Schweden Elfjähriger Asylbewerber bricht Spendenrekord mit Papierblumen

SDA

26.4.2023 - 01:36

Der elfjährige Murhaf Hamid sammelte über 200'000 Euro mit dem Verkauf von Papierblumen-Broschen.
Der elfjährige Murhaf Hamid sammelte über 200'000 Euro mit dem Verkauf von Papierblumen-Broschen.
Keystone

Ein elfjähriger Asylbewerber hat in Schweden einen Spendenrekord aufgestellt und Herzen in ganz Schweden erobert. Murhaf Hamid gelang es durch den Verkauf von Papierblumen-Broschen umgerechnet 212'000 Euro zu sammeln, wie die Kinderhilfsorganisation mitteilte.

Der junge Aslybewerber verkaufte sogar eine Blümchenbrosche an den schwedischen Ministerpräsidenten Ulf Kristersson, wie die Kinderhilfsorganisation Majblomman am Dienstag mitteilte.

«So etwas haben wir in über 100 Jahren noch nie erlebt», sagte die Leiterin der Wohltätigkeitsorganisation, Ase Henell, der Nachrichtenagentur AFP. Der Verein unterstützt ärmere Kindern in Schweden mit Kleidung oder finanziert Aktivitäten, zu denen sie keinen Zugang haben.

Kinder verkaufen für den Verein an Haustüren oder über das Internet jedes Jahr im Frühling Papierblumen-Broschen. Im Durchschnitt sammeln die jungen Verkäufer dabei rund 120 Euro. Sie dürfen zehn Prozent als Provision sowie alle Trinkgelder behalten.

Hamid, der als Sohn äthiopischer Eltern in Schweden geboren wurde, wurde nach eigenen Angaben am ersten Tag der Spendensammlung von einigen Erwachsenen aufgefordert, von der Strasse zu verschwinden und verkaufte in fünf Stunden nur wenige Broschen.

Hitzige Diskussionen online

Hamids Erfahrungen, von einer Freundin der Familie auf Facebook aufgeschrieben, gingen viral und sorgten für weitere rassistische Kommentare, aber auch für überwältigenden Zuspruch und Solidarität.

«Es geht auch darum, das Bewusstsein für die Situation eines Jungen zu schärfen, der vor fast zwölf Jahren in Schweden geboren wurde und dessen Antrag auf Asyl noch immer bearbeitet wird», sagte Laila Rahman, die Freundin der Familie. Wenn Eltern in Schweden keinen gesicherten Aufenthaltsstatus haben, sind ihre Kinder nicht automatisch durch die Geburt für ein Bleiberecht qualifiziert.

Laut Medienberichten fragte Hamid seine Mutter, ob er sich einen Aufenthaltstitel von seiner Spendenprovision kaufen könne. «Nein, leider nicht», habe sie geantwortet. Hamid habe sich stattdessen für «Kleidung, Turnschuhe und ein paar Dinge für meine Familie» entschieden. Die Majblomma-Kampagne läuft noch bis zum 3. Mai.