), sagte Moskaus Verhandlungsführer Wladimir Medinski.
Moskaus Verhandlungsführer Wladimir Medinski (links) am Donnerstag von der russischen Botschaft in Istanbul. Bild: Keystone/EPA/Tolga BozogluDer Gesandte von Kremlchef Wladimir Putin betonte, dass die russische Delegation nach Istanbul gekommen sei, «um direkte bilaterale Verhandlungen ohne Vorbedingungen zu führen». Es wären die ersten direkten Gespräche in der Türkei zwischen den Kriegsparteien seit drei Jahren. 2022 scheiterte ein Friedensabkommen.
Am Donnerstag hatte es den ganzen Tag eine Hängepartie gegeben; die beiden Seiten kamen trotz türkischer Vermittlung zunächst nicht zusammen.
Geplant seien trilaterale Gespräche zwischen den USA, der Ukraine und der Türkei sowie zwischen Russland, der Ukraine und der Türkei, so die türkischen Ministeriumsquellen. Ob es ein Vierertreffen im Format USA, Russland, Ukraine, Türkei geben werde, sei noch nicht entschieden, hiess es. Die US-Delegation werde von Aussenminister Marco Rubio angeführt. Rubio sagte, er werde den ukrainischen Aussenminister treffen und die ukrainische Delegation. Er fügte hinzu: «Jemand aus unserem Team wird an den Russland-Gesprächen beteiligt sein.»
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3.49 Uhr
Rubio: Nur Treffen zwischen Trump und Putin bringt Ergebnis
US-Aussenminister Marco Rubio hat unmittelbar vor geplanten Gesprächen ukrainischer und russischer Delegationen in der Türkei über eine Waffenruhe klargemacht, dass nur ein Treffen von US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin ein Ergebnis bringen kann. Er wisse nicht, wann und wo das sein werde, «aber das ist im Moment die einzige Chance», sagte Rubio im Sender Fox News. «Nach allem, was wir nach monatelanger Arbeit wissen, wird nichts passieren, bis Präsident Trump sich mit Wladimir Putin an einen Tisch setzt und die Dinge auf den Tisch legt.»
Trump hatte sich zuvor ähnlich geäussert und sich offen gehalten, womöglich kurzfristig noch zu Ukraine-Gesprächen in die Türkei zu fliegen. «Falls etwas passiert, würde ich am Freitag hingehen, wenn es angemessen ist.»
US-Aussenminister Marco Rubio landet in der Türkei. (14. Mai 2025) Bild: Keystone/EPA/Freddie Everett -
Freitag, 16. Mai 2025, 3.30 Uhr
Belgien macht Atomausstieg rückgängig
Das belgische Parlament hat mit grosser Mehrheit für ein Ende des Atomausstiegs gestimmt. 102 Abgeordnete votierten für eine Verlängerung der Laufzeit der bestehenden Reaktoren, 8 stimmten dagegen. Es gab 31 Enthaltungen. Die rechte Regierung von Ministerpräsident Bart De Wever plant auch den Bau neuer Reaktoren. Derzeit verfügt Belgien über zwei Kernkraftwerke mit sieben Reaktoren – drei wurden allerdings bereits vom Netz genommen.
In Belgien wurde der Atomausstieg 2003 gesetzlich festgelegt. Ursprünglich sollten die weiteren Reaktoren der beiden Kernkraftwerke in Doel nahe der Stadt Antwerpen und Tihange 2025 abgeschaltet werden. Doch die Debatte zieht sich seit Jahren.
Bart De Wever, Anführer der Flämische Nationalisten (N-VA), als er noch Bürgermeister von Antwerpen war, bei einem Pro-Atomkraft-Protest vor dem AKW in Tihange am 31. Januar 2023.. De Wever ist seit dem 3. Februar 2025 Premierminister von Belgien. Bild: Keystone/EPA/Olivier HosletAngesichts der Sorge um die Sicherheit der Energie-Versorgung und mit Blick auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine hatte Belgiens Regierung 2022 beschlossen, den Atomausstieg um zehn Jahre zu verschieben. Jeweils ein Meiler der beiden belgischen Kernkraftwerke sollte bis 2035 am Netz bleiben.
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21.37 Uhr
Selenskyj bestimmt ukrainisches Verhandlungsteam in Istanbul
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat per Erlass ein Team mit zwölf Mitgliedern für die geplanten Verhandlungen mit dem Kriegsgegner Russland in der Türkei bestimmt. Verhandlungsführer ist Verteidigungsminister Rustem Umjerow. Daneben sind keine weiteren Minister zu den Unterredungen in Istanbul abgeordnet, wie dem Dekret zu entnehmen ist. Alle weiteren Unterhändler sind demnach stellvertretende Leiter von Geheimdiensten, höhere Stabsoffiziere und ein Berater des Chefs des Präsidentenbüros.
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21.21 Uhr
Laut türkischem Ministerium trilaterale Treffen am Freitag geplant
In Istanbul soll es am Freitag eine Reihe von trilateralen Gesprächen geben. «Morgen wird es eine Reihe von Treffen in unterschiedlichen Formaten geben», verlautete am Donnerstagabend nach einem Treffen zwischen dem türkischen Aussenminister Hakan Fidan und der russischen Delegation aus dem türkischen Aussenministerium. Demnach stehen trilaterale Gespräche zwischen zwischen Russland, der Ukraine und der Türkei auf der Tagesordnung.
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19.01 Uhr
Russisches Kampfflugzeug dringt in estnischen Luftraum ein
Ein russisches Kampfflugzeug ist in den Luftraum des Nato-Mitgliedsstaates Estland eingedrungen. Das sei eine «ernsthafte Bedrohung», erklärte der estnische Aussenminister Margus Tsahkna am Donnerstag im Onlinedienst X. Der Vorfall sei «ein neues Beispiel» dafür, dass Russland nicht nur eine Bedrohung für die «Ukraine, sondern für die gesamte Nato» sei.
Informed @SecRubio of a recent incident where a Russian fighter violated Estonian airspace with overflights near the shadow fleet vessel Jaguar.
— Margus Tsahkna (@Tsahkna) May 15, 2025
Another sign of continuing Russian hostility in the Baltic sea area & a demonstration of Russia’s direct link to the shadow fleet. pic.twitter.com/F6y4rA2rFIDer Vorfall ereignete sich demnach am Dienstag. «Ein russisches Jagdflugzeug hat den Luftraum der Nato verletzt, um einen Öltanker vor der russischen Geisterflotte zu schützen», erklärte der Aussenminister. Mit der «Geisterflotte» versucht Russland, sein Öl unter Umgehung westlicher Beschränkungen weiterhin zu exportieren.
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17.33 Uhr
Hängepartie in Istanbul: Ukraine-Gespräche verzögern sich
Die geplanten ersten direkten Gespräche zwischen der Ukraine und Russland seit rund drei Jahren über ein Ende des russischen Angriffskriegs werden zur Hängepartie. Beide Kriegsparteien betonten zwar ihre Gesprächsbereitschaft, allerdings war am späten Nachmittag nicht klar, ob und wann es zu dem Treffen kommt – noch am Donnerstag oder erst am Freitag.
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16.00 Uhr
Selenksyj nimmt nicht an Friedensgesprächen teil
Nach den Absagen von Wladimir Putin und Donald Trump ist klar: Auch Wolodymyr Selenskyj nimmt nicht an den Gesprächen zu einem möglichen Frieden in Istanbul teil. Das schreibt die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf mehrere mit der Sache vertraute Quellen. Selenskyj habe mitgeteilt, er tausche sich nur mit Putin aus.
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15.24 Uhr
Trump über Ukraine-Verhandlungen: «Nichts bewegt sich, bis ich Putin treffe»
Können die Ukraine-Gespräche in der Türkei etwas bewirken? US-Präsident Donald Trump hält ein persönliches Treffen von Kremlchef Putin und ihm für unverzichtbar, um voranzukommen. Er rechne bis zu einem persönlichen Treffen von ihm und Kremlchef Wladimir Putin nicht mit echter Bewegung in den Gesprächen zum Ukraine-Krieg.
«Es wird nichts passieren, bis Putin und ich zusammenkommen», sagte Trump nach Angaben von mitreisenden Reportern in der Regierungsmaschine Air Force One auf dem Flug von Katar in die Vereinigten Arabischen Emirate. «Ich glaube nicht, dass irgendetwas passieren wird, bis er und ich zusammenkommen – ob es Ihnen gefällt oder nicht», sagte der Republikaner demnach.
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14.50 Uhr
Lawrow bezeichnet Selenskyj als «jämmerlichen Kerl»
Der selbst nicht zu den Friedensverhandlungen in Istanbul angereiste russische Aussenminister Sergej Lawrow befeuert das Treffen aus Moskau mit scharfen Kommentaren.
So bezeichnete er der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bei einem öffentlichen Auftritt in Moskau als «jämmerlichen Kerl», weil dieser die Anwesenheit von Kremlchef Wladimir Putin bei den Verhandlungen gefordert hatte. Auch für Berlin, Paris und London hatte Lawrow böse Worte übrig.
Putin hatte selbst direkte Gespräche in Istanbul zwischen Russland und der Ukraine zur Beendigung des mehr als drei Jahre währenden Kriegs vorgeschlagen. Damit konterte er Forderungen Selenskyjs und mehrerer europäischer Staats- und Regierungschefs, darunter auch Bundeskanzler Friedrich Merz, nach einer Waffenruhe.
In einem Interview wiederholte der russische Aussenminister Sergej Lawrow die bisherigen Forderungen Moskaus für ein Ende des Kriegs gegen die Ukraine. (Archivbild) Pavel Bednyakov/Pool AP/dpaSelbst nimmt Putin an den Gesprächen allerdings nicht teil, schickte stattdessen mit Wladimir Medinski einen Berater, der politisch eher zur zweiten Reihe in Moskau gehört. Diesen Gesprächen müsse man eine Chance geben, auch wenn es keine Erfolgsgarantie gebe, sagte nun Lawrow.
Dabei kritisierte er die Unterstützung der Europäer für Selenskyj als Kriegstreiberei. «Es gibt eine Menge Anzeichen dafür, dass weder Berlin noch Paris und Brüssel und schon gar nicht London überhaupt einen Frieden in der Ukraine wollen», meinte der 75-Jährige.
Die von den Europäern forcierten Initiativen für eine Sicherung des Friedens in der Ukraine etwa durch die Stationierung von Truppen lehnte Lawrow einmal mehr strikt ab.
Dabei wiederholte er den aus Moskau bekannten Vorwurf, die russischsprachige Minderheit in der Ukraine werde unterdrückt und wertete dies als Nazismus. Indem Europa die Handlungen Kiews rechtfertige, trete es ebenfalls für den Nationalsozialismus ein, behauptete er.
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13.45 Uhr
Selenskyj bezeichnet russische Delegation als «Täuschungsmanöver»
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die von Russland zu Verhandlungen über ein Kriegsende in die Türkei entsandte Delegation kritisiert.
«Das Niveau der russischen Delegation ist ein regelrechtes Täuschungsmanöver», sagte Selenskyj der staatlichen türkischen Nachrichtenagentur Anadolu zufolge vor einem Treffen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in Ankara.
Am Nachmittag sollen russische und ukrainische Vertreter in Istanbul zu Gesprächen zusammenkommen. Kremlchef Wladimir Putin hatte die Verhandlungen in der türkischen Metropole selbst vorgeschlagen. Seine Teilnahme ist seit Mittwochabend aber vom Tisch.
Für Russland nimmt eine Delegation unter Putins Berater Wladimir Medinski teil. Laut Selenskyj wird die Ukraine vom Aussenminister, Beamten des Präsidialamtes sowie Militär- und Geheimdienstvertretern repräsentiert. Nach dem Gespräch mit Erdogan sollten die nächsten Schritte festgelegt werden.
Selenskyj ist als einziges Staatsoberhaupt der involvierten Staaten nach Istanbul gereist. KEYSTONE -
13.16 Uhr
Merz hat eingefrorenes russisches Staatsvermögen in Europa im Visier
Die EU prüft laut Kanzler Friedrich Merz, ob die in EU-Ländern eingerorenen russischen Vermögen konfisziert werden könnten. «Das lassen wir gerade klären», sagte er in einem Interview der «Zeit» auf eine Frage danach. «Wenn es eine Möglichkeit gibt, das Geld auf sauberer juristischer Grundlage zu mobilisieren, werden wir es tun.» Er wies aber auch auf die Risiken hin, die ein solcher Schritt für den Finanzmarkt Europa beinhalten würde.
Deutschland hat Russland zusammen mit Frankreich, Grossbritannien und Polen weitere Sanktionen angedroht, falls es einer Waffenruhe nicht zustimmt. Die Staats- und Regierungschefs der vier Länder hatten am Samstag bei einem Besuch in Kiew eine Frist bis zum vergangenen Montag gesetzt, die Russland aber tatenlos verstreichen liess. Merz sprach zuletzt davon, dass die EU darauf Ende der Woche mit Strafmassnahmen reagieren könnte.
Nach früheren Kommissionsangaben sind rund 210 Milliarden Euro der russischen Zentralbank in der EU eingefroren, wobei der Grossteil von dem in Brüssel ansässigen Finanzinstitut Euroclear verwahrt wird. Die EU nutzt seit Mitte vergangenen Jahres die Zinserträge zur Finanzierung von Waffen- und Munitionslieferungen an die Ukraine.
Die russischen Zentralbank-Gelder durch einen Enteignungsbeschluss direkt zu nutzen, wird von vielen in der EU skeptisch gesehen. Als Grund gelten rechtliche Bedenken und wahrscheinliche Vergeltungsmassnahmen.
Denkbar wäre beispielsweise, dass dann auch in Russland tätige Unternehmen aus EU-Ländern zwangsenteignet werden. Zudem könnte eine direkte Nutzung der russischen Vermögenswerte auch dazu führen, dass andere Staaten und Anleger das Vertrauen in den europäischen Finanzplatz verlieren und Vermögen aus der EU abziehen.
Hier liegt ein grosser Teil des in Europa eingefrorenen Vermögens der russischen Zentralbank: Euroclear in Brüssel. EmDee / Wikipedia -
11.51 Uhr
Moskau meldet: Verhandlungen auf den Nachmittag verschoben
«Die russisch-ukrainischen Verhandlungen wurden auf Initiative der türkischen Seite auf die zweite Tageshälfte verlegt», sagte die Sprecherin des russischen Aussenministeriums, Maria Sacharowa. Genauere Angaben machte sie nicht. Zuvor hatten einzelne Medien berichtet, dass das Treffen um 10 Uhr Ortszeit (09.00 Uhr MESZ) beginnen solle.
Die direkten Verhandlungen finden mehr als drei Jahre nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine auf Vorschlag von Kremlchef Wladimir Putin in Istanbul statt. Er selbst ist aber - im Gegensatz zum ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj - nicht in die Türkei gereist.
Im Dolmabahce-Palast sollen die Verhandlungen zwischen der russischen und der ukraininschen Delegation stattfinden – schwer bewacht von türkischen Sicherheitskräften. KEYSTONE -
11.27 Uhr
Selenskyj ist in Istanbul gelandet
Präsident Selenskyj ist Medienberichten zufolge in Istanbul eingetroffen. Auf gleichrangige Verhandlungspartner wird er dort aber nicht treffen. Sowohl Putin als auch Trump haben ihre Teilnahme abgesagt.
Ukrainian President Volodymr Zelenskyy arrives in Ankara to meet Turkish President Recep Tayyip Erdogan pic.twitter.com/Y8P7YXmRSm
— TRT World (@trtworld) May 15, 2025 -
10.44 Uhr
Putin hat Verhandlungsdelegation persönlich instruiert
Russlands Präsident Wladimir Putin bleibt den Verhandlungen über ein Ende des Ukraine-Kriegs in der Türkei zwar fern, hat aber seiner Delegation in einer Sondersitzung Anweisungen gegeben. «Am Vorabend des Abflugs unserer Delegation nach Istanbul hat Präsident Putin Beratungen zur Vorbereitung der Verhandlungen mit der ukrainischen Seite geführt», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Bei der Sitzung waren demnach nicht nur die Unterhändler, sondern auch enge Berater Putins anwesend.
Demnach waren Außenminister Sergej Lawrow, Verteidigungsminister Andrej Beloussow, der Chef der Nationalgarde, Viktor Solotow, der Sekretär des nationalen Sicherheitsrats, Sergej Schoigu, Generalstabschef Waleri Gerassimow und Geheimdienstchef Alexander Bortnikow unter den Versammelten, denen Putin seine Instruktionen erteilte.
⚡️Putin approved the Russian delegation for talks with Ukraine, according to Russian media:
— Anton Gerashchenko (@Gerashchenko_en) May 14, 2025
1. Vladimir Medinskiy - Putin's aide, appointed head of the delegation.
2. Mikhail Galuzin - deputy foreign minister of Russia.
3. Igor Kostyukov - chief of the main department of the… https://t.co/StzcRUeklR pic.twitter.com/flk1gYURX0Über den Beginn und Ablauf der Verhandlungen gibt es derweil widersprüchliche Meldungen. Hiess es zunächst, die Gespräche sollten um 10.00 Uhr Ortszeit (9.00 Uhr MESZ) beginnen, so berichteten russische Medien später mit Verweis auf Verhandlungskreise von einem Beginn «näher an der zweiten Tageshälfte».
Russlands Aussenamtssprecherin Maria Sacharowa sagte in Moskau, die bereits in Istanbul gelandete russische Delegation unter Putin-Berater Wladimir Medinski sei zu «ernsthafter Arbeit» bereit, wobei sie betonte, dass es bei den Verhandlungen um die «Beseitigung der Ursachen des Konflikts» gehe. Moskau versteht etwa den Nato-Beitrittswunsch der Ukraine darunter.
Präsident Putin hat am Vorabend möglicher Friedensverhandlungen in Istanbul ein Treffen einberufen, um die Delegation zu instruieren. KEYSTONE -
10.41 Uhr
Trump: «Ich würde am Freitag nach Istanbul reisen, wenn etwas passiert.»
US-Präsident Donald Trump hält sich offen, womöglich zu einem späteren Zeitpunkt noch zu den Ukraine-Gesprächen in der Türkei dazuzustossen. «Falls etwas passiert, würde ich am Freitag hingehen, wenn es angemessen ist», sagte Trump bei einem Besuch in Katar. Momentan habe er noch Programm auf seinem Nahost-Trip.
Trump ist seit Dienstag in der Golfregion unterwegs und will noch heute von Katar aus in die Vereinigten Arabischen Emirate weiterreisen. Der US-Präsident hatte in den vergangenen Tagen nicht ausgeschlossen, im Zweifel auch in die Türkei zu fliegen und dafür seinen Nahost-Trip zu unterbrechen - sofern dies der Sache dienlich sei und die Staatschefs von Russland und der Ukraine beide dort wären.
Russlands Präsident Wladimir Putin hatte eine Teilnahme an den Verhandlungen jedoch abgesagt. Trump äusserte sich darüber wenig überrascht. Er habe nicht damit gerechnet, dass der Kremlchef teilnehmen werde, wenn er selbst nicht dabei sei, sagte Trump in Doha. Es liefen dennoch Verhandlungen in der Türkei, und er hoffe, dass Russland und die Ukraine vorankämen.
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9,44 Uhr
«Warum sollte Putin gehen, wenn ich nicht da bin?»
Donald Trump hat sich am Donnerstag zu den Friedensgesprächen in der Türkei geäussert. Für ihn sei völlig klar, dass Putin nicht hinreise. «Warum sollte er gehen, wenn ich nicht gehe?», fragte er. Dennoch habe man «fantastische Leute» vor Ort, etwa Aussenminister Marco Rubio.
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8.50 Uhr
Rutte ist «vorsichtig optimisitisch»
Nato-Generalsekretär Mark Rutte sieht trotz des Fernbleibens von Russlands Präsident Wladimir Putin bei den Ukraine-Verhandlungen in Istanbul Chancen auf Fortschritte. Er sei weiterhin vorsichtig optimistisch, dass es in den nächsten Wochen zu Durchbrüchen kommen könnte, sagte der Niederländer am Rande eines Nato-Aussenministertreffens in dem türkischen Urlaubsort Belek. Die Russen müssten aber bereit sein, mitzuspielen.
Dass Putin zu Verhandlungen an diesem Donnerstag nicht selbst anreist, sondern nur eine Delegation unter Leitung seines Beraters Wladimir Medinski schickt, bewertete Rutte kritisch. Vorangebracht werden könnten die Gespräche nur, wenn die Russen mit einer relevanten Delegation erschienen, sagte er. «Klar ist: Der Ball liegt jetzt im Feld Russlands», sagte er. Es liege an den Russen, die notwendigen nächsten Schritte zu unternehmen.
