BelarusEin Jahr Proteste in Belarus – Demokratiebewegung will weiter kämpfen
SDA
9.8.2021 - 15:35
Ein Jahr nach der umstrittenen Präsidentenwahl in Belarus und den darauf folgenden Massenprotesten will die Demokratiebewegung des Landes weiter gegen Machthaber Alexander Lukaschenko kämpfen.
Keystone-SDA
09.08.2021, 15:35
SDA
Belarus habe vor einem Jahr seine Wahl getroffen, sagte die Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja zum Jahrestag der Abstimmung am 9. August 2020. Die im Exil in der EU lebende 38-Jährige beansprucht den Sieg der Präsidentenwahl für sich. Dagegen hatte sich Lukaschenko nach mehr als 25 Jahren an der Macht zum sechsten Mal in Serie den Sieg zusprechen lassen – und zwar mit 80,1 Prozent der Stimmen.
Bundesaussenminister Heiko Maas sicherte der Demokratiebewegung in Belarus weitere Hilfe im Widerstand gegen Lukaschenko zu. Ein ganzes Land sei in der «Geiselhaft» des Mannes, sagte der SPD-Politiker einer Mitteilung des Auswärtigen Amtes zufolge am Sonntag. Er sprach mit Blick auf den Jahrestag von einem «Wendepunkt der belarussischen Geschichte».
Angesichts der zunehmenden Repressionen in Belarus hatte die EU mit zusätzlichen Sanktionen gegen Lukaschenko gedroht. Die USA verhängten wegen schwerer Menschenrechtsverstösse zahlreiche Strafmassnahmen gegen den Machtapparat in Minsk. Bisher ist die belarussische Staatsführung allerdings nicht auf Forderungen eingegangen, etwa faire und freie Neuwahlen abzuhalten und die mehr als 600 politischen Gefangenen freizulassen.
Aussenminister Maas kritisierte, dass friedliche Bürger gefoltert und ins Exil getrieben würden. Er betonte einmal mehr, dass Lukaschenko jede politische und moralische Legitimität verloren habe. «Deutschland und die Europäische Union stehen deshalb an der Seite der Menschen in Belarus, die für die Achtung demokratischer und menschenrechtlicher Grundwerte kämpfen.»
Der FDP-Aussenpolitiker Alexander Graf Lambsdorff forderte EU-Sanktionen gegen Lukaschenko. «Das Regime in Minsk muss dort getroffen werden, wo es Lukaschenko und seinen Schergen weh tut», sagte Lambsdorff der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Die EU sollte deshalb ein Embargo gegen den Kalisektor beschliessen. Sie sollte zudem einen Ausschluss aus dem Swift-Zahlungssystem prüfen.
In ihrem Exil in Litauen rief Tichanowskaja ihre Landsleute auf, den Widerstand gegen Lukaschenko nicht aufzugeben. Sie veröffentlichte in ihrem Kanal im Nachrichtendienst Telegram Protokolle mit den Auszählungsergebnissen der Abstimmung vor einem Jahr, die ihren klaren Vorsprung vor Lukaschenko auswiesen. Die Menschen sollten diese Dokumente und Aufkleber ausdrucken und in ihren Städten verteilen, sagte sie. Zudem würden Karten und Briefe an die politischen Gefangenen verschickt, um ihnen Solidarität zu zeigen.
Die EU erkennt den 66 Jahre alten Lukaschenko nicht mehr als Präsidenten an. Lukaschenko hatte die monatelangen friedlichen Massenproteste nach der als gefälscht geltenden Wahl teils brutal niederschlagen lassen. Bei den Demonstrationen gab es mehrere Tote, Hunderte Verletzte und Tausende Festnahmen.
Der von Russland und auch persönlich von Kremlchef Wladimir Putin unterstützte Lukaschenko betont immer wieder, die Revolution in seinem Land erfolgreich niedergeschlagen zu haben. Die Staatsmedien feierten den Jahrestag mit einer mehrteiligen Dokumentation als neuen Sieg der Unabhängigkeit. Sie warfen den Gegnern Lukaschenkos Verrat vor. Lukaschenko behauptet, die Revolution sei vom Westen angezettelt und finanziert worden. Tichanowskaja wies das mehrfach zurück.
Es wurde erwartet, dass Lukaschenko sich an diesem Montag auch zum Jahrestag der Wahl äussert. Er hatte zuletzt zudem eine Verfassungsreform samt Machtteilung angekündigt. Experten sehen darin aber vielmehr einen Versuch des als «letzten Diktator Europas» verschrienen Politikers, weiter an der Macht zu bleiben. Auch Tichanowskaja kündigte für den Jahrestag Gespräche mit Bürgern an.
Deutsche Ministerin will in Kiew Winterhilfe übergeben
Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) ist zu einem neuen Besuch in der Ukraine eingetroffen. Russlands Ziel sei es, die Energieversorgung zu treffen, damit die Menschen in der Kälte in der Dunkelheit sitzen.
«Deswegen haben wir hier noch einmal zusätzliche Mittel mobilisiert, die helfen, die Energieversorgung hier jetzt wieder aufzubauen»
12.12.2024
Medienberichte: Trump hat Xi zur Amtseinführung eingeladen
Der designierte US-Präsident Donald Trump hat den chinesischen Präsidenten Xi Jinping zur Teilnahme an seiner Amtseinführung am 20. Januar in Washington eingeladen. Das berichtete der US-Sender CBS News am Mittwoch unter Berufung auf mehrere Insider. Xi wurde offenbar schon Anfang November eingeladen, kurz nach den Präsidentschaftswahlen am 5. November. Es sei aber nicht klar, ob Xi die Einladung auch angenommen habe, hiess es weiter.
12.12.2024
USA: Erfolgreicher Test zum Abfangen ballistischer Raketen vor Guam
Laut Angaben des Pentagons konnte ein Erfolg bei der Entwicklung der US-Verteidigungsfähigkeit gefeiert werden. Wie das Militär am Dienstag mitteilte, war es der Missile Defense Agency bei einem Test vor der im westlichen Pazifik gelegene Insel Guam gelungen, erstmals eine luftgestützte Mittelstreckenrakete abzufangen. Das US-amerikanische Aussengebiet Guam ist ein strategischer und militärischer Aussenposten, der näher an China als an Hawaii liegt. Guam spielt eine wichtige Rolle in der Region, unter anderem auch bei der Abschreckung potenzieller Gegner. Der erfolgreiche Test des US-Militärs unterstreicht das Bemühen des Pentagons, Guams Verteidigung auch gegen eine wachsende Bedrohung durch Raketenbeschuss zu stärken.
12.12.2024
Deutsche Ministerin will in Kiew Winterhilfe übergeben
Medienberichte: Trump hat Xi zur Amtseinführung eingeladen
USA: Erfolgreicher Test zum Abfangen ballistischer Raketen vor Guam