Ländergruppen verlassen den Saal Klimagipfel droht nach Eklat zu scheitern

dpa

23.11.2024 - 14:34

Die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock auf der Klimakonferenz, wo es zu einem Eklat kam.
Die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock auf der Klimakonferenz, wo es zu einem Eklat kam.
Peter Dejong/AP

Die Weltklimakonferenz droht zu scheitern. In der entscheidenden Schlussphase hat eine Reihe von Ländern den Verhandlungstisch verlassen. Kann trotzdem noch eine Einigung gelingen?

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  • Die Weltklimakonferenz droht zu scheitern. Die Gruppen der Inselstaaten haben auf der Weltklimakonferenz in Aserbaidschan den Saal verlassen.
  • Zwar gibt es noch keinen neuen Entwurf für einen Beschluss, allerdings zirkulieren verschiedene Textentwürfe, gegen die es grossen Widerstand von einigen Ländern gibt.
  • Zentraler Streitpunkt ist, wie stark die Finanzflüsse an Entwicklungsländer aufgestockt werden und wer dafür zahlen muss.

Auf der Weltklimakonferenz haben die Gruppen der Inselstaaten und am wenigsten entwickelten Länder den Verhandlungssaal verlassen. «Wir sind hier zum Verhandeln, aber wir haben den Raum verlassen, denn im Moment haben wir nicht das Gefühl, dass wir gehört werden», sagte die Umweltministerin Kolumbiens, Susana Muhamad, vor Medienvertretern.

Etliche Ländervertreter verliessen einen grossen Verhandlungsraum, wie dpa-Reporter beobachteten – eine Vertreterin rief auf die Frage nach einer Einigung laut: «Abgelehnt!» Die Regierungsvertreter versammelten sich zu internen Beratungen in einem Raum nur einige Schritte gegenüber.

Aus EU-Delegationskreisen wurde dies bestätigt, es hiess es aber, man gehe davon aus, dass die Verhandlungen noch weitergehen würden.

Zwar gibt es noch keinen neuen Entwurf für einen Beschluss, allerdings zirkulieren verschiedene Textentwürfe, gegen die es grossen Widerstand von einigen Ländern gibt.

Aktivisten nehmen an einer Demonstration während des COP29-Klimagipfels teil.
Aktivisten nehmen an einer Demonstration während des COP29-Klimagipfels teil.
Sergei Grits/AP

Zentraler Streitpunkt ist, wie stark die Finanzflüsse an Entwicklungsländer aufgestockt werden und wer dafür zahlen muss. Dutzende Entwicklungsstaaten hatten vehement Gelder in Billionenhöhe gefordert. Auch eine unabhängige UN-Expertengruppe kommt zu dem Schluss, dass der Bedarf an externer Hilfe bis 2030 rund 1000 Milliarden US-Dollar pro Jahr beträgt – und sogar 1300 Milliarden bis 2035.

Aus Verhandlungskreisen wurde deutlich, dass statt der 250 Milliarden US-Dollar, die zunächst als jährliche Klimahilfen von Industriestaaten in ärmere Länder vorgeschlagen wurden, nun 300 Milliarden Dollar im Raum stehen.