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7.39 Uhr
Russische Delegation in Istanbul gelandet
Für die Verhandlungen über ein Ende des Ukraine-Kriegs ist die russische Delegation am frühen Morgen in der türkischen Millionenmetropole Istanbul angekommen. Die Maschine sei auf dem Flughafen Atatürk gelandet, berichtete die russische Nachrichtenagentur Interfax. Der genaue Zeitpunkt für den Beginn der Gespräche mit der ukrainischen Delegation sei aber bisher nicht festgelegt, hiess es unter Berufung auf russische Verhandlungskreise.
Die direkten Gespräche in Istanbul hatte Kremlchef Wladimir Putin selbst vorgeschlagen - als Antwort auf die Forderung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nach einer bedingungslosen Waffenruhe, die am Montag hätte beginnen sollen. Bis zuletzt liess Putin dabei offen, ob er persönlich anreisen werde.
Erst in der Nacht zum Donnerstag wurde bekannt, dass Wladimir Medinski die Delegation leiten wird. Dieser ist als Berater Putins und ehemaliger Kulturminister politisch eher ein Leichtgewicht in Moskau. Er leitete bereits 2022 das bislang letzte direkte Treffen zwischen russischen und ukrainischen Unterhändlern - das kein Ergebnis brachte.
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6.15 Uhr
Hacker nehmen Rüstungslieferanten der Ukraine ins Visier
Die berüchtigte russische Hackergruppe Fancy Bear hat gezielt Rüstungsfirmen angegriffen, die Waffen an die Ukraine liefern. Das geht aus einer aktuellen Studie des deutschen Sicherheitsunternehmens Eset aus Jena hervor. Danach richteten sich die Angriffe vor allem gegen Hersteller sowjetischer Waffentechnik in Bulgarien, Rumänien und der Ukraine, die eine Schlüsselrolle beim Abwehrkampf gegen den Überfall Russlands spielen. Betroffen waren aber auch Rüstungsbetriebe in Afrika und Südamerika.
Die Hackergruppe Fancy Bear ist auch unter dem Namen Sednit oder APT28 bekannt. Die Gruppe ist nach Ansicht von Experten Teil einer grösseren Strategie russischer Geheimdienste, Cyberangriffe als Mittel der politischen Einflussnahme und Destabilisierung einzusetzen. Neben Spionage stehen dabei auch gezielte Desinformationskampagnen im Fokus, die sich gegen westliche Demokratien richten.
Ukrainische Soldaten mit einem Mehrfachraketenwerfer nahe der Front in Bachmut. (Archivbild) Bild: Keystone/Roman Chop via APBei der aktuellen Spionagekampagne mit dem Namen «Operation RoundPress» nutzten die Hacker Schwachstellen in verbreiteter Webmail-Software aus, darunter die Programme Roundcube, Zimbra, Horde und MDaemon. Etliche Schwachstellen hätten durch eine gute Software-Wartung beseitigt werden können. In einem Fall waren die betroffenen Firmen aber quasi machtlos, weil die Angreifer eine bis dahin unbekannte Sicherheitslücke in MDaemon ausnutzen konnten, die zunächst nicht geschlossen werden konnte.
Nach den Erkenntnissen der Eset-Forscher wurden die Angriffe in der Regel mit manipulierten E-Mails gestartet, die sich als Nachrichtenmeldungen tarnen. Als Absender dienen scheinbar seriöse Quellen wie die Kyiv Post oder das bulgarische Nachrichtenportal News.bg. Sobald die E-Mail im Browser geöffnet wird, startet ein versteckter Schadcode. Spamfilter werden dabei erfolgreich umgangen.
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4.40 Uhr
Berichte: Trump reist nicht zu Ukraine-Treffen in die Türkei
US-Präsident Donald Trump wird übereinstimmenden Medienberichten zufolge nicht bei den geplanten Ukraine-Gesprächen in Istanbul dabei sein. Das meldeten die Sender CNN und Fox News unter Berufung auf US-Regierungsvertreter, nachdem Russlands Präsident Wladimir Putin seine Teilnahme an den Verhandlungen abgesagt hatte. Trump habe verzichtet, nachdem er vom Verbleib des Kremlchefs in Moskau erfahren habe, berichtete Fox News unter Berufung auf eine informierte Quelle.
Kremlchef Wladimir Putin schickt seinen Berater – ein umstrittener Ideologe – als Chef-Unterhändler in die Türkei. Wissenschaftler und Kremlkritiker werfen Wladimir Medinski bewusste Fälschungen und Geschichtsklitterung für politisch-propagandistische Zwecke vor. Bild: Keystone/Alexander Nemenov/Pool Photo via APDer US-Präsident hatte während seiner Nahost-Reise erklärt, ein kurzfristiger Besuch in der Türkei sei für ihn nicht ausgeschlossen – sofern dies dem Gesprächsverlauf diene und sowohl Putin als auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj anwesend sein sollten. Selenskyj hatte erklärt, er werde persönlich in Istanbul auf Putin warten. Am Mittwochabend liess der Kremlchef dann jedoch wissen, weder er noch sein Aussenminister Sergej Lawrow würden der russischen Delegation angehören. Die mehrköpfige Verhandlungsgruppe soll stattdessen von Putins Berater Wladimir Medinski angeführt werden.
Die Verhandlungen in der Türkei über ein mögliches Ende des Ukraine-Krieges sollen heute beginnen. Seit Tagen wird spekuliert, wer tatsächlich daran teilnimmt. Putin hatte das Treffen selbst angeregt, aber tagelang offengelassen, ob er persönlich dabei sein wird. Selenskyjs forderte von Putin, dass er sich selbst an den Verhandlungstisch setzt, da in Russland der Präsident allein das Sagen über Krieg und Frieden habe.
US-Aussenminister Marco Rubio ist bereits in der Türkei – die Aussenminister der Nato-Staaten beraten heute im türkischen Ferienort Belek nahe der Millionenstadt Antalya über die Forderung der USA nach einer drastischen Erhöhung der Verteidigungsausgaben. Rubio soll nach Angaben seines Ministeriums nach dem Ende des Nato-Treffens am Freitag nach Istanbul weiterreisen. Neben ihm sollen auch Trumps Sondergesandte Steve Witkoff und Keith Kellogg bei den Ukraine-Gesprächen dabei sein.
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Donnerstag, 15. Mai 2025, 4.07 Uhr
Putin bleibt Ukraine-Verhandlungen in Istanbul fern
Ohne Russlands Präsidenten Wladimir Putin sollen am heutigen Donnerstag in Istanbul die Verhandlungen mit Vertretern Kiews zur Beendigung des Ukraine-Kriegs beginnen. Der Kremlchef liess nach tagelangem Schweigen mitteilen, er reise nicht selbst an – die mehrköpfige Delegation Moskaus werde stattdessen von seinem Berater Wladimir Medinski angeführt. Kurz darauf berichteten CNN und Fox News, dass auch US-Präsident Donald Trump – der zurzeit im Nahen Osten unterwegs ist – auf eine Reise in die Türkei verzichte.
Neben dem russischen Präsidenten wird auch Putins erfahrener Aussenminister Sergej Lawrow den Gesprächen fernbleiben. Medinski wiederum, der früher einmal Kulturminister war und als politisches Leichtgewicht gilt, war bereits 2022 an den Verhandlungen zur Beendigung des Krieges beteiligt. Die Gespräche endeten damals – ebenfalls in der Türkei – ohne Ergebnis.
Unklar war zunächst, wie die Ukraine auf das Fernbleiben Putins reagiert. Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte vor Bekanntwerden der russischen Delegationsbesetzung in seiner abendlichen Videobotschaft erklärt: «Die Ukraine ist zu jedem Format von Verhandlungen bereit und wir haben keine Angst vor Treffen.» Zuvor hatte Selenskyj immer wieder bekräftigt, dass er persönlich in der Türkei auf Putin warten werde und der Kremlchef selbst am Verhandlungstisch sitzen müsse, da er allein in Russland über Krieg und Frieden entscheide.
Putin hatte direkte Gespräche in Istanbul ab Donnerstag selbst vorgeschlagen – als Antwort auf Selenskyjs Forderung nach einer bedingungslosen Waffenruhe, die am Montag hätte beginnen sollen. Trump hatte die Ukraine dazu aufgefordert, in direkte Verhandlungen mit Russland einzutreten. Er wandte sich damit gegen ein Ultimatum Selenskyjs und der «Koalition der Willigen» aus Ukraine-Verbündeten, die zuerst eine Waffenruhe und dann Verhandlungen gefordert hatten.
I met with @SecRubio and @LindseyGrahamSC in Antalya to share President @ZelenskyyUA’s vision of further peace efforts and coordinate positions during this critical week. We discussed in detail the logic of further steps and shared our approaches.
— Andrii Sybiha 🇺🇦 (@andrii_sybiha) May 14, 2025
I reaffirmed Ukraine's strong… pic.twitter.com/jyRwGhzRmE -
23.26 Uhr
Nato-Treffen in Antalya beginnt
Vor dem Hintergrund möglicher Verhandlungen über eine Waffenruhe in der Ukraine hat in Antalya das informelle Treffen der Nato-Aussenminister begonnen. Nato-Generalsekretär Mark Rutte begrüsste auch den ukrainischen Aussenminister Andrij Sybiha am Tagungsort an der türkischen Mittelmeerküste. Das zweitägige Treffen dient der Vorbereitung des Nato-Gipfels in Den Haag Ende Juni, doch die Entwicklungen in der Ukraine dürften ein wichtiges Thema sein.
Nato-Generalsekretär Mark Rutte (L) mit Recep Erdogan. Bild: EPA/TURKISH PRESIDENTIAL PRESS OFFICE/KEYSTONEIn Antalya will der neue deutsche Aussenminister Johann Wadephul nach eigenen Angaben am Donnerstag auch bilateral mit US-Aussenminister Marco Rubio sprechen. Ausserdem nimmt Wadephul laut Auswärtigem Amt dort an einem Gespräch im sogenannten Quint-Format teil, dem ausser Deutschland und den USA auch Frankreich, Italien und Grossbritannien angehören.
Das Treffen in Antalya dient der Vorbereitung des Nato-Gipfels in Den Haag Ende Juni, bei dem die insbesondere von den USA erhobene Forderung an die Mitgliedstaaten eine zentrale Rolle spielt, künftig jeweils fünf Prozent ihres jeweiligen Bruttoinlandsprodukts (BIP) für die Verteidigung auszugeben. Viele Länder halten diese Forderung für unrealistisch.
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22.16 Uhr
Selenskyj: Ukraine bereit für jedes Verhandlungsformat
Vor geplanten Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine drückt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Bereitschaft seines Landes für Verhandlungsformate jeder Art aus. «Die Ukraine ist zu jedem Format von Verhandlungen bereit und wir haben keine Angst vor Treffen», sagte er in seiner abendlichen Videoansprache. «Morgen – in der Türkei.»
Zuvor hatte Selenskyj immer wieder gefordert, dass Kremlchef Wladimir Putin selbst an den Verhandlungen teilnimmt, da dieser allein in Russland das Sagen über Krieg und Frieden habe. Der Chef der ukrainischen Präsidialkanzlei, Andrij Jermak, forderte Sanktionen gegen Russland, falls der Kremlchef nicht in die Türkei reise.
Kommt nicht in die Türkei: Der russische Aussenminister Sergej Lawrow. Pavel Bednyakov/Pool AP/dpa (Archivbild)Moskau liess die Frage der Besetzung des geplanten Treffens bislang offen. Putin hatte direkte Verhandlungen in der Türkei ab Donnerstag selbst vorgeschlagen, aber nicht gesagt, ob er persönlich teilnehmen werde. Klar ist laut russischer Tageszeitung «Kommersant», dass Aussenminister Sergej Lawrow nicht anwesend sein wird.
Die Ukraine verteidigt sich mit westlicher Hilfe seit mehr als drei Jahren gegen eine russische Invasion.
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21.07 Uhr
«Erhöhte Bedrohung»: Niederländische Armee hebt Alarmstufe an
Die niederländischen Streitkräfte haben wegen einer «erhöhten Bedrohung» und möglicher Sabotage in der Nähe der Landesgrenzen ihre Alarmbereitschaft erhöht. Damit müssen Militärangehörige verstärkt auf verdächtige Menschen, Fahrzeuge und Drohnen achten, wie das Verteidigungsministerium mitteilte. Bereits seit der russischen Invasion in der Ukraine herrscht in den Niederlanden die Alarmstufe «Alpha», nun wurde sie auf «Alpha Plus» angehoben, was «erhöhte Bedrohungen» in Europa bedeutet.
Die niederländische Armee hat die Alarmstufe «Alpha» auf «Alpha Plus» angehoben. EPA/ROB ENGELAAR/KEYSTONEAlpha Plus ist die zweite Stufe eines insgesamt sechsstufigen Warnsystems. Die höchste Alarmstufe D bedeutet, dass «ein gezielter Angriff unmittelbar bevorsteht oder stattgefunden hat».
Die Gefährdungsanalyse des niederländischen Militärgeheimdienstes (MIVD) ergebe, dass «andere Länder zunehmend bereit zu Sabotageakten sind, auch in der Nähe der niederländischen Grenze», teilte das Ministerium weiter mit. «Die Anhebung hängt auch mit erhöhten Bedrohungen in Europa zusammen. Aktuell gibt es keine konkrete Bedrohung gegen einen Militärstandort», hiess es in der Mitteilung des Ministeriums.
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20.20 Uhr
Kiew: Keine Rückmeldung zu Teilnahme Putins an Gesprächen
Kiew hat nach eigenen Angaben noch keine Rückmeldung aus Moskau, ob der russische Präsident Wladimir Putin an möglichen Ukraine-Gesprächen in der Türkei teilnehmen wird. «Präsident Selenskyj hat sein Angebot zu einem Treffen am Donnerstag am Sonntag gemacht, vor drei Tagen», sagte ein ukrainischer Vertreter der Nachrichtenagentur AFP. «Bis Mittwochnachmittag haben wir immer noch keine Antwort von Putin», erklärte der Vertreter, der anonym bleiben wollte.
Putin hatte am Wochenende als Reaktion auf einen europäischen Vorstoss zu einer 30-tägigen Feuerpause in der Ukraine direkte Verhandlungen mit der ukrainischen Seite in Istanbul vorgeschlagen, der ab Montag geforderten Waffenruhe aber nicht zugestimmt. Selenskyj erklärte sich daraufhin bereit, nach Istanbul zu reisen und dort persönlich mit Putin zu verhandeln.
Putin hatte direkte Friedensgespräche ab Donnerstag angeboten, sich aber nicht explizit über seine eigene Teilnahme geäussert. Pavel Bednyakov/Pool Ap/dpa -
19.51 Uhr
Estland: Russischer Kampfjet verletzt Luftraum
Ein russisches Militärflugzeug hat nach estnischen Angaben den Luftraum des baltischen EU- und Nato-Landes verletzt. Der Suchoi Su-35-Kampfjet sei am 13. Mai abends über der Ostsee nahe der Halbinsel Juminda im Norden Estlands unerlaubt in den Luftraum eingedrungen und habe sich kurzzeitig darin aufgehalten, teilte die estnische Armee mit. F-16-Kampfjets der portugiesischen Luftwaffe, die zur Nato Luftraumüberwachung über dem Baltikum auf dem estnischen Militärflugplatz Ämari stationiert sind, reagierten demnach darauf und führten einen Aufklärungsflug durch.
Das Aussenamt in Tallinn bestellte wegen des Vorfalls den Geschäftsträger der russischen Botschaft ein und überreichte eine diplomatische Note. «Aus estnischer Sicht handelt es sich um einen sehr ernsthaften und bedauerlichen Vorfall, der in keiner Weise hinnehmbar ist», sagte Aussenminister Margus Tsahkna.
Eine Sukhoi Su-35 der russischen Luftwaffe. AP Photo/Misha Japaridze/KEYSTONENach Armeeangaben war es die erste Luftraumverletzung durch Russland in diesem Jahr – sie habe weniger als eine Minute gedauert. Das Kampfflugzeug habe keinen Flugplan übermittelt, seine elektronische Kennung ausgeschaltet gehabt und auch keinen Funkkontakt mit der estnischen Flugsicherung gehalten. Estland, Lettland und Litauen besitzen keine eigenen Kampfjets. Die Nato-Verbündeten sichern deshalb im Wechsel den baltischen Luftraum.
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18.32 Uhr
Schweiz übernimmt neue Sanktionen der EU gegen Russland
Die Schweiz übernimmt die für sie relevanten Massnahmen des 16. Sanktionspakets der Europäischen Union gegen Russland. Das hat der Bundesrat beschlossen.
Die neuen Sanktionen untersagen beispielsweise den Export von Chromerzen nach Russland, weil sie militärisch verwendet werden können. Das geht aus einer Mitteilung des Bundesrats hervor. Auch gilt neu ein Ausfuhrverbot von Software für den Energiesektor.
Die Schweiz hat sich den EU-Sanktionen gegen Russland angeschlossen. sda (Symbolbild)Die Schweiz sanktioniert darüber hinaus weitere 48 natürliche Personen, 35 Unternehmen und 74 Schiffe, wie das Eidgenössische Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung bereits früher beschloss. Die Sanktionen sind eine Folge des fortwährenden Krieges Russlands gegen die Ukraine. Sie treten am Donnerstag in Kraft.
Die EU beschloss ihr 16. Sanktionspaket Mitte Februar. Bereits haben die EU-Staaten ein neues, 17. Paket mit Russland-Sanktionen beschlossen, wie am (heutigen) Mittwoch bekannt wurde.
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18.07 Uhr
Trump: Putin hätte mich bei Ukraine-Treffen gerne dabei
US-Präsident Donald Trump hält sich bis zum Schluss offen, ob er kurzfristig für ein mögliches Treffen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit Kremlchef Wladimir Putin in die Türkei reisen könnte. Putin hätte ihn gerne dabei, sagte Trump am Rande seiner Reise durch die Golfregion. Und das wäre auch möglich, schob der Republikaner nach. Er sei am Donnerstag zwar «ausgebucht» wegen seines Besuches in den Vereinigten Arabischen Emiraten. «Das heisst nicht, dass ich es nicht tun würde», betonte Trump mit Blick auf eine potenzielle Planänderung. Schliesslich gehe es darum, «eine Menge Leben zu retten».
Mit Blick auf Putin sagte Trump: «Ich weiss nicht, ob er kommt, wenn ich nicht da bin. Wir werden es herausfinden.» US-Aussenminister Marco Rubio werde aber auf jeden Fall in der Türkei sei, und der sei sehr effektiv.
Kommt er in die Türkei? US-Präsident Donald Trump ist überzeugt, Putin hätte ihn gerne bei sich. Alex Brandon/AP/dpaFür Donnerstag sind in der Türkei Verhandlungen über ein mögliches Ende des Ukraine-Krieges geplant. Seit Tagen wird jedoch gerätselt, wer dort am Tisch sitzen wird. Der Kreml lässt weiter offen, wer von russischer Seite zu den Gesprächen nach Istanbul fliegt. Putin hatte das Treffen selbst vorgeschlagen, sich aber nicht dazu geäussert, ob er auch persönlich anreist. Dies wiederum ist eine Forderung der Ukrainer, deren Präsident Selenskyj in der Türkei nach eigenen Worten auf Putin warten will, da dieser allein in Russland das Sagen über Krieg und Frieden habe.
Trump schliesst seit Tagen nicht aus, im Zweifel auch anzureisen und dafür seinen Nahost-Trip zu unterbrechen – sofern dies der Sache dienlich sei und die Staatschefs von Russland und der Ukraine beide dort wären. Von der US-Seite werden neben Rubio nach Angaben des Weissen Hauses auch die Sondergesandten Steve Witkoff und Keith Kellogg in der Türkei dabei sein.
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9.36 Uhr
EU-Staaten einigen sich auf neue Russland-Sanktionen
Die EU-Staaten haben sich auf ein neues Sanktionspaket gegen Russland geeinigt.
Es verschärft die Massnahmen gegen die russische Schattenflotte, die für den Transport von Öl genutzt wird, und nimmt weitere Unternehmen ins Visier, die Sanktionen umgehen oder die russische Rüstungsindustrie unterstützen.
