Nach Militärputsch Ecowas-Staaten stellen «sofort» Eingreiftruppe für Einsatz im Niger zusammen

dpa

10.8.2023 - 18:46

Polizisten fahren am Rande eines Marsches zur Unterstützung der Putschisten durch Niamey. Nach dem Putsch im Niger sicherten Tausende dem Militär ihre Unterstützung zu.
Polizisten fahren am Rande eines Marsches zur Unterstützung der Putschisten durch Niamey. Nach dem Putsch im Niger sicherten Tausende dem Militär ihre Unterstützung zu.
Djibo Issifou/dpa

Die westafrikanische Staatengemeinschaft Ecowas hat ihre Militärchefs angewiesen, «sofort» eine Eingreiftruppe für einen möglichen Einsatz im Niger zusammenzustellen

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  • Die Ecowas-Staaten stellen eine Eingreiftruppe für einen möglichen Einsatz im Niger zusammen.
  • Es gehe nach dem Militärputsch in dem Land um die Wiederherstellung der verfassungsmässigen Ordnung, sagte der Präsident der Ecowas-Kommission nach einem Gipfel der Staatschefs in Nigerias Hauptstadt Abuja.

Die westafrikanische Staatengemeinschaft Ecowas hat ihre Militärchefs angewiesen, «sofort» eine Eingreiftruppe für einen möglichen Einsatz im Niger zusammenzustellen. Es gehe nach dem Militärputsch in dem Land um die Wiederherstellung der verfassungsmässigen Ordnung, sagte Omar Touray, der Präsident der Ecowas-Kommission, am Donnerstag nach einem Gipfel der Staatschefs in Nigerias Hauptstadt Abuja. Die Staatengemeinschaft halte sich «alle Optionen» offen. Es habe aber Priorität, die verfassungsmässige Ordnung mit friedlichen Mitteln wiederherzustellen, sagte er weiter.

Zuvor hatte auch der Präsident des regionalen Schwergewichts Nigeria, Bola Tinubu, in seiner Abschlussrede bei dem Gipfel erneut für eine friedliche Lösung des Konflikts mit der Militärjunta geworben. Gleichzeitig betonte er: «Keine Option wird vom Tisch genommen. Das gilt auch für die Anwendung von Gewalt. Als letztes Mittel.»

Am 26. Juli hatte Nigers Präsidialgarde unter General Abdourahamane Tiani den demokratisch gewählten Präsidenten Mohamed Bazoum in seiner Residenz festgesetzt, weil dieser Beobachtern zufolge Tiani an der Spitze der Eliteeinheit auswechseln wollte. Nach ersten Spekulationen über einen internen Machtkampf schlossen sich auch die anderen Zweige der Streitkräfte dem Putsch an, verkündeten «das Ende des Regimes» und lösten alle verfassungsmässigen Institutionen auf. Tiani übernahm die Macht. Unter dem Vorsitz Tinubus hatte Ecowas kurz nach dem Putsch Massnahmen bis hin zu einer Militärintervention angedroht.