Absurde Summen für Olympia-Aufenthalt Vermieter in Paris erleben Enttäuschung statt Geldsegen

SDA

29.7.2024 - 04:51

Höher, schneller, teurer: Olympia treibt Pariser-Preise auf die Spitze

Höher, schneller, teurer: Olympia treibt Pariser-Preise auf die Spitze

Endlich geht Olympia los. Die Fans freuen sich auf spannende Wettkämpfe und athletische Höchstleistungen. Sportlich wird es aber nicht nur auf dem Spielfeld, sondern auch bei den Preisen: Während die Athleten ihre Grenzen austesten, machen auch die Preise einen Sprung nach oben. Und das nicht nur im Stadion, sondern auch im Rest der Stadt: Die Preise sind hier in etwa so flexibel wie der Medaillenspiegel. Praktisch, wenn man einen Edding zur Hand hat. Die Fans lassen sich aber nicht die Laune verderben.

29.07.2024

Vor dem Start von Olympia hofften Vermieter von Privatquartieren in Paris auf das Geschäft des Jahrhunderts. Nun sind viele enttäuscht, weil Buchungen ausgeblieben sind. Das hat zwei Gründe.

Keystone-SDA

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Das erhoffte Geschäft des Jahrhunderts durch Buchungen von privaten Unterkünften rund um die Olympischen Spiele in Paris ist ausgeblieben.
  • Zu den Gründen dafür gehören das grosse Angebot und die astronomischen Preise, die die Vermieter aufriefen.
  • Gemäss einer Analyse bleiben viele Zimmer an vielen Wettkampftagen leer.

Das erhoffte Geschäft des Jahrhunderts durch Buchungen von privaten Unterkünften rund um die Olympischen Spiele in Paris ist ausgeblieben. Ein Grund dafür ist das grosse Angebot. Schon weit vor Start der Olympischen Spiele hofften private Zimmervermieter und Wohnungsbesitzer in Paris auf ein lohnendes Geschäft. Zu astronomischen Summen wollten sie Unterkünfte an Besucherinnen und Besucher der Spiele vermieten – nun aber gibt es grosse Ernüchterung. Wie die Zeitung «Le Parisien» gestützt auf Angaben des auf die Analyse von Vermietungsdaten spezialisierten Unternehmens AirDNA berichtet, bleiben viele Zimmer an vielen Wettkampftagen leer.

Ein Fünftel der Unterkünfte blieb leer

Über grosse Buchungsplattformen gibt es demnach im Grossraum Paris 87'000 Zimmerangebote, von denen 43'500 an allen Wettkampftagen verfügbar sind. Nur zwölf Prozent dieser Zimmer konnten laut der Analyse aber tatsächlich durchgängig vermietet werden. Und für etwa ein Fünftel der Quartiere gab es keinerlei Reservierung.

Als einer der Gründe wird genannt, dass parallel zu einem starken Anstieg der Reservierungen um 128 Prozent das Angebot ebenso um 129 Prozent in die Höhe schnellte. Denn zahlreiche Menschen entschlossen sich angesichts von den Spielen, ihre Zimmer oder Wohnungen zeitweise zu vermieten.

Wohnungs- und Hausbesitzer in Paris erhofften sich durch die Olympischen Spiele einen Nebenverdienst. (Archivbild)
Wohnungs- und Hausbesitzer in Paris erhofften sich durch die Olympischen Spiele einen Nebenverdienst. (Archivbild)
Bild: Keystone/APA/Georg Hochmuth

Gesteigertes Angebot von Quartieren drückt Preise

Die Gesamtbelegung in der Region bleibt damit während der Olympia-Periode mit 54 Prozent nahezu stabil, im Vorjahreszeitraum lag die Auslastung bei 56 Prozent. «Es ist verständlich, dass viele Gastgeber nicht zufrieden sind», sagte AirDNA-Sprecherin Chloé Garlaschi dem «Parisien». Dies sei für diese Vermieter umso ärgerlicher, als ihre Preise mit dem Näherrücken der Spiele durch das Spiel von Angebot und Nachfrage gesunken seien.

Wie es heisst, ist ein Privatquartier in Paris während der Olympischen Spiele inzwischen nur noch 1,4 Mal so teuer wie während eines gewöhnlichen Sommers. Wie ein Branchenvertreter der Zeitung erklärte, gebe es den meisten Leerstand bei Quartieren im Herzen der französischen Hauptstadt, wo Vermieter versucht hätten, die absurdesten Preise für einen Übernachtungsplatz zu verlangen.