Rund 200 weiteren Schiffen wird das Einlaufen in EU-Häfen verboten, etwa 30 wirtschaftliche Akteure unterliegen neuen Ausfuhrbeschränkungen. 75 weitere Personen und Unternehmen dürfen keine Geschäfte mehr in der EU machen und müssen mit Vermögenssperren rechnen.
Die Sanktionen sollen am kommenden Dienstag beschlossen werden und betreffen auch Organisationen und Personen, die Falschinformationen verbreiten oder Menschenrechte verletzen.
Ziel ist es, russische Exporte einzuschränken und Umweltrisiken durch die Schattenflotte zu reduzieren
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Mittwoch, 14. Mai 2025, 5.01 Uhr
Rätselraten um Friedensgespräche in Istanbul
Kurz vor geplanten Verhandlungen über die Beendigung des russischen Kriegs in der Ukraine sind Format und Zusammensetzung des Treffens weiter offen. Kremlsprecher Dmitri Peskow betonte zwar am Montag, dass eine russische Delegation am Donnerstag nach Istanbul zu dem von Präsident Wladimir Putin vorgeschlagenen Treffen reisen werde. Er liess aber offen, wer zur Delegation gehört und ob der Kremlchef selbst anreisen wird.
Der Kremlchef selbst hielt sich bei einem Treffen mit russischen Wirtschaftsvertretern zu der Frage ebenfalls bedeckt. Dafür zeigte er sich in höchstem Masse selbstbewusst in Bezug auf den russischen Markt. Eine Entschuldigung westlicher Investoren sei nicht ausreichend, um wieder nach Russland zurückkehren zu können, sagte er. Die Aussage zeugt davon, dass er mit einem baldigen Ende der Sanktionen rechnet.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird in jedem Fall in die Türkei reisen. Derzeit ist aber nur ein Treffen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in Ankara geplant. Seine Forderung nach einer Teilnahme Putins an den geplanten Verhandlungen über ein Ende des russischen Angriffskriegs hat Selenskyj zuletzt mehrfach bekräftigt. Putin entscheide alles in Russland, also müsse er auch über die Frage des Kriegs entscheiden, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. «Es ist sein Krieg. Darum müssen auch die Verhandlungen mit ihm laufen.» In einem vom «Spiegel» am Dienstagabend veröffentlichten Interview sagte Selenskyj: «Mir scheint, er (Putin) hat Angst.»
Seinen Angaben nach bereitet sich die Ukraine in enger Abstimmung mit den Partnern auf das Treffen in der Türkei vor. Selenskyj äusserte in seiner Videobotschaft Zweifel an Russlands Verhandlungsbereitschaft. «Russland redet viel über direkte Verhandlungen, aber wenn es zur Sache geht, dann verstecken sie sich», sagte er angesichts der Hinhaltetaktik Moskaus zu einer Anreise Putins. Sollte sich der Kremlchef tatsächlich nach Istanbul begeben, will auch der Ukrainer dorthin kommen.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj versucht Kreml-Chef Wladimir Putin via Interviews zur Teilnahme an Friedensgesprächen in Istanbul zu bewegen. (13. Mai 2025) Bild: Keystone/AP Photo/Evgeniy MaloletkaSollte Putin aber tatsächlich in Istanbul erscheinen, könnten nicht alle Fragen sofort geklärt werden. «Er und ich können im Moment nicht in allem übereinstimmen, das ist unmöglich», sagte Selenskyj in einem in der Nacht veröffentlichten Interview der französischen Zeitung «Libération». «Aber wir müssen auf die eine oder andere Weise ein Format finden, um den Krieg zu beenden.» Sollte Putin aber nicht nach Istanbul kommen, «bedeutet das, dass er keinen politischen Erfolg anstrebt». Selenskyj sagte, dass möglicherweise die Präsenz von US-Präsident Donald Trump den Kremlchef bewegen könnte, sich an den Verhandlungen zu beteiligen. «Wenn Putin nicht kommt, wird es für ihn wie eine totale Niederlage aussehen.»
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4.55 Uhr
Pistorius: «Putin will weiter bombadieren»
Deutschlands Verteidigungsminister Boris Pistorius sieht bei Kreml-Chef Wladimir Putin derzeit keinen Willen zu Verhandlungen über eine Waffenruhe. «Er will gar nicht verhandeln, er will weiter bombardieren und kämpfen und Geländegewinne machen», sagte der SPD-Politiker im ZDF-«heute journal» über Putin.
Auf die Frage, ob die Russland angedrohten neuen Sanktionen ein Bluff der Europäer gewesen seien, antwortete Pistorius: «Davon gehe ich nicht aus.» Der deutsche Kanzler Friedrich Merz (CDU) und die anderen Staats- und Regierungschefs hätten sehr deutlich gemacht, «dass es Sanktionen und Reaktionen geben muss und geben wird, wenn diese Waffenruhe von Putin nicht eingehalten oder nicht mal begonnen wird».
Der deutsche Aussenminister Johann Wadephul sieht aber schon eine Entwicklung darin, dass Putin überhaupt über Verhandlungen redet. Das sei «eine Reaktion auf die neue Lage». «Er wird wissen, dass sich seine Position in der nächsten Zeit eher verschlechtern wird», sagte der CDU-Politiker der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung».
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22.56 Uhr
Macron bereit zu Gesprächen über Stationierung von Atom-Kampfflugzeugen in Europa
Der französische Präsident Emmanuel Macron hat sich zu Gesprächen über die Stationierung von Atom-Kampfflugzeugen in anderen europäischen Ländern bereiterklärt - dabei aber auch erstmals deutlich mehrere Bedingungen genannt. «Frankreich wird nicht für die Sicherheit von anderen zahlen, (...) es wird unsere eigenen Kapazitäten nicht verringern, und die letzte Entscheidung trifft immer der Präsident der Republik», sagte Macron am Dienstag im Interview mit dem Sender TF1.
Polen habe zuletzt den Wunsch geäussert, französische Atombomben in seinem Gebiet zu stationieren, sagte Macron – so wie die USA atomar bestückbare Flugzeuge in mehreren europäischen Ländern stationiert hätten, unter anderem in Deutschland. «Ich bin bereit, diese Gespräche zu führen und werde in den kommenden Wochen und Monaten den Rahmen dafür vorgeben», sagte Macron. Er habe damit bereits begonnen, «aber unter den genannten Bedingungen», sagte Macron. «Es werden nicht wir sein, die dies finanzieren», bekräftigte er.
Die Diskussion über eine Ausweitung des französischen Atomschirms wolle er «mit allen Partnern, die dies wünschen», führen, sagte er, ohne einzelne zu nennen.
🇫🇷✈️☢️ Macron: France is ready to discuss the deployment of aircraft armed with nuclear bombs in other European countries. pic.twitter.com/qFGnD4Gt6o
— MAKS 24 🇺🇦👀 (@Maks_NAFO_FELLA) May 13, 2025 -
21.35 Uhr
Tote und Verletzte bei russischen Angriffen in Charkiw
Mindestens zwei Menschen sind nach Behördenangaben bei russischen Angriffen in der nordostukrainischen Region Charkiw ums Leben gekommen. Ein 80-jähriger Mann und eine 70-jährige Frau seien bei der Bombardierung der Ortschaft Netschwolodiwka westlich von Kupjansk getötet worden, teilte der Militärgouverneur von Charkiw, Oleh Synjehubow, auf Telegram mit. Seinen Angaben nach wurden drei weitere Frauen und ein Mann, alle im Rentenalter, durch den Abwurf der Gleitbomben verletzt.
Netschwolodiwka befindet sich etwa zehn Kilometer von der Front entfernt. Die russischen Streitkräfte versuchen seit Monaten, den Verkehrsknotenpunkt Kupjansk zurückzuerobern, den sie in den ersten Kriegstagen besetzten, im Herbst 2022 bei der Gegenoffensive der Ukrainer aber aufgeben mussten. Kupjansk liegt am Fluss Oskil, der eine natürliche Barriere für die angreifenden Truppen bilden soll. Allerdings sind die Russen nördlich der Stadt bereits über den Fluss übergesetzt.
Neben dem Kreis Kupjansk traf es auch die Gebietshauptstadt Charkiw selbst. Bei einem Drohnenangriff sei eine zivil genutzte Energieanlage getroffen worden, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Menschen wurden demnach bei der Drohnenattacke nicht verletzt.
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19.11 Uhr
Trump: Rubio reist zu Ukraine-Treffen in die Türkei
US-Aussenminister Marco Rubio reist nach Angaben von US-Präsident Donald Trump zum möglichen Treffen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit Kremlchef Wladimir Putin in die Türkei. Die Gespräche dort würden Ende dieser Woche stattfinden, wahrscheinlich am Donnerstag, sagte der Republikaner bei seinem Besuch in Saudi-Arabien. Er bezeichnet dies als «sehr wichtig» und gab sich optimistisch, dass dabei «sehr gute Ergebnisse» erzielt werden könnten.
Neben Rubio werden nach Angaben des Weissen Hauses auch die US-Sondergesandten Steve Witkoff und Keith Kellogg zu den möglichen ukrainisch-russischen Gesprächen reisen.
Zuletzt hatte Trump erwägt, selbst daran teilzunehmen. «Ich habe so viele Termine, aber ich habe darüber nachgedacht, tatsächlich dorthin zu fliegen», sagte Trump am Montag vor seinem Abflug nach Saudi-Arabien. Trump ergänzte auf Nachfrage: «Ich würde hinfliegen, wenn ich denke, dass es hilfreich wäre.»
⚡️ Rubio to attend Ukraine, Russia peace talks in Istanbul, Trump says.
— The Kyiv Independent (@KyivIndependent) May 13, 2025
"Our people are going to be going there," U.S. President Donald Trump said.https://t.co/KqyL9WtBLq -
18.07 Uhr
Putin zu Investoren: Entschuldigung reicht nicht
Der Kreml will hohe Barrieren für eine mögliche Rückkehr der zu Kriegsbeginn geflohenen ausländischen Investoren nach Russland festlegen. Es sei wichtig, darauf zu achten, wie diese Firmen sich nach dem Weggang verhalten haben, ob sie etwa der Ukraine geholfen hätten, sagte Putin bei einem Treffen mit dem Unternehmerverband «Delowaja Rossija». Den Vorschlag, dass die Rückkehrer sich entschuldigen müssten, wies der Kremlchef dabei als nicht ausreichend zurück. «O nein. Das ist auf keinen Fall genug», sagte Putin.
Westliche Firmenchefs würden sich augenblicklich entschuldigen, wenn sie sich davon Vorteile in Russland versprächen. Russische Konzerne müssten vor starker Konkurrenz geschützt werden. Daher sei eine pragmatische Nutzenabwägung nötig. «Wenn es für uns vorteilhaft ist, dass das eine oder andere Unternehmen kommt, dann müssen wir sie reinlassen», anderenfalls sei jeder Vorwand recht, ihnen den Zutritt zu verwehren. In den meisten Fällen lasse sich dies mit den WTO-Regeln vereinbaren – und ansonsten «werden wir mindestens 15 Jahre vor Gericht streiten», sagte der 72-Jährige.
Putin erwartet von ausländischen Firmen mehr als nur eine Entschuldigung. EPA/VYACHESLAV PROKOFYEV/SPUTNIK/KREMLIN POOL/KEYSTONENach dem von Putin befohlenen Krieg gegen die Ukraine haben viele westliche Unternehmen im Zuge der von Europäern und Amerikanern verhängten Sanktionen Russland verlassen. Durch die Umstellung auf Kriegsproduktion konnte die russische Volkswirtschaft trotzdem weiter wachsen. In Russland ist zumindest auf offizieller Ebene der Optimismus gross, dass die meisten der Investoren wieder zurückkommen wollen, sobald eine Lösung für den Konflikt gefunden ist. Konkrete Pläne dafür hat aber bisher kein Unternehmen geäussert.
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17.32 Uhr
Selenskyj: Kein Verbot für Verhandlungen mit Putin
Ein Dekret, das Verhandlungen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin für unmöglich erklärt, ist für seinen ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj kein Hinderungsgrund für ein Treffen mit dem Kremlchef. «Ich kann und werde mir nichts verbieten», sagte der Staatschef Journalisten in Kiew.
Dass er für ein Treffen mit dem russischen Präsidenten erst den Ukas aufheben müsse, sei ein Narrativ des Kremls. «Gemäss der Verfassung der Ukraine kann niemand ausser mir Verhandlungen über die Souveränität und die territoriale Unversehrtheit der Ukraine führen», begründete Selenskyj seine Interpretation des Erlasses.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will am Donnerstag in die Türkei reisen. (Archivbild) Bild: Kay Nietfeld/dpaEnde September 2022 hatte er nach der formellen russischen Annexion der ukrainischen Gebiete Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson einen Erlass unterzeichnet, der Verhandlungen mit Putin für unmöglich erklärte. Dem ging eine Entscheidung des ukrainischen Sicherheitsrates voraus.
Am Donnerstag beabsichtigt Selenskyj für Gespräche mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan nach Ankara zu fliegen. «Wir werden auf ein Treffen mit Putin in der Türkei warten», sagte der Ukrainer. Sollte der Kremlchef nach Istanbul reisen wollen, würden Erdogan und er sich in die Stadt am Bosporus begeben, erklärte Selenskyj.
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15.39 Uhr
Merz: «Der Ball liegt ausschliesslich in Russland»
Deutschlands neuer Bundeskanzler Friedrich Merz unterstützt den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bei möglichen Verhandlungen mit Russland auch noch vor einer umfassenden Waffenruhe. Aber nun sei es am russischen Präsidenten Wladimir Putin, «dass er dieses Verhandlungsangebot seinerseits annimmt und einem Waffenstillstand zustimmt», sagte der Christdemokrat in Berlin bei einer Medienkonferenz mit dem griechischen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis. Und: «Der Ball liegt ausschliesslich in Russland.»
Mit Blick auf die Russland angedrohten neuen Sanktionen sagte Merz, dass für den Fall, dass es in dieser Woche nicht zu einem wirklichen Fortschritt komme, «wir dann gemeinsam auch auf europäischer Ebene für eine deutliche Verschärfung der Sanktionen eintreten wollen».
Friedricht Merz: «Ich bewundere den Mut von Wolodymyr Selenskyj» Kay Nietfeld/dpa (Archivbild)Merz, der britische Premierminister Keir Starmer, der französische Präsident Emmanuel Macron und Polens Ministerpräsident Donald Tusk hatten am Samstag zusammen mit Selenskyj ultimativ eine 30-tägige Waffenruhe von Russland ab diesem Montag gefordert. Putin hatte auf die Forderung mit einem Gegenangebot zu direkten Friedensgesprächen am Donnerstag in der Türkei reagiert.
«Ich muss Ihnen ehrlich sagen, ich bewundere den Mut von Wolodymyr Selenskyj, dies jetzt trotz dieser schwierigsten Umstände zu tun», sagte Merz. «Aber das zeigt auch, mit welcher Ernsthaftigkeit und gleichzeitig mit welcher Kompromissbereitschaft er bereit ist, alles zu tun, um jetzt eine Chance zu nutzen für einen Waffenstillstand und anschliessende Friedensgespräche in der Ukraine.» Mehr Kompromiss und mehr Entgegenkommen seien «jetzt nicht mehr zumutbar».
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14.24 Uhr
Russland fährt Drohnenattacken auf die Ukraine zurück
Russland hat seine Drohnenangriffe vor möglichen Verhandlungen mit der Ukraine stark zurückgefahren. Während der Nacht seien zehn russische Angriffs- und Ablenkungsdrohnen eingesetzt worden, teilte die ukrainische Luftwaffe mit. Das sei einer der kleinsten Drohnenangriffe in diesem Jahr gewesen. Noch am Montag hatte Russland mehr als 100 Drohnen gegen die Ukraine zum Einsatz gebracht.
Russland hat eine von der Ukraine und westeuropäischen Staats- und Regierungschefs geforderte bedingungslose 30-tägige Waffenruhe abgelehnt und direkte Verhandlungen mit Kiew gefordert. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj forderte seinen russischen Kollegen Wladimir Putin auf, ihn bei Verhandlungen am Donnerstag in Istanbul persönlich zu treffen. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte lediglich, eine russische Delegation werde ohne Vorbedingungen nach Istanbul reisen.
Abgefangene Drohne: Russland hat seine Drohnenangriffe laut der ukrainischen Luftwaffe zurückgefahren. Evgeniy Maloletka/AP/dpa (Symbolbild)Selenskyjs Berater Mychajlo Podoljak sagte in einer YouTube-Show, die von russischen Journalisten im Exil betrieben wird, Selenskyj werde in Istanbul nur mit Putin verhandeln. Gespräche auf niedrigerer Ebene zögen den Friedensprozess bloss in die Länge.
Putin hat die Legitimität der ukrainischen Regierung wiederholt in Frage gestellt, insbesondere die Selenskyjs, dessen Amtszeit im vergangenen Jahr abgelaufen ist. Allerdings verbietet die ukrainische Verfassung, Wahlen abzuhalten, solange das Kriegsrecht gilt, wie es derzeit der Fall ist. Erschwerend kommt hinzu, dass ein ukrainischer Erlass aus dem Jahr 2022 Verhandlungen mit Putin ausschliesst.
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4.29 Uhr
Auch UN-Luftfahrtsrat macht Moskau für MH17-Abschuss verantwortlich
Mehr als zehn Jahre nach dem MH17-Abschuss macht eine UN-Organisation Russland verantwortlich. Die von Australien und den Niederlanden eingereichten Klagen seien «faktisch und rechtlich begründet», erklärte die internationale Zivilluftfahrtorganisation ICAO am Montag. Der Malaysia-Airlines-Flug MH17 war am 17. Juli 2014 auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur über dem Osten der Ukraine von einer Rakete getroffen worden und abgestürzt, alle 298 Insassen wurden getötet, unter ihnen 196 Niederländer, 43 Malaysier und 38 Australier.
Richter und Anwälte besichtigen das auf dem niederländischen Luftwaffenstützpunkt Gilze-Rijen rekonstruierte Wrack des Malaysia-Airlines-Flugs MH17. (26. März 2021) Bild: Keystone/AP Photo/Peter DejongEin Gericht in den Niederlanden hatte in dem Fall im November 2022 zwei Russen und einen Ukrainer in Abwesenheit schuldig gesprochen und zu lebenslanger Haft verurteilt. Das Gericht sah es in seinem Urteil als erwiesen an, dass die Maschine von einer russischen Boden-Luft-Rakete vom Typ BUK abgeschossen worden war.
Die Rakete stammte demnach von einem russischen Militärstützpunkt und wurde von einem von pro-russischen Separatisten kontrollierten Feld in der ostukrainischen Region Donezk abgefeuert.
Australien und die Niederlande hatten im vergangenen Jahr gefordert, Russland für den Tod der 298 Menschen an Bord zur Rechenschaft zu ziehen. Russland weist bis heute jede Schuld zurück.
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Dienstag, 13. Mai 2025, 2.16 Uhr
Keine Waffenruhe in Sicht: Russland macht an der Front weiter Druck
Die Forderungen an Russland nach einer Waffenruhe an den Fronten in der Ukraine sind offenkundig ungehört verhallt. Insgesamt habe es im Tagesverlauf am Montag 133 russische Angriffe an verschiedenen Abschnitten gegeben, teilte der Generalstab in Kiew in der Nacht mit. Allein bei der Kleinstadt Pokrowsk im Gebiet Donezk seien 50 Attacken abgewehrt worden. Daneben seien von diversen Abschnitten 45 russische Luftangriffe sowie zahlreiche Attacken mit sogenannten Kamikaze-Drohnen gemeldet worden. Die Angaben konnten von unabhängiger Seite nicht überprüft werden.
Nach einem russischen Luftangriff wartet ein Mann im Gebiet Donezk darauf, dass ukrainische Rettungskräfte seine Mutter und andere Nachbarn unter den Trümmern hervorholen. (7. Mai 2025) Bild: Keystone/EPA/Ukraine's 93rd Mechanized Brigade Press ServiceDie Regierungen der Ukraine, USA und mehrerer EU-Staaten hatten von Moskau eine Feuerpause ab Montag verlangt, um möglichen Friedensgesprächen ab Donnerstag eine Grundlage zu verschaffen. Andernfalls drohten Russland neue Sanktionen. Moskau lehnte dies ab. «Solch eine Sprache von Ultimaten ist für Russland inakzeptabel, sie geht nicht», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow.
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16.46 Uhr
Reist auch Trump in die Türkei?
Diesen Donnerstag könnte es zu Friedensgesprächen zwischen Russland und der Ukraine kommen. Diese sollen in der Türkei stattfinden. Nun hat sich auch US-Präsident Donald Trump geäussert – und eine eventuelle Teilnahme angekündigt. «Ich habe darüber nachgedacht. Ich werde gehen, wenn sich ernsthafte Zeichen für einen Fortschritt mehren», so Trump.
