Italien Draghi erhält Lob für seine «Task Force»-Regierung

sda/dpa/toko

13.2.2021 - 10:02

Mario Draghi ist mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragt worden.
Mario Draghi ist mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragt worden.
Alessandra Tarantino/AP POOL/dpa

Das vom designierten italienischen Ministerpräsidenten Mario Draghi vorgestellte neue Kabinett hat in Rom viele positive Reaktionen geerntet. Es gab am Samstag aber auch Kritik – etwa daran, dass nur 8 von 23 Ministerposten mit Frauen besetzt werden. Der 73-jährige frühere Chef der Europäischen Zentralbank (EZB) soll am Samstagmittag (12.00 Uhr) in seinem neuen Amt vereidigt werden.

Die Zeitung «La Repubblica» titelte am Samstag mit der Zeile «Task Force Draghi». Das Blatt wies darauf hin, dass die «Einsatztruppe» des neuen Ministerpräsidenten ein «Team der Rivalen» sei, das zwei grosse Aufgaben habe: Italien zu reformieren und das Fliessen der Milliardenhilfen der EU sicherzustellen.

Der Ex-Währungshüter Draghi hatte am Freitag angekündigt, dass seine Mannschaft 15 Namen aus fast dem gesamten Parteienspektrum von Links bis Rechts enthalten wird. Darunter sind mehrere wichtige Akteure der gescheiterten Vorgänger-Regierung von Giuseppe Conte: etwa Aussenminister Luigi Di Maio und Gesundheitsminister Roberto Speranza. Die bisherige rechts-konservative Opposition ist ebenfalls vertreten. Dazu kommen acht Fachleute aus Wirtschaft, Wissenschaft und Justiz.



Matteo Salvini von der rechten Lega und Silvio Berlusconi von der konservativen Forza Italia wünschten der Regierung Erfolg: Man werde sofort an die Arbeit gehen. Der Chef der Sozialdemokraten (PD), Nicola Zingaretti, schrieb auf Facebook, man unterstütze die Regierung «mit Loyalität und Überzeugung». Die Politikerin und Frauen-Verbandschefin Isa Maggi kritisierte nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa jedoch die «verpasste Chance» für mehr Gleichstellung.

Mit der Ernennung Draghis endet eine gut vierwöchige Regierungskrise, die Italien in der Pandemie blockiert hatte. Draghi folgt auf den Juristen Conte, der knapp eineinhalb Jahre ein Mitte-Links-Bündnis geführt hatte.

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