AKW Saporischschja im Notfallmodus«Eines Tages wird uns das Glück verlassen»
red.
10.3.2023
IAEA-Chef: «Eines Tages wird uns das Glück verlassen»
Russland hat wieder massive Raketenangriffe auf die Ukraine gestartet. Betroffen war auch Europas grösstes Atomkraftwerk Saporischschja.
10.03.2023
Die erneuten Angriffe auf das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja erfüllen den Vorsitzenden der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) mit grosser Sorge.
red.
10.03.2023, 10:27
red.
Bei den schwersten russischen Angriffen seit Wochen auf mehrere ukrainische Regionen sind am Donnerstag mindestens zehn Menschen getötet worden. Ebenfalls wurde dabei die bestehende Verbindung zwischen dem von Russland besetzten Atomkraftwerk Saporischschja und dem ukrainischen Stromnetz unterbrochen, wie der Betreiber Ukrenergo mitteilte.
Das AKW wurde in der Folge zunächst mit Hilfe von Diesel-Generatoren im Betrieb gehalten – laut Ukrenergo bereits zum sechsten Mal seit der Eroberung durch Russland. Erst Stunden später sei es Spezialisten gelungen, die Energieversorgung wiederherzustellen, teilte das Unternehmen im Onlinedienst Telegram mit.
Der Chef der internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi zeigte sich am Donnerstag in Wien wegen des Vorfalls extrem alarmiert: «Jedes Mal ist es wie ein Würfelspiel. Und wenn wir zulassen, dass dies immer wieder geschieht, dann wird uns eines Tages unser Glück verlassen.»
Vielerorts fiel nach den Raketenangriffen der Strom aus. Berichte über eine Gesamtzahl der Opfer lagen zunächst nicht vor. Russische Raketen flogen bis ganz in den Westen der Ukraine. Selbst in Lwiw wurden Einschläge gemeldeten. Mehrere Personen kamen allein dort ums Leben.