Ein Ire, ein Ziel Dieser Mann will jedes Irish Pub auf der Welt besuchen

Samuel Walder

18.3.2025

Irish Pubs gibt es überall auf der Welt – und Colm Dalton will alle besuchen. In sieben Jahren hat er fast 100 Pubs in 47 Ländern entdeckt. Sein Fazit? Jedes Pub hat seine eigene Seele und Guinness schmeckt überall anders.

Samuel Walder

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Der Ire Colm Dalton hat es sich zum Ziel gesetzt, jedes Irish Pub der Welt zu besuchen. Er war bereits in 97 Pubs in 47 Ländern.
  • Seine Reisen zeigen, dass Irish Pubs weltweit unterschiedlich genutzt werden – von alternativen Studententreffs bis zu exklusiven Bars für Geschäftsleute.
  • Dalton plant weiterhin aussergewöhnliche Pub-Besuche, darunter O'Kelly's in Guantanamo Bay und das abgelegene The Dublin in Feuerland.

Während sich Millionen Menschen rund um den Globus am Montag in Pubs für den St. Patrick's Day trafen, hat sich ein Mann genau das zu einer Lebensaufgabe gemacht.

Colm Dalton aus der Grafschaft Kerry hat es sich zum Ziel gesetzt, jedes Irish Pub der Welt zu besuchen. In den letzten sieben Jahren war er bereits in 97 Pubs in 47 Ländern – von Indonesien über Polen bis hin zu den Azoren.

Seine aussergewöhnliche Reise dokumentiert er auf seinem Blog Publican Enemy. CNN schreibt über den Pub-Entdecker.

Vom kleinen Küstendorf in die grosse, weite Pub-Welt

Dalton wuchs in Fenit, einem winzigen Dorf an der irischen Atlantikküste, auf. Dort gab es einen Laden – und fünf Pubs. Seine Eltern, beide Musiker, spielten traditionelle irische Musik in den urigen Kneipen Kerrys.

«Es ist ein wunderschöner Teil Irlands, und die Pubs dort haben einen ganz eigenen Charme», erzählt Dalton CNN. Doch das Meer weckte seine Sehnsucht nach der Ferne: «Wenn man in Kerry lebt, blickt man Richtung Amerika – und will losziehen.»

Seine erste grosse Pub-Reise führte ihn nach Bilbao, Spanien. Im kleinen Wicklow Arms wurde er sofort Teil einer eingeschworenen Gemeinschaft. Er lernte einen Mann kennen, der seinen Vater als Postboten kannte, und blieb bis in die frühen Morgenstunden zu einer Lock-in-Party – einer privaten Feier hinter verschlossenen Türen.

«Da wusste ich: Das ist es! Ich werde weiterziehen und jedes Mal ein neues Irish Pub entdecken», erinnert er sich.

Irish Pubs auf der ganzen Welt – von authentisch bis kurios

Irische Pubs gibt es überall – von echten Traditionskneipen mit irischen Wurzeln bis hin zu reinen Marketing-Konstrukten. Besonders in Ländern mit einer grossen irischen Diaspora, etwa in Grossbritannien, den USA oder Australien, sind die Lokale oft tief in der Kultur verwurzelt.

Aber dann gibt es auch skurrile Fälle: Das Loch Ness Pub auf Korsika gehört zu den schrägsten Orten, die Dalton besucht hat. «Loch Ness ist in Schottland – also ein völlig anderes Land», lacht er.

Echte irische Pubs erkennt er oft am Namen: «Wenn es nach einem irischen Nachnamen benannt ist, ist das ein gutes Zeichen – dann steckt meist eine Familie dahinter.»

Und was macht ein Irish Pub so besonders? Für Dalton sind es nicht nur Guinness und Whiskey, sondern vor allem die Atmosphäre, die Gastfreundschaft und die Musik. «Musik ist integraler Bestandteil eines Irish Pubs», sagt er. «Ich sehe den Pub als einen wunderschönen Ort – es geht nicht nur ums Trinken, sondern um das Erlebnis und die Menschen.»

Von Kasachstan bis Texas – überall ein Stück Irland

Daltons Reisen haben ihn in alle Ecken der Welt geführt – und dabei hat er faszinierende Unterschiede festgestellt:

In Italien, Deutschland oder Frankreich sind Irish Pubs oft alternative Treffpunkte für Studenten und Backpacker – ein Ort, um den «James-Joyce-Traum» zu leben.

In Südspanien sind es oft britische Rentner, die ihr Bier in der Sonne geniessen. In Kasachstan und Indonesien haben Irish Pubs meist einen exklusiven Ruf und sind teure Hotspots für Geschäftsleute.

In Schweden erlebte er wilde Nächte: «Die tanzten buchstäblich auf den Tischen – total gegensätzlich zu dem ruhigen Image der Skandinavier.»

In Japan oder Deutschland faszinierte ihn die Vorstellung der Iren als «Rebellen», die sich «nicht um Steuern und Gesetze scheren» – ein romantisiertes Bild, das Irish Pubs besonders attraktiv macht.

Sein nächstes Ziel ist ein Irish Pub in Guantanamo Bay

Dalton hat noch eine lange Liste von Pubs, die er besuchen will. Ganz oben auf der Liste steht O'Kelly's Bar in Guantanamo Bay – obwohl es schwer sein dürfte, dort hineinzukommen.

Auch in Afrika hat er ein Pub ins Auge gefasst: Bubbles O'Learys in Kampala, Uganda. Und am südlichsten Punkt der Welt, in Feuerland, wartet The Dublin, das wohl abgelegenste Irish Pub der Welt.

Und die höchsten Irish Pubs? Da gibt es zwei Kandidaten: Paddy’s Irish Pub in Cusco, Peru, und Namche Bazaar am Fusse des Himalaya. «Ich wäre mit beiden zufrieden», lacht Dalton.

Die Irish Pubs Global Federation schätzt, dass es weltweit mindestens 6500 Irish Pubs gibt. Dalton weiss, dass er niemals jedes einzelne besuchen wird, aber das hält ihn nicht auf.

«Ich muss zugeben, dass ich es wahrscheinlich nicht schaffen werde», gibt er grinsend zu. «Aber ich werde es verdammt nochmal versuchen – und eine Menge Spass dabei haben.»

Der Redaktor hat diesen Artikel mithilfe von KI geschrieben.