Ausserdem glaube er an «gute Resultate», sollten entsprechende Gespräche stattfinden. «Ich denke, dass beide Präsuidenten dort sein werden», so Trump weiter.
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14.48 Uhr
Kreml äussert sich zu Waffenruhe-Forderung – «Inakzeptabel»
Der Kreml hat das von Deutschland und anderen europäischen Staaten gesetzte Ultimatum zur sofortigen Waffenruhe im Ukraine-Krieg scharf zurückgewiesen. Kremlsprecher Dmitri Peskow erklärte am Montag, die Sprache von Ultimaten sei für Russland «inakzeptabel» und «nicht angemessen». «So kann man nicht mit Russland sprechen», betonte er.
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13.10 Uhr
Deutschland fordert sofortige Waffenruhe in der Ukraine
Die deutsche Bundesregierung hat Russland ein Ultimatum gestellt: Sollte Moskau nicht bis Mitternacht eine Waffenruhe im Ukraine-Krieg einleiten, drohen neue Sanktionen. Regierungssprecher Stefan Kornelius betonte die Dringlichkeit: «Die Uhr läuft, wir haben noch zwölf Stunden bis zum Ablauf dieses Tages.»
In enger Abstimmung mit europäischen Partnern fordert Deutschland eine sofortige, bedingungslose 30-tägige Feuerpause. Sollte Russland dieser Forderung nicht nachkommen, werden wirtschaftliche und politische Strafmassnahmen vorbereitet.
Russlands Präsident Wladimir Putin hat bislang keine Bereitschaft zu einer bedingungslosen Waffenruhe signalisiert. Stattdessen schlug er Gespräche in Istanbul vor – jedoch ohne vorherige Feuerpause.
US-Präsident Donald Trump unterstützt Putins Vorschlag und ruft zu sofortigen Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland auf. Dies untergräbt die europäische Linie, die auf eine Waffenruhe vor Gesprächen setzt.
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12.01 Uhr
Hat Macron hier ein Koks-Tütchen auf dem Tisch
Katsokaas tämä pariin kertaan. Kokkelikerho kokoontuu.
— WespaFIN (@WespaF) May 11, 2025
Toimittajat tulleet juuri paikalle, niin nopeasti vetäsee mies oikealla (Merz) koksupiipun piiloon ja Macron keskellä vetäsee koksupussin/paperin jonka sisällä ollut setit, taskuun. Ilmeetkin on sen mukaisia.#jauhojengi pic.twitter.com/bTnLYzTzcPFrankreich hat Gerüchte über ein angebliches Kokain-Tütchen von Staatschef Emmanuel Macron im Zug auf dem Weg nach Kiew entschieden zurückgewiesen.
«Dies ist ein Taschentuch. Um sich zu schnäuzen», schrieb der Élysée-Palast auf der Plattform X und zeigte eine Nahaufnahme des weissen Gegenstandes. «Wenn die europäische Einheit stört, geht die Desinformation so weit, ein einfaches Taschentuch als Droge auszugeben. Diese Falschinformation wird von den inneren und äusseren Feinden Frankreichs verbreitet.»
Macron war am Freitagabend gemeinsam mit Deutschlands neuem Bundeskanzler Friedrich Merz und dem britischen Premier Keir Starmer in die Ukraine gereist. Im Netz wurde anschliessend das Gerücht verbreitet, Macron habe in seinem Zugabteil - als Journalisten für einen Bildtermin dazustiessen - eine Tüte mit Koks vom Tisch genommen, um sie zu verstecken. Merz soll demnach seinerseits angeblich einen Löffel zum Konsum von Kokain versteckt haben.
Nutzer teilten dazu ein Video mit geringer Qualität. Auf hochauflösenden Aufnahmen ist zu erkennen, dass es sich bei dem Gegenstand vor Merz um ein Rührstäbchen für ein Getränk oder einen kleinen Spiess für Häppchen handelt, nicht aber um einen Löffel.
«Vorsicht vor Manipulation», warnte der Élysée-Palast auf der Plattform X. Das Gerücht war unter anderem auf einer Webseite verbreitet worden, die in der Aufmachung stark einer von Frankreich als Teil des russischen Propaganda-Netzwerkes identifizierten Seite gleicht.
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11.00 Uhr
Trotz Waffenruhe-Forderung in Ukraine: Wieder neue Angriffe
Eine Flagge der Ukraine weht im Wind vor dem Roten Rathaus. Foto: Monika Skolimowska/dpa sdaIn Bilhorod-Dnistrowskyj im Süden der Ukraine nahe der Grossstadt Odessa wurde dabei nach Behördenangaben zivile Infrastruktur durch russische Angriffe beschädigt.
Die ukrainische Luftwaffe teilte am Morgen mit, dass Russland mit 108 Drohnen und Drohnen-Attrappen das Nachbarland angegriffen habe. Davon seien 55 Drohnen abgeschossen worden, von 30 Attrappen habe sich die Spur verloren. Das ist zumeist auf elektronische Abwehrmassnahmen zurückzuführen. Betroffen von den Angriffen waren demnach die Regionen Odessa, Mykolajiw, Donezk und Schytomyr.
Auch in Russland gab es Luftalarm. Der Gouverneur des südrussischen Gebiets Rostow, Juri Sljusar, schrieb bei Telegram von einem abgewehrten Drohnenangriff. Verletzte und Schäden am Boden gebe nicht.
Deutschlands Bundeskanzler Friedrich Merz, der britische Premierminister Keir Starmer, der französische Präsident Emmanuel Macron und Polens Ministerpräsident Donald Tusk hatten zusammen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ultimativ eine 30-tägige Waffenruhe von Russland ab diesem Montag gefordert. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte auf die Forderung mit einem Gegenangebot zu direkten Friedensgesprächen am Donnerstag in der Türkei reagiert.
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5.49 Uhr
London kündigt neues Sanktionspaket gegen Russland an
Grossbritannien wird am heutigen Montag ein neues Sanktionspaket gegen Russland vorstellen, teilt das Aussenministerium in London in einer Erklärung mit. Die Sanktionen sind eine Reaktion auf die Ablehnung eines 30-tägigen Waffenstillstands durch Russland, den Grossbritannien gemeinsam mit Frankreich, Deutschland und Polen während eines Besuchs in Kiew am 10. Mai gefordert hat.
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Montag, 12. Mai 2025, 1.20 Uhr
Britische Regierung: Europas kollektive Sicherheit steht auf dem Spiel
Der britische Aussenminister David Lammy hat die Bedeutung der heutigen Ukraine-Konferenz in London für die «kollektive Sicherheit» Europas betont. «Die Herausforderung, vor der wir heute stehen, betrifft nicht nur die Zukunft der Ukraine – sie ist für Europa als Ganzes existenziell», wurde Lammy in einer Mitteilung des britischen Aussenministeriums zitiert. Die Ukraine habe das Recht auf einen «gerechten und dauerhaften Frieden». Die europäischen Staats- und Regierungschefs müssten dies unerschütterlich unterstützen.
Lammy empfängt heute Vertreter aus Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Polen und der EU sowie den ukrainischen Aussenminister Andrij Sybiha, um über eine Beendigung des seit mehr als drei Jahre andauernden russischen Angriffskriegs in der Ukraine zu beraten.
Die Konferenz der sogenannten Weimar+-Gruppe, einer Erweiterung des Weimarer Dreiecks aus Deutschland, Frankreich und Polen, folgt auf den Besuch europäischer Staatschefs am Samstag in Kiew. Diese hatten mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ultimativ eine Waffenruhe ab diesem Montag gefordert. Andernfalls drohten Russland weitere Sanktionen – über diese könnte nun in London beraten werden.
(Von links) Der deutsche Kanzler Friedrich Merz, der französische Präsident Emmanuel Macron, sein ukrainischer Amtskollege Wolodymyr Selenskyj, der britische Premierminister Keir Starmer und sein polnischer Amtskollege Donald Tusk vor einer Pressekonferenz in Kiew. (10. Mai 2025) Bild: Keystone/Ludovic Marin, Pool Photo via APKremlchef Wladimir Putin hatte zunächst nur mit einem Gegenangebot von direkten Gesprächen zwischen Russland und der Ukraine geantwortet. Selenskyj teilte daraufhin mit, er wolle sich persönlich mit Putin zu Friedensgesprächen am Donnerstag in der Türkei treffen.
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19.39 Uhr
Selenskyj: Erwarte Putin am Donnerstag in der Türkei
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist mit seinem Gesprächsangebot an Kremlchef Wladimir Putin in die Offensive gegangen. «Ich werde am Donnerstag auf Putin in der Türkei warten, persönlich», schrieb Selenskyj auf der Plattform X. Kurz zuvor war Selenskyj von US-Präsident Donald Trump zur Teilnahme an den von Putin angebotenen Gesprächen gedrängt worden. Der russische Präsident hatte die Wiederaufnahme direkter Friedensgespräche in der Türkei ab Donnerstag vorgeschlagen, allerdings nicht explizit gesagt, dass er selbst dazu anreisen würde. Selenskyj äusserte die Hoffnung, «dass die Russen keine Ausreden suchen».
We await a full and lasting ceasefire, starting from tomorrow, to provide the necessary basis for diplomacy. There is no point in prolonging the killings. And I will be waiting for Putin in Türkiye on Thursday. Personally. I hope that this time the Russians will not look for…
— Volodymyr Zelenskyy / Володимир Зеленський (@ZelenskyyUa) May 11, 2025Trump hatte argumentiert, nur wenn der ukrainische Staatschef den Gesprächen zustimme, wüssten Kiew, die europäischen Partner und die USA, woran sie seien und könnten entsprechend handeln. Der Republikaner äusserte auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social zugleich Zweifel daran, dass Putin ein Friedensabkommen schliessen wolle. Dieser sei zu sehr damit beschäftigt, «den Sieg im Zweiten Weltkrieg zu feiern». Trump spielte damit auf die Parade in Moskau zum Tag des Sieges über Nazi-Deutschland am Freitag an.
Selenskyj unterstrich in seinem Post, dass die Ukraine ab Montag eine «volle und dauerhafte Feuerpause» erwarte, um eine notwendige Grundlage für die Diplomatie zu schaffen. «Es hat keinen Sinn, das Töten fortzusetzen.» Nun werde eine Reaktion Moskaus erwartet. «Die ganze Welt spricht darüber, wir erwarten von Russland eine klare Antwort.» Selenskyj kündigte in seiner abendlichen Videoansprache an, die ukrainischen Streitkräfte würden unterdessen reziprok auf das Verhalten der russischen Truppen reagieren, «damit es fair zugeht».
Eine Antwort aus dem Kreml auf Selenskyjs Gesprächsbereitschaft sowie zu den Forderungen nach einer Feuerpause stand vorerst aus.
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19.01 Uhr
Trump drängt Ukraine zu Treffen und äussert Zweifel an Putin
US-Präsident Donald Trump hat die Ukraine aufgefordert, der von Kremlchef Wladimir Putin vorgeschlagenen Wiederaufnahme direkter Friedensgespräche in der Türkei zuzustimmen. Nur dann wüssten Kiew, die europäischen Partner und die USA, woran sie seien und könnten entsprechend handeln, schrieb Trump auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social.
Der Republikaner äusserte gleichzeitig Zweifel daran, dass Putin ein Friedensabkommen schliessen wolle. Dieser sei zu sehr damit beschäftigt, «den Sieg im Zweiten Weltkrieg zu feiern». Er spielte damit auf die Parade zum Tag des Sieges über Nazi-Deutschland am Freitag an.
⚡️Trump: Ukraine must immediately agree to negotiations in Turkey
— NEXTA (@nexta_tv) May 11, 2025
I’m starting to doubt that Ukraine will make a deal with Putin, who’s too busy celebrating the Victory of World War ll, which could not have been won (not even close!) without the United States of America. HAVE… pic.twitter.com/UYUX0Ac4PY -
17.45 Uhr
Kiew berichtet von neuen russischen Angriffen
Nach Ablauf der von Moskau verkündeten Feuerpause sind russische Truppen im Osten der Ukraine wieder zu neuen Angriffen angetreten, allerdings in vorerst geringerem Ausmass. Der ukrainische Generalstab in Kiew berichtete am späten Nachmittag auf der Plattform Telegram von 67 russischen Angriffen an diversen Frontabschnitten. In den vergangenen Wochen waren täglich meist knapp 100 Kampfhandlungen registriert worden.
Die meisten russischen Angriffe wurden am Sonntag aus der Umgebung des Dauerbrennpunks Pokrowsk gemeldet. Dort seien russische Soldaten 36 Mal angetreten, um die ukrainischen Verteidigungslinien zu durchbrechen. Die Angriffe seien abgeschlagen worden, hiess es. Eine unabhängige Überprüfung der Angaben war nicht möglich.
Aus der Umgebung der Grossstadt Charkiw im äussersten Osten der Ukraine wurden neue russische Luftangriffe gemeldet. Im Dorf Sadowod seien zwei Frauen beim Einschlag einer Flugzeugbombe in ein Wohnhaus verletzt worden, teilte der regionale Zivilschutz mit.
Erneut Kämpfe in der Ukraine. Archivbild: dpa -
14 Uhr
Türkei will Gespräch zwischen Ukraine und Russland ausrichten
Die Türkei ist bereit, die von Russland vorgeschlagenen direkten Friedensgespräche mit der Ukraine auszurichten. Dies hat Präsident Recep Tayyip Erdogan am Telefon dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron gesagt, wie Erdogans Kommunikationsdirektor berichtete. Die Türkei sei bereit, jeglichen Beitrag zu leisten, um eine Waffenruhe und einen dauerhaften Frieden zu erreichen, einschliesslich der Ausrichtung von Verhandlungen.
🇹🇷Turkey is ready to take on the organization of peace negotiations
— NEXTA (@nexta_tv) May 11, 2025
Turkey is ready to make any contribution, including hosting negotiations, to help achieve a ceasefire and lasting peace in Ukraine, President Erdoğan said during a phone call with French President Macron. pic.twitter.com/HpiQ7ysnez -
13.47 Uhr
Merz: Russlands Gesprächsbereitschaft zu Ukraine-Krieg «bei Weitem» nicht genug
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat die Reaktion von Russlands Staatschef Wladimir Putin auf die Forderung nach einer 30-tägigen bedingungslosen Ukraine-Waffenruhe ab Montag als unzureichend kritisiert. Die von Putin geäusserte Gesprächsbereitschaft sei zwar «zunächst ein gutes Zeichen», aber «bei Weitem nicht hinreichend», erklärte Merz am Sonntag in Berlin.
Putin war auf die Forderung von Merz und anderen europäischen Staats- und Regierungschefs nach einer Waffenruhe nicht direkt eingegangen. Stattdessen schlug er bei einer Pressekonferenz in der Nacht zum Sonntag direkte Gespräche mit der Ukraine ab Donnerstag in Istanbul vor.
Merz erklärte dazu, Moskau müsse zunächst einer Waffenruhe zustimmen, die «echte Gespräche überhaupt erst ermöglichen» werde. «Erst müssen die Waffen schweigen, dann können Gespräche beginnen», betonte der Kanzler. Die Ukraine habe dem bereits «ohne Wenn und Aber zugestimmt».
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11.50 Uhr
Macron: Keine Verhandlungen ohne Waffenruhe in der Ukraine
Nach dem russischen Verhandlungsangebot an die Ukraine pocht auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron auf eine vorherige Waffenruhe. «Es kann keine Verhandlungen geben, solange die Waffen sprechen. Es kann keinen Dialog geben, wenn zur gleichen Zeit Zivilisten bombardiert werden», schrieb Macron auf der Plattform X.
Auf einer Linie mit US-Präsident Donald Trump sei ein Vorschlag für eine 30-tägige Waffenruhe unterbreitet worden. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj habe das akzeptiert, ohne eigene Bedingungen zu setzen, schrieb Macron. «Wir erwarten jetzt eine ebenso klare Antwort von Russland.»
Die Ukraine und wichtige europäische Verbündete hatten am Samstag eine bedingungslose, mindestens 30-tägige Waffenruhe ab Montag gefordert. Kremlchef Wladimir Putin hatte darauf mit einem Gegenangebot geantwortet: Ab Donnerstag könnten direkte Verhandlungen ohne Vorbedingungen zwischen Russland und der Ukraine beginnen. Vorher wollte er allerdings keine Waffenruhe ausrufen.
In Kyiv and alongside President Trump, we made a clear proposal: an unconditional 30-day ceasefire starting on Monday.
— Emmanuel Macron (@EmmanuelMacron) May 11, 2025
President Zelensky committed without setting any condition. We now expect an equally clear response from Russia.
There can be no negotiations while… -
10.20 Uhr
Selenskyj begrüsst Putins Vorschlag, Verhandlungen aufzunehmen, beharrt aber auf Waffenruhe
Wolodymyr Selenskyj hat das Angebot aus dem Kreml zur Wiederaufnahme von direkten Verhandlungen als gutes Zeichen gewertet. «Die ganze Welt hat darauf schon lange gewartet», schrieb er in sozialen Netzwerken. Erster Schritt für die Beendigung des Kriegs sei dabei das Einstellen der Kampfhandlungen, beharrte er dabei allerdings auf der Forderung nach einer Waffenruhe.
Es sei sinnlos, das Töten auch nur einen Tag lang fortzusetzen. «Wir erwarten, dass Russland die Feuerpause bestätigt – eine vollständige, anhaltende und verlässliche - die morgen am 12. Mai beginnt, und die Ukraine ist bereit, sich zu treffen», schrieb der ukrainische Staatschef.
Die ultimative Forderung nach einer Waffenruhe ab Montag hatte die Ukraine gemeinsam mit wichtigen europäischen Verbündeten am Samstag ausgesprochen. Bei einem Treffen Selenskyjs mit den Staats- und Regierungschefs aus Deutschland, Frankreich, Grossbritannien und Polen hiess es, die Waffenruhe solle mindestens 30 Tage dauern und Verhandlungen über einen endgültigen Frieden dienen. Bei einer Ablehnung Russlands wurde mit weiteren Sanktionen gedroht.
Kremlchef Wladimir Putin beantwortete das Ultimatum in der Nacht mit einem Gegenangebot. Ab Donnerstag könnten direkte Verhandlungen ohne Vorbedingungen zwischen Russland und der Ukraine beginnen, sagte er. Vorher wollte er allerdings keine Waffenruhe ausrufen.
It is a positive sign that the Russians have finally begun to consider ending the war. The entire world has been waiting for this for a very long time. And the very first step in truly ending any war is a ceasefire.
— Volodymyr Zelenskyy / Володимир Зеленський (@ZelenskyyUa) May 11, 2025
There is no point in continuing the killing even for a single… -
11. Mai 6.30 Uhr
Putin will direkte Gespräche mit der ukrainischen Regierung, statt Waffenruhe
Nach dem Ultimatum aus Kiew zu einer längeren Waffenruhe ab Montag hat Russlands Präsident Wladimir Putin der Ukraine die Wiederaufnahme direkter Friedensgespräche in der Türkei angeboten. Diese sollen nach Putins Willen bereits am kommenden Donnerstag (15.5.) in Istanbul beginnen, wie der Kremlchef in der Nacht sagte. Es gehe um eine Wiederaufnahme direkter Gespräche «ohne Vorbedingungen», betonte Putin vor Journalisten in Moskau. «Diejenigen, die wirklich Frieden wollen, können nicht dagegen sein.» Auf die ukrainische Forderung nach einer 30-tägigen Waffenruhe ging Putin nicht direkt ein.
Der Kremlchef kündigte ein Gespräch mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan für den heutigen Sonntag an. Er hoffe, dass Erdogan seine Bereitschaft bestätigen werde, zu einer Friedenslösung im Konflikt mit der Ukraine beizutragen. Der türkische Präsident hatte sein Land in der Vergangenheit als idealen Ort für mögliche Friedensverhandlungen bezeichnet. Aus Kiew gab es in der Nacht zunächst keine Reaktion auf Putins Gegenvorschlag.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte zuvor mit westlicher Rückendeckung von Moskau gefordert, eine 30-tägige Waffenruhe ohne Vorbedingungen von Montag an umzusetzen. Andernfalls solle es neue Sanktionen geben.
