Nikki Haley will weiterkämpfen Donald Trump gewinnt Vorwahl in New Hampshire

dpa

24.1.2024 - 04:21

Zweikampf unter Republikanern: Haley gegen Trump. Der Ex-Präsident und seine ehemalige Botschafterin bei den Vereinten Nationen liefern sich ein Duell um die Präsidentschaftskandidatur ihrer Partei.

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  • Im Bundesstaat New Hampshire kam es bei den Vorwahlen der Republikaner zu einem Duell zwischen dem Ex-Präsidenten Donald Trump und seiner letzten verbliebenen Konkurrentin Nikki Haley, der einstigen Gouverneurin von South Carolina.
  • Trump hat die Vorwahl klar gewonnen. Haley hätte hier gewinnen müssen, oder zumindest nur knapp verlieren dürfen, um ihre Chancen als Kandidatin der Republikaner zu wahren.
  • Eine Neuauflage des Wahlkampfs zwischen Trump und dem demokratischen Amtsinhaber Joe Biden bei der Präsidentenwahl im November wird damit immer wahrscheinlicher.
  • Entscheidend wird der «Super Tuesday» sein, der 5. März, weil es dann Vorwahlen in mehr als einem Dutzend Bundesstaaten gibt.

Der frühere US-Präsident Donald Trump hat die wichtige Vorwahl zur Präsidentschaftskandidatur der Republikaner im Bundesstaat New Hampshire gewonnen. Das berichteten die Nachrichtenagentur AP und der Sender Fox News am Abend (Ortszeit) übereinstimmend unter Berufung auf eigene Prognosen. Trump holte laut CNN-Prognose 54,5 Prozent der Stimmen, Haley rund 43,5 Prozent.

Trump und die ehemalige US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, lieferten sich in dem kleinen Bundesstaat an der Ostküste ein Duell um die Nominierung ihrer Partei für die Präsidentenwahl Anfang November. Floridas Gouverneur Ron DeSantis war kurz vor der Abstimmung aus dem Rennen ausgestiegen. Trump hatte in New Hampshire bereits in Umfragen klar vor Haley gelegen – allerdings mit weniger Abstand als in anderen Bundesstaaten.

Haley: «Das Rennen ist noch lange nicht vorbei»

Für Haley wäre ein Sieg in New Hampshire deshalb besonders wichtig gewesen. Die 52-Jährige, die als Diplomatin einst Trumps konfrontative Aussenpolitik auf internationaler Bühne zu vertreten hatte, gilt in der öffentlichen Wahrnehmung als politisch moderater als ihr früherer Chef und ist auch rhetorisch deutlich gemässigter unterwegs. In New Hampshire hoffte sie wegen der weniger radikal gesinnten Wählerschaft im konservativen Lager auf einen Erfolg.

Haley will trotz der Niederlage nicht aufgeben. «Das Rennen ist noch lange nicht vorbei, es gibt noch Dutzende von Bundesstaaten, die noch vor uns liegen», sagte sie in Concord. «Ich bin eine Kämpferin.» Sie gratulierte Trump zu seinem Sieg in New Hampshire, fügte aber hinzu, dass eine zweite Amtszeit ihres Konkurrenten nur Chaos über das Land bringen werde. Die 52-Jährige forderte den 25 Jahre älteren Rivalen erneut zur Teilnahme an einer TV-Debatte auf und zweifelte seine geistige Zurechnungsfähigkeit an.

«Das Rennen ist noch lange nicht vorbei, es gibt noch Dutzende von Bundesstaaten, die noch vor uns liegen», sagt Nikki Haley im US-Bundesstaat New Hampshire, wo sie die Vorwahl der Republikaner gegen Donald Trump verloren hat.
«Das Rennen ist noch lange nicht vorbei, es gibt noch Dutzende von Bundesstaaten, die noch vor uns liegen», sagt Nikki Haley im US-Bundesstaat New Hampshire, wo sie die Vorwahl der Republikaner gegen Donald Trump verloren hat.
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Trump hat nach seinem Sieg Haley verbal attackiert. «Sie dreht eine Siegerrunde, dabei haben wir sie so deutlich geschlagen», sagte Trump in Nashua. Haley sei eine Hochstaplerin, die den Sieg für sich beanspruche. «Sie wird nicht gewinnen», sagte Trump.

Parteibasis steht eisern hinter Trump

Dass Trump nun auch in New Hampshire siegte, zeigt einmal mehr, wie eisern die Parteibasis hinter dem 77-Jährigen steht. Gegen den Republikaner laufen vier strafrechtliche Verfahren – unter anderem wegen seiner Versuche, das Wahlergebnis der Präsidentenwahl 2020 zu kippen, die er gegen den Demokraten Joe Biden verlor. Trump hat bei seinen Anhängern trotz der juristischen Probleme nicht an Beliebtheit eingebüsst. Der Sieg in New Hampshire macht ein erneutes Duell zwischen ihm und Biden bei der kommenden Präsidentenwahl wahrscheinlicher.

Wer in den USA Präsidentschaftskandidat werden will, muss sich zunächst in parteiinternen Vorwahlen durchsetzen. Bei Parteitagen im Sommer werden die Kandidaten dann offiziell gekürt. Die eigentliche Präsidentenwahl steht am 5. November an.

Die erste Vorwahl-Entscheidung der Republikaner fiel Mitte Januar im Bundesstaat Iowa. Trump gewann dort mit grossem Abstand vor DeSantis und Haley. Während in Iowa bei Parteiversammlungen abgestimmt wurde, den sogenannten Caucus-Treffen, entschieden die Menschen in New Hampshire am Dienstag klassisch in Wahllokalen über ihren Favoriten.