AfghanistanEin Toter bei Gefecht am Flughafen Kabul
SDA
23.8.2021 - 08:13
Bei einem Feuergefecht afghanischer Sicherheitskräfte sowie deutscher und US-amerikanischer Soldaten mit unbekannten Angreifern am Flughafen Kabul ist eine afghanische Sicherheitskraft getötet worden. Drei weitere wurden am Montagmorgen verletzt, wie die Bundeswehr auf Twitter mitteilte. Alle deutschen Soldaten seien unverletzt geblieben.
Keystone-SDA
23.08.2021, 08:13
SDA
Nach Angaben der Bundeswehr kam es zu dem Schusswechsel gegen 04.15 Uhr (MESZ) am Nordtor des Airports. Von dem Flughafen starten die Evakuierungsflüge, mit denen westliche Staaten nach der Machtübernahme der militant-islamistischen Taliban eigene Bürger und afghanische Ortskräfte ausser Landes bringen.
Die deutsche Botschaft hatte erst kurz zuvor gewarnt, dass es an den Zugängen immer noch sehr häufig zu gefährlichen Situationen und bewaffneten Auseinandersetzungen komme. Das Tor im Norden sei weiter geschlossen. Aufgrund der Sicherheitslage riet die Botschaft Bundesbürgern und afghanischen Ortskräften «dringend» von Fahrten zum Flughafen ab. Es sei vorläufig grundsätzlich sicherer, zu Hause oder an einem geschützten Ort zu bleiben.
Die US-Regierung hatte erst am Sonntag Sorgen vor einem Anschlag der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) am Flughafen oder in der Umgebung geäussert. «Die Bedrohung ist real, sie ist akut, sie ist anhaltend», sagte der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, im Sender CNN. Man nehme die Warnungen «absolut todernst». Die militant-islamistischen Taliban und der regional aktive Zweig des IS sind verfeindet und haben in der Vergangenheit gegeneinander gekämpft.
Die Bundeswehr hat inzwischen mehr als 2700 Menschen aus Kabul ausgeflogen, darunter mehr als 1800 Afghanen. In der Hauptstadt des Nachbarlandes Usbekistan, Taschkent, landete nach Angaben der Bundeswehr aus der Nacht ein Flugzeug mit 213 Passagieren. Vor einer Woche hatten die militant-islamistischen Taliban Kabul erobert und die Macht übernommen. Seitdem fürchten sich Oppositionelle, Journalisten, Menschenrechtler und auch Ortskräfte, die für westliche Staaten tätig waren, vor Racheaktionen.
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