Putin warf der ukrainischen Seite wiederum vor, mehrere Anläufe für eine Feuerpause sabotiert zu haben. Gleichzeitig schloss er eine Verlängerung der dreitägigen Waffenruhe, die von ihm um den 9. Mai herum ausgerufen worden war, nicht komplett aus. Diese Waffenruhe war um Mitternacht Ortszeit (23.00 Uhr MESZ) ausgelaufen.
Putin ist offen für Gespräche. Diese sollen am 15. Mai in Istanbul beginnen. (Archivbild) Anton Vaganov/Pool Reuters/AP/dpa -
23.59 Uhr
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23.45 Uhr
Russlands dreitägige Waffenruhe ausgelaufen
Im Ukraine-Krieg ist die von Kremlchef Wladimir Putin angeordnete dreitägige Feuerpause ausgelaufen. Allerdings wollte sich Putin in Moskau in der Nacht noch vor Journalisten äussern. Die Waffenruhe lief um Mitternacht (23.00 Uhr MESZ) aus, ohne dass der Kreml oder die Militärführung sich zunächst dazu äusserten. Beide Kriegsparteien hatten sich seit Beginn der Feuerpause am Donnerstag immer wieder Verstösse gegen die Vereinbarung vorgeworfen.
In Kiew hatten der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und seine vier wichtigsten europäischen Verbündeten Russland in einem Ultimatum aufgefordert, eine 30-tägige Waffenruhe ohne Vorbedingungen von Montag an umzusetzen. Andernfalls solle es neue Sanktionen geben.
Beide Seiten warfen sich gegenseitig Verstösse gegen die Waffenruhe vor. Evgeniy Maloletka/AP/dpa (Symbolbild)Der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz, der französische Präsident Emmanuel Macron, der britische Premierminister Keir Starmer und der polnische Regierungschef Donald Tusk waren nach Kiew gereist, um Russland von dort aus ultimativ zu einem bedingungslosen Waffenstillstand aufzufordern. Im ZDF sagte er: «Dies ist die grösste diplomatische Initiative, die es in den letzten Monaten, wenn nicht Jahren gegeben hat, um den Krieg in der Ukraine zu beenden.»
Selenskyj warf Putin zugleich vor, die Feuerpause der vergangenen Tage nur vorgetäuscht zu haben, um den 80. Jahrestag des Sieges der Sowjetunion gegen Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg zu feiern. «Die Angriffe an der Frontlinie gehen weiter», sagte der Staatschef bei einem Treffen der aus verbündeten Staaten bestehenden «Koalition der Willigen» in Kiew. Russland habe nicht aufgehört, aus der Luft ukrainische Positionen und die Grenzgemeinden anzugreifen.
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19.16 Uhr
Kreml will Waffenruhe-Vorschlag prüfen
Der Kreml will den Vorschlag für eine 30-tägige Ukraine-Waffenruhe prüfen. Wie russische Staatsmedien unter Berufung auf Kreml-Sprecher Dmitri Peskow berichtete, will der Kreml über die von Kiews westlichen Verbündeten vorgelegten Forderung «nachdenken».
Peskow äusserte sich demnach im US-Fernsehsender CNN zu der «neuen Entwicklung», wies aber zugleich darauf hin, dass es «sinnlos» sei, Moskau «unter Druck zu setzen».
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18.03 Uhr
Slowakischer Regierungschef Fico trifft sich trotz EU-Kritik mit Putin
Trotz Kritik aus Brüssel ist der slowakische Ministerpräsident Robert Fico in Moskau mit Russlands Präsident Wladimir Putin zusammengetroffen. «Im Gegenteil, es war mir eine Ehre, diese Einladung zu erhalten, und ich habe sie gerne angenommen», sagte Fico bei einem vom russischen Staatsfernsehen übertragenen Treffen mit Putin. Der für seine pro-russische Haltung bekannte Fico war der einzige EU-Regierungschef, der an den Gedenkfeiern des Landes zum Ende des Zweiten Weltkriegs teilnahm.
Die EU-Aussenbeauftragte Kaja Kallas hatte Fico vor seiner Reise nach Moskau gewarnt, die baltischen EU-Staaten Estland, Lettland und Litauen erteilten seinem Flugzeug auf dem Weg in die russische Hauptstadt ein Überflugverbot. Der slowakische Regierungschef musste deswegen seinen Zeitplan ändern. Das Überflugverbot bezeichnete er als «lächerliche Kinderei».
Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico zu Gast bei Putin. EPA/ALEXANDER NEMENOV/AFP POOL/KEYSTONEBei seinem Moskau-Besuch kündigte Vico ein Veto der Slowakei gegen einen EU-Vorschlag zum Stopp aller Energieimporte aus Russland nach Europa an.
Putin versicherte dem Gast aus der Slowakei seinerseits, er werde «alles» in seiner Macht stehende tun, um die Beziehungen zur Slowakei wiederherzustellen, die unter dem kollektiven Druck des Westens «eingefroren» worden seien. Moskau habe die Slowakei immer als «freundschaftliches Land» betrachtet.
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16.50 Uhr
Nach Waffenruhe-Aufruf: Kreml kritisiert konfrontative Haltung der Europäer
Nach dem Aufruf zu einer 30-tägigen Ukraine-Waffenruhe ab Montag hat der Kreml den Europäern eine konfrontative Haltung vorgeworfen. Von Europa gebe es «widersprüchliche Erklärungen», die «generell eher auf Konfrontation ausgerichtet sind als auf Versuche, unsere Beziehungen auf die ein oder andere Weise wiederzubeleben», sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in Moskau. Auf die Forderung der Europäer nach einer bedingungslosen 30-tägigen Waffenruhe in der Ukraine bereits ab Montag ging der Sprecher von Präsident Wladimir Putin nicht direkt ein.
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow ging nicht direkt auf die Forderung der Europäer nach einer bedingungslosen 30-tägigen Waffenruhe ein. Alexander Zemlianichenko/AP/dpa/Keystone(Archivbild)Der neue deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz, Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron und die Regierungschefs von Grossbritannien und Polen, Keir Starmer und Donald Tusk, waren heute zu einem Besuch in die Ukraine gereist und hatten in der Hauptstadt Kiew den ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj getroffen. Gemeinsam riefen sie Russland zu einer bedingungslosen 30-tägigen Waffenruhe auf, die nach ihren Vorstellungen bereits am Montag beginnen soll.
Angesichts des Gedenkens des Endes des Zweiten Weltkriegs hatte Putin einseitig eine dreitägige Waffenruhe ausgerufen, die von Donnerstag bis Samstag galt.
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16.35 Uhr
Selenskyj: Russland hat Waffenruhe nur vorgetäuscht
Kurz vor dem Auslaufen einer einseitig von Russland erklärten Waffenruhe hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erneut massive Verstösse gegen die Feuerpause beklagt. «Die Angriffe an der Frontlinie gehen weiter», sagte der Staatschef bei einem Treffen der aus verbündeten Staaten bestehenden «Koalition der Willigen» in Kiew. Russland habe nicht aufgehört, aus der Luft ukrainische Positionen und die Grenzgemeinden anzugreifen.
Der russische Präsident Wladimir Putin habe nur für die Parade zum Tag des Sieges über Nazi-Deutschland am Freitag eine Waffenruhe vorgetäuscht. Das belege: «Wenn Moskau nicht töten will, dann können sie aufhören.»
Parallel dazu hatte das russische Verteidigungsministerium noch einmal bekräftigt, die am Samstag weiter geltende Feuerpause einzuhalten. Die ukrainische Armee greife hingegen weiter an. Unter anderem habe es wieder ukrainische Versuche gegeben, über die Staatsgrenze in die russischen Gebiete Kursk und Belgorod durchzubrechen. Die russische Armee reagiere nur auf ukrainische Angriffe, hiess es.
Wirft Moskau Täuschungsmanöver vor: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Stephanie Lecocq/Pool Reuters/dpa (Archivbild) -
15.48 Uhr
Medwedew: «Können sich ihre Friedenspläne in den Hintern schieben»
In Moskau ist die ukrainische Forderung nach einer 30-tägigen Waffenruhe von diesem Montag an auf Ablehnung gestossen. Sie könnten sich ihre Friedenspläne «in den Hintern» schieben, schrieb der Vizechef des russischen nationalen Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, auf Englisch auf der Plattform X. Der frühere Kremlchef äusserte sich in vulgärer Sprache zum Treffen der «Koalition der Willigen».
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kündigte bei den Gesprächen mit Merz, dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron, dem britischen Premierminister Keir Starmer und dem polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk Sanktionen an, sollte Russland der Waffenruhe ab Montag nicht zustimmen.
Der frühere russische Präsident Dmitri Medwedew hat sich in vulgärer Sprache zu Kiews Forderung nach einer Waffenruhe geäussert. Ekaterina Shtukina/Sputnik Pool/AP/dpa (Archivbild)«Macron, Merz, Starmer und Tusk sollten in Kiew über Frieden sprechen. Stattdessen stossen sie Drohungen gegen Russland aus», sagte Medwedew dazu. Er fragte, ob es klug sei, Russland vor die Wahl einer Waffenruhe für die «Horden» oder neuer Sanktionen zu stellen?
Medwedew äussert sich immer wieder mit besonders drastischem Vokabular. Kremlsprecher Dmitri Peskow hatte vor Bekanntwerden des Ultimatums für Montag gesagt, Russland lasse sich von Sanktionen nicht abschrecken. Ausserdem dürfe eine Waffenruhe nicht zu einem Vorteil für Kiew führen, sich militärisch neu aufzustellen. Als konkrete Bedingung für eine Waffenruhe von 30 Tagen nannte Peskow den Stopp von westlichen Waffenlieferungen an das Land.
Macron, Merz, Starmer, and Tusk were supposed to discuss peace in Kiev. Instead, they are blurting out threats against Russia. Either a truce for the respite of Banderite hordes or new sanctions. You think that’s smart, eh? Shove these peace plans up your pangender arses!
— Dmitry Medvedev (@MedvedevRussiaE) May 10, 2025 -
15.15 Uhr
Macron: USA werden Ukraine-Waffenruhe mit europäischer Unterstützung überwachen
Die von den Europäern geforderte 30-tägige Waffenruhe im Ukraine-Krieg soll nach Angaben von Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron überwiegend von den USA überwacht werden. Diese Aufgabe werde «grundsätzlich» von den Vereinigten Staaten übernommen, sagte Macron bei einer Medienkonferenz mit dem deutschen Bundeskanzler Friedrich Merz und den Regierungschefs von Grossbritannien und Polen, Keir Starmer und Donald Tusk, in Kiew. Innerhalb der sogenannten Koalition der Willigen sei aber auch vereinbart worden, dass auch «alle Europäer» dazu beitragen würden.
Zugleich drohte Macron Russland mit «massiven Sanktionen» Europas und der USA bei Missachtung der angestrebten Waffenruhe. «Im Fall der Verletzung der Waffenruhe haben wir vereinbart, dass massive Sanktionen zwischen den Europäern und den Amerikanern vorbereitet und abgestimmt werden», sagte der französische Präsident.
Macron spricht auf der gemeinsamen Medienkonferenz. Stefan Rousseau/Pool Photo via AP/KeystoneDer britischer Premier Starmer betonte bei der Medienkonferenz, es herrsche «absolute Einigkeit» zwischen den Verbündeten der Ukraine hinsichtlich der Forderung nach einer 30-tägigen Waffenruhe. Dies gelte auch für die USA.
Macron, Starmer, Merz und Tusk waren in der Nacht nach Kiew gereist und mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zusammengetroffen. Nach Angaben des ukrainischen Aussenministers Andrij Sybiha führten Selenskyj und seine hochrangigen europäischen Gäste bei dem Treffen auch ein «ergiebiges» gemeinsames Telefongespräch mit US-Präsident Donald Trump über die «Friedensbemühungen» für die Ukraine.
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14.38 Uhr
Merz verlangt Waffenruhe ohne Vorbedingungen von Moskau
Der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin aufgefordert, auf alle Vorbedingungen für eine Waffenruhe mit der Ukraine zu verzichten. Andernfalls werde der Druck auf Moskau weiter steigen, kündigte er in Kiew an.
«Wir arbeiten gemeinsam darauf hin, dass Russland sich endlich auf einen längeren Waffenstillstand einlässt, statt immer wieder neue Vorbedingungen zu stellen», sagte Merz bei einem Besuch in Kiew. Der erste Schritt hin zu einem echten Frieden müsse ab Montag ein 30-tägiger Waffenstillstand sein, «der unkonditioniert von Russland eingehalten wird». Der Kanzler betonte: «Wir stehen fest und bleiben fest an der Seite der Ukraine.»
Der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz wird von Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, vor dem Marienpalast in Kiew empfangen. Kay Nietfeld/dpaMerz war am Morgen mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und dem britischen Premierminister Keir Starmer mit dem Zug in Kiew eingetroffen. Dort kam noch Polens Regierungschef Donald Tusk dazu. Gemeinsam berieten sie mit Präsident Wolodymyr Selenskyj über den Weg zu einer Friedenslösung.
Merz betonte: «Es muss klar sein: Wenn Russland sich diesem Waffenstillstand verweigert, ein Waffenstillstand, der die Grundlage für sofort beginnende Verhandlungen sein kann, dann werden wir die Ukraine weiter verteidigen, und wir werden den Druck auf Russland weiter erhöhen.» Mit ihrer Präsenz in Kiew gäben die Vertreter der vier europäischen Staaten ein sehr deutliches Signal: «Das Signal, dass wir entschlossen sind, alles zu tun, um diesen Krieg so schnell wie möglich zu beenden.»
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13.23 Uhr
Ukraine bietet 30-tägige Waffenruhe ab Montag an
Kiew hat eine 30-tägige Waffenruhe im Ukraine-Krieg bereits ab Montag angeboten, falls Russland zustimmt. «Die Ukraine und alle Verbündeten sind bereit für eine vollständige, bedingungslose Waffenruhe zu Land, in der Luft und auf See für mindestens 30 Tage schon ab Montag», schrieb der ukrainische Aussenminister Andrij Sybiha auf der Plattform X.
Following the Coalition of the Willing meeting in Kyiv, all five leaders @ZelenskyyUa @EmmanuelMacron @bundeskanzler @donaldtusk @Keir_Starmer had a fruitful call with @POTUS focused on peace efforts.
— Andrii Sybiha 🇺🇦 (@andrii_sybiha) May 10, 2025
Ukraine and all allies are ready for a full unconditional ceasefire on land,… pic.twitter.com/MEfbtjtE4m -
13.02 Uhr
Kreml: «Uns mit Sanktionen Angst zu machen, läuft ins Leere»
Russland hat gelassen auf den Vorschlag für eine 30-tägige Waffenruhe in der Ukraine inklusive neuer Sanktionsdrohungen des Westens reagiert. Russland werde sich davon nicht einschüchtern lassen und habe sich ohnehin an die Strafmassnahmen gewöhnt, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow dem Staatsfernsehen in Moskau. «Wir stellen uns sogar schon vor, was wir nach der Verhängung dieser Sanktionen tun, wie wir ihre Folgen minimieren werden», sagte Peskow. «Uns mit Sanktionen Angst zu machen, läuft ins Leere.»
US-Präsident Donald Trump hatte Russland neue Sanktionen angedroht, sollte sich das Land einer Waffenruhe verweigern. Für eine 30-tägige Feuerpause stellt Moskau aber Bedingungen, darunter etwa ein Ende der westlichen Waffenlieferungen an die Ukraine. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) schloss sich der Sanktionsdrohung an. Zum Zeitplan für eine Waffenruhe sagte er zuletzt: «Ich habe die grosse Hoffnung, dass es über dieses Wochenende eine Verabredung gibt für einen Waffenstillstand in der Ukraine.»
Die EU und die USA haben Russland mit zahlreichen Sanktionen belegt, um dem Land wirtschaftlich die Grundlage für die Fortsetzung des Angriffskriegs gegen die Ukraine zu nehmen. Auch westliche Experten bescheinigen der russischen Wirtschaft aber eine so nicht erwartete Robustheit. Zwar sind die vielen wirtschaftlichen Probleme unübersehbar, weil es etwa am einfachen Zugang zu westlicher Technik fehlt. Die Rohstoffgrossmacht nimmt aber weiter Milliarden etwa aus dem Öl- und Gasverkauf ein. Das Geld hält wiederum die Kriegswirtschaft am Laufen.
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow (Archivbild). Foto: Alexander Zemlianichenko/AP/dpa sda -
11.34 Uhr
Macron: «Werden Druck auf Moskau, wenn nötig erhöhen»
Auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat bei seinem Besuch in Kiew mit Konsequenzen gedroht, sollte Moskau einer längeren Waffenruhe im Ukraine-Krieg nicht zustimmen. «Ein gerechter und dauerhafter Frieden beginnt mit einem vollständigen und bedingungslosen Waffenstillstand», schrieb Macron auf der Plattform X. «Wenn Moskau das weiterhin behindert, werden wir den Druck erhöhen - gemeinsam, als Europäer und in enger Abstimmung mit den Vereinigten Staaten.»
Den Vorschlag für eine Waffenruhe habe die Ukraine bereits am 11. März akzeptiert, schrieb Macron. «Russland hingegen zögert, stellt Bedingungen, spielt auf Zeit und setzt seinen Invasionskrieg fort.»
Mit einem gemeinsamen Besuch in Kiew machen sich die Staats- und Regierungschefs der vier wichtigsten europäischen Verbündeten der Ukraine für eine 30-tägige Waffenruhe stark. Der neue Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) traf am Morgen zusammen mit Macron und dem britischen Premierminister Keir Starmer per Zug in Kiew ein. Dort trafen sie den polnischen Regierungschef Donald Tusk und den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.
President Macron, PM Starmer, PM Tusk, Chancellor Merz have arrived in Kyiv today.
— Anton Gerashchenko (@Gerashchenko_en) May 10, 2025
Welcome! Thank you for your unwavering support for Ukraine! pic.twitter.com/xUbxGmmkaa -
10.56 Uhr
Merz: «Schärfere Sanktionen bei Nein Moskaus zu Waffenruhe»
Bundeskanzler Friedrich Merz stellt Russland weitreichende Konsequenzen in Aussicht, falls Moskau eine 30-tägige Waffenruhe in der Ukraine und anschliessende Friedensverhandlungen ablehnen sollte. «Es wird dann eine massive Verschärfung der Sanktionen geben und es wird weiter massive Hilfe für die Ukraine geben. Politisch ohnehin, finanzielle Hilfe, aber auch militärische», sagte der CDU-Vorsitzende der «Bild»-Zeitung in Kiew.
Die US-Amerikaner würden diese Verschärfung unterstützen. US-Präsident Donald Trump verliere offensichtlich die Geduld mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, betonte Merz. Jetzt liege der Ball beim Kreml-Chef. «Putin muss die Antwort auf dieses Angebot geben.»
Der Bundeskanzler war am Morgen mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und dem britischen Premierminister Keir Starmer mit dem Zug in Kiew angekommen. Dort trafen die drei zusammen mit dem polnischen Regierungschef Donald Tusk den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.
‼️Unprecedented: German Chancellor Friedrich Merz, UK Prime Minister Keir Starmer, French President Emmanuel Macron, and Polish Prime Minister Donald Tusk have arrived in Kyiv.
— NEXTA (@nexta_tv) May 10, 2025
The European leaders plan to meet with Volodymyr Zelensky and call on Moscow for an unconditional… pic.twitter.com/Dy56s2bekx -
7.29 Uhr
Friedrich Merz, Keir Starmer und Emanuel Macron sind in Kiew eingetroffen
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) ist mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und dem britischen Premierminister Keir Starmer mit dem Zug in Kiew eingetroffen. Dort wollen die drei zusammen mit dem polnischen Regierungschef Donald Tusk den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj treffen, um für eine vollständige und bedingungslose Waffenruhe von 30 Tagen zu werben. Dieses Zeitfenster soll nach ihren Vorstellungen für Friedensverhandlungen mit Russland genutzt werden.
Diese Forderung hatte zuvor US-Präsident Donald Trump aufgestellt. Sie wird von den vier Europäern nun unterstützt. «Wir bekräftigen unsere Unterstützung für die Forderung von Präsident Trump nach einem Friedensabkommen. Russland ist aufgefordert, die Bemühungen um einen dauerhaften Frieden nicht länger zu behindern», hiess es in einer gemeinsamen Erklärung, die sie auf dem Weg nach Kiew veröffentlichten.
In Kiew wollen die vier Staats- und Regierungschefs Gespräche mit Selenskyj führen und der Kriegstoten gedenken. Für Merz ist es am vierten Tag im Amt nach Paris, Warschau und Brüssel bereits die vierte Hauptstadt, die er besucht. Er hat sich zum Ziel gesetzt, dass Deutschland wieder mehr internationale Verantwortung übernimmt. Frankreich, Polen und Grossbritannien nennt er dabei immer wieder als wichtigste Partner in Europa.
