Fragen und Antworten Hurrikan «Melissa» verwüstet Jamaika – das ist bisher bekannt

Lea Oetiker

29.10.2025

Hurrikan «Melissa» hat Jamaika mit enormer Wucht getroffen und grosse Verwüstungen auf der Insel hinterlassen. Eine Übersicht.

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Keystone-SDA, Lea Oetiker

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Der Hurrikan «Melissa» hat Jamaika als Sturm der Kategorie 5 mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 295 km/h schwer getroffen.
  • Ganze Regionen, vor allem im Südwesten, stehen unter Wasser, Hunderttausende Haushalte sind ohne Strom, und die Regierung hat die Insel zum Katastrophengebiet erklärt.
  • Nun hat Hurrikan «Melissa» auch Kuba erreicht.

Hurrikan «Melissa» ist mit voller Kraft auf Jamaika getroffen. Auf der Insel wurden Häuser und Strassen beschädigt, ganze Gebiete überflutet und mehr als 530'000 Haushalte von der Stromversorgung abgeschnitten. Eine Übersicht:

Was ist passiert?

Hurrikan Melissa traf Jamaika als Hurrikan der höchsten Kategorie 5 mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 295 km/h und richtete schwere Schäden auf der Insel an. Er gilt als der stärkste je gemessene Hurrikan, der Jamaika je direkt erreicht hat.

Die Südwestküste, insbesondere die Region St. Elizabeth, war besonders betroffen, hier wurden Häuserdächer abgedeckt, Krankenhäuser beschädigt und Strassen durch Überschwemmungen und umgestürzte Bäume blockiert. Aufgrund der massiven Verwüstungen erklärte die jamaikanische Regierung die gesamte Insel zum Katastrophengebiet.

Der Sturm schwächte sich nach dem Landfall leicht ab – nun zieht er als Hurrikan der Kategorie 3 weiter in Richtung Kuba.

Gibt es Tote?

Hurrikan «Melissa» verwüstet Jamaika

Hurrikan «Melissa» verwüstet Jamaika

Hurrikan «Melissa» hat Jamaika mit enormer Wucht getroffen und grosse Verwüstungen auf der Insel hinterlassen. Eine Übersicht.

29.10.2025

«Ich habe noch keine verlässlichen Informationen über Tote, aber angesichts der Schäden durch den Hurrikan der Kategorie 5 gehen wir davon aus, dass Menschen ihr Leben verloren haben», sagte der jamaikanische Ministerpräsident Andrew Holness dem US-Fernsehsender CNN.

Fast 15 000 Menschen suchten Schutz in Notunterkünften. «Jetzt ist nicht die Zeit, mutig zu sein», sagte McKenzie. «Wettet nicht gegen Melissa, das ist eine Wette, die wir nicht gewinnen können».

Wie gross sind die Schäden?

«Es gibt weitreichende Schäden im Südwesten von Jamaica», sagte Richard Thompson, Generaldirektor des Amtes für Katastrophenschutz und Notfallmanagement (ODPEM), dem Sender CNN.

Spitäler und Brücken wurden den Behördenangaben zufolge durch den Hurrikan beschädigt. Wassermassen schoben sich durch die Strassen. Der Sturm liess Bäume und Strommasten umstürzen. Zahlreiche Strassen wurden dadurch blockiert. Die Region St. Elizabeth im Südwesten des Landes stehe «unter Wasser», sagte der Minister Desmond McKenzie. Dort seien die Schäden erheblich.

Bereits vor dem Hurrikan waren mehr als 240'000 Haushalte in Jamaika ohne Strom. Das sind rund 35 Prozent aller Kunden der Jamaica Public Service Company. Verantwortlich dafür waren umgestürzte Stromleitungen und Schäden an der Infrastruktur durch starke Winde.

. Im betroffenen Südwesten, insbesondere in Gebieten wie Saint Elizabeth und Manchester, waren bis zu 75 Prozent der Haushalte ohne Strom, wie der lokale Stromanbieter berichtete.

Wie geht es weiter?

Nach seinem Durchzug durch Jamaika hat der gefährliche Hurrikan «Melissa» Kuba erreicht. Der Wirbelsturm schwächte sich kurz vor seiner Ankunft in dem sozialistischen Karibikstaat leicht ab und traf in der Nacht auf Mittwoch (Ortszeit) als Hurrikan der Stärke 3 von 5 im Südosten der Insel nahe dem Ort Chivirico auf Land. Wie das US-Hurrikanzentrum in Miami mitteilte, erreichte er anhaltende Windgeschwindigkeiten von bis zu 195 Kilometern pro Stunde.

Mehr als 735'000 Menschen wurden in Sicherheit gebracht, wie Präsident Miguel Díaz-Canel am Dienstagabend (Ortszeit) auf der Plattform X schrieb. Kuba hat knapp zehn Millionen Einwohner. Laut dem Hurrikanzentrum ist mit «lebensbedrohlichen und möglicherweise katastrophalen Sturzfluten mit zahlreichen Erdrutschen» zu rechnen. Nach Kuba soll «Melissa» am Mittwochnachmittag die Bahamas erreichen.

«Es wird eine sehr schwierige Nacht für ganz Kuba, aber wir werden uns erholen», sagte der Staatschef vor der Ankunft des Hurrikans. Die Hurrikan-Warnung galt für die kubanischen Provinzen Granma, Santiago de Cuba, Guantánamo, Holguín und Las Tunas sowie für den Südosten und das Zentrum des Archipels der Bahamas.

Auch wenn der Sturm Jamaika inzwischen verlassen hat, ist die Gefahr dort laut den örtlichen Behörden bisher nicht vorbei. Dort richtete «Melissa» erhebliche Schäden an. Eine Opferzahl lag zunächst nicht vor. Der Sturm hat Häuser und Strassen beschädigt, ganze Gebiete überflutet und mehr als 530'000 Haushalte von der Stromversorgung abgeschnitten. Angesichts der schweren Schäden erklärte die Regierung die Karibikinsel zum Katastrophengebiet.