Starlink eingeschränkt Elon Musk kappt eine Lebensader der ukrainischen Armee

Von Andreas Fischer

9.2.2023

SpaceX: Starlink-Internetdienst wurde für ukrainische Drohnen eingeschränkt

SpaceX: Starlink-Internetdienst wurde für ukrainische Drohnen eingeschränkt

STORY: SpaceX hat Schritte unternommen, um zu verhindern, dass das ukrainische Militär den Internet-Dienst Starlink zur Steuerung von Drohnen nutzt. Die Geschäftsführerin des Unternehmens, Gwynne Shotwell, sagte, dass das System «nie als Waffe gedacht» gewesen sei. Die Ukraine nutze es nicht, wie vereinbart. Shotwell betonte zudem, dass Sterling ausschliesslich für humanitäre Zwecke gedacht gewesen sei. SpaceX hat daher Massnahmen ergriffen, um die Nutzung für Drohnen-Einsetze zu unterbinden – nannte aber keine Einzelheiten. SpaceX wollte auch nicht sagen, ob Ausfälle in der Ukraine mit der Entscheidung des Unternehmens zusammenhängen. Starlink hat das ukrainische Militär mit einer Breitbandinternetverbindung versorgt. Tausende Endgeräte wurden in das Land geliefert, die über ein eigenes Satellitennetz kommunizieren. Shotwell sagte, die Nutzung des Systems für Kommunikationszwecke sei in Ordnung. Russland hatte versucht, Starlink-Signale zu stören. Das Unternehmen sagte dazu, dass es in der Lage gewesen sei, die Angriffe durch Softwareänderungen abzuwehren.

09.02.2023

Die Ukraine darf das Satellitennetzwerk Starlink nicht mehr für die Steuerung von Drohnen verwenden. Kiew wird durch den Entscheid von Elon Musks Firma SpaceX militärisch geschwächt.

Von Andreas Fischer

9.2.2023

Es klingt ein bisschen wie Science Fiction, aber hat der Ukraine ganz real geholfen: Elon Musks Satellitennetzwerk «Starlink» hat die Zivilbevölkerung nach der Invasion durch die russische Armee mit stabilem Internet versorgt. Mehr noch: Für das Militär hatte «Starlink» im bisherigen Kriegsverlauf eine enorme Bedeutung.

«Wir verbinden mit Starlink-Ausrüstung Drohnenteams mit Artillerie-Truppen. Drohnen können so Ziele bestimmen und die Position an einen Artillerie-Soldaten weitergeben», erklärte ein ukrainischer Offizier in der englischen «Times». Doch weil die Ukraine ihre Drohnen nicht nur für Aufklärung nutzt, zieht die «Starlink»-Mutterfirma SpaceX nun den Stecker.

Rückzug kurz vor erwarteter russischer Offensive

Die Nutzung durch das Militär soll eingeschränkt werden, machte SpaceX-Präsident Gwynne Shotwell in Washington D.C. klar. Starlink sei «nie als Waffe gedacht gewesen», dass die Ukraine die Technologie genutzt habe, um russische Stellungen mit Drohnen anzugreifen, verstosse laut SpaceX gegen die Dienstleistungsvereinbarung.

SpaceX habe, so Shotwell, Schritte unternommen, um den Gebrauch von Starlink für Drohnenangriffe zu verhindern. Wie genau die Schritte aussehen, verriet sie nicht. Interessanter ist ohnehin der Zeitpunkt der Ankündigung: In den nächsten Tagen und Wochen erwartet die Ukraine eine russische Offensive an mehreren Frontabschnitten. Im Donbass berichtet der ukrainische Geheimdienst bereits von einer Eskalation.

Starlink machte die Drohnen flott

Dass das Satelliten-Netzwerk nun eingeschränkt werden soll, wird die Armee des angegriffenen Landes vor Probleme stellen. Der Einsatz der Drohnen trug dazu bei, dass Kiew den russischen Aggressoren bislang gut Widerstand leisten konnte. «Starlink ist in vielerlei Hinsicht die Lebenslinie für schnelle ukrainische Gegenschläge», sagte Militärexperte und Politikberater Franz-Stefan Gady gegenüber ntv.de.

Unbemannte Flugzeuge wurden eingesetzt, um russische Truppen aufzuspüren, Bomben auf Nachschublinien abzuwerfen und Moskaus eigene Drohnenangriffe zu kontern. Die dafür notwendige stabile Kommunikation war nur durch die hohen Datenraten von Starlink möglich.

Wirklich überraschend ist es freilich nicht, dass Starlink nun für die ukrainischen Drohnen gesperrt wird. Schon im vergangenen Herbst hatte die ukrainische Armee von unerklärlichen Probleme mit dem Netzwerk und Ausfällen bei der Kommunikation berichtet. Betroffen waren damals vor allem die Regionen Cherson und Saporischschja: und zwar immer dann, wenn die Front zu den russisch kontrollierten Gebieten überschritten wurde.