Sommet européen: Macron, Starmer et Merz sont arrivés en Ukraine pic.twitter.com/mvSccdjVL1
— BFMTV (@BFMTV) May 10, 2025 -
23.38 Uhr
Merz, Macron, Starmer und Tusk reisen gemeinsam nach Kiew
Die Staats- und Regierungschefs von Deutschland, Frankreich, Grossbritannien und Polen reisen gemeinsam zu dem vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj angekündigten Gipfel nach Kiew. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), der französische Präsident Emmanuel Macron, der britische Premierminister Keir Starmer und der polnische Regierungschef Donald Tusk würden am Samstagmorgen in der ukrainischen Hauptstadt erwartet, hiess es in einer am Freitagabend veröffentlichten gemeinsamen Erklärung der vier Länder. Es ist die erste Reise von Merz als Bundeskanzler nach Kiew.
Merz mit Macron und Starmer auf dem Weg nach Kiew - GalleryBundeskanzler Friedrich Merz (v.r.) ist zusammen mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und dem britischen Premierminister Keir Starmer auf dem Weg nach Kiew.
Bild: dpa
Merz reist mit dem Zug in die ukrainische Hauptstadt.
Bild: dpa
Während der Zugfahrt berät sich der Kanzler mit Frankreichs Präsident. Sie wollen unter anderem eine 30-tägige Waffenruhe für den Krieg in der Ukraine erreichen.
Bild: dpa
Merz mit Macron und Starmer auf dem Weg nach Kiew - GalleryBundeskanzler Friedrich Merz (v.r.) ist zusammen mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und dem britischen Premierminister Keir Starmer auf dem Weg nach Kiew.
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Merz reist mit dem Zug in die ukrainische Hauptstadt.
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Während der Zugfahrt berät sich der Kanzler mit Frankreichs Präsident. Sie wollen unter anderem eine 30-tägige Waffenruhe für den Krieg in der Ukraine erreichen.
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23.33 Uhr
Lukaschenko wirft EU Kriegstreiberei vor
Mehr aus dem RessortDer belarussische Präsident Alexander Lukaschenko wirft der Europäischen Union Kriegstreiberei vor. «Brüssel verwandelt die Territorien Polens und der baltischen Staaten systematisch in Ausgangsgebiete für Angriffe über die östlichen Grenzen des Nordatlantikblocks hinaus», sagte Lukaschenko nach Angaben der Staatsagentur Belta in Minsk bei einer Militärparade zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs.
Lukaschenko warf der EU eine Wandlung in einen militärischen Block vor. Mit Blick auf den Sieg der Roten Armee im Zweiten Weltkrieg sagte er, man habe Europa eine Lektion erteilt, «von der wir dachten, es würde daraus lernen». Jedoch hätten die westlichen Eliten nichts gelernt. «Die Europäische Union, die als politischer und wirtschaftlicher Zusammenschluss gegründet wurde, hat sich in Wirklichkeit in einen totalitären militärisch-politischen Block mit offen revanchistischer Gesinnung verwandelt», sagte der belarussische Präsident.
Seit 30 Jahren ist in Belarus der als letzter Diktator Europas bezeichnete Alexander Lukaschenko schon an der Macht. Archivbild: Mikhail Metzel/Sputnik Kremlin Pool via AP/dpa -
20.57 Uhr
Zwei mutmassliche ungarische Spione in der Ukraine festgenommen
In der Ukraine hat der Inlandsgeheimdienst SBU zwei mutmassliche ungarische Spione festgenommen, die unter anderem Informationen über Standorte von Luftabwehrsystemen gesammelt haben sollen. Die Spione seien in der an Ungarn grenzenden westukrainischen Region Transkarpatien aktiv gewesen, teilte der Geheimdienst am Freitag mit. Als Reaktion auf die Festnahme kündigte Budapest am Freitag die Ausweisung von zwei ukrainischen Diplomaten an und bezeichnete diese als «Spione».
«Zum ersten Mal in der Geschichte der Ukraine hat der Inlandsgeheimdienst ein ungarisches Militärgeheimdienstnetzwerk aufgedeckt, das Spionageaktivitäten zum Nachteil unseres Staates unternommen hat», schrieb der SBU im Onlinedienst Telegram.
Bei den Festgenommenen handelt es sich den Angaben zufolge um einen 40-jährigen Mann und eine Frau, die einem ungarischen Geheimdienstoffizier unterstanden. Beide waren früher Soldaten. Ihnen drohen nun lebenslange Haftstrafen. Laut SBU hatte der Mann von dem ungarischen Offizier Geld erhalten und versucht, mindestens zwei Menschen als Informanten zu rekrutieren.
⚡️⚡️Diplomatic scandal: Hungary expels two Ukrainian diplomats, accusing them of spying
— NEXTA (@nexta_tv) May 9, 2025
🇺🇦This comes as Ukraine’s security services announce the arrest of Ukrainians cooperating with Hungarian military intelligence.
🇭🇺Hungary’s FM Péter Szijjártó calls the SBU claims… pic.twitter.com/ZB622Vq4Ai -
18.59 Uhr
Selenskyj spaziert fast ungeschützt Mitte durch Kiew
Während Wladimir Putin heute unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen seine jährliche Siegesparade auf dem Roten Platz abhielt, erinnerte Wolodymyr Selenskyj bereits gestern in Kiew an den Sieg über Hitlerdeutschland. Der ukrainische Präsident wählte dafür einen ganz anderen Auftritt als sein russischer Amtskollege. Die Unterschiede zwischen den beiden Staatsmännern könnten kaum grösser ausfallen.
We commemorate the Day of Remembrance and Victory over Nazism in World War II. 🇺🇦🇺🇦🇺🇦 pic.twitter.com/MWLFsNf0Tx
— Volodymyr Zelenskyy / Володимир Зеленський (@ZelenskyyUa) May 8, 2025Selenskyjs Büro hat am Donnerstag ein Video veröffentlicht, in dem man den ukrainischen Präsidenten mit einer Selfie-Kamera in der Hand und lediglich begleitet von zwei Sicherheitsmänner durch die belebten Strassen von Kiew spazieren sieht. Seine Rede in englischer Sprache ist hier nachzulesen.
Just our president walking the streets of Kyiv, filming a video, and greeting people.
— Kate from Kharkiv (@BohuslavskaKate) May 8, 2025
I wonder if Putin went out in Moscow like this, how many seconds would pass before his own people killed him Gaddafi style? pic.twitter.com/bdFBI1HQGAIm Hintergrund läuft der Autoverkehr auf dem Chreschtschatyk. Verdutzte Passanten können kaum glauben, ihren Präsidenten mitten auf dem Boulevard anzutreffen. Die Menschen laufen zusammen. Einige bitte Selenskyj um ein Selfie mit ihm – und der Präsident willigt gerne ein.
Selenskyj spricht in seiner Rede davon, dass es auch in fast allen ukrainischen Familien Angehörige gibt, die im Zweiten Weltkrieg umgekommen sind oder gegen die Hitler-Armeen gekämpft haben. Er erinnert auch an seinen Grossvater, der an der Front gedient hat.
Zelensky is a true leader.pic.twitter.com/WFddhkpCUk
— Fred Fella (@FredFellaIMO) May 9, 2025Er spottet über Putins anstehende Rede am 9. Mai, «als hätten nicht Dutzende alliierter Staaten den Nationalsozialismus besiegt, sondern Putin persönlich. Als hätte er selbst das Siegesbanner auf dem Reichstag gehisst. Gott sei Dank, dass die Ukraine sich von all dem freigemacht hat, von diesem Sumpf.»
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13.44 Uhr
Ukraine-Verbündete planen Tribunal zum russischen Angriffskrieg
Die Aussenminister der EU-Staaten haben am Freitag bei einem Treffen im ukrainischen Lwiw ihre Zustimmung zur Einrichtung eines Sondertribunals besiegelt, um Russland für seinen Angriffskrieg auf die Ukraine zur Verantwortung zu ziehen. Die EU-Aussenbeauftragte Kaja Kallas hatte zuvor erklärt: «Es wird keine Straflosigkeit geben. Die begangenen Verbrechen werden zur Rechenschaft gezogen.»
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11.50 Uhr
Merz unterstützt Trump-Vorstoss für Waffenruhe – und droht Putin
Deutschlands Bundeskanzler Friedrich Merz hat den Vorstoss von US-Präsident Donald Trump für eine 30-tägige bedingungslose Waffenruhe im Ukraine-Krieg unterstützt. Gleichzeitig hat er Russland mit weiteren Sanktionen gedroht, sollte es nicht darauf eingehen.
«Insbesondere Russland ist jetzt aufgefordert, sich endlich auf einen längeren Waffenstillstand einzulassen, der Raum geben muss für einen echten Friedensvertrag», sagte Merz bei seinem Antrittsbesuch in Brüssel nach einem Gespräch mit EU-Ratspräsident António Costa. «Wenn dies nicht geschieht, werden wir nicht zögern, zusammen mit unseren europäischen Partnern und den Vereinigten Staaten von Amerika den Sanktionsdruck weiter zu erhöhen.»
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10.23 Uhr
Putin rechtfertigt bei Militärparade Krieg gegen die Ukraine
Kremlchef Wladimir Putin hat bei der traditionellen Militärparade auf dem Roten Platz seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine mit der Verteidigung der Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg gegen Nazi-Deutschland gleichgesetzt.
«Russland bleibt ein unüberwindbares Hindernis für Nazismus, Russophobie und Antisemitismus und wird mit den Exzessen kämpfen, die die Schergen dieser aggressiven zerstörerischen Ideen verüben», sagte Putin in seiner Rede.
Der russische Präsident Wladimir Putin setzte in seiner Rede den Kampf gegen Nazi-Deutschland mit dem aktuellen Krieg gegen die Ukraine gleich. Ilya Pitalev/Photo host agency RIA Novosti/AP/dpaWahrheit und Gerechtigkeit seien auf der Seite Russlands, sagte der Kremlchef mit Blick auf seinen Krieg in der Ukraine. Er fügte hinzu, ganz Russland unterstütze die Kämpfer der «militärischen Spezialoperation» – so bezeichnet der Kreml seine Invasion im Nachbarland.
Putin betonte, dass die Soldaten der Sowjetarmee den entscheidenden Anteil am Sieg über Hitler-Deutschland im Zweiten Weltkrieg geleistet hätten. Damit widersprach er indirekt auch US-Präsident Donald Trump, der zuvor den Beitrag der US-Armee als entscheidend bezeichnet hatte. Die Eröffnung einer zweiten Front in Europa nach der Zerschlagung grosser Teile der Wehrmacht in der Sowjetunion habe den Sieg aber beschleunigt, räumte er ein.
Während er dabei die Alliierten Frankreich, Grossbritannien und USA nicht einzeln nannte, betonte Putin den Beitrag Chinas im Krieg gesondert.
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5.05 Uhr
Militärparade zum 80. Jahrestag des Sieges in Moskau
80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges erinnert Russland heute (9 Uhr MESZ) mit seiner traditionellen Militärparade an den Sieg der Sowjetunion über Nazi-Deutschland im Jahr 1945. Es ist die inzwischen vierte Parade mit Tausenden Soldaten und schwerer Militärtechnik auf dem Roten Platz seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine. Kiew kritisiert die Waffenschau als zynische Machtdemonstration. Europa demonstriert dafür seine Unterstützung für Kiew bei einem Treffen mehrerer Aussenminister der EU im westukrainischen Lwiw.
Generalprobe für den grossen Tag in Moskau. (7. Mai 2025) Bild: Keystone/AP Photo/Dmitry SerebryakovUnter anderem wollen die Minister die Bereitstellung einer Milliarde Euro für die ukrainische Rüstungsindustrie verkünden, teilte die EU-Chefdiplomatin Kaja Kallas am Vorabend mit. Dies sei erneut ein «sehr wichtiges Zeichen» für die Ukraine. Die Hilfe gehe auf eine dänische Initiative zurück, unterschiedliche EU-Mitgliedstaaten würden sich daran beteiligen. Auch der neue deutsche Aussenminister Johann Wadephul (CDU) kommt zu dem Treffen. Er kam am Donnerstagabend in der Ukraine an.
Bei den Machtdemonstrationen in Moskau sind die Sicherheitsvorkehrungen auch wegen Drohungen der Ukraine, sich nicht an eine von Kremlchef Wladimir Putin angeordnete Waffenruhe zu halten, schärfer als ohnehin. Angesichts zahlreicher Einflüge ukrainischer Drohnen in den russischen Luftraum in den vergangenen Tagen dürften neben den Besatzungen der Flugabwehr auch die Besucher der Parade öfter einen besorgten Blick in den Himmel werfen. Russland hatte für die Feierlichkeiten eine dreitägige Feuerpause verkündet, doch hatte Kiew stattdessen eine 30-tägige Feuerpause als Grundlage für mögliche Friedensgespräche gefordert.
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4.02 Uhr
London kündigt Sanktionen gegen russische Schattenflotte an
Grossbritannien erhöht mit einem Sanktionspaket gegen die sogenannte russische Schattenflotte den Druck auf Kremlchef Wladimir Putin, seinen Angriffskrieg in der Ukraine zu beenden. Die britische Regierung werde bis zu 100 Öltanker sanktionieren, die ein Kernstück von Putins Schattenflotte bildeten und seit Anfang 2024 Fracht im Wert von mehr als 24 Milliarden Dollar befördert hätten, teilte die britische Regierung in der Nacht mit. Premierminister Keir Starmer werde die Massnahmen heute bei einem Treffen der nordeuropäischen Joint Expeditionary Force (JEF) in der norwegischen Hauptstadt Oslo ankündigen. Es handelt sich demnach um das «bisher umfangreichste Sanktionspaket».
Estländische Behörden stoppen am 11. April 2025 in der Ostsee einen Tanker, der zur russischen Schattenflotte gehören soll. Bild: IMAGO/Scanpix/Eero Vabamägi«Die von Putins Kumpanen gesteuerte Schattenflotte finanziert nicht nur den illegalen Krieg des Kremls in der Ukraine. Die Schiffe der Flotte sind auch dafür bekannt, durch ihr rücksichtsloses Vorgehen in Europa kritische nationale Infrastruktur zu beschädigen», heisst es zur Begründung der Massnahmen in der Mitteilung.
Zu der Flotte gehören Schiffe mit unklaren Eigentumsverhältnissen, die zum Teil nicht einmal versichert sind. Diese werden zum Beispiel dazu genutzt, den westlichen Preisdeckel für russische Ölexporte in Drittstaaten zu umgehen oder aus der Ukraine gestohlenes Getreide zu transportieren. Im Januar hatten ausserdem mutmassliche Sabotageakte durch die sogenannte russische Schattenflotte an Kabeln und Leitungen in der Ostsee für Aufsehen gesorgt. Seitdem werden potenzielle Bedrohungen für die unterseeische Infrastruktur verstärkt überwacht.
Die Unterwasserinfrastruktur sei essenziell für Grossbritannien, da sie 99 Prozent der internationalen Telekommunikationsdaten und lebenswichtige Energielieferungen wie Strom, Öl und Gas transportiere, hiess es weiter.
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Freitag, 9. Mai 2025, 0.56 Uhr
Deutscher Aussenminister in Ukraine: «Das leisten, was nötig ist»
Deutschland wird nach den Worten des deutschen Aussenministers Johann Wadephul (CDU) weiterhin zu den stärksten Unterstützern der Ukraine zählen. «Das wird so bleiben, und das werden wir auch in den nächsten Tagen deutlich machen», sagte Wadephul in den ARD-«Tagesthemen».
Der neue Aussenminister war kurz zuvor zu seinem ersten Besuch in der Ukraine eingetroffen. Er wird an diesem Freitag an einem informellen Treffen der EU-Aussenminister im westukrainischen Lwiw (Lemberg) teilnehmen, bei dem auch sein ukrainischer Amtskollege Andrij Sybiha dabei sein soll.
Deutschlands neuer Aussenminister Johann Wadephul reist am Donnerstag via den Grenzübergang Korczow-Krakovetseist in die Ukraine zu einem informellen Treffen der EU-Aussenministeri*nnen. Bild: IMAGO/AA/Thomas ImoWadephul sagte, er werde am Freitag in Erfahrung bringen, was die Ukraine brauche. «Wir werden das leisten, was nötig ist, und wir werden so lange leisten, wie es nötig ist, bis Russland einsieht, dass dieser Krieg beendet werden muss, dass man an den Verhandlungstisch muss, dass man jetzt schnell auch den Waffenstillstand konsequent einhalten muss.»
Der CDU-Politiker bestätigte, dass das Thema Sondertribunal am Freitag ein entscheidendes Thema sein werde. Damit zeige die freie Welt, dass ein Aggressionskrieg nicht ohne Weiteres geführt werden könne, sondern dass das Konsequenzen habe. «Das ist eben auch sozusagen eine Prävention für die Zukunft, dass nicht irgendjemand anderer noch auf die Idee kommt und meint, im 21. Jahrhundert könnte man zurückkehren ins Mittelalter und wieder Kriege führen, ohne dass etwas geschieht», sagte der Aussenminister.
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23.20 Uhr
Selenskyj und Trump besprechen bei Telefonat mögliche Waffenruhe
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und US-Präsident Donald Trump haben bei einem Telefonat über eine mögliche Waffenruhe in der Ukraine gesprochen. Selenskyj erklärte in Onlinediensten, er habe den US-Präsidenten informiert, «dass die Ukraine bereit ist für eine 30-tägige Waffenruhe, auch heute schon.» Er habe Trump zudem die Bereitschaft der Ukraine zu «Gesprächen in jeglichem Format» zugesichert.
Um jedoch Verhandlungen führen zu können, muss Moskau laut Selenskyj zunächst «die Ernsthaftigkeit seiner Absicht, den Krieg zu beenden, unter Beweis stellen.» Eine bedingungslose Waffenruhe sei hierfür der Anfang.
Trump forderte im Anschluss an das Telefont mit Selenskyj eine Waffenruhe. «Die USA rufen idealerweise zu einer 30-tägigen, bedingungslosen Waffenruhe auf», erklärte der US-Präsident in seinem Onlinedienst Truth Social. Sollte die Waffenruhe nicht eingehalten werden, würden «die USA und ihre Partner weitere Sanktionen verhängen.»
US-Präsident Donald Trump: «Die USA rufen idealerweise zu einer 30-tägigen, bedingungslosen Waffenruhe auf». Alex Brandon/AP/dpa -
23.05 Uhr
Telefonat mit Selenskyj: Merz sichert weitere Unterstützung zu
Der neue deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz hat der Ukraine weitere Unterstützung bei der Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg zugesichert. Bei einem Telefonat mit Präsident Wolodymyr Selenskyj hätten beide auch «die Vermittlungsbemühungen» von US-Präsident Donald Trump im Ukraine-Krieg gewürdigt, teilte Regierungssprecher Stefan Kornelius mit. Merz habe betont, «dass Deutschland diese Bemühungen im Schulterschluss mit Frankreich, dem Vereinigten Königreich und europäischen Partnern» unterstütze.
Der neue deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz hat Selenskyj weitere Unterstützung zugesichert. Michael Kappeler/dpa (Archivbild)Dazu gehöre, der Ukraine dabei zu helfen, sich gegen die russische Aggression effektiv zu verteidigen und «Druck auf Russland auszuüben», erklärte der Regierungssprecher weiter. Merz und Selenskyj seien sich einig gewesen, «dass Russland einem Waffenstillstand zustimmen muss».
Selenskyj habe Merz bei dem Gespräch zu seinem Amtsantritt als Bundeskanzler gratuliert, teilte der Regierungssprecher weiter mit. «Der Bundeskanzler bekräftigte die Solidarität Deutschlands mit der Ukraine, die sich auf die Unterstützung der neuen deutschen Regierung verlassen könne.» Merz und Selenskyj vereinbarten laut Kornelius, «in engem Austausch zu bleiben». Merz führte am Abend auch sein erstes Telefonat mit US-Präsident Trump.
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22.22 Uhr
Neuer deutscher Aussenminister Wadephul zu erstem Ukraine-Besuch eingetroffen
Der neue deutsche Aussenminister Johann Wadephul ist zu seinem ersten Besuch in der Ukraine eingetroffen. Der CDU-Politiker will an diesem Freitag an einem informellen Treffen der EU-Aussenminister im westukrainischen Lwiw (Lemberg) teilnehmen, bei dem auch sein ukrainischer Amtskollege Andrij Sybiha dabei sein soll.
Wadephul war erst am Donnerstagmorgen vom EU-Aussenministertreffen in Warschau nach Berlin zur Gedenkstunde zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs im Bundestag gereist.
Der neue deutsche Aussenminister Johann Wadephul ist in die Ukraine gereist. EPA/ABDUL SABOOR / POOL MAXPPP OUT/KEYSTONEEU-Chefdiplomatin Kaja Kallas hatte in Warschau am Nachmittag angekündigt, dass man eine Milliarde Euro für die ukrainische Verteidigungsindustrie bereitstellen werde. Dies sei erneut ein «sehr wichtiges Zeichen» für die Ukraine, betonte sie. Die geplante Milliardenhilfe gehe auf eine dänische Initiative zurück. Unterschiedliche EU-Staaten würden sich daran beteiligen.
Laut Kallas soll es in Lwiw auch die endgültige politische Zustimmung zur Einrichtung des geplanten internationalen Sondertribunals geben, vor dem Russland für den Angriffskrieg gegen die Ukraine zur Verantwortung gezogen werden kann. «Es wird keine Straflosigkeit geben», betonte sie.
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19.23 Uhr
Russland und China nennen US-Pläne für Raketenabwehrschirm «destabilisierend»
Bei einem Treffen in Moskau haben der russische Präsident Wladimir Putin und der chinesische Präsident Xi Jinping einen Plan der USA für einen Raketenabwehrschirm als «destabilisierend» bezeichnet. «Das kürzlich bekanntgegebene grossangelegte Programm ‹Golden (Iron) Dome for America› hat einen zutiefst destabilisierenden Charakter», hiess es in einer vom Kreml veröffentlichten gemeinsamen Erklärung Moskaus und Pekings. Das Weltall drohe zu einer «Arena für bewaffnete Auseinandersetzungen» zu werden.
Ein US-Raketenabwehrschirm wird laut Moskau und Peking zu einer Aufrüstung führen, «um Kampfeinsätze im Weltall ausführen zu können.» Die verbündeten Staatschefs sprachen sich gegen «die Nutzung des Weltalls für bewaffnete Auseinandersetzungen» aus und forderten «ein Abkommen über die Verhinderung des Einsatzes von Waffen im Weltraum.»
Der russische Präsident Wladimir Putin (2.v.r) und sein chinesischer Amtskollege Xi Jinping treffen vor den Feierlichkeiten zum 80. Jahrestag des Sieges der Sowjetunion über Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg zu einem Gespräch im Kreml ein. Pavel Bednyakov/Pool AP/AP/dpaEnde Januar hatte US-Präsident Donald Trump ein Dekret unterzeichnet, das die Einrichtung eines Raketenabwehrschirms für die USA vorsieht. Der Name «Iron Dome» leitet sich dabei von dem Luftabwehrsystem Israels ab, Trump selbst verwendete auch den Begriff «Golden Dome». In dem Dekret war auch von möglichen Raketenabfangsystemen im Weltall die Rede.
Xi traf Putin im Rahmen seines mehrtägigen Besuchs in Moskau anlässlich der Feierlichkeiten zum 80. Jahrestags des Endes des Zweiten Weltkriegs. Der chinesische Präsident bekräftigte dabei die Unterstützung seines Landes für Russland. Putin betonte, eine starke Bindung zwischen Russland und China sei «für beide Seiten von Vorteil.»
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18.18 Uhr
«Russland wird zahlen»: EU überweist Ukraine Milliardenhilfe
Die EU hat der Ukraine weitere Finanzhilfen in Höhe von einer Milliarde Euro (rund 930 Millionen Franken) ausgezahlt. Das Geld ist ein Darlehen, das mit Zinserträgen aus der Verwahrung von eingefrorenem Staatsvermögen Russlands in der EU zurückgezahlt wird. «Russland wird für die Zerstörung zahlen, die es in der Ukraine angerichtet hat», kommentierte EU-Kommissar Valdis Dombrovskis. Im Verlauf dieses Jahres sollen Dombrovskis zufolge noch weitere 12,1 Milliarden Euro (rund 11,3 Milliarden Franken) ausgezahlt werden.
EU-Kommissar Valdis Dombrovskis: «Russland wird für die Zerstörung zahlen, die es in der Ukraine angerichtet hat». Valentine Zeler/European Commission/dpaDas Unterstützungspaket ist Teil einer Initiative der G7-Gruppe der grossen demokratischen Industrienationen, die bis 2027 insgesamt neue Hilfszahlungen von rund 45 Milliarden Euro vorsieht. Die EU stellt davon 18,1 Milliarden Euro zur Verfügung, mit der neuen Auszahlung flossen seit Jahresbeginn bereits sechs Milliarden Euro. Zur Rückzahlung aller Darlehen sollen die Erlöse aus eingefrorenem russischem Staatsvermögen verwendet werden.
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14.23 Uhr
Parlament ratifiziert Rohstoffabkommen mit den USA
Das ukrainische Parlament hat heute das Rohstoffabkommen mit den USA angenommen. Die Ratifizierung sei einstimmig verabschiedet worden, schrieb der Abgeordnete Jaroslaw Schelesnjak auf der Plattform Telegram.
Die 338 Abgeordneten hätten alle für das Abkommen gestimmt, das die Einrichtung eines gemeinsamen Investitionsfonds mit den USA vorsieht. Es habe keine Enthaltungen gegeben. Für die Verabschiedung waren 226 Ja-Stimmen erforderlich.
Das Abkommen, das am 30. April in Washington unterzeichnet wurde, soll eine gemeinsame Ausbeutung von Rohstoffen in der Ukraine für den Wiederaufbau des Landes und einen US-Zugang zu den Bodenschätzen vorsehen. Dafür soll ein Fonds eingerichtet werden, zu dem beide Seiten Beiträge leisten können.
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13.45 Uhr
Putin und Xi – Liebesgrüsse aus Moskau
Russlands Präsident Wladimir Putin und Chinas Staatschef Xi Jinping haben bei einem Treffen in Moskau zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs ihre enge Partnerschaft bekräftigt.
«Vor dem Hintergrund einer schwierigen geopolitischen Lage und globaler Unsicherheit ist die russisch-chinesische aussenpolitische Verbindung der wichtigste stabilisierende Faktor auf der internationalen Bühne», sagte Putin.
Xi sagte nach Angaben der chinesischen Staatsagentur Xinhua, dass Russland und China ihr gegenseitiges politisches Vertrauen angesichts der beispiellosen globalen Veränderungen bei dem Treffen vertieft hätten. Russland ist ein wichtiger Absatzmarkt für chinesische Autos.
Xi Jinping und Wladimir Putin heute in Moskau. KEYSTONEDie Volksrepublik wolle zusammen mit Russland die Interessen beider Länder vor «Unilateralismus und Schikanen» verteidigen - eine Formulierung, die China auch in Bezug auf den Handelsstreit mit den USA verwendet.
Unilateralismus bezeichnet die Strategie eines Staates, vor allem die eigenen Interessen zu verfolgen – ohne Rücksicht etwa auf internationale Partner und Organisationen. China wiederum ist wichtiger Abnehmer von russischen Rohstoffen wie Gas und Öl. Der Verkauf der Energieträger spült Geld in Putins Kriegskasse.
Russlands Energieminister Sergej Ziwiljow sagte mit Blick auf Pläne in der EU, ab 2027 auf russisches Gas zu verzichten, dass Moskau andere Abnehmer finden werde. Die westlichen Sanktionen im Zuge des russischen Krieges gegen die Ukraine bezeichnete er erneut als illegal.
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11 Uhr
Helikopter bekämpfen über Moskau Kiews Drohnen
Die russische Armee setzt erstmals Kampfhelikopter ein, um in. Moskaus Luftraum ukrainische Drohnen abzufangen. Hubschrauber vom Typ Ka-52 sind zu sehen, die sowohl mit ihrer Bordkanone als auch mit Luft-Luft-Raketen Kiews unbemannte Flugkörper abschiessen.
YouTuber Suchomimus wundert sich, dass diese Aufgabe nicht von der Flugabwehr übernommen wird. Er spekuliert, dass Moskau damit Boden-Luft-Raketen sparen will. Möglich sei auch, dass auf diesem Wege Kollateralschäden durch herabfallende Trümmer vermieden werden wollen.
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10.52 Uhr
Selenskyj-Berater Jermak zur Waffenruhe
Die Ukraine hat bei einer Reihe von Gesprächen mit westlichen Sicherheitsberatern auf einer 30-tägigen Waffenruhe mit Kriegsgegner Russland bestanden.
«Wir haben betont: Eine vollständige und bedingungslose Feuerpause muss zum ersten Schritt für einen gerechten und dauerhaften Frieden werden», schrieb Kiews Kanzleichef Andrij Jermak bei Telegram.
Die für drei Tage um den Tag des Sieges im Zweiten Weltkrieg am 9. Mai verkündete Waffenruhe des Kremls sei nur «Manipulation» und solle die Sicherheit der Militärparade in Moskau garantieren.
An den Gesprächen mit den US-Sondergesandten Steve Witkoff und Keith Kellogg, dem französischen Präsidentenberater Emmanuel Bonn und dem britischen Nationalen Sicherheitsberater Jonathan Powell war demnach auch der neue Kanzlerberater Günter Sautter beteiligt.
Von ukrainischer Seite nahmen zudem Verteidigungsminister Rustem Umjerow und Aussenminister Andrij Sybiha an den Unterredungen teil. Jermak zufolge wurden auch Druckmittel diskutiert, falls Russland sich einer Waffenruhe verweigert.
Andrij Jermak (links) und Rustem Umerow Mitte April in Paris. KEYSTONEEine 30-tägige Waffenruhe sei ein Test auf Ernsthaftigkeit der russischen Seite. «Wenn Moskau wirklich Frieden will, ist es an der Zeit zu handeln», erklärte Jermak. Im Falle einer Eskalation müsse gehandelt werden.
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10.39 Uhr
Kiew will Waffenruhe stillschweigend einhalten
Die Ukraine hält sich nach Angaben eines Parlamentsabgeordneten trotz teils anderslautender Bekundungen stillschweigend an eine von Russland verkündete dreitägige Waffenruhe.
«Die Ukraine schweigt offiziell, aber hat sich ebenfalls der Waffenruhe angeschlossen. Entsprechende Anweisungen sind bei den Streitkräften eingegangen», schrieb der oppositionelle Parlamentsabgeordnete Olexij Hontscharenko bei Telegram.
Offizielle Bestätigungen der Führung in Kiew gab es dafür nicht. Dennoch gab es seit Mitternacht Ortszeit zumindest keine Berichte über gegenseitige Drohnenangriffe, wie noch in den Tagen zuvor.
Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren mit westlicher Unterstützung gegen die russische Invasion. Zuletzt haben vor allem die USA auf ein Ende der Kampfhandlungen gedrängt.
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10 Uhr
Putin empfängt Chinas Staatschef Xi
Während in Moskau die letzten Vorbereitungen auf die grosse Militärparade auf dem Roten Platz laufen, trifft sich Putin bereits mit ausländischen Gästen, die zu den Feierlichkeiten angereist sind. Am heutigen Donnerstag stehen bilaterale Gespräche mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping an, dem wichtigsten Gast.
Erwartet wird der Abschluss mehrerer Verträge zwischen Russland und China, die einander als strategische Partner sehen. Nach Kreml-Angaben soll es um den Bau einer lange geplanten zweiten Leitung für Gasexporte nach China gehen.
Energieminister Sergej Ziwiljow dämpfte indes Erwartungen, dass es schon zu einer Einigung kommen könnte. Weitere Themen sind der Krieg in der Ukraine und die Wiederaufnahme von Gesprächen zwischen Russland und den USA.
Russland erwartet zum Tag des Sieges nach Kreml-Zählung 29 ausländische Delegationen. Wegen Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine sind die früheren westlichen Alliierten nicht vertreten; die meisten Gäste kommen aus früheren Sowjetrepubliken oder sind Bündnispartner Russlands.
Dazu zählen Staatschef Nicolás Maduro aus Venezuela, Kubas Präsident Miguel Díaz-Canel sowie der brasilianische Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas.
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4.20 Uhr
Nach Beginn der Feuerpause: Ukraine und Russland melden Luftangriffe
Trotz der von Kremlchef Wladimir Putin verkündeten Feuerpause im russischen Angriffskrieg hat die ukrainische Luftwaffe in der Nacht zu Donnerstag weitere Bombenangriffe der gegnerischen Streitkräfte gemeldet. Russische Flugzeuge hätten wiederholt Lenkbomben über der Region Sumy abgeworfen, teilte die Luftwaffe am frühen Morgen auf Telegram mit. Sie warnte vor Luftaktivitäten in östlicher Richtung. Umgekehrt wurden auch aus der westrussischen Region Lipezk Drohnenalarm und nächtliche Angriffe gemeldet, wie Gouverneur Igor Artamonow auf Telegram bekanntgab.
Brand nach einem russischen Angriff auf Kiew am 4. Mai 2025. Bild: Keystone/Ukrainian Emergency Service via APDie Angaben beider Kriegsparteien können nicht unabhängig überprüft werden.
Die von Putin angeordnete Waffenruhe sollte in Moskau um Mitternacht (23 Uhr MESZ am Mittwoch) beginnen und drei Tage bis Samstag dauern. Der russische Präsident will damit die Feiern zum Gedenken an den sowjetischen Sieg über Nazi-Deutschland vor 80 Jahren schützen. Die ukrainische Führung wies den Vorstoss zurück und erklärte, sie könne die Sicherheit der Besucher bei der Parade nicht garantieren. Stattdessen bekräftigte sie den weitergehenden Vorschlag einer Waffenruhe von 30 Tagen.
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Donnerstag, 8. Mai 2025, 4 Uhr
Merz geht nicht von Einsatz deutscher Soldaten in der Ukraine aus
Der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) geht nicht von einem Einsatz deutscher Soldaten in der Ukraine nach einem möglichen Friedensabkommen aus. «Diese Frage stellt sich im Augenblick gar nicht», sagte Merz am Mittwoch dem Fernsehsender Welt TV. «Wir sind von einem Waffenstillstand weit entfernt und von einem Friedensabkommen noch weiter entfernt.» Merz verwies in dem auf seiner ersten Auslandsreise als Kanzler im Flugzeug geführten Interview auf andere Möglichkeiten für Deutschland, sich möglicherweise an Sicherheitsgarantien oder der Überwachung eines Waffenstillstands zu beteiligen.
„Das ist unsere Sache. Darüber entscheiden wir und nicht eine amerikanische Regierung“ https://t.co/KtWidilR11 pic.twitter.com/RTrX06DCvm
— WELT (@welt) May 7, 2025 -
22.52 Uhr
Moskau geht offline – Kreml ruft zu Verständnis auf
Menschen in der russischen Hauptstadt müssen nach Kremlangaben bis einschliesslich Samstag mit Internetproblemen rechnen. Kremlsprecher Dmitri Peskow zufolge kann es zu Einschränkungen kommen, während Staatsgäste für die Feierlichkeiten zum Tag des Sieges über Nazi-Deutschland vor 80 Jahren in Moskau sind.
«Das sind keine Störungen», sagte er russischen Agenturen zufolge. «Das sind Einschränkungen bei der Arbeit des mobilen Internets – aus verständlichen Gründen.» Dem müsse mit Verständnis begegnet werden. «Wir müssen die gefährliche Nachbarschaft berücksichtigen, die wir haben.»
Russische Panzer und Militärfahrzeuge rollen auf der Twerskaja-Strasse in Richtung Roter Platz. (Archivbild) Bild: Keystone/AP/Pavel BednyakovSchon seit Tagen mehren sich Beschwerden über vorübergehende Ausfälle des mobilen Internets vor allem in der Hauptstadt. Russland feiert am 9. Mai den Tag des Sieges über Nazi-Deutschland vor 80 Jahren mit einer Militärparade auf dem Roten Platz.
Zu der Parade in Moskau werden zahlreiche Staatsgäste erwartet, unter anderem Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping. Für die Feierlichkeiten hat Kremlchef Wladimir Putin eine dreitägige Feuerpause in dem seit mehr als drei Jahren andauernden russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine angeordnet, die von Kiew aber als Theaterinszenierung kritisiert wurde.
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22.42 Uhr
Lukaschenko begnadigt 42 weitere politische Häftlinge
Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hat Begnadigungen für weitere 42 inhaftierte Oppositionelle angekündigt. Anlass sei der 80. Jahrestag der Kapitulation der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg, teilte Lukaschenko am Mittwoch mit. Alle Begnadigten seien wegen Extremismusvorwürfen verurteilt worden, hätten ihr Schuld eingestanden und Reue gezeigt, hiess es.
Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko. (Archivbild) Bild: IMAGO/ITAR-TASS/ Sipa USANach einer von westlichen Staaten und der Opposition nicht anerkannten Wahl im Jahr 2020, bei der Lukaschenko nach offizieller Darstellung wiedergewählt wurde, waren Hunderttausende gegen ihn auf die Strasse gegangen. Der langjährige Machthaber liess die Proteste brutal niederschlagen, Zehntausende wurden festgenommen, viele führende Oppositionelle flohen ausser Landes.
Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Wjasna befinden sich derzeit noch 1177 politische Häftlinge in Belarus im Gefängnis, darunter auch der im Jahr 2022 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnete Wjasna-Gründer Ales Bjaljazki. Zwischen Juli 2024 und Januar 2025 begnadigte Lukaschenko 258 politische Gefangene. Nach dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump sprach er zudem Begnadigungen für drei inhaftierte Amerikaner aus. Beobachter vermuten, dass Lukaschenko damit eine Lockerung westlicher Sanktionen erreichen will.
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22.11 Uhr
Selenskyj: 30 Tage Feuerpause wären Chance für Diplomatie
Kurz vor einer dreitägigen russischen Feuerpause hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den weitergehenden Vorschlag einer Waffenruhe von 30 Tagen bekräftigt. «Unser ukrainischer Vorschlag, die Angriffe zu stoppen und das Feuer für mindestens 30 Tage einzustellen, bleibt in Kraft», sagte er in einer Videobotschaft. «Wir ziehen diesen Vorschlag nicht zurück, der der Diplomatie eine Chance geben könnte.»
Von Russland gebe es aber keine Antwort ausser neuen Angriffen, klagte Selenskyj. Vor der von Kremlchef Wladimir Putin angekündigten Feuerpause ab Mitternacht habe die russische Armee die Ukraine den ganzen Tagmit Drohnen und Raketen angegriffen.
Selenskyj hält das Angebot einer 30-tägigen Feuerpause aufrecht. Aurelien Morissard/AP/dpa (Archivbild)«Und es ist absolut gerecht, dass der russische Himmel, der Himmel des Aggressors, heute ebenfalls unruhig ist», sagte Selenskyj. Er bezog sich auf ukrainische Drohnen im Luftraum nahe Moskau, die den ganzen Tag über den zivilen Flugverkehr störten. Zehntausende Passagiere waren nach russischen Berichten betroffen.
Putin hat einseitig eine Feuerpause von Donnerstag bis Samstag verkündet über die russischen Feiertage zum Gedenken an den Sieg im Zweiten Weltkrieg vor 80 Jahren.
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21.36 Uhr
Trump: «Nicht zufrieden» mit Verhandlungen zum Ukraine-Krieg
US-Präsident Donald Trump hat sich mit Blick auf den Stand der Verhandlungen für ein Ende des Ukraine-Kriegs erneut unzufrieden gezeigt. Angesprochen auf eine Aussage seines Vizepräsidenten JD Vance, der dem Kreml zu viele Forderungen für ein Kriegsende vorgeworfen hatte, sagte er im Weissen Haus: «Wir kommen an einen Punkt, an dem einige Entscheidungen getroffen werden müssen. Ich bin nicht zufrieden damit.»
Trump wusste bei der Pressebegegnung allerdings nicht im Detail über Vances Aussage Bescheid. «Wann hat er das gesagt?», fragte er. Die Reporterin antwortete: «Heute Morgen.» Daraufhin entgegnete Trump, das könne gut sein – Vance wisse womöglich «einige Dinge», während er selbst mit anderen Themen befasst gewesen sei.
Vance hatte bei einer Veranstaltung in Washington wenige Stunden zuvor gesagt, es sei wichtig, die Perspektive des Kremls zu verstehen. Zudem pochte er auf direkte Gespräche zwischen Kiew und Moskau.
Wie sein Vize zeit sich auch US-Präsident Donald Trump unzufrieden mit den Verhandlungen zum Ukraine-Krieg. Alex Brandon/AP/dpa -
21.03 Uhr
US-Beauftragter: Ukraine schlägt demilitarisierte Zone vor
Der Ukraine-Beauftragte von US-Präsident Donald Trump, Keith Kellogg, berichtet von angeblichen Kiewer Vorschlägen für einen Waffenstillstand – darunter einer entmilitarisierten Zone entlang der Front. Die Ukraine sei zu einem Einfrieren der Kämpfe mit Russland in den derzeitigen Positionen und zur Einrichtung eines 30 Kilometer breiten Sicherheitsstreifens bereit, sagte der Ex-General dem TV-Sender Foxnews.
«Was sie den Russen eigentlich sagen: Wir ziehen uns um 15 Kilometer zurück, zieht ihr euch auch um 15 Kilometer zurück! Dann haben wir eine 30-Kilometer-Zone, die man überwachen kann», gab Kellogg die angebliche Kiewer Position wieder. Ein weiterer Vorschlag sei, dass europäische Länder wie Frankreich, Grossbritannien, Deutschland und andere den Luftraum westlich des Flusses Dnipro überwachen sollten.
Aus der Ukraine gab es für diese Angaben keine Bestätigung. In Moskau sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow, Russland habe von den Amerikanern nichts zu einem ukrainischen Vorschlag für eine demilitarisierte Zone gehört.
Der Ukraine-Beauftragte von US-Präsident Donald Trump, Keith Kellogg Andrew Harnik/AP/dpa -
19 Uhr
Chinas Staatschef Xi in Moskau eingetroffen
Weltkriegsgedenken und bilaterale Gespräche: Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping ist zu einem viertägigen Besuch in Moskau eingetroffen. Das meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass. Die wichtigsten bilateralen Begegnungen mit Russlands Präsident Wladimir Putin sind für Donnerstag geplant.
Am Freitag soll Xi dann der ranghöchste Staatsgast bei der Militärparade sein, die an den sowjetischen Sieg über Nazi-Deutschland und das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren erinnert.
Seit Beginn des Angriffskrieges gegen die Ukraine wird das russisch-chinesische Verhältnis immer enger. Suo Takekuma/AP/dpa (Archivbild)Xi werde bei der Visite vom Sekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas, Cai Qi, sowie von Aussenminister Wang Yi begleitet, berichtete das staatliche Fernsehen in China.
Je mehr sich Russland mit dem Westen entzweit hat, desto mehr setzt es auf seine strategische Partnerschaft mit China: Im vergangenen Jahr stieg das bilaterale Handelsvolumen offiziellen Angaben nach auf 245 Milliarden US-Dollar (derzeit rund 201 Milliarden Franken). Bei dem Treffen mit Putin soll es nach Angaben des Kremls um den Bau einer lange geplanten zweiten Gasexportleitung nach China gehen. Internationale Themen seien der Krieg in der Ukraine und die Wiederaufnahme von Gesprächen zwischen Russland und den USA.
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18.39 Uhr
Neuer deutscher Aussenminister: Europa wird Ukraine «mit allen Mitteln» verteidigen
Der neue deutsche Aussenminister Johann Wadephul hat bei seinem Antrittsbesuch in Polen die deutsche und europäische Unterstützung für die Ukraine bekräftigt. «Europa wird die Ukraine verteidigen und unterstützen mit allen Mitteln», sagte Wadephul am Rande eines Treffens der EU-Aussenminister in Warschau. «Jeder in Moskau muss wissen, dass er mit uns rechnen muss», betonte er mit Blick auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin.
Wadephul traf zusammen mit seinem französischen Kollegen Jean-Noël Barrot in Warschau ein. Beide hatten zuvor Gespräche in Paris geführt. Wadephul war am Dienstag als Bundesaussenminister vereidigt worden, in der französischen Hauptstadt absolvierte er seinen ersten Auslandsbesuch im Ministeramt.
Johann Wadephul, neuer deutscher Aussenminister. Michael Kappeler/dpa (Archivbild)Mit Blick auf die Finanzierung der Verteidigungsausgaben in der EU und mögliche gemeinsame Schulden sagte Wadephul in Warschau: «Ich denke, wir sind uns alle einig, dass mehr getan werden muss, um die Ukraine zu unterstützen.» Es gebe «verschiedene Wege, dies zu tun». Entscheidend sei «dass Mittel zur Unterstützung der Ukraine zur Verfügung gestellt werden», betonte er.
Bei ihrem zweitägigen Treffen beraten die EU-Aussenminister bis Donnerstag über die Vertiefung der Beziehungen zu Grossbritannien sowie über den russischen Angriffskrieg in der Ukraine und die Beziehungen zu den USA. Zu den Gesprächen am Mittwoch war auch der britische Aussenminister David Lammy angereist.
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17.48 Uhr
Vance über Ukraine-Krieg: Russland verlangt zu viel
Die US-Regierung hält die russischen Bedingungen für eine Beendigung des Ukraine-Kriegs gegenwärtig für überzogen. «Die Russen stellen im Moment eine Reihe von Forderungen», sagte Vizepräsident JD Vance bei einer Veranstaltung der Münchner Sicherheitskonferenz in der US-Hauptstadt Washington. «Wir denken, dass sie zu viel verlangen.»
Gleichzeitig betonte der Stellvertreter von Präsident Donald Trump, es sei wichtig, die Perspektive des Kreml zu verstehen. «Man muss nicht mit der russischen Rechtfertigung für den Krieg einverstanden sein – und sowohl der Präsident als auch ich haben die Invasion umfassend kritisiert -, aber man muss versuchen zu verstehen, was die Beweggründe der anderen Seite sind.», sagte er. Er würde nicht sagen, dass die russische Seite nicht an einer Lösung interessiert sei.
Zwischen der Ukraine und Russland bestehe derzeit eine grosse Kluft, sagte Vance. Archivbild: Keystone -
17.35 Uhr
Baltenstaaten verweigern Überflug für Putins Gäste am 9. Mai
Ausländische Staatsgäste können zum Weltkriegsgedenken in Russland nicht über die baltischen Staaten Estland und Litauen fliegen. Die beiden EU- und Nato-Staaten haben ihren Luftraum für Staats- und Regierungschefs gesperrt, die zum «Tag des Sieges» am 9. Mai reisen wollen – dem russischen Feiertag zum Gedenken an den sowjetischen Sieg über Hitler-Deutschland. Auch der dritte Baltenstaat Lettland soll Medienberichten zufolge die Überflüge nach und von Moskau untersagen.
«Die Nutzung des estnischen Luftraums für die Reise nach Moskau zur Parade am 9. Mai steht ausser Frage und Estland beabsichtigt nicht, die Veranstaltung in irgendeiner Weise zu unterstützen», teilte Aussenminister Margus Tsahkna in Tallinn mit. Demnach habe Estland bereits kubanischen und brasilianischen Flugzeugen mit wichtigen Personen an Bord den Überflug verweigert.
Auch Litauen gestattete es bereits zwei Regierungsfliegern nicht, seinen Luftraum zu durchqueren. Präsident Gitanas Nauseda bestätigte in Vilnius Medienberichte, wonach dem serbischen Staatschef Aleksandar Vucic und dem slowakischen Ministerpräsidenten Robert Fico keine Überfluggenehmigungen erteilt worden seien. Er begründete die Entscheidung mit Sicherheitsbedenken. Lettland soll serbischen Medienberichten zufolge ebenfalls so vorgegangen sein. Eine Bestätigung aus Riga gab es dafür zunächst nicht.
Serbian media reported that earlier today, a plane carrying Serbian President Aleksandar Vučić to Moscow made an emergency landing in Baku due to the Ukrainian drone attacks, which forced most of the Russian capital's airports to close.
— Anton Gerashchenko (@Gerashchenko_en) May 7, 2025
He is now on his way to Moscow, though.… https://t.co/WYUy9grcAS pic.twitter.com/EbcsE4WCZX -
16.33 Uhr
60’000 Russen hängen nach Drohnenangriffen an Flughäfen fest
Ukrainische Drohnenangriffe haben in Russland ein gewaltiges Flugchaos verursacht. Von den Verspätungen, Umleitungen und Flugausfällen seien nicht weniger als 60’000 Passagiere betroffen, teilte der russische Tourismusverband ATOR mit. Vor allem in Moskau meldeten die Flughäfen im Vorfeld der geplanten Feierlichkeiten zum 80. Jahrestag des Sieges im Zweiten Weltkrieg Probleme.
So mussten in Scheremetjewo, dem grössten Flughafen Russlands, bisher 40 Starts abgesagt werden. Weitere 60 Flugzeuge, die dort landen sollten, wurden auf teilweise Hunderte Kilometer entfernte Flughäfen wie den Petersburger Airport Pulkowo umgeleitet. Mindestens 50 Flüge hatten demnach Verspätungen von mindestens einer Stunde. Insgesamt seien bislang russlandweit 350 Abflüge betroffen, teilte ATOR mit.
❗️🇷🇺Russian airports are in a state of collapse: more than 200 flights have been canceled across the country, dozens have been delayed, planes are lined up on runways, and passengers are sleeping wherever they can, Russian media reports.
— 🪖MilitaryNewsUA🇺🇦 (@front_ukrainian) May 7, 2025
They say this is due to a drone attack… pic.twitter.com/Bs3czke99uDie Zahl der betroffenen Flüge dürfte demnach noch steigen. «Wegen der Besonderheiten des Flugplans ist es mit diesen Ausfällen und Verspätungen nicht getan. Flugzeuge, die nicht rechtzeitig an ihrem Bestimmungsort ankommen, verspäten sich dann für ihre weiteren Flüge», heisst es in der Mitteilung des Verbands. Betroffen sind auch Flüge ins Ausland.
Collapse at Russian airports: canceled flights and crowds of people
— NEXTA (@nexta_tv) May 7, 2025
Dozens of flights have been delayed at Russian airports due to drone attacks.
The airline Pobeda announced it is canceling some flights on May 6 and 7 because of restrictions imposed at several Russian… pic.twitter.com/avKoonSnVg -
13.13 Uhr
Gucci-Russe zerstört BMW-Oldtimer mit Gewehr
Auf eine ungewönliche Art und Weise hat ein Russe seine Abneigung gegen Fahrzeuge aus dem Westen zum Ausdruck gebracht. In einem Video, das in den Sozialen Netzwerken kursiert, demoliert der Mann mit einem alten Gewehr einen sorgfältig restaurierten, historischen BMW. Mehrfach schlägt er mit dem Gewehrkolben auf das Autog ein. Er zerstört frontseitig die Scheinwerfer, den Kühler und er prügelt auf das BMW-Emblem ein.
Anschliessend drischt der Vandale auf die Kofferraumklappe ein und zerschlägt Fenster und Türen. Auch im Innenraum des Oldtimers macht er sich mit dem Gewehrkolben zu schaffen. Zuletzt prügelt er auf die Radkappen ein, wobei ihm das Gewher zerbricht. Als Outfit für seinen Akt der Zerstörungswut hat der Mann ein Gucci-Dress gewählt.
A Russian smashed a carefully restored old German BMW. The act of vandalism was timed for May 9.
— NEXTA (@nexta_tv) May 7, 2025
The whole essence of Russia: they can’t create their own, but they only know how to destroy. pic.twitter.com/hGh4I2F9JU -
12.29 Uhr
Mehrere russische Regionen Ziel ukrainischer Drohnenangriffe
Die Ukraine hat nach russischen Angaben in der Nacht mit Drohnen zahlreiche Ziele im europäischen Teil Russlands angegriffen.
Einschläge gab es Medienberichten zufolge etwa im Moskauer Umland, den südlich davon gelegenen Regionen Kaluga und Tula, dem im Norden liegenden Gebiet Jaroslawl, aber auch in der 600 Kilometer von der Hauptstadt entfernten Teilrepublik Mordwinien.
In Saransk, der Hauptstadt Mordwiniens, haben die Behörden wegen der Drohnenangriffe alle Kindergärten, Schulen und Hochschulen geschlossen. Im Internet kursieren Videos von Bränden. Dem unabhängigen Internetportal Astra zufolge sollen ein Glasfaserwerk und eine Maschinenbaufabrik getroffen worden sein. Die Produktion dort ist auch aus militärischer Sicht wichtig. Offiziell wurden keine Schäden gemeldet.
Actually in Saransk (Mordovia region), drones have hit two targets, both believed to be factories, as can be seen by two columns of smoke.
— Tim White (@TWMCLtd) May 7, 2025
As well as the Fibre Optic plant (for modern drones), the Saranskkabel machine-building enterprise is also on fire.#StopRussia pic.twitter.com/JGL38FXXX9Eingeräumt haben die russischen Behörden derweil Einschränkungen im Flugverkehr durch die Drohnenangriffe. Viele Flüge Richtung Moskau mussten umgeleitet werden. Die Flughäfen der Hauptstadt und auch in den benachbarten Regionen waren teils stundenlang gesperrt.
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8.54 Uhr
Luftangriffe auf Sumy und Saporischschja
Gestern Abend schlug in der Stadt Sumy im Nordosten der Ukraine nach Behördenangaben eine russische ballistische Rakete ein und tötete mindestens drei Menschen. Acht Menschen wurden nach Angaben der regionalen Militärverwaltung verletzt, darunter auch mehrere Minderjährige.
💔 Already 11 injured in Sumy!
— MAKS 24 👀🇺🇦 (@maks23.bsky.social) 6. Mai 2025 um 19:07
[image or embed]Getroffen wurde eine Vorstadt von Sumy. Fünf Wohnhäuser seien zerstört und zivile Infrastruktur beschädigt worden, hiess es. Über die grenznahe Grossstadt Sumy laufen die ukrainischen Angriffe auf das russische Gebiet Kursk, sie wird deshalb immer wieder zum Ziel russischer Attacken.
#Russians launched at least 13 strikes on #Zaporizhia — #Fedorov "There is damage in different areas of the city. A private house was destroyed. Preliminary, there are two people under the rubble," the head of the #Zaporizhzhya_OVA reported. 📹#Zaporizhzhya_OVA
— putin's I.B.S. (@putinsibs.bsky.social) 6. Mai 2025 um 22:22
[image or embed]In der südukrainischen Grossstadt Saporischschja gab es abends bei einem russischen Drohnenangriff mindestens 13 Explosionen. Militärgouverneur Iwan Fedorow sprach von drei Verletzten und teilte mit, es gebe mehrere Brände. In den Trümmern eines Wohnhauses vermuteten die Rettungskräfte Verschüttete.
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8 Uhr
Selenskyj erwartet baldige Gespräche mit Merz
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erwartet baldige Gespräche mit dem neuen Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU).
Es gebe Dinge zu bereden, «die unsere beiden Länder wirtschaftlich stärken und in den kommenden Jahrzehnten für mehr Sicherheit sorgen können», sagte er in Kiew. In seiner abendlichen Videobotschaft wünschte er Merz viel Erfolg im Amt.
Die Ukraine erwarte vom neuen Kanzler auch Führungsstärke in Europa, schrieb Selenskyj zudem im sozialen Netzwerk X: «Wir hoffen aufrichtig, dass Deutschland noch stärker wird und wir noch mehr deutsche Führungsstärke in den europäischen und transatlantischen Beziehungen erleben werden.»
I sincerely congratulate @_FriedrichMerz on his election as Germany’s new Federal Chancellor.
— Volodymyr Zelenskyy / Володимир Зеленський (@ZelenskyyUa) May 6, 2025
Ukraine is deeply grateful for the support of Germany and its people. Your helping hand has saved thousands and thousands of Ukrainian lives.
We sincerely hope that Germany will grow…Der ukrainische Präsident hatte am 5. Mai zum Abschied mit dem scheidenden SPD-Kanzler Olaf Scholz telefoniert. Merz hat als Oppositionsführer die Ukraine zweimal während des Kriegs besucht.
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7. Mai, 5.14 Uhr
Drohnenattacke auf Kiew trifft zehnstöckigem Wohnhaus
Mehrere Wohnhäuser in der ukrainischen Hauptstadt Kiew sind bei einem nächtlichen Drohnenangriff von herabfallenden Trümmern getroffen worden und in Brand geraten.
Mindestens fünf Menschen seien verletzt worden, teilte der Chef der Militärverwaltung, Tymur Tkatschenko, am frühen Morgen auf Telegram mit. In einem Bezirk seien Teile eines Wohnhauses zerstört worden, in einem anderen brannten Wohnungen im siebten, achten und neunten Stock eines zehnstöckigen Gebäudes. Auch ein Supermarkt sei dort getroffen worden.
Bürgermeister Vitali Klitschko teilte kurz darauf auf Telegram mit, dass sechs Menschen verletzt worden seien. «Vier von ihnen sind Kinder», so Klitschko. Drei der Verletzten wurden demnach in ein Krankenhaus eingeliefert, drei wurden vor Ort behandelt.
Während des Luftalarms in der Stadt waren nach ukrainischen Medienberichten Explosionen zu hören. Das Land wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen einen russischen Angriffskrieg.
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7. Mai, 4.30 Uhr
EU bereitet Sanktionspaket gegen Russland vor
Die Europäische Kommission bereitet ein neues Paket von Sanktionen gegen Russland vor. EU-Diplomaten zufolge schlägt die Kommission vor, weitere Personen und über 100 Schiffe der russischen Schattenflotte auf die Sanktionsliste zu setzen.
Es wäre das 17. Sanktionspaket, das die EU seit 2022 verabschiedet. Die Sanktionen würden früher als erwartet verhängt, laut den Insidern ist der Vorschlag «einfach». Es wird erwartet, dass sich die EU- Mitgliedsstaaten rasch auf den Sanktionsvorschlag einigen. Erste Diskussionen sollen am heutigen Mittwoch stattfinden.
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7. Mai, 4.15 Uhr
Trump gegen Wiederaufnahme Russlands in G7
US-Präsident Donald Trump hat sich gegen eine Wiederaufnahme Russlands in die Gruppe sieben grosser demokratischer Industrienationen (G7) zum jetzigen Zeitpunkt ausgesprochen. «Ich denke, es ist jetzt kein gutes Timing», sagte Trump bei einer Veranstaltung im Weissen Haus.
US-Präsident Donald Trump lässt bei Ansagen über Russland und die G7 aus, dass Russland 2014 wegen der Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim ausgeschlossen worden war. Bild: Keystone/EPA/Francis ChungDieses Zeitfenster sei vorbei, fügte er an. Noch im Februar hatte sich Trump für eine Rückkehr Russlands in die G7-Runde ausgesprochen. Der Rauswurf sei ein «Fehler» gewesen, hatte er damals gesagt.
Trump behauptet nun, wenn Russland noch in der Gruppe der sieben führenden Wirtschaftsnationen geblieben wäre, hätte es vielleicht nicht den Ukraine-Krieg gegeben. Der US-Präsident erwähnt nicht, dass Russland 2014 wegen der Annexion der ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim ausgeschlossen worden war.
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Mittwoch, 7. Mai 2025, 4.03 Uhr
Vor Feier: Kiew greift Moskau wieder mit Drohnen an
Kurz vor den Gedenkfeiern zum Sieg über Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg greift die Ukraine Moskau russischen Angaben zufolge unvermindert mit Drohnen an.
Bürgermeister Sergej Sobjanin teilte auf Telegram mit, es seien in der Nacht insgesamt neun Drohnen abgewehrt worden. Über Schäden und Opfer wurde zunächst nichts bekannt.
Darüber hinaus wurde in der Nacht erneut aus Sicherheitsgründen der Flugverkehr auf dem Moskauer Flughäfen Scheremetjewo vorübergehend eingeschränkt, wie die russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf die Luftfahrtbehörde Rosawiazija berichtete.
Student*innen führen am Dienstag in Moskau den «Siegeswalzer» auf. Bild: Keystone/AP Photo/Alexander ZemlianichenkoKremlchef Wladimir Putin hatte rund um das Datum, das in Moskau mit einer Militärparade gefeiert wird, eine dreitägige Waffenruhe im Ukraine-Krieg angeordnet.
Die Ukraine hält das allerdings für ein Täuschungsmanöver. Kiew fordert, dass die Waffen mindestens 30 Tage schweigen sollen als Einstieg in eine mögliche weitergehende Lösung zur Beendigung des russischen Angriffskriegs. Das wiederum lehnt Russland ab.
Am 9. Mai begeht Russland den Tag des Sieges über Nazi-Deutschland vor 80 Jahren. Zu der Parade in Moskau werden viele ausländische Gäste erwartet, darunter der chinesische Staatschef Xi Jinping. Er soll bereits heute zu einem insgesamt viertägigen Staatsbesuch anreisen.